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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 08.11.1871
Physical description: 8
und daS Recht, wie et in München wüthet, oder eigentlich bereits dem Erlöschen nahe ist, hat sich an Tirols Grenze verbreitet und geflüchtet: wir haben in KieferSfelden eine neuprotestantische Gemeinde, und ihr Pfarrer heißt Bernard. Dieses sehr beklagenS- werthe Ereigniß bildet hier das Tagesgespräch, bei den Liberalen er weckt es Freude und Hoffnung, bei den treuen Katholiken Betrübniß und Schmerz; ein Priester ist vom katholischen Glauben abgefallen und- hat mit sich eine ganze Gemeinde in den Abgrund

gestürzt!! WenN jemals ein Ereigniß in unserer Gegend betrübend war, so ist es dieses. Pfarrer Bernard trat geheim wie offen mit Wort' und That als An hänger Döllingers auf. Er wurde daher von seinem tiefbekümmerten Erzbischof wiederholt ermahnt, ja dreimal vorgeladen, sich zu recht fertigen. Wer aber nicht erschien, war Pfarrer Bernard. Vor dem Dekan in Rosenheim gab er eine Erklärung ab, die durchaus nicht genügte. So wurde ihm noch eine längere Frist gelassen zur Ueber- leaung: Allein

seine ketzerischen Freunde hetzten und hetzten ihn zum offenen Äufstande gegen feine Vorgesetzten. Nachdem die Langmuth semeS OberhirteN erschöpft war, erschien Hochderselbe am 29. Oktober selbst in KieferSfelden und? verkündete mit großem Widerstreben^. aber genöthiget, wenn er nicht seinen Pflichten als Bischof untreu werden Volksblatt' Nro- 89. sollte, Übet Bernard den großek Kirchenbann, weil er seine rückhalt lose Unterwerfung unter die Lehre der Unfehlbarkeit deS Papstes ver weigere. Als sich der Hochwst

. Erzbischof entfernte, erfrechte sich Pfarrkurat Bernard die Kanzel vor dem Ottokirchlein zu besteigen und laut Protest zu erheben gegen den „Mächtspruch', wie er sagte, seiner geistlichen Obrigkeit, und erging fich in so maßlosen Aeußerungen gegeck seinen Bischof, daß er wahrlich Mitleiden erweckte. Der ganze liberale- Troß von KieferSfelden, Kufstein, Audorf:c. brüllte Bravos auf die Grobheiten, die Bernard seinem fchmetzerfüllten heldenmüthigen Bischof anthat. Der Erzbischof entfernte sich aber alsbald

. Am 30., Montag, wurde der vom ?. ?. Erzbischof aufgestellte Provisor, Herr Coop. Stangl von Oberaudorf, gar nicht zum Messelesen zugelassen, ja vom exkommunizirten Bernard mit Grobheiten überschüttet; derselbe ent fernte fich unverrichtetet Dinge. Wir haben hier also ein zweites Mering. Um die betrogene Gemeinde auf seine Seite zu bringen; soll ihr Bernard vorschwätzen: seine Absetzung sei lediglich ein Werk der Eifersucht und des Neides des Herrn Pfarrer Gruber von Ober audorf, der KieferSfelden

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Lienzer Zeitung
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Page 25 of 26
Date: 17.03.1900
Physical description: 26
Spekulation auf die Eitelkeit. Desmaret, Sie müssen Geld schaffen!' „Majestät wollen davon überzeugt sein, daß ich kein Mittel unversucht gelassen habe, um in den Besitz der Million Livres zu gelangen, die Frankreich braucht.' „Wie? Sie, der Generalkontrolleur der Finanzen sollten nicht eine einzige Quelle entdeckt haben, aus der noch zu schöpfen wäre?' „Majestät, meine letzte Zuflucht nahm ich zu dem Pariser Bankier Samuel Bernard, aber auch er weigert sich!' „Mein Gott

, haben Sie ihm denn nicht den großartigen Ge winn vor Augen geführt, den er dabei machen kann?' „Gewiß, Majestät, er will aber keine Geldgeschäfte mehr mit dem Staate machen.' „Und weshalb nicht?' Desmaret zuckte mit den Achseln. Ludwig XIV. versank in tiefes Nachdenken. „Wir müssen die Million haben; wissen Sie nicht, Desmaret, wie man Bernard umstimmen könnte?' „Majestät, ich wüßte schon etwas, aber —' „Nuu, aber?' „Es käme dabei die allerhöchste Person Eurer Majestät mit ins Spiel.' „Wie, ich?' „Ja, Sie.' . „Wieso?' „Majestät

kennen Bernard nicht. Er ist der eitelste Mensch von der Welt. Einer Schmeichelei kann er nicht widerstehen. Wenn nur Majestät die Gnade haben wollten —' „Fahren Sie fort! Was soll ich thun?' „Ihm ein wenig zu schmeicheln, ihm einige Minuten ihrer kostbaren Zeit zu widmen, so glaube ich bestimmt, daß Bernard nachgeben wird.' „Gut, richten Sie die Sache so ein, daß ich heute nachmittag, wenn ich im Park von Marlh spazieren gehe, den widerspenstigen Bankier treffe.' „Zn Befehl, Sire!' Am Nachmittage

saßen in einem der zwölf für den Hof wäh- rend der Anwesenheit des Königs in Marlh bestimmten Pavillons Desmaret und Samuel Bernard. „Sie weigern sich also?' „Sie wissen ja selbst, wie gern ich helfen würde, aber ich kann nicht. Wenn Sie mir noch eine Sicherheit für das ausstellen, was ich schon dem Staate geborgt habe, dann will ich versuchen, ob ich noch eine kleine Summe Geldes für Sie auftreiben kann.' „Mein Gott, eine Sicherheit, wo es sich um das reiche Frank reich handelt! Sie weigern

sich also wirklich?' „Ich kann nicht anders!' In diesem Augenblicke sprang die Thür des Pavillons weit auf, und Ludwig XIV. trat ein. „Ah, mein lieber Desmaret, wie gefällt's Ihnen in Mady? Und wen haben Sie da bei sich?' Der Generalkontrolleur stellte den Bankier vor, der eine tiefe Verbeugung nach der andern machte. „Haben Sie den Park von Marlh schon einmal gesehen, Herr Bernard?' „Nein, Majestät, das heißt, ich war —' „Nun, dann kommen Sie, ich will Ihnen seine Schönheiten zeigen!' Samuel Bernard folgte

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Lienzer Zeitung
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Page 18 of 40
Date: 04.12.1897
Physical description: 40
welche Weise zu Schaden kam.' „Und Edelwols kann sich an alles das nicht erinnern?' sagte Anton noch einmal. „Nein, so viel ich weiß, nicht,' antwortete Josepha. „Und er würde es mir doch sicher gesagt haben, wäre es anders.' „Und doch war Heribert drei Jahre älter als Kuno,' rief Roier jetzt lebhaft, „Komtesse, sind wir denn alle blind? Die ganze Ge schichte ist eine erbärmliche Lüge, und Bernard ist eben so dumm wie schlecht, daß er sie ausspricht. Fünf Minuten ruhigen Ueber- legens wurden Ihnen genügt

, Herr Doktor, kommen Sie geschwind herüber,' ries sie ihm zu; „es waren Diebe in unserem Hause und sie haben Monsieur Bernard erschossen; o kommen Sie geschwind, er liegt im Sterben.' Anton eilte die Treppe hinunter, über die Straße hinüber und stand bald darauf au der Unglücksstätte. Bernard durfte uicht sterben, bevor er noch ein paar Worte mit ihm gewechselt hatte. Bernard war in die Schläfe geschossen. Man hatte ihm ein Kissen unter den Kopf geschoben und so lag er auf der Stelle

—' Erich von Kirndorf saß auf dem Sofa. Auf seinen Wunsch hatte mau ihn aus dem Bett dorthin gebracht; dicht neben ihm stand der Kasten mit den goldenen Gefäßen und Schmncksachcn, welche des Zigeuners Habgier gereizt und Bernards Tod herbei geführt hatten. Ziska hauste seit Jahren mit seiner Bande in dem alten Hause, unterirdische Gänge mit Fallthüren, die nnr ihnen bekannt waren, hatten ihnen geholfen, nnentdeckt zu bleiben, und das Haus in den Ruf des Geisterspuks zu bringen. „Baron,' sagte Bernard

Zeit über gewußt, Bernard?' „Erbarmen!' flehte dieser. „Machen Sie mir keine Vorwürfe, Baron. Ach, bringt denn niemand Edelwolf herbei, damit er mir verzeiht, bevor ich sterbe? Und Josepha — auch sie soll kommen. Ich sagte den beiden eine schändliche Lüge. Sie ist sein Weib, sein gesetzlich angetrautes Weib, und ich, ich bin ein Sterbender.' „Halten Sie sich ruhig,' sagte Roser, während er einen kühlenden Verband auf seine Wunde legte. „Ich werde zu Edelwolf gehen.' Er gab Gertrud

, während er des Freundes Arm in den seinen legte und ihn mit sich zog; „Du bist der Erbe einer der schönsten Besitzungen in ganz Deutsch land. Sieh mich an, alter Freund, sieh in meinem Gesicht, daß ich weder irre rede, noch träume. Du und Josepha seid gesetzliche Eheleute und Baron Erich von Kirndorf ist Dein legitimer und wirklicher Vater. Jener Erzschnrke Bernard liegt, dank dem nicht minder großen Erzschurkeu Ziska, im Sterben und hat alles ge standen; und wie es scheint, hält nur der sehnliche Wunsch den Tod

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Lienzer Zeitung
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Page 25 of 30
Date: 20.11.1897
Physical description: 30
wieder da zu sein, und kaum war er wenige Minuten zn Hause, als ihm ein Gast ge meldet wurde und er sich gleich daraus Paul Bernard gegenübersah. „Ich komme nur, zu sehen, ob Doktor Roser eingetroffen ist,' hob dieser an. „Roser?' fragte Lehnhard überrascht. „Wie kommen Sie darauf, ihn hier zu suchen?' Der Franzose ränsperte sich und meinte stotternd: „Vielleicht habe ich mich geirrt.' „Wollen Sie mit mir zu Mittag essen?' fragte Lehnhard hastig. „Ich habe einen Schwerkranken und darf keine Minute verlieren.' „Ich nehme

Ihre Einladung gerne an,' versetzte der Hofmeister, nnd als er seinem Wirt bei Tisch gegenübersaß, fragte er: „Wer ist Ihr Patient?' „Baron von Kirndorf, der Name ist Ihnen sicher bekannt,' lautete die Antwort. „Doch nicht Erich von Kirndorf?' rief der Hofmeister gespannt. „Ganz recht, Baron Erich von Kirndors. Kennen Sie ihn per sönlich?' „Wir waren in früheren Jahren sehr intime Freunde,' ant wortete Bernard sinnend. „Ich will Sie zu ihm begleiten, Doktor; vielleicht darf ich ihn sehen.' „Er ist sehr krank

,' entgegnete Lehnhard, „doch es wäre unrecht, falls er bereit ist, eiuen alten Freund zu empfangen, ihm diese Freude vorzuenthalten.' Sie beendeten eilig ihr Mittagesien, worauf Lehnhard, von dem Franzosen begleitet, seinen Patienten wieder aufsuchte. Bernard schickte seine Karte in das Zimmer, und lebhaft äußerte der Baron den Wunsch, ihn zu sehen. „Es sind Jahre her, seit wir uns zuletzt sahen.' sprach der Kranke gebrochen, und ein jedes Wort schien seine Schmerzen zu steigern, „Jahre und Jahre

etwas ein, das ihn fiir den Augenblick wieder ein wenig kräftigte und sobald er die beideil Herren von nenem allein gelassen hatte, fuhr der Frei herr fort: „Nuu möchte ich, daß Sie mir einen Gefallen thun, Bernard, wollen Sie?' „Natürlich!' antwortete dieser. „Reden Sie, was kann ich thun?' „Ich möchte, daß Sie nach meinem Hotel gehen, nnd von da einen feuerfesten Kasten holen. Er steht in meinem Schlafzimmer und enthält die erwähnten Briefe und Papiere nebst Schmucksachen, goldenen Pokalen uud dergleichen mehr

. Der Kasten ist schwer, doch nicht gar so groß. Er wird bequem in den Wagen hineingehen. Sagen Sie meinem Diener, er solle mitkommen, aber vertrauen Sie ihm den Kasten nicht an, geben Sie ihn nicht aus den Händen.' „Was war das?' rief Bernard, da sich vor der Thür, welche nach der Wendeltreppe führte, ein seltsames Geräusch vernehmen ließ. Er öffnete die Thür, doch war nichts zu entdecken. „Ich könnte darauf schwören, daß ich jemanden hier gehört habe,' sagte er, die Treppe hinunterblickend

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Lienzer Zeitung
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Page 16 of 30
Date: 13.11.1897
Physical description: 30
—-i- . „Wie sonderbar!' meinte Josepha, zu Fräulein Bachmaun ge wendet, die ihr auf dem Fuße gefolgt war. „Ich bat ihn doch, mit uns spazieren zu gehen; er sah so abgespannt aus.' „Sie sind sehr giitig gegen ihn, viel zu gütig/ sagte Bernard nachdrücklich. „Zu gütig!' wiederholte das junge Mädchen, „was wollen Sie damit sagen, Monsieur Bernard ? Wie kann ich zu gütig gegen ihn sein?' Der also Gefragte lächelte wieder. „Man kann sehr leicht zu gütig sein,' erwiderte er nach einer Weile. „Wieso

?' „Sagt Ihnen das nicht Ihr eigenes Herz?' „Mein Herz?' rief Josepha und brach in schallendes Gelächter aus. „Was hat mein Herz mit des Malers schlechter Laune zu thun? Was Sie für ungereimte Dinge reden, Monsieur Bernard. Bitte, antworten Sie mir vernünftig auf meine Frage, nnd sagen Sie mir, wieso ich gegen Herrn Edelwolf zu gütig bin.' „Sie lassen ihn seine Stellung vergessen,' versetzte der Hof meister. „Junge Leute betrügen sich gern selbst, und man muß Edelwolf daran eriuuern

, daß Sie die Komtesse von und zu Branden- Strehling sind und er nur Edelwolf, der Maler.' „Pfui, schämen Sie sich, Monsienr Bernard!' rief Josepha ent rüstet. „Sie denken niedrig und ungerecht. Edelwolf würde nie mals die gesellschaftlichen Schranken durchbrechen, die ihn von mir trennen. Er ist in seiner Art so stolz, wie ich in meiner, viel leicht stolzer noch und das mit Recht, denn abgesehen von der Ge burt, steht er in allem hoch über mir.' „Noch eine Frage, Monsieur Bernard,' fuhr Josepha, ihn fest ansehend

, daß sie ihre Stellung niemals vergessen wird; und diese Tochter, Monsieur Bernard, besitzt Charakter und festen Willen genug, dreiste Vermessenheit in die gehörigen Schranken zurückzu weisen, wo immer sie auch solche finden mag, das kann ich Ihnen versichern.' „Kommen Sie, Fräulein Bachmann,' fuhr Josepha, sich zu dieser wendend, fort, „kommen Sie, wir wollen allein spazieren gehen, da Monsienr Bernard uns durch sein sinnloses Eingreifen Herrn Edelwolfs Gesellschaft beraubt hat.' „Hören Sie mich an, Komtesse,' rief

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Lienzer Zeitung
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Page 16 of 30
Date: 20.11.1897
Physical description: 30
„Sie sind also Philosoph!:, geworden,' fuhr er in dämonischer Weise fort. „Ja,' stimmte Rosa bei, während sie die Achseln zuckte und noch triumphierender aussah. „Sie haben sich auch verändert,' «ahm Bernard stirnrunzelnd wieder das Wort, „sehr verändert.' „Wirklich?' fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. „Die Verhältnisse haben sich geändert. Erinnern Sie sich nicht, wie Sie einmal die Behauptung aufstellten, daß mit den Verhältnissen auch die Personen sich änderten, welche davon berührt

Sie sich an mir ein Beispiel, mein Freund, und lassen Sie sich das Herz von so kleinlichen Dingen nicht brechen. Ich kaun Sie versichern, es giebt nichts Leichteres auf der Welt, als über solche kleine Thorheiten hinwegzukommen.' „Fanden Sie es so leicht bei Ihrer kleinen Enttäuschung mit Adolphe Didier?' fragte er hämisch. „Durchaus nicht schwer,' lautete die Antwort. „Die Gräfin hat sich übrigens halb tot gelacht, als ich ihr neulich die Geschichte erzählte.' „Die haben Sie ihr erzählt?' rief Bernard gedehnt

.' Damit eilte sie aus dem Zimmer und ließ Bernard mit seinem Zorn, seiner Wut uud seinem Staunen über ihr seltsames Be nehmen allein. „Wenn sie mich hintergeht, wenn sie ein falsches Spiel mit mir treibt, dann soll sie mich kennen lernen,' knirschte er. Wie aber sollte er sich an ihr rächen, nun die Gräfin in die Affaire mit Adolphe Didier bereits eingeweiht war?' Zwei Stunden und mehr verstrichen, bevor die Gräfin nach Hause kam. Rosa blieb länger aus; sie war zu einer Freundin zu Tisch ge laden

und stellte sich erst gegen Abend wieder ein. Daß die Komtesse sich unwohl fühlte und auch während des Diners auf ihrem Zimmer zu bleiben wünsche, ließ die Gräfin ziemlich kühl; sie ertrug die Ab wesenheit ihrer Stieftochter mit großem Gleichmut, war sogar froh, ihre Gäste allein unterhalten zu können. Als man vom Tische auf gestanden war und sich plaudernd im Wohnzimmer niederließ, hoffte Bernard, die Komtesse werde sich zeigen, doch er hoffte vergebens. Statt ihrer trat nach neun Uhr

, noch einmal in den Brief sehend, „doch ich denke, die Polizei wird sie auffinden.' „Wozu?' fragte Bernard, der vor Wut uud Empörung nur mühsam die Worte herausstieß. „Keine Macht der Erde kann die Fesseln lösen, die sie sich heute angelegt hat. Die Polizei, Fran Gräfin, würde Ihnen nur antworten, sie habe kein Recht, die Frau dem Manne zu entreißen.' „Was soll man dann thun?' fragte die Gräfin, von Kopf bis zu Fuß zitternd. „Der Graf wird von Sinnen sein. Er wird nicht glauben, daß ich von der ganzen Sache

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 30.03.1892
Physical description: 4
, mich sofort wieder um eine Stellung zu bekümmern, wenn ich nicht zu Grunde gehen will Wurden Sie des Lebens in Indien müde?' Michael Bernard schüttelte den Kopf. „Ich wäre mit meinem Gebieter noch ungezählte Jahre dort geblieben, wenn er nicht vor wenigen Wochen gestorben wäre.' „Ihr Gebieter war ein scheinbar sehr reicher Mann und hatte keine Familie?' „Er war Witwer und hatte nicht einmal entfernte Verwandte.' „An wen fällt dann sein Vermögen?' Die Erbin all seines Reichthums wird sein Pathenkind

. Dieser Reichthum ist wahrhaft immens. - fünfzehn Millionen!' Es war die eigene Ehrlichkeit, welche den guten Michael Bernard so offen sprechen ließ; vielleicht trug auch der Umstand, daß jener andere sein Landsmann, Pariser, wie er selbst, war. dazu bei; unleugbar war, daß er ihm ohne Arg vertraute, — zu seinem eigenen Verderben in erster Linie. Felix Jarry war der Name, mit welchem jener sich dem Vollstrecker des letzten Willens Paul d'Arc's zu erkennen gab, und mit einer seltenen Ge fügigkeit wußte

er sich allen Ansichten und Ideen Michael Bernard's anzupassen. So entspann sich bald eine Intimität zwischen beiden, welche von der einen Seite ehrliche Offenherzigkeit, von der andern Seite nichts als schlaue Berechnung war. Zwanzig Tage lang waren beide an Bord des Schiffes unaufhörlich beisammen und der Mensch, der sich Jarry nannte, verstand es, dem biedern Bernard kaum von der Seite zu weichen. Da er ihn klug zu nehmen wußte, brachte er gar bald in Erfahrung, daß Michael Bernard das Testament bei sich trug

, durch welches Paula Chamare, die zu suchen und zu finden er gelobt hatte, die Universal erbin des jüngst verstorbenen Paul d'Are würde. Ja, Bernard ging sogar so weit, dem anderen das Schriftstück zu zeigen. „Ich bin. wie gesagt, ein Vollblut-Pariser und !er Hauptstadt nicht so lange fern, wie Sie,' er klärte Jarry dem neugewonnenen Freunde; „vielleicht kaun ich Ihnen nützlich sein, dieienigen zu finden, welche Sie suchen. Jedenfalls stelle ich mich Ihnen vollkommen zur Verfügung!' Der Antrag wurde

und plauderten noch lange hin und her. wie sie sich die weitere Reise nach Paris eintheilen wollten. Michael trank mehr, als sonst seine Ge wohnheit war; Jarry hingegen hatte seine ganze Kaltblütigkeit bewahrt. Er geleitete endlich Bernard nach seinen» Zimmer und wünschte ihm eine geruh same Nacht. Michael Bernard verfiel rasch in einen schweren, bleiernen Schlaf, — einen Schlaf, aus dem er nimmer erwachen sollte. An dem offenen Fenster des Nebengemachs lehnte der Mann, dem er sich schrankenlos vertraut

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Dolomiten
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Page 2 of 8
Date: 16.09.1935
Physical description: 8
Auserwählter war. von be kannten Bergsteigern erstmals bezwungen, so der große Pernes von Gottfried Mexzbacher mit den Führern E und B. Bernard aus Eanazei 1879. der Saffo Dernale in demselben Jahre von Merzbacher mit E. Bernard und S. Siorpaes in Begleitung des italienischen Alpinisten Tomö. derselbe Gipfel 1888 durch Dr. Lothar Darm städter mit Stabeler und L. Bernard über den Südwestgrat, der Saffo di Balfredda von Merz bacher mit G. Bernard 1882. der Monte Fop durch die Italiener Orazio De Falkner

und Eallegari 1890. der felsige Lol Laz 1883 durch die Trentiner Dr. Eandelpergher. Baroldi, Dr. Gambillo und A. Tambosi mit dem Führer Roffi, die Punta dell'llomo oder Puuta Tasea. wie ffe damals noch hieß, durch Dr. Darmstädter mit Stabeler und Bernard. Engländer. Italie ner und Deutsche, meist in Begleitung ladinischer Führer, waren es also, die die ersten und schön sten Gipfelfiege in dieser weitverzweigten und bald hernach in große Mode kommenden Gruppe feiern durften, über welche die alpine Literatur

schon waren einige der Nehengipfel erstiegen worden, so der Kleine Bernes durch Leon Treptow mit dem be rühmten Sepp Jnnerkpfler 1892 »nd die Ombretta durch Oskar Schuster und H. Meunow mit den Führern Unterwurzbqcher und L. Bernard 1893. Die Nürnberger entfalteten im Bereich ihrer Hütte eine rege alpine Tätigkeit. Es waren die Mitglieder der sungen Klettergeneration der Sektion, die Angehörigen der in ihrem Schoße sich bildenden Gesellschaft „Mir lan »'stellt', welche stch dort alpine Lorbeeren

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 28.03.1892
Physical description: 4
Gattin nach einigen Jahren starben, auch beider Erbe geworden. Er bewohnte jetzt ein prächtiges Palais in der Nähe von Kalkutta und hatte mit Ausnahme eines einzigen Mannes, Namens Michael Bernard, für den er eine besondere Vorliebe besaß, durchweg indische Dienerschaft. Dieser Michael Bernard aber war fein Vertrauter, mehr sein Freund als sein Diener; er war von seltener Ehrlichkeit und würde durch nichts sich haben bewegen lassen, eine Untreue zu begehen. Von Gerhard Chamare hatte Paul nie

etwas wieder gehört; die einzige Nachricht, die er auf eine Frage an den Bürgermeister von Montgrefin erhielt, war, daß im Jahre 1867 der Bildhauer, seine Frau und sein Kind plötzlich aus der Gegend ver schwunden seien und man nie mehr etwas von ihnen vernommen habe, — eine Mittheilung, die Paul wie ein Schlag traf. Er hatte diese Nachforschung durch seinen Ver trauten Michael Bernard anstellen lassen; ihm über gab er auch die Vollstreckung seines letzten Willens, als eines Tages ein Leiden ihn befiel

. Ist Gerhard Chamare ebenfalls todt, dann fällt mein ganzes Vermögen wohlthätigen Stiftungen anheim. Ich bitte die Behörden, meinem Testamentsvollstrecker, welcher mein volles Vertranen besitzt, dazu verhelfen zu wollen, daß mein letzter Wille ganz und vollständig erfüllt werde.' Michael Bernard ließ das Testament legalisieren und wenige Tage später hauchte Paul d'Arc seinen' letzten Seufzer in den Armen des treuen Freundes und Dieners aus. Vierzehn Tage später schiffte Michael Bernard sich nach Frankreich

des rettenden Schiffes; seine schlaffen Züge wiesen darauf hin, daß der Mann viel gelebt haben muß; seine hohe Gestalt verrieth aber einen Körper von seltener Widerstandsfähigkeit. Aermlich gekleidet, wie er war, schien er durchaus nicht übermäßig im Gelde zu schwimmen; er ver brachte den Tag meist damit, daß er an Bord des Schiffes auf und ab ging und sehr gelangweilt aus sah. Der Passagier kam direkt aus Cajeuue. Michael Bernard langweilte sich ebenfalls und benutzte seinerseits wie der andere das Deck

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Fogli Annunzi Legali Prefettura Trento
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Page 15 of 19
Date: 22.04.1922
Physical description: 19
e di Anna n. Polsterer, nonché d!i Francesco Kamper nato ai 25 agosto 1901 a Gütenstein, Car'taìa infer. per delitto di truffa e li si ar. restino in caso di pericolo di fuga. R. GIUD. DISTRETT. DI MERANO Sew. IV, 8 aprile 1922. MUELLEB 1717 Firme 402 Reg. A III 282.3 ISCRIZIONE di una società Il 5 aprile 1922 venne inscritta nel registro sez. A la società a nome collettivo a datare dal 23 marzo 1922 Sommavilla Bernard e C.o negozio di colori a S. Luca, pittura e inverni- oiatura, con sede a Merano

, avente per eser cizio:' 1 commera'o con colori, vernici, lacche, ar ticoli da pittore e disegnp e 2) assunzione ed esecuzione! di lavori da pittore e inverniciatorei. Soci personalmente garanti: signora Maria. Sommavilla a Merano, Ermanno Sommavilla a Maia di Sopra, Carlo Kranzlmiiller a Maia di Sotto, Luigi Bernar a Ma'a di Sotto e France- seo Desilvester a Merano, Autorizzato alla rappresentanza il story socio Luigi Bernard. Firma della ditta: La ragione• sociale scritta o stampata viene firmata

con nomi» e cognome dal soci'o Luigi Bernard. R. TRIBUNALE CIRC. DI BOLZANO quale foro commerciale Sez. IV, 5 aprile 1922, FERRARI 17 LS s Firm« 410 Oona. II. 16.37 'CAMBIAMENTI in un consorzio già inscritto Il 5 aprile 1922 venne scritto nel registro dei consorti nei riguardi della società Cassa di Ri- Nr. 86.22 .RICERCA Furto di soprabito. Ai 3 aprile furono rubati a Bressanone : un soprabito quasi nuovo, eorto di color grigio to. po, una fila d!i bottoni, foderato in grigio; 1 ! paio di guanti

. BEZIRKSGERICHT MERAN Abt. IV, am 8. April 1922. MUELLEß 1717 Firm. 402 Rg. A III 282-3 EINTRAGUNG einer Geselilschaftsfirma Eingetragen wurde in das Register Abt. A : Sita der Firma: Meran. Firmawortlaut: Sommavilla Bernard & Co., Farbwarenhandlung zum St. Lukas, Malerei- und Anstreicherei. Betriebsgegenstand: 1) Handel mit Farbwaren, Firnf'ssen, Lacken Mal- und Ze chenrequiaiten und 2) dfe Uebemahme und Durchführung von Maler, und Anstreichenrarbeiten. Gesellschaf tsf arm : offen;« Handelsgesellschaft seit

23. 3. 1922. Persönlich haftende Gesellschafter: Frau Ma ria Sommavilla in Meran, Hermann Sommavilla in Obermais, 4 Karl Kranzlmüller in Untermais, Alois Bernard in Untermais und Franz Des'l- vester in Meran. Vertretungsbefugt: Der Gesellachafter Alois Bernard allein. Firmaze'chnung : der vorgectru,ckte oder vor. geschriebene Firmawortlaut wird v. Gesellschaf ter Alois Bernardi mit Vor- und Zunamen unter fertigt. ' Datum der Eintragung: 5. April 1922. KGL. KREIS. ALS HANDELSGERICHT BOZEN Abt

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Lienzer Zeitung
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Page 24 of 30
Date: 20.11.1897
Physical description: 30
-^-s- . dieser Abend sein letzter gewesen sein. Nun mag er leben, vielleicht ist er mir noch von Nutzen, wenn ich seinen Sohn wieder ans dem Grabe auferstehen lasse.' Als Anton Roser am folgenden Morgen in sein Laboratorium gehen wollte, fand er die Thüre unverschlossen. Er wunderte sich darüber und begriff seine Unachtsamkeit nicht. Bernard kehrte Schloß Strehling mit allem, was sich für ihn daran knüpfte, den Rücken. Von nun an galt es Krieg bis aufs Messer zwischen ihm und der Frau

war. Er hatte ein Skizzen buch vor sich liegen, den Stift beim Eintritt Bernards aber sinken lassen und gleich Josepha den Blick fragend auf den Hofmeister ge richtet. Die offenen, glänzenden Augen verwirrten diesen, er blickte in das flackernde Feuer und fragte sich, wie Josepha seine Nachricht aufnehmen würde. Fast fehlte ihm der Mut, sie ihr mitzuteilen. „Ist Papa krank?' fragte sie, nachdem die erste Begrüßung vorüber war und Bernard schwieg. „Schickt er Sie, mich zu holen?' fnhr sie ängstlich fort, da noch immer

keine Antwort erfolgte. „Nein. Er ist weder ernstlich krank, noch schickt er mich, Sie zu holen,' versetzte der Gefragte endlich. „So haben Sie eine andere Botschaft für mich?' „Von Strehling keine.' „Was führt Sie dann zu uns?' fragte sie weiter. „Ich bringe eine Nachricht,' antwortete er langsam mit beben den Lippen, während seine Züge so aschfarben wurden, daß Jo sepha erschrak. „Eine schlechte natürlich,' sagte Edelwolf bitter. „Für nns giebt es nur Unglück in der Welt.' Bernard zögerte

ist schlimmer, als es die schlimmste Gewißheit sein kann.' Der Hosmeister schüttelte gewichtig mit dem Kopfe. „Was soll das heißen?' rief Edelwolf aufgebracht und zog die bebende Josepha dichter an sich und behielt ihre Hand in der seinen. als ob er fürchtete, es drohe ihr Gefahr. „Reden Sie endlich, solche Geheimnisthnerei ist mir verhaßt.' „So hören Sie denn,' nahm Bernard wieder das Wort. „Als Sie noch ein kleiner Knabe waren, habe ich ein großes Unrecht an Ihnen begangen. Mein Gewissen hat mir oft

, zu beweisen, daß Sie der Majorats erbe von Strehling, daß Sie Graf Heribert von Branden-Streh- ling sind, den man bisher für ein Opfer der Wellen gehalten hat.' Josephas Lippen entrang sich ein herzzerreißender Schrei, wäh rend der Maler den Sprechenden einen Moment anstarrte, als habe er nicht recht gehört. „Der Himmel ist mein Zeuge,' sprach Bernard achselzuckeud weiter, „daß ich alles gethan habe, was in meinen Kräften stand, um diese gefürchtete Heirat zu verhindern. Fragen Sie jeden auf dem Schlöffe

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Books
Category:
General, Reference works
Year:
(1911)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1911
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Page 158 of 474
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 473 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Location mark: I Z 3.363/1911
Intern ID: 587522
- nenburgstratze 22. . ^ Berman Eduard, S.-B.-Oberrevident i. P., Schu bertstraße 3. .^ Bermann Alfred,S.-B.-Ässistent, Schubertstr. 3. Bermoser Anton, Wagenmeister der Staatsbähn, Andr. Hoferstr. 53. Bermoser Josef, städt. Bolksschul-Direktor i. P., PfarrgaIe 1 . Bernard Bernhard, Maler, Speckbacherstr. 16. Bernard Johann, Malermeister, Eumpstr. 24. Bernard Josef, Maler, Jahnstraße 21. Bernard Karl, Gerichtskanzlei-Offiziant, Leopold straße 35. Bernardi Alois, Anstreicher, Reichenauerstr. 12. Bernardi Elias

, Schlosser, Mühlau 19. Beruardi Franz, Schneidermeister, Höttingerg. 6. Bernardi Franz, Hausknecht. Anatomiestr. 12. Bernard: Guido, k.k. Hauptmann, H., Weyerburg- gaste II. Bernardi Hiacint, Maler, Reichenauerstr. 12. Bernardi Josef, Juwelier, Musenmstr. 13. Bernardi Joses, Hausknecht. Herzog Friedrichstr. 20, Bernardis Nikolaus, !. u. k. bautechnischer Militär- Beamter, Schillerst:. 3. Bernatschke Josef, St.-B.-Offiziant. Sonnenburg - strabe 15. Bernauer Oskar, l. k. Forstrat, Göthestraße

15. Bernbacher Michl, Oekonom, H., Kranebitten Umge bung 2. Berndl Alois, Zählkellner, Schulstraße 9. Bernecker Johann, S.-B.-Kondukteur, Defreggerstr. Nr. 24. Bernhard Adolf. Elektro-Monteur. Kapnzinerg. 50. Bernhard Alois, Badmeister, Jahnstr. 3. Bernard Alois, S.-B.-Kondukteur, Kapuziners. 50. Bernhard Georg, Schneider. St. Nikolausgasse 23. Bernhard Georg, St.-B.-Offiziant, Staatsbahnstr. Nr. 1a.

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