Bekenntnis: „Es gibt weder Sieger noch Besiegte.' Wenn schon dieses Blättchen, das durch seinen billigen Größenwahn sattsam bekannt ist, so kleinlaut schreibt, dann muß die Niederlage schon eine ganz erbärmliche sein. Und tatsächlich, durch einen Streik, der nahezu durch ein halbes Jahr die Arbeiter und deren Familien erbarmungslos drückte, ist glücklich (?) erreicht worden, daß die Genossen eine Vereinbarung mit der Firma unterzeichneten, die auf der einen Seite demütigst annimmt, was die Firma schon
vor dem Streike gewährt hatte — netter Erfolg!—, auf der anderen Seite den Bestand der Orga nisation geradezu gefährdet. Die Lohnerhöhung ist eine teilweise, ganz willkürliche, wie sie in Firmen vorzukommen pflegt, deren Arbeiter gar nicht organisiert find. „Die Wiederein stellung der Arbeiter nach dem Streike wird der Firma vertragsgemäß (!) ganz nach „fre ier Wahl' überlassen. — Ob den Genossen dieser Satz wohl bekannt ist? Weiter ist der Firma das Recht eingeräumt worden, bei eventuellen Unruhen
, im Halse stecken bleiben. Ein Wunder ist eS nicht, daß es so gekommen ist. hat man doch nicht nach dem Willen der Arbeiter gehandelt, sondern dieselben erst durch Versammlungen für den Streik gewinnen und ihnen beibringen müssen, daß sie Forderungen zu stellen haben, die übri gens so gestellt worden sind, daß sie dem ein fältigsten Handlanger nicht einleuchten konnten. Solchen Arbeitervertretern freilich konnte eS passieren, daß fie, von der Firma mit der Frage überrascht, was die Arbeiter eigentlich