?' „Uebermäßige Vorsicht des Arztes,' gab der Graf beinahe gelangweilt zur Antwort. „Zu groß, um nicht Mißtrauen zu erregen. Entschließen Sie sich, die Tatsache anzuerkennen.' , „Ohne Kampf meine Rechte preisgeben? Nie mals!' Da der Gras dabei blieb, ward er doch noch in festes Gewahrsam gebracht, zum Zwecke reiflicher Ueberlegung, zum Nachdenken, wie es hieß. Er fügre sich mit seiner gewöhnlichen Ge- wandheit, ja, er war es ganz zufrieden. Sein Verschwinden mußte nun auffallen und besprochen werden, feine
mit seiner Nonne auf sehr gespanntem Fnß. Sie ver mied ihn so viel wie möglich und trafen sie zu sammen, war es kein erquicklicher Verkehr. Mehr denn je suchte Monika alles Klösterliche wieder hervor, und nannte Steinmann sie Jfotta, so tat sie, als könne sich das gar nicht auf sie bezichen. Er lachte wohl, sagte auch hin und wieder, „meine kleine Nonne wird ganz aufsässig', aber es quälte ihn ernstlich. Ost betrachtete er sie mit einem Ausdruck innerer Unruhe und Pein, der sie dann wieder zu Tränen rührte
heraus, sie sprach ganz offen über ihren Haß gegen den vornehmen Herrn, der sie beredet hatte, Lippone zu verlassen. „Aber da nun alles gut ist, kannst Du ihm doch vergeben,' meinte Monika. „Dazu müßte ich ihn erst wieder sehen, wie sollte ich es ihm sonst sagen,' antwortete Gis monda mit einem Blick, in dem nichts von Ver gebung stand. „Vielleicht kommt er einmal her, wenn ich ihn recht darnm bitte.' Die kleine Nonne flocht ihre Hände in ein ander, sie wußte keine richtige Antwort
! Er war ja nicht einmal ihr Feind — nein, ganz sicher nicht. In der Hütte, am Schmerzenslager des Ver wundeten, der ungeduldig aus feine Genesung wartete, saß Lippone oft stundenlang und freute sich an des Kranken zornigen Ausbrüchen. Er wollte gesund sein, es wollte nicht in seinen nach gerade sehr verwilderten Kopf, daß er immer noch hier liegen sollte. Einen Arzt? Nein, unter keiner Bedingung. Weder Doktor Laveggi, noch den Deutschen aus dem Kloster, zu dem Lippone immer wieder mit freundlichstem Lächeln riet. Dann wurde
verneinend seinen Zeigefinger. „Ich tue es nicht. Er hat meinem Franzesco ge holfen, als Ihr mich im Stich ließet; jeden andern, wenn es sein muß, aber ihm soll nichts geschehen.' Ja, hättet Ih? mehr für mich gehabt, als leere Worte, seit ich hier bin. Es ist mir schlecht genug gegangen und Ihr wußtet eS ganz gut.' EineFlut von Schimpfworten, Verwünschungen und Drohungen ergoß sich über das alte Haupt Pietros, die er gckuldig aushielt. Worte taten nicht weh, augenblicklich war Herr Villano un gefährlich