Innsbrucks historischer Boden : Vortrag, gehalten beim 4. deutschen Historikertag im September 1896 in Innsbruck
Einfall mit seinen düsteren Bildern von Raub und Zerstörung in der Erinnerung der Bevölkerung fortlebt. Von ähnlichen Intentionen wie Karl V, erfüllt und geleitet, hat Ferdinand I. nach Antritt seines Kai sertlmms ebenfalls längeren Aufenthalt in Inns bruck genommen, nachdem das Trientiner Conci! wieder zusammengetreten war, und er hat eben hier seine auf das Conci! bezüglichen Conferenzen mit Cardinal Moron e gehalten.. Ungefähr zur selben Zeit ward die Innsbrucker Hofkirehe, die das Maxdenk
- inal. aufzunehmen hatte, vollendet und es erfolgte die erste Niederlassung der Jesuiten und die Eröff nung ihrer Schule in Innsbruck. Die von diesem Kaiser in seinem Testament verfügte Erbtheilung' gab Tirol einen eigenen Landesfürsten in der Person des Erz herzogs Ferdinand II., des Gemahls der schönen Bin \gerstochter von Augsburg, dei* am 17. Jänner 1567 seinen feierlichen Einzug in Innsbruck, seiner nunmehr dauernden Residenz, hielt. Freilich wollte die Innsbrucker Burg, obgleich
sie manche schöne Jugenderinnerung in Ferdinand wecken mochte, dem selben, der ein gar haul listiger und kunstverständiger Herr war, nie recht gefallen. Denn trotz ihres ori ginellen Wappenthurmes. .des mit Gemälden reich gezierten Paradeissaales und des stattlichen Turnier- und Rennplatzes repräsentierte dies Innsbrucker Re sidenzgebäude einen zwar bestandtlieilreichen, aber planlos gewordenen Häusercomplex, welcher sich durch, fortwährenden Zukauf von Häusern und Gär ten seit dem 15. Jahrhundert allmälig