auf das Dach und in den Hof: tief unten, am Fuße des Felsen, windet sich, die blaue Talfer. ^ ^ Hundert Schritt oberhalb besagten Sandwirthshanses ver läßt der steile Weg die. Weinberge, zwischen denen er bisher lief, und tritt auf freie, offene Heide. Eine neue Scenerie ent-. rollt sich den erstaunten Blicken: weit oben, schier unerreich bar, erscheint die Ruine Rafenstein, und der Oberbozner Berg mit seiner waldbestandenen Böschung bietet, besonders gegen 'Abend, einen überwältigend schönen Anblick
. Man übersieht die Wergwand ganz, von der Sohle des tiefgerissenen Thales 'bis hinauf zu den stolzen Gipfeln. Auf vereinzelter nach allen Seiten jäh abfallender Kuppe, von düsterem Waldhang über ragt, liegt der einsame Holzner-Hof. Von hier ans läuft der sog. Nesselbrunnsteig durch dunkles Tannendickicht und über Lde Steinfelder nach Oberbozen, — ein anderer höchst ge fährlicher Pfad aber führt längs der steilen Abstürze zu den Berghöfen über Langeck ; dieselben liegen malerisch auf breiter, grüner Kuppe uud
,. du weißt von der ganzen G'schicht' gar nix? „Na, gar nix!' ^ „Ja, nachdem muß ich dir sie von Anfang an ver zählen,' entgegnet eifrig die Afingerin, während ihr die Sanderin einen Hafen voll weißen Kaffee und etliche Wecken vorsetzt. „Also,' beginnt die Leni, „dem Gonder-Sepp seine Mutter ist schon seit zwanzig Jahr' Wittib (Witwe) und haust halt, so gut's geht, mit ihrem Buben auf dem Hof inVorder- Afing; gleich nachdem der Bauer todt war. hat sie a kleins Mädele — so a weitschichtige Verwandte, weißt
-— ans 'n Hof nehmen müssen, weil dieselbige grad in der Zeit's Unglück g'habt hat, a Wais' zu werden. Na —die zwei Kinder, der Sepp und die Liesl, haben immer zusammen g'spielt nnd wie' sie größer sind geworden, haben sie der Alten g'holfen nnd wäcker gearbeitet. Es war a Freud' zu sehen, wie gut die Zwei mit einand' g'schaffen haben, und im Dorf hat halt jeder g'meint, sie heirathen amal und Hausen dann auf 'n Gonder Hof ruhig weiter. Dem Sepp feine Mutter hätt' das besonders gern g'sehen, amerst
g'holfen: — die Alte war bald wieder g'suud, aber die Rosl, so hat das Madel g'heißen, ist dechrer alleweil wieder auf 'n Gondcr- Hof kemmen und auf einmal hat die arme Liesl sehen müssen, daß zwischen dem Sepp und der Rosl etwas los ist; die Rosl schaut nit übel aus, sie ist ganz a nettes Ding und der Sepp hat sich drein vergafft; die Liesl hat's geschwind gemerkt, und von der Zeit an ist sie ganz verzagt ,- aber meinst der Sepp thut auf das achten? — Ka Spur! Heunt vor acht Wochen hat er die Rosl