fordern, lassen die Ant worten und Erklärungen, welche sowohl der Minister- Präsident und Minister des Aeußern, Cairoli. als der Minister deS Innern, DepretiS auf diese Auslassungen gaben, an Entschiedenheit und Loyalität kaum etwas zu wünschen übrig. Der Minister des Aeußern bezeichnet nämlich die Beziehungen zwischen Italien und Oesterreich-Ungarn als solche, welche durch das freche Treiben und die läppischen Agitationen der Jtalia irredenta nicht getrübt werden können, da diese Association ganz
und gar ohnmächtig, jeden Einflusses baar sei. Die Regierung wünschte von ganzem Herzen, und die Bevölkerung, von Italien theile aufrichtig diesen Wunich, mit Oe sterreich-Ungarn im herzlichsten Einvernehmen und inniger Freundschaft zu leben und werde daher Alles vermeiden und verhindern« waS dieses gute Cinver^ nehmen stören könnte. Die Stimmung der Bevölkerung sei in dieser Richtung so klar und mit den Ansichten der Regierung so übereinstimmend, daß sie jedem ^Ver suche der Jtalia irredenta
, die eingegangenen Verträge gewissenhaft be obachten und sich als Element des Friedens, der ge setzlichen Ordnung bewähren. D-r Minister des Innern, DepretiS, dem eS in Folge feiner Stellung hauptsächlich zukam, über die Hal tung der Regierung den subversiven Parteien gegenüber Ausschluß zu geben, erklärte die Jtalia irredenta als gänzlich unzurechnungsfähig und ungefährlich, und e« hieße b os. derselben eine Wichtigkeit beilegen, die fie n cht besitze, und ihr ein wohlfeiles Martyrium ver schaffen
. wenn man sie auflösen und damit ihre Ge fährlichkeit proclamiren wolle. Er, der Minister, könne es nicht hindern, wenn es Phantasten gebe, welche die Herstellung des römischen Kaiserreiches träumen, aber wenn diese Träumer auch nur die kleinste Anstalt treffen wollten, einen praktischen Schritt zur Realifirunz dieser Träume zu thun, so werde die Regierung vernichtend über diese wahnsinnigen Bestrebungen da» hinfahren. Es gebe eine Jtalia irredenta, für die er große Sympathie habe, schloß der Ministe?, die Jtalia
der Sumpfgegenden, der uncultivirten Terrainstrecken, diese Jtalia irredenta müsse man zu erlösen suchen» eine andere Jtalia irredenta kenne er nicht und werde jede Action derselben zu verhindern wissen. Ganz im Einklänge mit diesen Erklärungen steht die von der Kammer mit immenser Majorität votirte und von der Regierung angenommene Tagesordnung, welche sich dahin ausspricht, daß Italien «ine loyale Friedenspolitik, eine die Achtung von den bestehenden Traditionen beurkundete Friedenspolitik