im Alter von 13—17 Jahren. Das Haus wird bekanntlich von „barmherzigen Schwestern" verwaltet. Früh 7a 6 werden die jungen Leute geweckt, d. h. die „Buben- fchwester" stürzt zur Thüre herein, als ob das ganze Haus brennen würde, reißt den Burschen den Polster unter dem Kopfe heraus, wirft den Polster den Buben ins Gesicht (Thatsache!), reißt zum Ueberfluffe noch die Decke vom Bette herunter und zerrt an den Füßen. Daß ein Kind durch plötzliches Erschrecken epileptisch werden kann, das scheint
die „Barmherzige" nicht zu wissen. Die Knaben werden morgens und abends in die Kirche getrieben, wie Schafe in den Stall. Dafür können sie außerhalb der Kirche treiben was sie wollen, schimpfen, fluchen, denunnziren, prügeln rc. Kein Wort der Ermahnung oder Belehrung! Nichts, was zu Gemüth und zum Herzen spricht, nur geisttödtender Drill. Daselbst befindet sich auch ein Knäblein von 2V a Jahren, das in Folge Vernachlässigung noch gar nicht sprechen kann, sondern seine Gefühle nur mit Jauchzen ausdrückt
. Das Bübchen ist außerordentlich lieb und freundlich, hat aber ein lebhaftes Temperament. Wenn nun das Kind im Garten: „I, i" sagt (mehr kann es nicht herausbringen), so machen die Schwestern: „Sch, sch", und führen das Kind wieder ins dumpfe Zimmer hinauf. Wenn die Kinder nicht sprechen und kreischen dürfen, dann werden Duckmauser daraus, für den klösterlichen Beruf allerdings ein Haupt-Er- forderniß! Im ersten Stockwerke hängt ein Cruzifix, dessen Füße von Andächtigen geküßt
werden. Daß aber diese Frommen meist Epileptische, Schwindsüch tige rc. sind, macht diese Andacht in hygienischer Hin sicht bedenklich. Am traurigsten aber ist der Umstand, daß das vollständig gesunde und lebenslustige Kind von den „Schwestern" in die Höhe gehoben wird, um die schwarze Schmutzkruste am Cruzifixe zu küssen. Dieser Trakt des Gebäudes wurde früher von Kranken bewohnt, deren Zustand ganz besonders ansteckend ist. Wirklich, die Länder, welche keine Klöster haben, sind nicht zu bedauern. Clericale