der Mandate, bei der die Städte zu wenig berücksichtigt werden. Gegen die allgemeine Wählerklasse, in der alle Privilegierten und Zensiten mitwählen, hat er Bedenken; seine Partei habe deshalb ein Minori tätsvotum eingebracht, in welchem eine reine fünfte Kurie begehrt wird. Freilich, meinte der Redner, hat dieser Minoritätsantrag keine Aussicht, weil der Entwurf ein Kompromiß ist, an welchem wenig mehr gerüttelt werden kann. Redner erklärte dann, daß die einzige positive Reform der Landesverfas sung
die ist, welche dem italienischen Landesteil die Autonomie bringt. Zum Schlüsse sprach sich der Redner gegen die Verschärfung der Geschäftsordnung aus. Gegen die Rede des Herrn Greil, der am Vor mittag ein vollendetes Rückzugsgefecht aufführte, das -den Umfall seiner Partei vor fom in Brixen in bezug auf die allgemeine Wählerklasse gefaßten Be schlüssen decken sollte, haben sich die Ausführungen Bertolinis wohltuend abgehoben. Die italienischen Liberalen scheinen ein Empfinden für die Forde rung der Arbeiterschaft zu besitzen
, das den Deutsch- freiheitlichen ganz fremd ist. Der nächste Redner ist Abg. Schöpfer (christlichsozial). Redner sagte, daß seine Partei von der Wahlreform zwar auch nicht befriedigt sei, aber es liege im Wesen des Kom promisses, das den Mittelweg einschlägt, daß nicht jede Partei zufriedengestellt tverden könne. Doch habe seine Partei ein Gefühl der Zufriedenheit, weil eben eine Wahlreform geschaffen werde, die besser ist als die alte. Daß die Wahlreform zustande komme, sei eine Frucht der Erkenntnis
, daß ein neues Wahlrecht notwendig ist. Redner erklärte dann, daß seine Partei eine Wahlreform anftrebte, weil sie die breiten Bevölkerungsschichten herange zogen wissen wolle zum politischen Leben, damit sie im Landtage ihre wirtschaftlichen Interessen vertre ten könnten. Dr. Schöpfer polemisierte dann gegen die Ausführungen des Abg. Greil über den Wert des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes. Wenn man über das österreichische Parlament spreche, dann müsse man auch die Schwierigkeiten
, daß bei dem Proporzwahlrecht das Wahlresultat schwer zu ermitteln ist, so sage ich, daß es sich die intelligenten Städter doch ausrechnen können dürsten, wie viel Abgeordnete auf eine Partei entfallen. (Heiterkeit.) Noch ein „Unzufriedener". Abg. Gen tili (ital.-christlichsozial) erklärte in längeren Ausführungen, -daß auch seine Partei mit der Wahlreform nicht zufrieden sei. Aber sie werde, weil eben ein Kompromiß vorliegt, dafür stimmen. Treffend waren die Ausführungen des Abg. Gen- tili an jener Stelle