(Neumarkt, Montan, Auer und Aldein) des Gerichtes Enn und Kaldis und dem Gerichte Castell als dem „fünften Viertel' verein bart, „in die Ewigkeit' einen gemeinsamen Ver treter in den Landtag zu schicken. Die Verhandlung, in welcher diese Vereinbarung »getroffen wurde, hat in der „Krone' zu Neumarkt unter dem Vor sitze des landesfürstlichen Kommissärs Heinrich Kuen von Auer stattgefunden. Die Beteiligung dabei war auffallend groß, wie aus dem folgenden Teilnehmer- Verzeichnis zu ersehen
ist. Als Beisitzer waren Leonhard in der Mauer, Richter in Kurtatsch, HanS Platner, Richter in Saturn, Leonhard Hausman und Ulrich Müller von Margreid, Hildebrand Hansen von Salurn, Martin im Holz von Kurtatsch und Veit Salchner von Aichholz geladen worden. Ferner waren erschienen: als Vertreter von Neumarkt Jörg Tschander, Richter, die beiden Bürgermeister Hierony mus Platner und Benedikt Terzago, Adam Keller, Leopold v. Salzburg, Leonhard Nickt und Benedikt Hosman; von Auer Peter Praunsmehlmüller und Michl
der St. Nikolauskirche (Pfarr kirche) entfaltete sich also hauptsächlich das Geschäfts- leben von Neumarkt. Dort war das Ballhaus, die Niederlege, die Holzreife und die Waghalle der Kirche. Wenn man bedenkt, daß jährlich nicht nur bei 6000 Wägen mit Kaufmannsgütern verkehrten und viele Holzfuhren von Fleims, Truden, Radein und Aldein anlangten, sondern auch sonst zahlreiche Wägen, Reisende zu Wagen, zu Roß und zu Fuß und häufig Soldaten durchzogen, dann gewinnt man annähernd eine Vorstellung von dem damali gen
Verkehr in Neumarkt. Besonders lebhaft mag eS am Gallimarkt (16. Oktober), welcher der be- deutendste Markt gewesen zu sein scheint, zuge gangen sein. In der Gemeinderechnung kommt unter den Ausgaben vor, daß den Spielle»ten, welche man bei der Eröffnung des GallimarkteS gebraucht hat, 1 fl. und „den Pauknechten zur Ab fertigung der Spielleute' 2 fl. gegeben worden sind. In allen vorhandenen Kirchenrechnungen des 15. und 16. Jahrhunderts ist bemerkt, daß auf diesem Markte Oel, Wachs, Oblaten
, Weihrauch, Stoffe, Lebensmittel zu den Kirchenalmosen und andere Dinge für die Kirchen gekauft worden sind. Die Steuer lieferte für die Gemeinde nur ein geringes Erträgnis. An Steuergeldern gingen ein: Von Neumarkt 238 fl. 13 kr., von der Vill 75 fl. 3 kr., von Mazon 82 fl. 36 kr. und von den Aus wärtigen 51 fl. 12 kr.; zusammen 447 fl. 4 kr. Davon mußten an die Tiroler Landschaft 374 fl. 24 kr. abgeführt werden, wie die Ausgaben dartun. Die Kirchensteuer betrug 21 fl. 4 kr. Davon erhielt der Pfleger