Vt? 27 „Bozner Nachriä hatte ich G i f t bei mir, das mir mein e Auftraggeber gegeben hatten, damit ich Selbstmord begehen könne, wenn ich verhaftet werden sollte. Ich hatte aber d i e G i f t- slasche in dem großen Gedränge verloren» Die Burgmusik sistiert. Wien, 3. Juliö Die Burgwache hat bis ein schließlich 4. Jnli> an welchem Tage für Erzherzog Franz Ferdinand das Seelenamt stattfindet, o h n e M u s i k auf zuziehen und es hat für den gleichen Zeitraum d a s Spielen der Militärmusiken

in öffent- l i ch e n Lokalen sowie bei allen anderen Gelegenheiten, wo es nicht speziell angeordnet wird, z u u n t e rblei b e n. Bis einschließlich 4^ Juli hat innerhalb der Stadtgrenze seitens der marschierenden Truppen das Blasen und Schlagen des Spieles zu unterbleiben. i Die Berlasseuschaftsabhandlung. i Wien, 3. Juli. Die Verlassenschaftsabhandlung über das Vermögen des Erzherzogs Franz Ferdinand im Bel- oedere wird vom Hofmarschallamte geführt werden, und zweifellos längere Zest, vielleicht

entsprechend, wird dann der Nachlatz verteilt: der kaiserliche Besitz bleibt im Schlosse, der Privatbesitz geht an die Kinder, der Estesche Besitz geht an Erzherzog Karl Franz Josef. Das Belvedere dürfte daher voraussichtlich längere Zeit unbewohnt bleiben, bis die Verlassenschafts abhandlung abgeschlossen ist. Eine Gedenktafel für Erzherzog Franz Ferdinand. B rü s s e l , 3. Juli. Der Stadtrat des Seebades Blankenberghe beschloß die Anbringung einer Ge- d e n k t a fel an den Strandvillen Josefine

und Henriette, welche Erzherzog Franz Ferdinand mit Familie mehrere Jahre hindurch bewohnte. Wie die Kinder die Todesnachricht aufnahmen. Wien, 3. Juk. Zu der bereits kurz gemeldeten Be nachrichtigung der Kinder des Erzherzogs werden noch fol gende Einzelheiten berichtet: Am Sonntag Mittag traf die Schreckensnachricht aus Serajewo auf Schloß Chlumetz ein. N ieman d wagte es, den Kindern die Nachricht m i t- Suteile n. Am Nachmittag kam aus Prag die jüngste Schwester der Herzogin von Hohenberg, Gräfin Chotek

Thronfolger um das Leben zu bringen. Es geschah dies anläßlich einer Reise, die Erzherzog Franz Ferdinand Ende Juni 1909 nach Rumänien zum Besuch des rumänischen Königspaares unternahm.. Da mals waren die österreichischen Behörden auf die Spur des beabsichtigten Attentates gekommen, und der Thronfolger änderte seine Reisedispositionen dahin ab, daß er sich nicht nach Bukarest begab, wie es beabsichtigt war, sondern nach der Sommerresidenz des rumänischen Königspaares Si- naza Während einer Ausfahrt

4. Juli 1914 den Kindern des Erzherzogs Franz Ferdinand bis zum Abend verheimlicht. Nachdem die Kinder von der Gräfin Chotek schonend vorbereitet worden waren, übernahm der Erzieher StanowSki das schwere Amt, ihnen den Tod der Eltern mitzuteilen. Als die Kinder die Nachricht erfuhren, brachen sie in einen Weinkramps aus. Die Gräfin fiel bei dem herzzerreißenden Anblick der verzweifelten Kinder in Ohnmacht. Die erschütternde Szene ergriff alle Umsteherden auf daS tiefste. Graf Wuthenau

Franz Ferdinand eröffnet. DaS Testament ist älteren Datums und verfügt, daß das gesamte bewegliche und unbewegliche Ver- mögen an seine Kinder sällt. Das Begräbnis. Der verstorbene Thronsolger wird samt Ge- mahlin laut eigener testamentarischer Bersügung nicht in der kaiserlichen Gruft zu Wien in der Kapuzinerkirche. sondern aufSchloß Artstetten in Nlederösterreich beigesetzt. Ein ganz einsames Platzchen hat sich der edle Erzherzog als letzte Ruhestätte ausgesucht, fernab von allem Getriebe

wurde unter großer Beteiligung der Be völkerung und sämtlicher Honoratioren der von der hohen Statthalterei gewünschte und vom hoch würdigsten Fürstbischöfe vorgeschriebene Trauer- gotteSdienst für weiland Se. kaif. und königl. Hoheit Erzherzog Thronsolger Fanz Ferdinand und hochdefsen Gemahlin Herzogin Sophie v. Hohenberg abgehalten. Kalter«, 3. Juli. (Erhängt aufge- funden) wurde gestern abends Karl Wirth deS Jg., 34 Jahre alt, in St. N kolauS wohnhaft, Vater von fünf Kindern, wovon das älteste

-«v«g de» Gottesdienstes inKozen wahrend der Sommermonate. Vom 29 Imi bis 7. September trenn iw Gottesdienste der Kuchen in Bozen einige Aenderungen ein. Eine Messe findet bereits um ^/zl Uhr früh statt (Herz Jesu Kirch»). Die anderen beginnen um 4 Udr (FranziSkanerkirche) und später. Die letzte Mtffe in der Pfarrkirche ist um 10 Uhr, in der Franzis- kanerkirche um !/z11 Uhr. An den hochwürdigen Klerus. Unerwartet find am 28. Juni 1914 Seine k. u. k. Hoheit der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand

, Vöran 1257. 21. Damian Johann, TierS 1271. 22. Plattner Anton, LengmooS 131k. 23. Matha Josef, NalS 1461 l/,. 24. Bachmann K., Bozen 1»78. 25. StuffUffer Ferdinand, St. Ulriche 1515. Nachleser: Gritzbach F anz, GrieS 1528 2. Haupt scheide: 1. Ruetz Josef, Ober- Peifuß 254 Teiler. 2. Etzthaler HanS, Meran 67k 3. PattiS Eduard, Kardaun 683. 4. Gaffer Peter sen., Bozen 878!/,. 5. Furgler Joses jun., Grie5 1210. 6. Äußerer Alois, Eppan 1347. 7. Gruber Fr., Terlan 1439. 8. Sani« Romed, GrieS 1518

» 9. Joanusch F .. Innsbruck 1v87. 10. Zöjchg Jof^ Deutschnofen 1995. 11. Damian Johann, Tier5 2050. 12. Stuffleffer Ferdinand, St. Ulrich 2125»

Nchrgang 1S14. Samstag, „Brixener Chronik/ 4. Juli. Nr. 75. — Seite 3. wo. Erzherzog vorwirst, er sei nicht russmsreund- ^ letzten Sokoltages in Lemberg z^« fich mehrere russische Teilnehmer aus Odessa, länqerer Zeit bereits m russisch-nationalen Odessas die Ermordung des Thron- N»rs Franz Ferdinand angekündigt wurde, W« BlWer schrieben, daß mit der Hmwegrauinung ^« iirckerzogs der großen, russische» Sache sehr viel werde So schreibt und spricht man i» der W>t des Bombenwurfes

Momentes angesichts der blut- besvritzten Leichen des geliebten Thronfolgers und «tmahlin hat sich in Empörung und von maßlosem Schmerze aufgepeitschte Wut gewandelt gegen diese BÄrechernation. Grell wie ein Feuerzeichen loht die fluchwürdige Tat von Sarajevo gegen den Himmel «lf, wie ein einziges ungeheures Flammenmeer loht auch die Empörung der Völker der österreichisch- u >garischen Monarchie. Das vergossene Blut des gemeuchelten Erzherzogs Franz Ferdinand und seiner hochgesinnten Gemahlin schreit

und werden Übermorgen, um 3 Uhr nachmittags, bereits in Sara jevo einmarschieren. Auch die russische Armee ist mobilisiert.' Die Gendarmerie verhaftete Nikolic und brachte ihn nach Sarajevo, wo er sofort den, Kriegs gerichte überstellt wurde, das noch heute nachmittags über ihn das Urteil sällen wird. Halls sich die An gaben bewahrheiten, so wird Nikol,c standrechtlich erschossen. Die letzte Fahrt des Thronfolgers. Am Donnerstag früh trafen die Leichen des Erzherzogs Franz Ferdinand und der Herzogin von Hohenberg

Odessas die Ermor dung des Thronfolgers Franz Ferdinand an- gekündigt wurde. Diese Blätter schrieben, das: mit der Hinwegräumung dqs Erz herzogs Franz Ferdinand der großen russischen Sache sehr viel genützt wäre. Den Beweis dafür, daß die Fäden des Atten tats nach Belgrad laufen, liefert eine Aeuße- rung der Belgrader Zeitung „Nowosty', die am Donnerstag voriger Woche über den Be such des Erzherzogs und seiner Gemahlin in Bosnien schrieben: „Der österreichisch-ungarische Thronfolger möge

Ferdinand und seine Frau getötet. Das wird man ja bald erfahren, und die Ungeduld kann aber nicht warten, will sich diesen grauen haften Augenblick vorstellen können, der sehr wohl tief in die Weltgeschichte greifen könnte. Obwohl ja all dies nebensächlich ist, ent- cheident nur das eine: Der Thronfolger ist tot. Und niit ihm sind die Erwartungen der ungestümen und ungeduldigen Oesterreicher ins Herz geschossen, die in ihm den Vertreter ihrer Hoffnungen auf ein heftigeres, feine Aräfte Das Geständnis

4. Juli 1014 Tiroler BolkSblatt Seite 7 Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Gemahlin Herzogin von Hohenberg, zelebriert von Monfignor Propst Schlechtleitner, statt. Primizen der hochw. Herren, die am 5. Juli die heilige Priesterweihe erhalten: Josef Calliari in Tramin am 12. Juli, Prediger hochw. Herr Psarrer Josef Ezger. Peter Ebner in Absam am 11. Juli. Alois Gabalin in Tramin am 12. Juli. Prediger hochw. Herr Pfarrer Joses Egger. Josef Aals er in Aldein am 9 Juli. Prediger hochw. Herr Josef

Nachruf in lateinischer Sprache auf den nun verewigten Thronfolger Erz herzog Ferdinand und deffen hohe G-mahlin. Der Redner schloß mit einer innigen Bitte umGotteS Schutz und S-gen für daS geliebte, schwergeprüfte Kaiser haus. Und ernst und wehmütig klang eS durch dm Saal: Gott erhalte, Gott beschütze unsern Kaiser, unser Land! — Sodann gedachte der H;rr Obmann auch deS verstorbenen Kardinals Katschthaler. Nach der offiziellen Bekanntmachung des neuen Präsi denten deS Kath. UniverfitätSvereineS

Kunstsinn des Kaisers Max I., mit der Frömmig- wurde. An demselben beteiligten sich gegen 200 Ferdinand durch sein offenes Wesen, seine Kühnheit keit Leopolds I., mit der Volkstümlichkeit und Leut- Personen. Darunter bemerkte man hochw. Herrn und Tatkraft, so daß er Schwierigkeiten und Hinder- seligkeit Josefs II. in sich vereinte. Der Boden Prälat Pirhoser, Landesschulratsmitglied Herrn nisse bei einer einmal für richtig und gut erkannten unseres jüngsten Kronlandeö hat edles Fürstenblut Direktor

werden, was Friedrich Halm sagt Hauptstadt Bosniens geschehen. Der edelste Prinz König voronritt, der Herzog vor dem Heere Herzog. „Den Leib mag Staub bedecken, der Geist lebt des Hauses Habsburg, Se. k. u. k. Hoheit der Nein, heute führt man ganz anders Krieg, heute j ott j U zünden und zu wecken.' durchlauchtigste Erzherzog Franz Ferdinand spielen Ränke, Schliche, Intrigen, diplomatische Schlüsse forderte der Redner alle Anwc und dessen liebenswürdige Frau Gemahlin, Ihre Akte u. dgl. die Hauptrolle, der offene

r,tr. 27 Mais« Wochenblatt. ^icite 3 Gott stehe Euch bei und gebe Luch Kraft, diesen Schlag zu ertragen. Der Segen der . Eltern geht übers Grab hinaus. Wilhelm I. R. Viktoria.' * * * i Erzherzog Eugen wieder in Aktivität? Es verlautet, daß Erzherzog Eugen der bekanntlich in Inaktivität trat, nun neuer dings in den aktiven Dien st eintreten und einen Teil der.militärischen Agenden des Erzherzogs Franz Ferdinand über nehmen werde. * * ■ * x Kondolenzen aus allen Weltteilen langen in Wien

Thronfolgers und seiner Ge mahlin. Erzherzog Franz Ferdinand war ein edler Charakter,' ein Mann von starker Initi ative, beseelt von dem einen Gedanken, das Gute und Schöne im Reiche nach Kräften zu fördern. Er stand uns Tirolern sehr nahe. Tief erschüttert über diesen so traurigen Vorfall beugen wir uns in Demut vor dem Entschluß Gottes und flehen zum Himmel, daß er unseren erhabenen Monarchen in seinem Schmerze tröste. Ich beantrage, der hohe Landtag wolle beschließen, Sr. Majestät unserem

. 2 Anläßlich des Ablebens Sr. k. n. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand nnd Ihrer Hoheit der Frau Her zogin Sophie von Hohenberg fand heutig inn 9 Uhr vormittag in der hiesigen St. Jakobs- Pfarrkirche ein feierlicher Trauergottesdieust statt, dein die Spitzen sämtlicher k. k. Behör den und Anstalten und deren Beamten, Depu tationen der Offizierskorps der hier garniso- nierenden Truppen, die Landtagsabgeordneten, der Gemeinderat ic. und überaus zahlreiche an dere Andächtige

versammelten sich die Delegierten zu einer kame radschaftlichen Sitzung im Gasthofc „Haueis', wo auch die Zamser Musikkapelle spielte. Für die Abhaltung des nächstjährigen Gautages wurde Prutz bestimmt. fln den Mwürdlgen Klerus. Unerwartet sind am 28. Juni 1914 Se. k. u. k. Hoheit der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine durchlauchte Gemahlin Herzogin Sofie von Hohenberg durch ein abscheuliches Verbrechen um ihr Leben gekommen. Tief erschüttert bringe ich diese furchtbare Nach richt

Bürgerausschusses. U«AeMg. den 30. Juni, um 5 Uhr nach- tttte der Brixener Bürgerausschuß .unter Borsitz des Bürgermeisters ' fitzung. zu der die Bürger- Shlig und sämtlich in Trauer ten waren» Bürgermeister Stremitzer HÄt fügende Ansprache, die von den AuSschußmit- wurde: Meine Herren! Eine entsetzliche Kunde hat mich veranlaßt, die Gemeindevertretung für heute zu berusen. Durch eine r»chlvse Mörderhand sind Seine kaiserliche und kßmgliche Hoheit unser Erzherzog -Thronsolger Franz Ferdinand und Höchstdessen