. Nur derjenige solle berechtigt sein, mit handwerks mäßig erzeugten Waaren Handel zu treiben, der das betreffende Gewerbe gelernt hat und hiedurch eine vollständige Waarenkenntniß besitzt. Aber wenn man heute durch die Straßen geht, glaube man in Neu- Jerusalem zu sein. (Rufe: Richtig!) Diese Herren, welche gewerbsmäßige Erzeugnisse verkaufen, haben keinen Dunst vom Gewerbe, weil sie zur Arbeit nicht geboren sind. (Bravo!) Ich glaube, daß wir allein dazu berechtigt sein sollen. Wenn das Handwerk
in dieser Richtung keinen Schutz genießt, wenn es dann zu Grunde giht, dann ist auch der Staat in der Zer setzung begriffen, und das wollen wir nicht, weil wir patriotische Staatsbürger sind, die den Staat aufrech halten wollen. Deßhalb streben wir Ordnung an und haben uns hier versammelt, um eingeschlichene Un ordnung abzustellen. Mit handwerksmäßigen Erzeug nissen handelt heute Alles. Bei unserem Uhrmacher gewerbe handelt jeder Hausknecht mit Uhren, und wir Uhrmacher sind bei dem Standpunkte angelangt
soll sich nicht auf das handwerksmäßige Gewerbe erstrecken, sondern von solchen Individuen betrieben werden, die für ihren eigenen Hausbedarf arbeiten, oder solche Gegenstände erzeugen, die nicht dem handwerksmäßigen Gewerbe unterliegen und auch mit den Erzeugnissen keinen Handel treiben; dagegen wer eine handwerksmäßige Waare erzeugt, soll nicht zur Hausindustrie gerechnet werden. Der handwerksmäßige Arbeiter, Schuhmachergehilfe, soll aber die Arbeit bei seinem Arbeitgeber (Meister, Fabrikanten) verrichten.^ (Beifall.) Ger
gefetzt, daß dadurch kein Gewerbe beeinträchtigt wird. Wir verweisen die Regierung auf jene arme Landstrecken, damit sie in denselben eine Beschäftigung einführe, die den Be wohnern irgend eine Existenz? sichert. Geschieht dies, dann wird dem Speculantenthum daS Handwerk gelegt werden, und der wohlthätige Zweck unserer Bestrebungen kommt in richtiger Weise zur Geltung. Dann wird das Klein gewerbe keinen so großen Anlaß zur Klage und Concurrenz haben. Ich bitte Sie, den vorliegenden Antrag anzu nehmen
. DaS Kleingewerbe müsse von diesen Bv ^ stimmungen eximirt werden, um gegenüber der Zndustn» concurrenzsähtg zu sein. Pinker (Czernowitz) beantragt für die Israelitin eine Samstagsruhe. (Heiterkeit und Rufe: „Sie könm i ja ausruhen, arbeiten ohnehin nichts l') Dieser Aatrsz wird abgelehnt. Die übrigen Punkte der Tagesordnung werden aus - Empfehlung des Referenten angenommen und hierauf die ' Verhandlungen deS Gewerbetages geschlossen. AuS den Beschlüssen, welche der ,D ritte österreichische Gewerbe tag' gefaßt