sind sie es nicht. Denn der Schutz gegen Entnationalisierung den es bieten soll, wird -Zarin nur den Italienern gewährt, nicht aber auch den Angehörigen der anderen Nationalitäten des Staates. Während die Italiener in ihrer Na tionalität darin geschützt werden sollen, daß deren Kinder nur die italienischen Schulen besuchen dürfen, soll es auch fernerhin gestattet sein, die Kinder der Deutschen und Slawen, und sei es auch mit Lock» und Drohmitteln, zum Besuche der italienischen Schulen zu veranlassen, um sie auf diese Weise ver
welschen zu können. Nach wie vor sind darum die Eltern der rein deutschen Gemeinden im Fersental und in Lusern gezwungen, ihre Kinder in italieni sche Schulen zu schicken. Das alles beweist uns klar, daß das neue Gesetz nicht so sehr den Schutz der Nationalität der Italiener, als vielmehr die Ver- welschung der Südliroler zum Ziele hat. In dieser Ueberzeugung werden wir bestärkt, wenn wir wissen, gegen wen das Gesetz zunächst gerichtet ist. Es ist — dies geht aus den Erläute rungen des Trientner
den deut schen Charakter nehmen und sie wollten es auch gar nicht. Sie waren froh, daß sie für sich und ihre Familie Erwerb und Brot fanden, im übrigen aber hielten sie es für selbstverständlich, daß sie sich der bodenständigen Bevölkerung assimilieren mußten, geradeso wie sich die vielen Hunderte Deutschen, die in das Trentino auswanderten, der dortigen Be völkerung assimilierten. Diese Eingewanderten sprachen und sprechen in der ersten Generation und teilweise auch noch in der zweiten die Sprache
ihres Ortes, aus dem sie zugewandert und die einheimischen Deutschen be dienen sich im Verkehr mit ihnen ebenfalls viel fach der italienischen Sprache. Es ist ja eine langst bekannte Tatsache, daß der Italiener sehr schwer sas Deutsch erlernt, während der Deutsche sich das Italienische verhältnismäßig rasch und leicht an- eignet. Darum kommen auch erfahrungsgemäß, die Deutschen, die der italienischen Sprache mächtig !ind, den Italienern weitherzig, vielleicht gar zu weitherzig entgegen. Im Unterlands
kann man vaher oft das Wort hören: Wenn an einem Tische vier Deutsche sitzen und ein Italiener und alle fünf beider Sprachen mächtig sind, so kann man wetten, daß die vier Deutschen dem einen Italie ner zu lieb italienisch sprechen.' Zu diesem mehr von Höflichkeitsrücksichten eingegebenen Entgegen kommen kommt noch der Umstand, daß sich die ita lienische Sprache viel schneller und leichter spricht als die deutsche und es ist wiederum eine Erfah rungstatsache, daß derjenige, der beider Sprachen mächtig