„Der Südtiroler' Sü-tiroler Gemein-ewirtschast. Obwohl die Gemeinde Toblach durch den Krieg stark gelltten hatte und ihre Hauptaufgabe dem Wiederaufbmi der durch die Einwirkung der italienischen Artillerie zer störten Gebäude widmen mußte, konnte die deutsche auto nome Gemeindeverwaltung dem faschistischen Amtsbürger- meister De Juris im Frühjahr 1926 ein Barvermögen von zirka 300.000 Lire neben bedeutenden Besitzungen an Wald bestand und anderen Liegenschaften übergeben. Der faschi stische
Amtsbürgermeister De Juris hatte jedoch bei Ueber- nahme der neuen Gemeindeverwaltung zunächst andere Sor- öett. Seine erste Erklärung, die er den staunenden deutschen Bürgern und Bauern gab, war die, daß er in jenen Lo kalen, in welchen die „deutschen Schweine' gehaust hätten, als ehemaliger italienischer Major seine Amtstätigkeit nicht ausüben könne. Es mußten daher neue Räumlichkeiten für ihn und seinen ganzen Stab geschaffen werden. Nun hatte die Gemeinde Toblach durch die Kriegszeit ihr altes Ge meindehaus
herübergerettet, in dem sich neben den Ge meindeamtsstuben noch das Magazin, die freiwillige Feuer wehr, vier Volksschulklassen mit den Räumen für zwei Lehrer, einen Tierarzt und den Gemeindesekretär mit Fa milien befanden. Dieses Gebäude war stark reparaturbe dürftig, und so hatten schon die deutschen Gemeindeväter den Entschluß gefaßt, ein neues Gemeindehaus unter be sonderer Berücksichtigung der Volksschulräumlichkeiten er richten zu lassen. Da sich in Toblach eine leerstehende öster reichische Kaserne
, bis Herr De Juris den für die Deut schen sehr schmeichelhaften Schrei um ein neues Amtslokal tat. Es wäre nun recht und billig gewesen, wenn der faschi stische Amtsbürgermeister das Projekt des Umbaues der Kaserne wieder aufgegriffen hätte, um so ein der Ge meinde gehöriges Gebäude volkswirtschaftlich zu verwer ten. Aber mit den Jdeengängen jenes faschistischen Amts bürgermeisters konnte kein Deuffcher rechnen. Da gab es in Toblach eine deuffche Witwe M., die chr in der Mitte des Ortes gelegenes
zu jener Zeit Herr De Juris aufgetaucht wäre. Es dauerte nicht lange, und da erfuhr die Gemeinde Toblach zu ihrer größten Ueberraschung, daß die erste Amtshandlung des neuen Amtsbürgermeisters der Ankauf des Wirts hauses ohne Stallupgen, ohne Stadel, ohne Wiesen urch Felder um die Kleinigkeit von sage und schreibe 30 0.000 Lire gewesen sei. Nun hatte die Gemeinde ein repa raturbedürftiges Gemeindehaus, eine leer stehende Kaserne und ein Wirtshaus um 300.000 Lire, das erst umgebaut werden mußte