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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 28.06.1899
Physical description: 12
! Mit bekannter Hochachtung Ihr Ergebener »Bücherwurm.* ReichSrathS-Abgeordneten, find schwerlich frömmer als die Alttschechen. Ich will zitieren, WaS diese insbesondere über die Schule sagten: Der Jung tscheche Abg. Dr Ed. Gregr erklärte im Reichsrathe am 20. März I89Z wörtlich: „ES wäre bornierter Fanatismus, wenn wir die Neuschule wegen ihres deutschliberalen Ursprunges bekämpfen wollten, und ich protestiere dagegen, daß man die Fenster des Tempels der freien schule mit der Kutte verhänge

und ihn zum Tempel der Finsterniß mache. Wir Tschechen wollen unser Ziel erreichen aaf der Bahn >eS Fortschrittes und der Freiheit und nicht durch »ie Mittel der Reaktion und des Rückschrittes.' lud einst proklamierten die Jungtschechen: „Zur Zeit deS Magisters Huß strafte man Prag wegen »iefes „Beelzebub' mit Bannflüchen und Interdikten; zeute soll das tschechische Volk wegen seiner Liebe z um Märtyrer Huß mit dem Bannfluch der kleri kalen Schule gestraft werden, wenn eS nach dem Sinn der Klerikalen gienge

; nimmermehr!' Der schechische Abgeordnete Tilscher erklärte im Jahre 1885. „daß er und anch die anderen Mitglieder )eS CeSky-ClubS lieber die Hand inS Feuer legen würden, als sie für eine reaktionäre Schul-Novelle aufzuheben.' Im Landtag zu Prag am 2. März 898 reklamierte Graf Schönborn die kirchliche Schule. Abg. Sokol wies diese entschieden zurück und vertheidigte die Neuschule. Und Abg. Pippich agte: „DaS tschechische Volk will den Einfluß des klerikalismuS nicht zulassen; dasselbe will inneihalb

Böhmen die Schule freiheitlich gestalten und jedem lerikalen Einfluß entzogen wissen. Da giebt eS ein Kompromiß. ES ist unzulässig, daß an Stelle zeS staatlichen Einflusses der kirchliche trete. ES jat nur der Einfluß des Landes an Stelle des 'taatlichen zu treten, weil nur dadurch nationaler Sinn gepflegt werden kann. Ueber dem Recht der ältern steht die Nat'vn!' Und nach dieser Rede ist lauter Beifall verzeichnet. WaS sagen Sie, meine Herren, zu dieser DenkungSweise der tschechi schen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 03.07.1898
Physical description: 16
seines Mangels an Wahrheitsliebe bekannte und im Volke auch darnach benannte Blatt frägt in Nr. 54 vom 7. Juli 1897: „Wer hat die Schuld?' und fährt dann fort: „Die Schule ist's, um die cs sich bei den Klerikalen handelt.. . Weil sie nun wohl gesehen haben, daß bei den Liberalen und Fortschrittlichen bezüglich der Schule nichts zu erreichen ist, so sind sie ins Lager der Polen und Tschechen gedrängt worden', als habe es sich damals überhaupt um die Schule gehandelt, und als seien die Tschechen sofort bereit

, die Schule dem Klerus in den Schoß zu werfen. Die Tschechen wissen zu gut, was eine ordentliche Schulbildung für die kulturelle, materielle und politische Hebung des Volkes werth ist, und lassen sich dieselbe nie und nimmer durch die kleri kalen Volksbeglücker verkümmern. Aber die Schuld an der damaligen Verblendung der Partei hatten die liberalen und fortschrittlichen Deutschen. Dies glaubte Baron Dipauli selber nicht und fand es für nothwendig, um nicht „weggefegt' zu werden, sich zu rehabilitieren

und Stelle Unheil zu verhüteii,?kann aber nicht verhindern, daß gleich nebenan !dic Revolte frisch auflodert. ? ^ > Wie ist das zu erklären? Nachdem Jahre 1849 herrschte in Galizien vollkommene Rihe. Die Beamten waren aus der altösterreichischen crefflichei^ Schule hervorgegangen, zum größten Thil Deutsche und alle wahrhast „k. k.'. Recht und Geetzwurdn streng gehandhabt; die Bauern, reichs und kaisertreu gesinnt, hatten Vertrauen zu den kaiserlichen Be amten, die sie gerecht und unparte sch behandelten

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 27.07.1898
Physical description: 14
Eeite 2 Merauer Zeiw«g. Nr. 89 Nur selten bekommt man einen Einblick in ihre innersten Gedanken, die sie stets klug zu verhüllen verstehen. Diesmal ist ein solcher ausnahmsweise? Fall zu verzeichnen. Das tschechische klerikale Organ ,Aatc>- licke hat aus der Schule geschwatzt. Es knüpft an die Verhandlungen des Ministerprä sidenten Grasen Thun mit den Vertretern der katho lischen Volkspartei folgende Bemerkungen: „Die katholische Volkspartei sieht die Nothwendigkeit

für die Zusammensetzung der Rechten, daß nämlich die katholische Volkspartei den slavischen Liberalen den Vorrang vor den deutschen Liberalen geben soll. Die konfessionelle Schule gilt als die wichtigste katholische Forderung und diese Forderung ist in Böhmen den heftigsten Angriffen auch im Landtage ausgesetzt. Die katho lische Volkspartci ist zu allen, selbst den größten Opfern zur Erhaltung Oesterreichs bereit, sie will die Durchführung der nationalen Gleichberechtigung, sie verlangt aber auch die Verwirklichung

ihrer eigenen gerechten Forderungen.' Damit ist ein Geständniß jener Zweideutigkeit abgelegt, welche alle Handlungen der katholischen Votlspartci, ihre Doppelseele und ihr Doppelgcsicht charakterisiert. Die Herren sehen ein, daß sie mit Hilfe der slavischen Liberalen ihr höchstersehntes Ziel, die konfessionelle Schule, nicht erreichen; diese ist den heftigsten Angriffen der Jungtschechen ausgesetzt. Deßhalb wollen sie sich nicht ihnen zu Liebe mit den deutschen liberalen Stammesgenossen herum schlagen

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