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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 31.01.1897
Physical description: 16
Seite L und da mit einer größeren Prozeßschrift beglückte. Außerdem Hot Kandidat Jung das Verdienst, vor Kurzem die „Gründung' eines antisemitschen Wochen» blattet durchgeführt zu haben, von dem er hofft, daß es ihm zahlreiche Abonnenten zuführen und außerdem als nicht mehr ungewöhnliche» Piedestal zur Erlangung de? ReichSraihSmandateS dienen wird. Intime Freunde des Herrn Doktor behaupten auch auf das entschiedendste, daß derselbe ein „vornehmer Geist' und „scharfer Denker' fei. In feiner

jüngst zu Innsbruck gehaltenen Kandidatenrede hat eS Herr Jung für gut befunden, außer den bekannten „ethischen Postulaten' deS anti semitisch -nationalen Programmes auch eine neue „ideelle Forderung' für Tirol zu entdecken: nämlich die Nothwendigkeit des Kampfes gegen daS „aus beuterische' Fremdenwesen und vor Allem gegen die „ausbeuterische' moderne Aotelwirthschast. Wie wird sich Herr v Zallinger gefreut haben, daß sich end lich nach so langen Jahren wieder in Tirol und überdies im gegnerischen

Lager noch eine schöne Seele gefunden, die mit ihm im Fremdenwesen nur den Import von Protestanten und Juden erblickt und mit ihm die schwere Sorge trägt, die Hotel» Industrie könne die frommen Sitten de» gut katho lischen und unverfälscht deutschen Tirols verderben. Wäre der leichtfertige Angriff deS Herrn Jung auf daS in Tirol kaum aufblühende Fremdenwesen nicht zu ernst und dieses selbst für das an finan ziellen Einnahmsquellen nur allzu arme Tirol nicht allzu wichtig und die Idee eines angeblich

fort schrittlichen Kandidaten, derlei TollhauSscherze in öffentliäer Wahlversammlung vorzubringen, nicht gar zu monströs, man müßte über den unglücklichen Versuch de» jungen Herrn Konzipienten, sich auf diese Art populär machen zu wollen, einfach hell auf lachen. Hat Herr Kandidat Jung je eine Bilanz eine» der großen modernen angebtich ausbeuterischen Hotels studiert? Kennt derselbe daS Verhältniß der auf gewandten Arbeit und Mühe, sowie des bei einem solchen Unternehmen investierten Kapitales

zum Reingewinne desselben? Gewiß nicht, sonst würde Herr Jung weder über Ausbeutern schreien, noch zu behaupten wagen, daß die Fremden in Tirol ausgeplündert werden. Hat Herr Jung sich die Mühe genommen, an Ort und Stelle in den zu ständigen Slädten, Gemeinden und Bezirken unserer Kurorte und Fremdenzentren die Entwicklung unserer ausbeuterischen Fremdenindustrie zu studieren? Jedenfalls nicht, sonst hätte derselbe sicher erfahren, daß eS gerade die großen, gut und vornehm ge führten Häuser

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 07.06.1877
Physical description: 6
! .20 -W .10 ^ l .10^1 23 .33 .47 Ü4 .27 .35 .49 5 .18' .25 .4i'» .5S ..14 ..25 42 ..57 20 .25 59 ..34 .44 23 .39 25 51 9 .2S 53 71 34 59 '4 30 1Z 51 S >20 'S ZI 2 12 21 37 50 40^>t '5 dem Herrn Dr. Jung, anläßlich seiner Ernennung zum außerordentlichen Professer an der Prager Uni versität. Auch die übrigen, wissenschaftlichen Vereine, die ebenfalls zum Feste geladen worden waren, erschienen äußerst zahlreich vertreten, denn auch sie verdanken ja in letzter Linie dem Herrn Professor Dr. Jung ihr Dasein, indem er durch Gründung deS HistorikerclubbS den nächsten Anlaß zur Errichtung der jachwissen schaftlichen Vereine überhaupt gegeben hat. Se. Mag» nifizenz, der Herr Rector Professor

ein, mit ihm in das dreifache Hoch auf Professor Dr. Jung einzustimmen. Hierauf erhob sich der Gefeierte, um für die Theil nahme zu danken, die man ihm in so reger Weise entgegengebracht. . Er forderte sodann die Mitglieder des ClubbS auf, mit gleichem Eifer wie bisher sür das Gedeihen desselben einzustehen und betonte vor allem, daß daS vollste Zusammenwirken zwischen den Lehrenden und Lernenden, wie die« bislang sich ge zeigt, auch fortan an unserer alrva rnatsr verbleiben möge, denn das, waS er geworden, verdanke

er nur der JnnSbrucker historischen Schule. Diesen letztern Gedanken führte dann ein Mitglied des ClubbS weiter aus, indem dasselbe darauf hinwies, daß, wie Dr. Jung, ebenso auch die Mitglieder dcö historischen ClubbS den Anregungen, welche von Seite der Professoren in so reichlicher und allseitiger Weise erfolgen, sehr viel verdanken und brachte zum Schlüsse ein Hoch auf die Fach-Professoren auS, in das alle Anwesen den in kräftigster Weise einstimmten. Hierauf nahm Herr Professor Dr. v. Stumpf-Brentano daS Wort

. In gewohnter, geistvoller Weise wies derselbe hin aus die Zwecks und Ziele derJnnbrucker historischen Schule. Nicht äußerlicher Prunk werde von derselben ange strebt, sondern was sie charalterisire, sei ein stilles, aber entschiedenes Streben nach Erreichung und Förderung historischer Wahrheit. Herr Professor Jung sei nun ein Mann, der voll ständig in den Geist dieser Schule sich hineingelebt habe, darum müsse er eS bedauern, denselben scheiden zu sehen, wenn eS ihn gewiß andererseits mit großer Freude

und begeisternde Rede des gefeierten Gelehrten und hochverehrten Professors wurde fort während von Beifallsbezeugungen unterbrochen. Die übrigen wissenschaftlichen Vereine sprachen durch ihre Präsidenten dem Herrn Professor Dr. Jung für seine Verdienste den wärmsten Dank und die aufrichtigsten Glückwünsche aus. Gegen 12 Uhr erklärte der Prä sident den offiziellen Theil des Festabends für beendet und es begann nun die äußerst gemüthliche Exkneipe, in der unter wahrhast stürmischen Applaus Herr Professor

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 15.01.1890
Physical description: 8
. Wenn aber auch keine Gefahr dabei ist, eine uugemüthliche Sache ist es doch jedenfalls. Glückseliges neues Jahr! Innsbruck, 12. Jänner. (Todfälle.) Großes Aussehen und allgemeines Bedauern erregt der so schnelle Tod des von Freund und Feind hochgeschätzten Jesuiten- Paters Eduard Jung, welcher seit einer langen Reihe von Jahren vielen Tausenden von Seelen zu Stadt und zu Land Seelenführer war. Es ist geradezu er staunlich, was er im Beichtstuhle leistete. Ost wurde er auch in schwierigen Fällen von den Beichtvätern

der Stadt, ja der ganzen Diöcese um Rath gefragt. Mit bewundernSwerther Sicherheit entschied er die schwersten Kasus. Auch war er Prosynodal-Examinator. Ebenso . war er unermüdlich thätig am Krankenbette. Am Sams tage Abends faß er noch bis 9.Uhr im Beichtstuhle, dann wurde er noch zum schwerkranken pens, Beamten Mathias Schwatzer .(aus Burgeis gebürtig) gerufen. ?. Jung war seinBeichtvater. Schwatzer, früher Kassier bei der Finanz-Landeskassa und seit 5 Jahren Schreiber in der Kanzlei

des StadtpsarramteS in Innsbruck, 83 Jahre alt, war ein sehr guter Christ und vortreff licher Familienvater. . Jung blieb bei ihm, bis er um 1 Uhr starb. Die Sterbegebete vollendet/» trat ?. Jung circa um 2 Uhr in Begleitung den Heimweg an. Mühsam sich zur Klosterpsörte schleppend, sank er um, ein Schlagfluß hatte seinem edlen Leben ein Ende ge macht. ?. Jung, Dr. der Theologie, k. k. Professor der Moral- und Pastoral-Theologie seit 32 Jahren, war geboren zu NauderS im Jahre 1823 und feierte im vorigen Jahre

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 29.03.1945
Physical description: 4
Strasse 58. 23810-5 Kau fgesuclip Einbettzimmer-Einrichtung zu kaufen oder zu mieten ge sucht Näheres beim Haus meister, Stadthotel, Bosen. 23813-6 Geige, gut, zu kaufen oder ge gen neue Herren - Sport schuhe (43), zu tauschen ge sucht Zuschriften unter Nr. A 23809. an das »Bozner Tag blatt«, Bozen. A 23809-6 Kuh, 6 Monate trächtig, zu verkaufen. Andrian Nr. 43. 23795-15 3 Arbeitspferde, jung, stark, zu verkaufen. Alois Schenk Metzger, 6t. Christlna/Grü- den. 18085-15 Drahthaar-Fox, jung, Rüde

, fn gute Hände abzugeben. Zu Schriften unter A 23807, an das »Bozner Tagblatt«, Bo zen. A 23807-15 2 Jagdhunde, sehr schön, 1>A und 3'/ 2 Jahre alt, fehl ge zeichnet, Jagd garantiert, an Hundefreund zu verkaufen. Braunhofer, Lehrer. Sta” 4°- Sterzlng. 030-15 NEßAN I'iiiuIp mul Verliisfp s Schäferhund »Rolf«, jung, hell grau, entlaufen. Gegen gute Belohnung abzugeben bei Eccel, Bozen, Lauben. . 23820-3 Geldtasche mit verschiedenen Dokumenten, auf der Strecke Brenner—Brlxen. verloren. Der ehrliche Finder

> unterbe lichtet! Dem Frontsol daten machen Photos seiner Kinder stets be sondere Freude. Auch der gute Mlmosa-Pan- chroma-Film ist heute knapp; deshalb heisst die Parole: weniger aber besser Photograph irren! Besonders bei Innenauf nahmen wird vielfach unterbelichtet; bei Frei lichtaufnahmen in der Sonne dagegen kommt man meistens schon mit 1/50 Sekunde bei Blende 8—11 aus. Mlmosa-Fil. me. Mimosa - Papiere, Mimo3a-PJatten. Tiftniuirlii 16 Schäferhund, jung, zu kaufen gesucht Schriftliche Mittei lung

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.07.1935
Physical description: 8
sich wieder auf das Leben. Daß es auch anders sein kann. „Gehst nicht?' fragt drinnen Josephs Mutter und wendet den Kopf vom Fenster zurück. Der Sohn steht mitten im Licht, das vom Platz her durch das Fenster springt, und das große Rad dreht seine roten, blauen und grünen Lampen in seinen Augen, daß es aussieht, als sprühten sie Funken. „Geh nur', redet die Mutter wieder, „Du bist jung. Dir steht es an.' Da geht er hinaus, und sein Herz klopft, als sei er wieder ein Knabe. Die Bäume, an denen er vorbei muß

', Als sie sich regt, findet er sie. Noch immer sitzt sie am Fenster, und um ihr Schattenbild kreisen die bunten Lampen wie traurige Schmetterlinge. „Warum machst Du nicht Licht, Mutter?' fragte er. — „Es ist hell genug, mein Sohn, ich kann sehen.' Joseph lauscht. Ssiner Mutter Stimme kommt wi? von weither. Aber über sein Ver wundern wächst wieder das Schmerzliche. „Mut ter', fragt er, „als Du jung warft, bist Du auch mit dabei gewesen?' -- „Freilich, Joseph.' Cr sieht ihr Lächeln nicht, aber er fühlt es, als wäre

ist, als werde sie jung mit jeder Rose. Sie steht und wartet, bis der letzte Groschen auf dem Tisch liegt und sie die Blumen nicht mehr halten kann. „Keinen Schuf; hast Du gefehlt, Joseph', sagt sie, und ihre Stimme hebt sich vor Stolz und Freude. Joseph faßt feine Mutter unter und geht mit ihr fort. Aber wenn sie eine Weile gegangen sind, wiederholt sie es: „Keinen Schuß hast Du gefehlt.' Alle Menschen ehen auf Josephs Mutter, wie sie schön ist mit den vielen Rosen und den roten Wangen. — Darob hat Joseph das große

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 12
Date: 17.06.1922
Physical description: 12
sich auch einmal das k'iliilk zu mir verirrt und sei dann wieder lachend davon geflogen. Freilich, lange isl es her, aber wenn der Mensch seitdem lein anderes E>!ü.-k mebr ge sehen. ist es ibm. als sei es gestern gewesen. Auch mir wurde die Heide einmal zu einem Garten des Glückes, in dein ich sroh gewesen, jung und laclsend, gemein!, das Leben zu besiegen. Ich dünkie mich ein völlig, reicher als alle Fürsten der Well uud glücklicher als alle Feen, Und dann? Ein Jahr ging, aus dem Frühling wurde ein trüber Herbst

nicht dich auch das Burschenband unS ^ Studentenhumor uud war es nicht da- Schönste vom Hochzeitstag, als abends die! Bundesbrüder kamen und das Ständchen sangen?' Dann schwieg Mütterlein, weil ße wohl wußte, daß ihr Bub lustig war, aber dabei von Herzen gut. Keiner von denen, die von Blume zu Blume wandern und jung: Knospen brechen, um sie am Wege lachend liegen zu lassen und mit seinen Abenteuern ^ zu prahlen. Nein, das habe ich nie gcran, Fröhlich ja, auch einen frischen Scherz und I hin und w,ieder, wenn's niemand sah

mich! vor einer schlechten Tat von vornherein ab und ließ mich einen Ekel empfinden vor den Gemeinheiten der anderen. Das mochte viel-1 leicht'auch der Grund sein, daß ich es nie zu einer richtigen Liebe brachte. Zu einer blo-I ßen Tändelei gab ich mich nicht her und fi: I eine richtige Liebe hatte ich das Gefühl, daß I ich noch viel zu jung sei. (Fortsetzung folgt.)

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Der Burggräfler
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Page 4 of 12
Date: 24.02.1897
Physical description: 12
Ihre Majestät die Kaiserin Winteraufcnt- halt nahm. — Mittwoch abends kam General major Friedrich Ritter von Ettmayr, Direktor der Festungswerke Tirols, in dienstlicher Angelegenheit hier an und stieg im Hotel Trento ab. — Am 18. d. M. vormittags nahm sich der Infanterist des dritten Jahrganges, Anton Jung von Smichow, zugetheilt dem hiesigen Platzkommando, aus unbe kannter Ursache durch.einen gegen die Schläfe ge richteten Schuß aus dem Dienstgewehre das Leben. Diesmal wurde von der bekannten milden Praxis

, die man an ihn richtete, wurden schlagfertig beantwortet. Er machte dann auch die Versammlung darauf aufmerksam, daß in kurzer Zeit sich Dr. Jung den Wählern vorstellen wird. Er sagte: .Wir stimmen in vielen Stücken überein, nie und nimmer aber kann ich seinem Kam pfespunkt in seinem Programme beipflichten. Er will als Anhäng-r der deutschnationalen Partei den Kampf mit den anderen Rationalitäten be ginnen. Ein Parlament wird aber nur dann Er sprießliches leisten, wenn es ruhig arbeitet

und vor allem Anderen bei jeder Gelegenheit sich nicht scheuen, als katholische Männer aufzutreten. Mit einem Zfachen Hoch aus die Reichsrathstandidaten und den Herrn Landtagsabgeordneten Dr. Hirn wurde die Versammlung geschloffen. — Gestern war nun die Wähleroersammlung, in welcher sich Dr Karl Jung, der Kandidat der deutschnationalen Partei vorstellte. Dieselbe wurde beim rothen Thurme abgehalten. Es mußte Einem auffallen, daß so viele Herren aus Hall und Innsbruck erschiene' waren. Wie mir Einer mittheilte, bilden diese Herren

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 25.01.1896
Physical description: 8
, dem Alltagsleben so fern liegcndcr Scenen zusammengeführt hat. „O mein Gott!' sagte Alain seufzend, „wie erkältet mich diese nüchterne Vernunft, die ans Ihnen spricht!' „Desto besser! und dennoch bin auch ich cinc poetische Natur oder ich war eS wenigstens; aber die Poesie erstirbt bald, wenn da» Glück fehlt. O gewiß! ES wäre ein großes Unglück für Sie, wenn Sie mich liebten, denn ich will wcdcv Sie noch irgend jemand mehr lieben.' „Wie bitter ist eS, Sie fo sprechen zu hören: Sie sind noch so jung

!' „Mein Gesicht ist noch jung, aber ich habe daS Leben schon zweimal durchgekostet. Ich kenne den Bodensatz dcr Liebe, dcr gesetzlich erlaubten und ... der andern. Beide haben mich verrathen und in meinem Herzen nur Raum sür Haß und Rache gelassen.' „Ich, wenn Sie wüßen, was eS heißt, von mir geliebt zu werden!' „Da« sagt ihr alle! Aber warum sollten Sie mich mehr lieben als dcr Mann, dem ich Treue schwur, auf den-ick die Hoffnung meines jungen MädchenherzenS setzte? Fürchten

Sie nichts; ich werde Ihnen nicht mein eheliches Leid erzählen, wie all die unverstandenen Frauen, die Sie- haben allein reisen sehen. Aber Sie sollen wissen, daß ich hier bin, weil mich eine Beschimpfung, wie man sie nimmer ver zeihen kann, au« meinem Heim, aus meinem Haufe ver trieben hat, wo ich geehrt, beneidet und von Huldigungen umgeben war.' „Wenn Sie wüßten, wie mein Herz Ihnen all diese Verehrung. Anbetung und Achtung zürückerstattru würde!' „Dasselbe hat mir ein anderer gesagt und ich habe ih geglaubt; ich war damals noch so jung

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 24.05.1897
Physical description: 4
neben ihm auf der Straße den Säbel etwas unsanft aufstieß — das Schicksal also hatte dieser menschgewordener Gallertmasse, bevor sie das dreißigste Lebensjahr erreicht hatte, niemals auch nur eine ernste Miene gezxigt. Aufgewachsen unter der sorgsamen Pflege einer liebevollen Mutter, ließ Jung Barthel nach Vol lendung seiner Studien an einer Mittelschule sein Lebens schifflein wohlgemuth hinaustreiben, auf den unendlichen Ozean des Daseins. Und, siehe da, wiederum fanden sich mitleidige Hände

, die das Schiffchen in eine Bucht steu erten, wo es, wenn es den unforschlichen Mächten ge fiel, vor Anker liegen konnte, bis seine Planken ver morscht und zermürbt waren. Im Rathe der Götter ' war es aber anders beschlossen und insbesondere ist der schaumgeborenen Verführerin und ihrem Satanssöhnchen dem bogenbewehrten Amor, sowie etlichen übermüthigen Zechkumpanen unseres Helden die Schuld beizumessen, daß Jung Barthels sicher geborgenes Schifflein mit vollen Segeln auf das sturmbewegteste aller Meere

einer in dem heiteren Kreise, der stimmgewaltige Roller, im tiefsten Bierbasse zu singen an. „Weh mir. der Kerl sprengt mir die Ohren!' rief der neben dem furchtbaren Sänger sitzende, klassisch an gehauchte Kassenbeamte Schufterle. „Richtig! Der Barthel! Wo steckt denn der Mimose?' So klang es gleichzeitig von mehreren Lippen, denn Jung Barthel gehörte, wie weiland der Stabstrompeter Rodensteins zum wilden Herr, das in der „Gelben Katze' sein Hauptquartir aufgeschlagen hatt. „Der Dümmling

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 08.08.1901
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 96. Donnerstag, Mrixener Chronik.' 8. Angust 1901. . Jahrg. xrv. RMsrathsabgeordneter Leopold Steiner !N Aus Nordtirol, 4. August. Anlässlich eines kurzen Aufenthaltes in Tirol erachtete Herr Reichsrathsabgeordneter Steiner, als Referent über Nothstandsfragen im Reichsrathe, es als feine Pflicht, sich über die Durchführung der vom hohen Reichsrathe ge-> fassten Beschlüsse zu informieren, und reiste zu diesem Zwecke nach Nauders. Er wandte sich dort direct an den Vorsteher Jung

mit der Bitte um Mittheilung, was eigentlich zur Bekämpfung des Nothstandes geschehen sei. Der Vorsteher Jung theilte mit, dass ein einz'gesmal ein In genieur aus Innsbruck sich bei ihm über diese Angelegenheit informiert und die Uvglücksstätte besucht habe, aber bis zum heutigen Tage sei in der Sache gar nichts geschehen. Auf die Frage, ob an die vom Wasserunglücke betroffenen Bauern Gildunterstützungen vertheilt worden, er widerte der Vorsteher, dass nicht einmal Er hebungen gepflogen worden seien

des hohen Reichsrathes durchgeführt werden. Herr Ab geordneter Steiner gab dem Vorsteher Jung das bestimmte Versprechen, er werde die Pflichtver säumnisse vonseite der berufenen Faetoren in Innsbruck an maßgebender Stelle brandmarken und im Einvernehmen mit den christlichsocialen Abgeordneten von Tirol dahin arbeiten, dass die Beschlüsse des hohen Reichsrathes der Erledigung zugeführt werden. Abgeordneter Steiner bemerkte: „Es ist vieles faul, nicht im Staate Dänemark, fondern im Lande Tirol

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