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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 15.11.1944
Physical description: 4
: Auf dem Markte lernt man die Leute besser ken nen, als im Wirtshaus. Und es muß so sein, denn nirgends wird soviel ge tratscht, wie auf dem Markte. Es ist wohl einer der wenigen Anlässe wo der Bauer, der von seinem einsamen Hofe herunterkommf, mit den anderen Be wohnern des Tales zusammentrifft. Und dieser Umstand muß kräftig ausgenütz* werden. Seil woll! Da kommen dann alle seit dem letzten Markt behängenden Fra gen zur Beantwortung, der Zins für ge liehenes Geld, der Pacht wird beglichen

, Familienereignisse besprochen, neue Ver träge und Käufe getätigt und dabei auf das leibliche Wohl, insoweit es das gute Geschäft rechtfertigt, nicht vergessen Man darf nun nicht glauben, daß -dies alles in kurzer Zeit vonstatten geht, a beileib! Der Bauer ist langsam und be dächtig in seiner Denkungsart und so braucht es oft die „längste Weil“ bis die Verhandlung beendet ist. Auch beim Handel selbst muß man mit der Geduld der beiden Parteien rech nen. Da wird zuerst beim Rindvieh ein „Stückl“ ausgesucht

unwillkürlich an die Bratelen auf der Alm denkt. ' Und so bietet der Bauennarkt einen typischen Ausschnitt aus dem Volksle ben, der auch dem Städter reichlich Ge legenheit gibt, das Bauernvolk in seinem Handeln - kennen zu lernen. Kein gerin gerer als Meister Thomas Riß benützt oft die Gelegenheit der Märkte, um ori ginelle Typen abzukonterfeien, die er dann als Vorwurf .benützet. Es ist nicht immer ganz leicht, denn der Bauer will sich nicht gern belauschen lassen. Er hat ja überhaupt keine geringe Abnei

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