. Nichts wird unterlassen, um den morgigen Tag sicherzustellen. Wir sitzen bis 5 Uhv nachts, sind bereit und überlegen. Der Führer geht wieder mit langen Schritten durchs Zim- mer auf und ab. Ein Paar Stunden Schlaf, und dann steht die Entscheidung vor der Türe. Die große Stunde ist da! 30. SOnnet 1933. Es ist fast wie ein Traum. Die Wilhelmstraße gehört uns. Der Führer arbeitet bereits in der Reichskanzlei. Wir stehen oben am Fenster, und Hunderttausende und Hundert tausende von Menschen ziehen im lodernden Schein
worden, um uneingeschränkt an das große Wunder glauben zu können. Ununterbrochen beobachten wir von einem Fenster aus den Ausgang der Reichskanzlei. Hier muß dev Führer herauskommen. Man wird es seinem Gesicht ansehen kön nen, ob es- gelungen ist. Peinigende Stunde des Wartens. Endlich biegt ein Wagen um die Ecke deS Eingangs. Die Massen rufen und grüßen. Sie 'scheiben zu ahnen, daß die große Wendung be vorsteht oder gar schon eingetreten ist. Der Führer kommt! Einige Minuten später
. Die Arbeit der Negierung 'beginnt. Der weitere Tag verWust Witz ein Traum. Alles mutet an, als wäre es ein Märchen. Langsam sinkt der Abend auf die Reichs-Hauptstadt Herab. Um 7 Uhr gleicht Berlin einem aufgescheuchten Ameisenhaufen. Und dann beginnt der Fackelzug. Endlos, endlos, von 7 Uhr abends bis 1 Uhr nachts marschieren unten an der Reichskanzlei die Menschen vorbei. SA-Männer, SS- Männer, Hitlerjugend, Zivilisten, Männer, Frauen, Väter, die ihre Kinder auf dem Arm tragen und- zum Fenster
des Führers em-perheben. Es herrscht ein unbeschreiblicher Jabel. Wenige Meter von der Reichskanzlei entfernt steht der Reichspräsident an seinem Fenster, eine ragende Helden gestalt, ehrwürdig und von mythischem Zauber umwittert. Mit -dem Spazierstock schlägt er hin und wieder zu den Rhythmen der Militärmärsche den Takt. Hunderttausende und Hunderttaufende ziehen im ewigen Gleichlchtritt unten an den Fenstern vorbei. Das- -ist dev Aufbruch der Nation! Deutschland ist erwacht! In einer spontanen Explo
. Ich kann tabei nur sagen, daß wir maßlos glücklich sind, und daß wir Weiterarbeiten -wollen. Als sich weit nach Mitternacht der Zug seinem Ende znneigt, stehen noch immer Z eh ntau sende von Menschen vor der Reichskanzlei und singen das Horst-Wefsel-Lied. Ich rede kurz zu den Mafien und schließe mit einem Heil auf Hivdenburg und auf tan Führer. In einem sinnlosen Taumel der Begeisterung geht diese Nacht 'des großen Wun. ders zu Ende. Nun wird der Platz leer. Wir schließen die Fenster