Nr. 10 „Bozner Zeitung' (Sudtiroler Tagblatt)' Freitag, den 13. Jänner 190s. Die Briefe waren unterzeichnet mit „die Brüder schaft der schwarzen Hand' und bedirohten den Ministerpräsidenten mit dem Tode, wenn er nicht 2000 Dollars bis zum 1. Jänner 1905 an Wenz- ler sende. Das Auswärtige Amt übermittelte die Briefe, die es von der ungarischen Regierung er halten hate. an den Botschafter in Washington, auf besten Ersuchen die Regierung der Vereinigten Staaten die Verhaftung «Wenzlers verfügte
, die zu der in dem in Rede stehenden Falle gehörenden Serie bisher ermittelt wurden, ja die große Mehrzahl derselben ist derartig abgefaßt, als ob sie von Bozner Metz gern ausgingen, was natürlich nicht zutreffend ist. Im Dezember 1902 und im Fasching 1903 erhielt i )er Tierarzt von Zwölfmalgreien, Herr Rapold, drei Briefe, in welchen versucht wurde, ihn gegen den städtischen Tierarzt Herrn Zelger aufzureizen, wobei ihm bedeutet wurde, daß er ja Eventuell Zei gers Stelle bekommen könnte. „Sogur die „Muri- tat
': „Die Finnen', welche bei der Alt-Bozner Redoute vorgetragen wurde, bot Anlaß zu einem olchen Briefe. Im April 1903 wurde gegen Herrn Zelger im Schlachthaushofe ein Attentat durch Nachwerfen eines Steines verübt, dessen Täter bis heute nicht ermittelt werden konnte. Tags darauf erhielt die Schristleitung der „Meraner Zeitung' einen ano nymen „Bericht' über diesen Vorfall, in welchem Zelger als besonders verhaßt hingestellt und gesagt wird, daß er sich diesen 'Steinwurf wohl zur War nung dienen lassen
werde. In der Erwägung, ddß dieser Brief vielleicht zur Ermittlung des Täters beitragen könnte, übergab die Schriftleitung den Brief der Gendarmerie in Meran, welche dcn- elben dem Bozner Kreisgerichte übermittelte, ohne daß damals der Schreiber ausfindig gemacht wer den konnte. Der Drohbrief. Kurze Zeit später erhielt Frau Zelger einen Brief, in dem es hieß, daß ihren Mann nächstens nicht ein Stein, sondern ein sicherer Strahl tref^ sen werde. Sie sollte sich darauf vorbereiten, n an werde sie fehr bedauern
Schriftprobe der Maria Anselm enthält nach dem Gutachten des Sachverständigen ganze Worte in auffallender Uebereinstimmung, obwohl das Bestreben, die Schrift zu verstellen, unverkennbar sei. Ein zwei tesmal verweigerte Maria Anselm die Abgabe einer Schriftprobe. Dieses Material samt dem Gutachten des ge richtlichen Sachverständigen übergab Herr Zelger am 7. d. der Bozner Staatsanwaltschaft, welche auf Grund desselben sofort die Einleitung der Voruntersuchung wegen des Verbrechens der öffentlichen