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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 8
Date: 28.07.1887
Physical description: 8
als kaiser l icheOester reich er, als Söhne einer großen Monarchie mit tausend jähriger Geschichte und als Unterthanen eines Reiches, das außer den deutschen Stämmen auch andere Nationalitäten umfaßt. Wir betrachten deshalb diese gerade so als unsere Brüder wie unsere eigenen Stammesgenossen, denn auch sie sind Oesterreicher und dieser Umstand veranlaßt uns Konser vative, ihnen die Bruderhand zu reichen, nicht aber sich feind selig zurückzuziehen und sie ob ihrer Nationalität zu verachten. Wer

hatten. Diese Zumuthung erscheint um so sonderbarer, als die Liberalen, wenn die deutschen Konservativen wirklich so i unklug wären, sich durch nationale Schlagwörter bethören zu lgssen, und die Gegner wieder in den Sattel heben zu helfen, - die errungene Position sofort benützen würden, um nicht blos Czechen und Polen, sondern auch die „Klerikalen' an die Wand zu drücken und auf ihren Köpfen herumzutrampeln, wie wir dies aus Erfahrung leider genugsam kennen. Der Liberalismus erweckt

auch durch sein ganzes Ge bühren' den Verdacht, als ob es ihm mit seiner angeblich so großen Fürsorge für die nationalen Interessen der Deutschen eigentlich im Innersten der Seele gar nicht so recht ernst sei, sondern daß er dies nur als Mittel zum Zweck der Wieder erlangung der politischen Herrschaft erachtet. Beweis hiefür ist seine Gleichgiltigkeit gegen das Schicksal der Deutschen jenseits der Leitha. Weil in Ungarn jetzt ein liberales Re gime am Ruder ist, findet sich kein einziges diesseitiges libe rales Organ

veranlaßt, wenn es auch von Deutschthum über- trieft, gegen die Verkümmerung der nationalen Rechte der Deutschen durch die Magyaren ein Wort des Protestes zu erheben. Man kann aus dieser Haltung sehr leicht den weiteren Schluß ziehen, daß die Deutsch-Liberalen unter Umständen auch einmal geneigt sind, sich mit Czechen undPolen zü verständigen, wenn sie dafür in die ersehnten Ministerpalais einzuziehen sichere Aussicht haben. Das nationale Moment bei unseren Deutschliberalen ist auch noch zu jungen

Datums und wird viel zu sehr in gesuchter Weise übertrieben, als daß man be sonderes Vertrauen dazu haben könnte, daß in den Händen dieser Partei die Jntercsien der Deutschen in Oesterreich wirklich für alle Zeiten sicher gehütet sind. Die deutschen Konservativen haben dieses Vertrauen nicht und empfinden deshalb auch keine Sehnsucht, die Kastanien für eine abge- wirthschaftete gegnerische Partei, die den Nationalismus als letzten Nothanker sich erkor, aus dem Feuer zu holen. Dazu wäre vorher

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 8
Date: 12.08.1886
Physical description: 8
auf Gastein gerichtet, woselbst das erlauchte Kaiser paar und das ehrwürdige Oberhaupt des Deutschen Reiches, sowie desien erstgeborener Enkel weilen, um durch innigen persönlichen Verkehr die zwischen den beiderseitigen Regenten häusern und deren Völkern bestehenden Bande der Freund schaft aufs neue zu befestigen. Die öffentliche Meinung er blickt in diesen regelmäßig wiederkehrenden Zusammenkünften mit Recht eine bedeutsame Gewähr des Weltfriedens und begrüßt dieselben deshalb mit stetig steigender

. Se. Majestät wurde vor dem Badeschlosse vom Prinzen Wilhelm, Fürsten Bismarck, dem Botschafter am Wiener Hofe Prinzen Reuß, dem Obersthofmeister der Kaiserin Baron Nopsca, dem Statthalter Grafen Thun und von der Suite des Kaisers Wilhelm begrüßt. Der Kaiser umarmte und küßte den Enkel des deutschen Kaisers zweimal auf das Herzlichste. Dem Fürsten Bismarck schüttelte der Kaiser warm die Hand, sprach mehrere Herren der Suite des Kaisers Wilhelm an und begab sich sodann in das Badeschloß, wo Kaiser Wilhelm

und Kaiserin Elisabeth am Fuße der Treppe den Kaiser erwarteten. Die Monarchen umarmten und küßten sich zweimal herzlichst, worauf der Kaiser die Kaiserin ebenso herzlich begrüßte. Die Majestäten zogen sich sodann in die Appartements des deutschen Kaisers zurück. Am Montag verweilten die Majestäten unter gegenseitigen Be suchen in Gastein. Vorgestern Nachmittags um halb 2 Uhr reiste Kaiser Wilhelm nach Lend ab. Die (halbamtliche) „Wiener „Abendpost' schreibt: Die Blicke der ganzen Welt sind heute

Sympathie. Deutschland. Bei dem 500jährigen Jubiläumsfeste der Universität Heidelberg, welches allen Berichten zufolge einen äußerst glänzenden Verlauf nahm und nach acht tägiger Dauer am Sonntag zu Ende ging, brachte am 4. ds. während des Festmahles im Museum der Großherzog von Baden auf den deutschen Kaiser einen Trinkspruch aus, wobei er sagte: „Wir alle hoffen, daß das neubegründete deutsche Reich die Macht besitze, den Weltfrieden dauernd zu sichern, und blicken daher dankbar zu dem Oberhaupt

des Reiches nicht nur als dem Träger der Kaiserkrone und somit der Macht und Größe Deutschlands, sondern auch, weil wir in der ehr würdigen Persönlichkeit des Kaisers Alles vereinigt finden, was sich weit über die Reichsgrenzen hinaus vertrauenerweckend erwiesen hat. Ich bin überzeugt, daß Sie alle im Kaiser den Hort des Friedens, den schützenden Förderer des geistigen Wohlergehens der Nationen und ihrer Jnteresien erkennen wollen.' Der Großherzog von Baden hat ein eigenhändiges Schreiben an den heil

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 10
Date: 02.11.1893
Physical description: 10
Konferenz sammt- • lichet Finanzminister der Länder des deutschen Reiches zu- - sammengetreten. Es handelt sich darum, in der Frage einer \ allgemeinen Reichsweinsteuer mit den süddeutschen wein- !' bauenden Staaten eine Einigung herbeizuführen. Der Wider- ? stand gegen die Weinsteüer und gegen die Taoakfabrikatsteuer ! mehrt sich von Tag zu Tag. — Ein Parkeitag der : deutschen Sozialdemokraten in Köln während der vergangenen Woche nahm gegenüber den vorausgegangenen Parteitagen dieser Weltdeglücker

des frühern Krügsministers, wurde zu seinem j Nachfolger ernannt. Dem neue» L.iter der Kriegsverwaliung - werden eine große militärische Begabung, ein reiches. Wiffen z und freundliche B rk hrsformen nachgerühmt. — Auch von j einer Kanzlerkrisis war die Rede; Gras Caprivi, s so hieß eS, werd: dem preußischen Minist, rpräsiventen Grafen ? zu Eulendurg seinen Platz einräumen; indes stellten sich die ^ hierüber verbreiteten Gerüchte als Erfindungen heraus. — - Vergangene Woche ist in Berlin eine zweite

das Siiteno.rderbniß und die Zerrüttung in den angesehertstrn Fatnilien. bereits geworden ist. Für die Sozialdemokraten kann es 'Nichts Willkommeneres geben, als die schmachvollen Enthüllungen, die so schwere 'Schäden in der deutschen Armee bloßlegen, die dem Volke jntmer als die schönste und edelste Blüthe des deutschen sStäätswes-'ns'hingestellt wird. — Freudige Ereignisse für die 'Katholik?n der Reichshäuptstadt Berlin waren in der ver gangenen'Äoche die feierliche Einweihung der schönen und großen

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Page 2 of 14
Date: 05.08.1897
Physical description: 14
Praxmarer, Dr. Atzwanger und in sehr origineller und zutreffender Rede Herr Riedrist von Münster. Sie betrafen vorzugsweise die in der That nach gründ-' licher Abhilfe schreienden forstwirthfchaftlichen Mißstände in Brandenberg, die Zollplackereien gegenüber den Holz händlern an der bayerischen Grenze und die bis zur Un- leidlichkeit gesteigerte Chicanirung der bäuerlichen Bevöl kerung durch die sommerlichen Waffenübungen. Reiches Materiale über diese und anderweitige Beschwerden wurde

dem Abgeordneten zu zweckdienlicher Verwendung in Aus sicht gestellt. Zum Schlüsse sprach ihm der Vorsitzende im Namen der Versammlung den innigsten Dank und die Versicherung vollsten Vertrauens aus. WochenZinndschau. In Ligist (Steiermark) hielt der kath. Volksverein eine Versammlung ab, welche allgemeines Interesse erregte. Der Herr Abgeordnete Kaltenegger behauptete nämlich, daß die Führer der deutschen Volks- und FörtfchrittspNrtei im Abgeordnetenhaufe (Dr. Steinwender

der deutschen Volkspartei, des Landesausschußmitgliedes Herrn Dr. Schmiederer. Auf der Rückfahrt von der Tracen- revifion der projektirten Aspang—Hartberger Bahn am 20. d. M. kam dieser Herr ins Gespräch mit dem Abg. Hagenhofer. Es kam die Rede auf die Obstruktion. Herr Hagenhofer meinte nun, die Herren Abgeordneten der deutschen Volkspartei hätten ja ohnehin schon im Vor hinein von der Sprachenverordnung gewußt, sie sollten deßhalb nicht auf die Abgeordneten der katholischen Volks- pärtei losschlagen

, sondern sich selber die Schuld daran beimessen. Da war es nun, wo Herr Dr. Schmiederer, ausdrücklich zugestand, die Sprachenverordnung sei 'den Vertrauensmännern (Dr. Steinwender) vor ihrer Publikation vorgelegt worden und Herr Dr. Steinwender habe in der That gesagt: „Nur hinaus damit, es ist nichts daran'; es treffe sohin bezüglich der Sprachenverordnung weniger den Grafen Badeni die Schuld, als vielmehr die Vertrauensmänner der deutschen Volks und Fortschrittspartei. Natürlich rief diese Aufklärung

Verwunderung und! Entrüstung über das schmähliche Gebühren der Führer der deutschen Volkspartei hervor. Herr Kaltenegger streifte! dann noch die Schulfrage und schloß seine Rede mit bet; Aufforderung an die Bauern, treu zusammen zn stehen.' und festzuhalten am katholischen Programme. j Hierauf ergriff Herr Reichsraths- und Landtags-, abgeordneter Hagenhofer das Wort. Er brachte eins interessante Aeußerung des Reichsraths- uud Landtags-f abgeordneten Freihewmv Hackelberg ebenfalls bezüglich

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Page 5 of 12
Date: 16.12.1886
Physical description: 12
des deutschen Reiches anwesenden bayerischen Reichstagsabgeordneten und sagte, nachdem er jeden einzelnen begrüßt hatte, zu allen gewendet, er hoffe, sie würden die baldige Entscheidung der Militärvorlage fördern; sein Wunsch sei, daß die Entscheidung in jenem Sinne getroffen werde, in welchem die Vorlage gemacht wurde: zum Wohle des deutschen Vaterlandes und des bayerischen Landes und Vol kes, welche er über Alles liebe. Der Vizepräsident des Reichstages, Frhr. zu Frankenstein, erwiderte, die Vorlage

werde auch in Hinkunft geschehen, wenn die Wohlfahrt des Landes und das praktische Bedürfniß maßgebend und wenn Uebertreibungen auf dem Gebiete der Sprache unterbleiben. Es sei schwer verständlich, wenn Völker die Machtstellung und Blüthe des Reiches besonders betonen, sich aber zur offenbaren Schädigung des Gesammtganzen auf die Trotzbur gen der Sprache zurückziehen, anstatt herunterzusteigen auf den durch die Geschichte bezeichneten Boden der gemeinsamen Verständigung zu fruchtbarer Arbeit

nicht bis Neujahr erledigt werde. Er wolle die rein politischen Fragen außer Acht laffen, denn er sei im Stande, die Vorlage aus rein militärischen Gründen zu ver treten. Sodann setzte der Kriegsminister auseinander, daß die Kriegstüchtigkeit von der Waffe und den vorher ausge bildeten Mannschaften abhänge. Deutschland müffe auf eigenen Füßen stehen. — Am Abende desselben Tages empfing der Prinz-Regent Luitpold von Bayern, der zu einem Be suche des deutschen Kaisers in Berlin weilte, die in der Hauptstadt

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Page 2 of 10
Date: 27.06.1895
Physical description: 10
. Der Maßenandrang von Fremden in Hamburg soll diese Zahlen noch weit überstiegen haben. Natürlich boten diese zwei Hafenstädte und alle Hauptstationen am Kanal entlang alles auf, um den Glanz der Festlichkeiten zu er höhen. Diese gestalteten sich zu einem Friedensfeste in des Wortes bester Bedeutung. Der deutsche Kaiser hat im Namen und in Gegenwart aller deutschen Fürsten laut und deutlich die friedlichen Absichten des deutschen Reiches betont, indem er sagte: »Den Frieden werden und wollen wir erhalten

von 13 seefahrenden Staaten Europas und den Vereinigten Staaten von Nordamerika ihre Flaggen. Zu ihnen gesellten sich dann noch die deutschen Kriegsschiffe. Bei einer solchen Zahl und Zusammensetzung einer noch nie mals vorher gesehenen Flotte war natürlich die Parade vor der Flagge des deutschen Kaisers auf dem Schiffe „Hohen- zollern' unter dem Donner der gewaltigen Geschütze von großartigster Wirkung für alle Theilnehmer. Es war ein Schauspiel von außerordentlicher Pracht- und Machtentfaltung

. So ist in Gegenwart nahezu sämmtlicher deutschen Fürsten, mehrerer auswärtiger fürstlicher Personen, des ganzen deutschen Hofstaates, des Bundesrathes, des Reichstages, der Diplomaten der ganzen Welt, der Minister u. s. w. die Vollendung des großen Werkes festlich begangen worden. Die Festlichkeiten fänden hauptsächlich an den zwei Endpunkten des Kanals, in Hamburg und Kiel, und auf der Strecke des Kanals selbst statt. In Kiel wurde die Zahl der anwesenden Fremden auf 85.000 bis 100.000 Personen geschätzt

.' Sehr friedlich sieht allerdings die große Versammlung solcher gepanzerter Kriegsschiffe mit den furchtbaren Geschützen nicht aus; doch werden dieselben solange nicht zum Worte kommen, solange sich die Fürsten und Völker untereinander friedlich vertragen. Der Charakter des Kanals dient allerdings in erster Reihe dem friedlichen Handelsverkehr, seine militärische Bedeutung darf aber nicht unterschätzt weiden. Der Kanal verdoppelt — nach dem Urtheile Moltke's — die Stärke der deutschen Kriegsflotte

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Page 2 of 10
Date: 28.08.1890
Physical description: 10
zu be stehen. Zur Zeit, als Wiseman durch Papst Pius IX. zum ersten Erzbischof erhoben und gleichzeitig zwölf katholische Bis- thümer in England wieder hergestellt wurden — im Jahre 1850, — da war Lord Palmerston der erste Minister des Reiches. Er war Beförderer des Liberalismus, des Frei- maurerthums, der Revolutionen in aller Herren Länder; nur daheim hielt er jede Bewegung nieder. Er war ein heftiger Gegner der katholischen Kirche und schmiedete ein Gesetz, welches verboten hat, neue kirchliche Titel

schon bei der Begrüßungs-Feier 7000—8000 Mann. Heute findet um 10 Uhr die letzte öffentliche Generalversammlung in der Festhalle statt. Nach- mittags um 3 Uhr ist Festmahl und nach demselben Konzert im Garten des katholischen LesevereinS. Was dem heurigen Katholikentage sein besonderes Gepräge aufdrückte, ist die all gemeine Lage der katholischen Kirche im deutschen Reiche. Die Februar-Erläffe des deutschen Kaisers, der Rücktritt Bismarcks und alles, was sich daran knüpft, die Sperrvorlage im preu

- sischen Landtage und die neue Parteiverschiebung im deutschen Reichstag — all diese Dinge haben das laufende Jahr zu einem der ereignißvollsten gemacht. Unter dem Eindruck aller dieser Vorkommniffe kam man in Koblenz zusammen und in dem Gefühle, daß wir einer neuen Entwicklung der Dinge entgegengehen, welche neue Pflichten, neue Aufgaben und neue Opfer uns aufzuerlegen scheint. Alles mußte da auf geboten werden, daß die Kirche ganz frei gemacht werde, in ihrer Lehre

nicht nur, sondern auch in ihrer Verwaltung. Und darauf zielten auch die gehaltenen Vortrüge und die gefaßten Beschlüffe. Von Seite des Ausschusses des katholischen Kasino's in Regensburg wurde am 21. August der einstimmige Be schluß gefaßt, der Generalversammlung der deutschen Katho liken in Koblenz als Ort der nächstjährigen Katholikenversamm lung Regensburg in Vorschlag zu bringen. Nachdem das Erhardi-Haus mit seinen großen Saalbauten der Vollendung entgegengeht, besitzt Regensburg nunmehr hiu> reichende für eine so große Versammlung

nothwendige Räume, deren Mangel seither die schon oft gewünschte Abhaltung der Katholikenversammlung in Regensburg unmöglich machte. — In der vergangenen Woche waren die deutschen Bischöfe in Fulda versammelt. Gewöhnlich waren es früher nur die preußischen Bischöfe, welche zur Berathung kirchlicher An gelegenheiten am Grabe des hl. Bonifazius zusammenkamen. Diesmal waren es indes größere, ganz Deutschland betreffende Aufgaben, speziell die durch den Brief des hl. Vaters an den Erzbischof von Köln

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Page 2 of 14
Date: 05.05.1898
Physical description: 14
darauf ist, wie sich die Neugierigen wohl schon denken, immer die alte: »Nicht viel ersprießliches für die Völker des Reiches'. Die Minoritätsparteien haben ihren vorläufigen Wunsch erreicht, nämlich es ist die Frage der Anklage des gewesenen, für Oesterreich so Unglück bringenden Ministers Badeni, unter dessen Regierung die oft genannten Sprachenverordnungen ausgegeben wurden und die sogenannte Isx-Falkenheyn, von der in der letzten Nummer unseres Blattes des länger» die Rede

würden. Möge dies der Fall sein! — Bei Beginn der Verhandlung dieser An gelegenheit sprach sich der Ministerpräsident des längeren aus; der Inhalt seiner Rede ist im wesentlichen in der Beilage wiedergegeben. Wir haben allen Grund, mit den Ausführungen des Grafen Thun zufrieden zu sein und es hat seine Rede auch fast allgemeine Zustimmung gefunden, er scheint auch den berechtigten Wünschen der Deutschen voll Rechnung tragen zu wollen. Nur die Deutschen, d. h. die Patent-Deutschen beharren darauf

, die provisorischen Sprachenverordnungen des Baron Eautsch sofort aufzuheben, wenn die jetzige Regierung will, daß dieser Theil der Abgeordneten für den Sprachen- Ausschuß sei. Wieder geht daraus hervor, daß sie allein, ohne die andern Nationen des Reiches nach Gerechtigkeit zu berücksichtigen, regieren wollen. Gestern haben wir aber ein Telegramm erhalten, nach welchem dieser Aus- schuß doch von allen Parteien beschickt wird. Es sind 60 Redner vorgemerkt, die alle sich bei dieser Berathung der Sprachenfrage

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Page 2 of 10
Date: 19.03.1891
Physical description: 10
(1871) trat er mit an dessen Spitze. Die „Köln. Volksz.' schreibt über die Bedeutung Windt- horsts: Wo immer die deutschen Katholiken seit 29 Jahren sich zusammenfanden, um bei wichtigen Gelegenheiten über ihre Angelegenheiten zu berathen, da fehlte Windthorst nicht, und überall gab er den Berathungen die sichere Richtung. Auf den General-Versammlungen der deutschen Katholiken wie in den großen Wähler-Versammlungen der Zentrums partei, zumal in der Rheinprovinz, erschien er regelmäßig

, und wo er erschien, siel ihm von selbst die leitende Rolle zu. Ein wunderbar regsamer und' glänzender Geilt wohnte in der unscheinbaren Gestalt, die Jedermann im Deutschen Reiche aus den Darstellungen kennt, welche die Berliner Witzblätter anfangs brachten, um den Abgeodneten für Meppen zu verspotten. Aber der Spott ist ihnen bald vergangen. Auch die Gegner haben immer mehr die Bedeutung dieses ungewöhnlichen Mannes erkannt, der trotz seiner Unschein- barkeit alle seine Genossen in den Vertretungen des Deutschen

Reiches und des Landes Preußen um Haupteslänge überragte. Windthorst war nicht nur eine vielbewunderte, er ist auch mehr Und mehr eine allgemein beliebte Persönlichkeit geworden; davon konnte sich Jeder überzeugen. Nicht am wenigsten trug dazu der köstliche Humor — das Zeichen geistiger Ge sundheit — bei, welcher jede seiner Unterhaltungen belebte, wie er seinen Reden eine besondere, stets erfrischende Würze verlieh. Windthorst war ein parlamentarischer Debatter allerersten Ranges

zu beschäftigen. Die Gegenwart ge hört voll und ganz dem Schmerze und dem dankbaren Ge denken. Nie können und werden die deutschen Katholiken vergessen, was sie diesem Manne schuldig find. Er war der hervorragendste Führer in dem Kampfe um die Freiheit, ja, um die Existenz der katholischen Kirche auf deutschem Boden, und wenn der gewaltigste Minister dieses Jahrhunderts in diesem Kampfe scheiterte, wenn allmälig die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der katholischen Kirche wieder zur Aner kennung gelangt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 3 of 10
Date: 07.03.1895
Physical description: 10
von einer Begegnung des russischen Kaisers mit dem deutschen Kaiser auf deutschem Bod n eilen den That sachen somit vormS, daß sie von denielb n wahrscheinlich gar nie eingeholt werden können. Es ist nnürlich noch gar nichts darüber bestimmt, daß der russische K iiser in diesem Jahre noch die Grenzen seines Reiches zum ersten Male nach seinem Antritte der Regierung überschreiten werde. — Der Fistenhirtenbrief des Bischofs Haffner von Mainz wird vielfach b-spo-en. Er sagt, die Versuche, die Staats ordnung

Seuchenfreiheit nicht nur deS politischen Bezirkes Meran, sondern ganz Tyrols. Die Statthalterei gab die Aufklärung dahin, daß die königliche bayerische Regierung im Einklänge mit den Bestimmungen des Viehseuchen-llebereinkommens mit Deutschland vom 6. Dez. 1891 seine Grenze dem Vieh- exporte aus Tyrol rückhaltlos geöffnet hatte, nach einigen Wochen jedoch über Weisung des deutschen Reichskanzleramtes unserem Vieh- export wieder die vor dieser Konvention be standenen Erschwernisse entgegenstellte, die darin

Thierseuchen-Uebereinkommen die Viehaubfuhr nach Deutschland grundsätzlich frei ist, und nach Artikel 6 nur dann zeitweilig beschränkt oder verboten werden kann, wenn durch den Viehoerkchr eine ansteckende Thierkrankheit eingeschleppt wurde, Tyrol aber vollständig sruchenfrei ist, so stellen die Unter zeichneten an Se. Exzellenz den Herrn Minister des Innern die Anfrage: Ist Se. Exzellenz geneigt, bei der deutschen Reichs- regierung mit allem Nachdrucke, ev.'ntuell durch Anwendung von Repressalien

des So nmers mit seiner Reise zvm Besuchs der Kömgin-Negentm der Niederlande und mit seiner Fahrt nach England in Verbindung bringen. BemerkenS- werth ist, daß auch F ankreich die Einladung zur E öffnu.agS» f.ier dieser neuen wichtigen Wasserstraße annahm. D r fran zösische Minister deS Aeußern machte dem deutschen Botschafter in Parrs die Mittheilung, d.ß Frankr ich zwei Panzersch ffe und einen Aoisodampfer zu dieser F ier entsenden werde. Die sich in manchen deutschen Blättern wiederholenden Meldungen

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Page 2 of 14
Date: 11.08.1898
Physical description: 14
geschlossenen deutschen Sprachgebietes in Anfpru' Richtungen vermuthen dies und jenes; was daran wahres nimmt. ist, kann man nicht sagen. So vermuthet man einer- Die staatsgrundgesetzlich gewährleistete Gleichbereo feits, daß auf Grund des 8 14 der Reichsrathswahl- tigung der Sprachen läßt sich nun einmal ohne eir modus geändert und dann das so neugewählte Parlament gewisse «Belästigung' der Deutschen nicht durchführe! Heuer noch zusammenberufen wird. Dies wäre also ein Man denke an Belgien

deutschen Beamten in Böhmen — die meisten find ohn« Konferenzen der dies- und jenseitigen Ministerpräsidenten hin auf Erweiterung ihrer Sprachkenntniß bedacht - Thun und Banffy und anderer Minister stattgefunden, jegliches lästige Sprachstudium zu ersparen! die aber eigentlich ohne jedes Resultat geblieben find. Unserer Linken geht die Sprachenfrage über Alle Graf Thun erklärte sich zur Abschließung eines neuen und daran mußtest die vom Grafen Thun mit engel Ausgleichsvertrages zwar bereit

parlamentarisch regierten Oesterreich einen neuen gewiß nicht näher standen, als etwa den gemäßigter Vertrag abschließen; das wird nun wohl etwas schwer deutschen Liberalen. Es ist also nicht gleichmäßige! gehen. Dabei anerkennen beide Ministerpräfidenten die Starrsinn auf beiden Seiten» der die Verhandlunger Nothwendigkeit des gemeinsamen Zoll- und Handelsge- zum scheitern brachte, denn den Czechen wird zugemuthet. bietes, sie halten die Trennung beider Reichshälsten in Zugeständnisse, die von kompetenter

beschäftigt, über Massen zu erregen, muß aber als Richtschnur für die as Leben und die Thaten Bismarcks näheres mitzu- Erhaltung der höchsten Staatsaufgaben kläglich unzu- zeilen, dabei find gewisse Blätter auch bei uns in Oester- Jm Innern unseres Reiches ist die Lage unge- orden ist, Oesterreich und die katholische Kirche ange- mein kritisch, niemand weiß, was für Dinge Heuer indet hat, soll der Deutsche fähig geworden sein, Ver- noch kommen mögen, die Blätter der verschiedenen ..anst anzunehmen

; einen solchen Unsinn bringen die reichend und verrottet erscheinen. Wochen-Wundschau. Innsbruck, 11. August. reich, wo gewiß kein Grund ist, sich über dieses „nationalen Gottes' Werke zu erfreuen, voll von Lob hudeleien; er soll es gewesen sein, der dem Deutschen das Bewußtsein seiner Bedeutung und Macht beigebracht hat; also erst, seit BiSmarck deutscher Reichskanzler ge-

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Page 1 of 10
Date: 08.09.1887
Physical description: 10
, was nach hartem Kampfe bereits erreicht ist, und weiter zu erreichen, was nothwendig ist, um den Ka tholiken volle Gleichberechtigung als Bürger des deutschen Reiches zu sichern. Die Schlußrede Sr. Excellenz, des be kannten und mit Recht berühmten Windthorst, die alle diese Gedanken zusammenfaßte, muß als eine Programmrede auf gefaßt werden und man wird auf der Gegenseite gut thun, sich darüber klar zu werden, daß die Katholiken Deutschlands nur ihr Recht, dieses aber voll und ganz verlangen

hat und noch reifen wird. Die. deutschen Katholiken haben ein schweres Jahr hinter sich, in welchem ihre Achtung vor der Autorität und ihre Opferwilligkeit große Proben zu bestehen hatten, Proben, die prächtig bestanden wurden. Die 34. Generalversamm lung hat gezeigt und bewiesen, daß die Einheit der deutschen Katholiken, ihre Verehrung für den hl. Stuhl und bei aller Friedensliebe ihre Entschlossenheit, die Jntereffen der Kirche und jene des katholischen Volkes mit aller Energie zu ver treten, durch gar

nichts erschüttert werden kann. Die Theil- nehmer an der Generalversammlung kamen aus den ver schiedensten Gauen des deutschen Vaterlandes, vom Ostsee strand bis zum Fuße der Alpen, und unter ihnen waren' alle Stände und Bcrufskreise, vom Fürsten bis zum Berg mann und zum Taglöhner vertreten; alle aber beseelte die gleiche Liebe zu ihrer Kirche und zu ihrem Volke und alle durchglühte das Bewußtsein, daß es jetzt ebenso wie früher gilt, im Zentrum eng sich aneinander zu schließen, um zu vertheidigen

sehr überrascht und befriedigt, und die deutschen Katholiken haben sich ihre Sym pathien in wenigen Tagen mehr erobert, als die preußische Verwaltung in fünfmal soviel Jahren. Ein besonderes Ver dienst der Herren aus Elsaß-Lothringen ist.es, daß unter der liebenswürdigen Leitung des geistlichen Rathes Ludwig (Regensburg) die Schulfrage in ganz ausgezeichneter und eingehender Weise berathen und erörtert wurde. Die Re solutionen, welche die Versammlung in dieser Richtung über Antrag des Abgeordneten Dr. Mosler

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Page 2 of 14
Date: 31.05.1900
Physical description: 14
und verlangt eine reciproke Behandlung; er sagt, die Czechen führen nur ungern den Kampf gegen die Deutschen; nicht sie, sondern die Deutschen begannen die Obstruction. Graf Goluchowskh wies den Vorwurf, dass er sich in die innere Politik einmische, mit aller Entschiedenheit zurück; fügte aber einen Appell an', dass die Völker des Reiches doch endlich Frieden schließen möchten, indem er auf die bösen wirtschaftlichen Folgen hinwies, die auch im Verhältnis zum Ausland nur nachtheilig wirken müssten

haben die Czechen für ihn nur das Gefühl unüberwind lichsten Misstrauens. Demel erklärt, die vom Minister deS Aeußern befolgte Politik entspreche den Wünschen aller Patrioten, und richtet einen warmen Appell an die Cjechen, dass sie die politischen Gravamina im Reichs rathe vorbringen, wo die Deutschen bereit ihnen entgegen kommen, soweit dies das Interesse ihres Volkes gestattet, was zum inneren Frieden führen werde. Sla m a bespricht die Ausweisungen slavischer Arbeiter aus Preußen

. Im deutschen Reichstag hat die Obstruction einen Erfolg erzielt, indem über Initiative des.Präsidenten das Centrum und die anderen Parteien der Majorität auf jene Punkte der lex Heinze, die von der Minderheit , besonders bekämpft wurden, verzichteten, nachdem die andern Paragraphe bereits angenommen waren. Damit hat das katholische Centrum zwar nicht alles, was es -zur Sicherung der Sittlichkeit bei der Jugend wünschte, aber doch weitaus die Hauptsache erreicht. Es war dem Präsidenten Graf Ballestrem wohl

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Page 2 of 10
Date: 29.10.1885
Physical description: 10
, die ihre katholische Ueberzeugung in deutscher Freiheit bethätigen wollen, beliebt. Er sprach von den Exzesien in Böhmen und erklärte, daß die Beunruhig ung der Deutschen in Böhmen künstlich genährt werde, um jede Versöhnung hintanzuhalten. Redner schloß, daß die Slaven nicht die Deutschen verdrängen, sich selbst aber auch nicht verdrängen lasten wollen. Dann kam der wegen seiner flegelhaften Grobheit schon sattsam bekannte Abg. Dr. Knotz. Er erklärte Böhmen als das Schlachtfeld, auf dem die Deut schen

und Länder unter dem Lzepter der ihnen allen gemeinsamen Dynastie zur Ga rantie ihrer Eigenart im Innern. In dieser Erkenntniß seien die Konservativen gerne bereit, allen Stämmen des Reiches als Freunde zu begegnen und ihnen bei Erfüllung billiger Wünsche beizustehen. Das sei um so leichter, als man die andere» Nationalitäten schon ihrer Zahl wegen weder ignoriren noch brutalisiren kann und die Zukunft Oesterreichs und seiner Machtstellung doch auf dcr Zufriedenheit seiner Völker be ruht. Damit vergäben

des Geweibegesetzes und Graf Dzieduzsyski von den Polen. Zum Schluß nahm der böhmische Abg. Heinrich das Wort und schilderte den geradezu entsetzlicheu Terrorismus, unter dem jene Deutschen in Böhmen leben, welche ein ehrliches Zusammenleben mit den Czechen anstreben. Die „Nurdeutschen' verließen bei dieser Rede den Saal! Steckt nicht auch Vogel Strauß den Kopf in den Sand, wenn er Gefahr wittert! — Die De batte wurde hierauf geschlossen und Plen er von der Linken und Fürst Czartoryski von der Rechten

dessen erachtet es ein Plener für nothwendig nachzuweisen, daß die Deutschen schimpfen dürfen, wenn sie von Czechen geschimpft werden. Die ganze Szene bot einen widerlichen Anblick und legte den Gedanken nahe, wie lange überhaupt noch parlamentarisch regiert werden kann, wenn die Dinge in dieser Form sich weiter entwickeln. — Nachdem mehr als eine Stunde darüber hingegangen war, kamen endlich die Referenten zum Wort, und zwar zuerst der Abg. Sturm für die Adresse der Minorität. Wieder wurde aus Himmel

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Page 5 of 14
Date: 19.11.1896
Physical description: 14
II. gerichtet? 3. Will Fürst ; Bismarck nicht seine Nebenregierung, wie er sie vielfach geltend •; zu machen sucht, der berufenen Leitung der Politik des Deutschen ° Reiches aufdrängen?' • Das Centrum reichte im Reichstage eine Inter pellation an die Regierung bezüglich dieser Bewffent- i lichungen ein. ' Dieselbe hat folgenden Wortlaut: ! »Ist der Herr Reichskanzler in der Lage, Auskunft zu ; geben: | 1. ob bis zum Jahre 1890 ein geheimer Vertrag ' zwischen dem deutschen Reiche und Rußland bestanden

Blättern über den von ihm bis 1890 abgeschlossenen gc- ! Heimen Vertrag mit Rußland fallen über den greisen Ex- s kanzler in zahlreichen deutschen Blättern sehr scharfe Worte. ! Die „Germania* schreibt: „Wir können die Mittel, die Fürst s Bismarck angewendet hat — hinter dem Rücken unserer j Verbündeten — absolut nicht billigen. Darauf kommt es z aber weniger an als um die Fragen: 1. Hat Fürst Bismarck j wichtige Staatsgeheimnisse verraten? 2. Ist dieser Verrath ; nicht gegen den Kaiser Wilhelm

beschlossen worden sei. Der Zeitpunkt des Aufhörens dieser Verpflichtung könne hiernach nicht einseitig bestimmt werden. Betreffs der Wirkung der jüngsten Veröffentlichungen auf die Stellung Deutschlands im Dreibünde und sein Verhältniß zu den europäischen Mächten erklärt der Reichskanzler, das Verhältniß Deutschlands zu den Verbündeten sei nach wie vor von un bedingtem gegenseitigem Vertrauen getragen; auch die deutschen Beziehungen zu Rußland hätten nie aufgehört, gute und freundschaftliche

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 14
Date: 01.11.1900
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noch ziemlich jung an Jahren ist (Mitte 50). Fürst Hohenlohe ist vor 6 Jahren zum Nachfolger Bismarck's ernannt worden. Nach den Zeitungsnachrichten zu urtheilen, wird Graf Bülow als geeigneter Kanzler des deutschen Reiches gelten können. Graf Bülow war seinerzeit auch Botschafter Deutschlands beim italienischen Hofe. Die Buren kommen noch immer nicht zur Ruhe, ja in letzter Zeit scheint der Krieg noch einmal aufzu flackern; es liegen Nachrichten vor. als ob noch 15000 Buren südlich von Transval vereinigt

und waren demzufolge mit der Aufstellung Dr. Schöpfer's selbst in feinem bisherigen Wahlkreis ein verstanden. Mit dem Zallinger'schen Wahlübereinkommen ist so mit die Verwirrung im deutschen Süden des Landes noch bei weitem nicht gehoben, wie man auf den ersten Augen blick hätte meinen mögen. Doch haben wir uns vor läufig um die Dinge im Süden nicht näher zu kümmern, indem wir uns dem Wunsche des greisen Fürstbischofs unterwerfen. Ueber den Stand der Dinge in Nordtirol werden wir das nächstemal eingehender

berichten. Für diesmal sei die Mahnung wiederholt: Wählet bei den Urwahlen gute, verläßliche, katholische, verständige Wählmänner und höret vorzüglich auf die Weisungen eures Seel sorgers. Im deutschen Reich hat es einen wichtigen Postenwechsel gegeben. Der schon 81 Jahre alte Reichs kanzler ist aus dem verantwortungsvollen Amte geschieden und zieht sich in Ruhe zurück. An seine Stelle ist der schon lange Zeit im politischen Leben hervorragend thätige Graf B ü l o w getreten, der verhältnismäßig

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Page 2 of 18
Date: 13.02.1902
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Vergehen gegen die Gesetze deS Landes der Genossenschaft nicht nachweisen. Man gibt sogar zu, dass deren einzelne Mitglieder hochgebildete und tadellos dastehende Männer sind. Aber — man fürchtet sich, und deshalb müssen Hunderte von Männern, Bürger des deutschen Reiches, zum Theil Söhne der besten Familien das Vaterland verlassen. An der Heimatsgrenze kann ihnen der Anarchist, dessen Streben daraus gerichtet ist, dies Vaterland zu unterwühlen, höhnisch den Abschiedsgruß zuwinken. Er darf bleiben

Schonzeit. Der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand weilte unlängst am russischen Kaiserhofe zu Besuch; dabei finden, wie üblich» verschiedene Festlichkeiten statt. In diplomatischer Beziehung bedeuten solche Be sucher der regierenden Fürstenhäuser die Festigung des europäischen Friedens. Das Jesuitengesetz macht, wie begreiflich, da dessen Aufhebung im deutschen Reich vom Centrum wieder be antragt ist. gegenwärtig viel reden. Ein hervorragendes katholisches Blatt wies neulich

auf die Ungerechtigkeit dieses Gesetzes hin, indem es u. a. schrieb: „Wie weit find wir in der Begriffsverwirrung ge kommen! Eine Genossenschaft von deutschen Männern, deren Statuten in jeder Buchhandlung zu haben sind, deren Mitglieder vor aller Welt Augen leben, die in ihrem Streben und Wirken mit dem größten Argwohn von allen Seiten beobachtet werden, bei denen also nicht die geringste Möglichkeit geheimer Umtriebe besteht, be hagt einer anderen Classe Deutscher nicht. Diese können irgend ein thatsächliches

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