haben wir wieder einen düsteren Regentag und Neuschnee .in den Bergen, als stünde der Herbst vor der Tür. tung wandte, als nehme da irgend etwas seine Auf merksamkeit in Anspruch. , Und öfter, in der Folgezeit, gerade wenn Ellens Au- ! gen den schelmischen, innigen Ausdruck trugen, oder wenn sie sang, sah Rudolf den Schatten sich über Mister Roberts Antlitz legen, sah er den Ausdruck der Qual in feinen Zügen. Miß Roberts fang wunderschön. Sie hatte einen - herrlich klangvollen, schmiegsamen Mt, der jeden \ Zuhörer fesselte
, gleichviel, ob er musikalisch angelegt i war oder nicht, der jedes Herz packte, mochte es wollen oder nicht. f Rudolf wüßte oft nicht, was er denken sollte. Er ; hörte, daß Mister Roberts seine Tochter um ein Lied ; bat, und er sah dann doch, daß der Gesang ihm Qual I bereitete. I Ellens Anwesenheit schränkte den nachbarlichen; Verkehr tatsächlich nicht ein; er gäb ihm nur einen . höheren- Reiz. j Oft erschien sie allein vor Whitechouse zu Pferde, - berußte Rudolf fteundlich, fragte nach den Hühnern
fragte, ob Missis Mack, die alte Wirtschafterin, das ! ihr übergebene Rezept eines vorzüglichen Gerichts auch benützt und ausgeführt hübe. Dann sprengte sie weiter, um aus einer alleren Farm oarzusprechen. , Miß Roberts wurde überall mit Freude begrüßt. 'Die Frühlings- und Sommermonate brachten für .Rudolf, der nur wenige Leute zur Verfügung hatte, viel Arbeit, ober es wurde ihm doch möglich, an eini gen Menden der Woche in Fieldhouse oarzusprechen. Blieb er länger aus, als der Gewohnheit gemäß
war, so kam Mister Roberts angeritten, oder Ellen flog auf ihrer Leila vorüber und rief: „Papa erwar tet Sie heute abends, Herr Nachbar.' Zweimal im Lauf des Sommers machte Rudolf «einen Mftecher nach St. Louis. Es Mg ihn dorthin, wo er fo viele Liebe erfahren hatte, uiü> es trieb ihn immer wieder, den stillen Platz aufzusuchen, wo All ster Harrison den letzten Schlaf schlief. An Harrisons Grabe faßte ihn dasselbe Gefühl, das ihn oft ergriff, wenn er den liebevollen Verkehr zwischen Ellen und ihrem Vater
, wbnn sie nach Tagen und Stunden berechnet wer den. Der Vater würde keinen Schritt tun. um sich dem Sohn wieder zu nähern. Die Mutter -konnte nichts tun, selbst wenn sie es gewollt hätte, wußte doch keins von chnen, wohin der Sohn sich'gewendet hatte. War das recht, daß es so war? Eine große Unruhe übersiel Rudolf oft. und eine Angst, die den Schlaf von seinem Lager trieb. Ein Gefühl nistete sich plötzlich in seinem Herzen Lin, das fast der Sehnsucht nach der alten Heimat glich, das ihn zog und zog