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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 03.03.1899
Physical description: 4
der Wahrheit. Sieht man sich nun die von allen Gegnern best gehaßteste Partei an, die Socialdemokratie, die angebliche Zerstörerin des Familienlebens, Aufheberin der Ehe, die Gleichmacherin aller Menschen u. f. w., so wird man finden, daß diese Partei, an der die Gegner kein gutes Haar lassen, nicht allein in ihrem Programm eine ganze Reihe von Forderungen für eine freie Schule und für die Lehrerschaft aufgestellt hat, sondern daß ihre Angehörigen die Forderungen des Programmes auch zu verwirklichen

können wir zum Siege gelangen. Aus dem Vorher gesagten können Sie die Ueberzeugung gewinnen, daß uns alles an der Schule, alles an dem Lehrerstande liegt, und daß wir zu den Lehrern als zu unseren Pionieren hinaufblicken. Am 19. Februar sprach der Reichsrathsabgeordnete Gen. Schrammel in einer Lehrerversammlung zu Aussig in Böhmen und erklärte, „daß die Socialdemo kratie in der Schule das höchste Gut des arbeitenden Volkes erblickt und sie daher jederzeit zu schützen be reit sein wird. ... Die clericale Partei

wolle keine freie Lehrerschaft. Wir brauchen eine Schule, in der die Kinder denken lernen, damit das Volk dadurch er kenne, wie es ausgebeutet wird. Die socialdemokratische Partei trete nicht deshalb für die Forderungen der Lehrer ein, um sie zu ködern, sondern werde nur des halb mit ganzer Kraft für diese Forderungen eintreten, weil sie dieselben als vollkommen gerecht anerkennen." Die Ausführungen beider Redner wurden mit stürmischem Beifalle ausgenommen, ein Beweis, welcher Sympathien

die Socialdemokratie sich bereits in den Kreisen der Lehrerschaft erfreut. Und mit Recht. Wo immer Socialdemokraten auf den Plan treten, werden sie wärmstens und wirksam eintreten für die Interessen der Lehrerschaft, und diese und die Schule stets rück sichtslos und energisch gegen die Angriffe reactionärer Gegner zu vertheidigen wissen. Und jene Lehrer, die nicht selbst reactionär bis in die Knochen sind, wissen recht gut, was sie von den Christlich-Socialen zu erwarten haben. — Wien spricht eine zu deutliche

Sprache; was ihnen die Clericalen bieten, das hat der Abgeordnete Klotz in seiner D—Naivetät verrathen, — die Liberalen ruhen auf ihren „Lorbeeren" aus, durch deren Faul- und Feig heit ist höchstens eine noch größere, siebähnliche Durch löcherung des Reichsvolksschulgesetzes zu gewärtigen und die Drutschnationalen haben in Steiermark und Böhmen bewiesen, daß ihnen Schule und Lehrerschaft gleichgiltig sind. Unsere Genossen im Reichsrathe sind zwar nur ein kleines Häuflein, aber groß genug

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 26.05.1899
Physical description: 6
ist noch lange nicht so bedürftig, wie ein alter, der schon lange gedient hat" (Klotz); — wir bekommen keine Volksschullehrer aufs Land, sondern Professoren .... Die Kinder wüßten nur sehr gut, wie viel Sterne am Himmel wären, aber eine Rech nung könnten sie nicht machen .... Die Ruthe ist das wichtigste Mittel, um den Lehrer in der Schule Achtung zu verschaffen." (Bauer). „Der Kirche ist mehr Einfluß auf die Schule zu gewähren, das Reichsvolks schulgesetz müsse fallen... Die nichtsystemisirten Nothlehrer

sind bedeutend besser als die syftemisirten geprüften Lehrer" (Geiger) — gründlich das Handwerk gelegt werde, und Leute wie Klotz, Bauer und Geiger einmal ordentlich heim-„ge geigt" würden. * * — a — Die wichtigsten Forderungen der Socialdemokratie betreffs der Schule sind: Unentgeltlicher, obligatorischer und konfessionsloser Unterricht in den Volksschulen; Entlastung der Gemeinden von der Ver pflichtung, die Lehrer zu besolden und Er hebung derselben zu Angestellten desStaa- tes; unentgeltlicher Unterricht

Volksversammlungen gegen das bodenlos freche Treiben dieser satanischen Auswüchse der Menschh it sowohl in den Versammlungen als auch auf der Straße in imponirender Weise demonstrirt. Zwei Resolutionen gelaugten zur Annahme, in denen gegen die Agitation der Antisemiten bezüglich ihrer Stellungnahme gegen die Schule und die Maßregelung freisinniger Lehrer, sowie gegen die vom Gemeinderathe beschlossene Sub vention für 10 Kirchen energisch Protest eingelegt wird. Auf der Straße wurde das Lied der Arbeit gesungen

und Rufe ausgebracht wie: Pfui Lueger! Nieder die Schulverderber! Pfui die Pfaffenknechte! Solche Volks versammlungen und Demonstrationen fanden in den meisten der bedeutenderen Städte in Oesterreich statt. Und das ist das Charakteristische in unserer Zeit, daß, während das Bürgerthum furchtsam beiseite steht und ohne eine Hand zu rühren ruhig zusieht, wie die Finsterlinge die Schule dem Verderben zuführen, es fast ausschließlich nur noch die Arbeiterclasse und die Lehrer sind, die die Volksschule

und erblickte in der dortigen Gemeindekanzlei das Licht der Brixener Diöcese. (T. T.) — (Das ist abgesehen von der großen Zahl Analphabeten — und Oesterreich besitzt deren nicht Wenige — noch keineswegs das schlechteste Beispiel aus der Concordatszeit. Dieses Oesterreich ist aber auch ein ganz merkwürdiger Culturstaat, in dem 1 Volks schule auf 1350 Einwohner kommt und durschnittlich 80 Kinder auf einen Lehrer entfallen. Infolge unserer elenden Volksschulzustände ist das beschämende und einem Culturstaate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.02.1898
Physical description: 4
und wirthschaftlichen Erhebung des arbeitenden Volkes in den Weg stemmen, in dem sie den ungeheuren Einfluß des Psaffenthums und der Reaction bekämpfen und für die Befreiung der Schule aus der Gewalt des Priesterthums eintreten werden. Nicht einmal die Thatsache, daß es vor nehmlich Deutschnationale waren welche in Wien und Niederösterreich dem rohen, dummen antisemitischen und pfäfsischen Mob zur Macht verholfen haben, konnte sie in ihrer Vertrauensseligkeit erschüttern. Hoffentlich wird diesen Vertrauensseligen

Bauer kennt kein anderes Mittel, seinem Elend und seinem sicheren Ruin zu ent rinnen als daß er sich neue Entbehrungen auferlegt, sich und seine Angehörigen zu immer erhöhter Arbeits leistung antreibt. Die Schulgesetze hindern ihn aber daran, seine Kinder, b-vor sie noch entwickelt, sind ab zurackern, daher seine Abneigung gegen die moderne Achule, welche von der Geistlichkeit in ausgiebigster Weise benützt wird, um mit Hilfe der unwissenden Bauern- masten die Schule in ihre Gewalt zu bringen

, was mit ihrem Untergang gleichbedeutend ist. Wenn die Deutsch nationalen kein besseres Mittel zur „Rettung" des Bauernstandes haben als die Herabsetzung der Schul pflicht von 8 auf 6 Jahren, welche Maßregel nur die ärgsten Feinde des Volkes und besonders der Bauern, anrathen können, dann sind sie für immer gerichtet und moralisch todt. Wenn sie wirklich die Absicht hätten, dem Bauern seine Lage zu erleichtern, dann müßten sie mit aller Macht dafür einstehen daß, die Lasten zur Erhaltung der Schule

und für die Erhaltung des Lehrerstandes auf den Staat und das Land überwälzt werden. Aber das wäre ja wieder eine demokratische Maßregel, vor der den Heilo-Brüdern wie den Pfaffen graut. Die Schule ist dem Volke nöthiger als die Kirche, der Lehrer nützlicher als der Pfaffe. Muß der Staat den ungeheuren Troß müßiger Kuttenträger erhalten so hat er vor allem die Schule zu erhalten und den Lehrern eine menschenwürdige Existenz zu sichern, denn eine gute freie Schule bietet die sichere Gewähr einer gedeihlichen

aus, die deutschen Helden, wo es einen Verrath am Volke auszuüben gibt, da sind ihnen auch die feudalen Junker als Bundesgenossen nicht zu schlecht. Der Rassenhaß entfesselt im Menschen alle die bestialischen Triebe, macht den Menschen zum Barbaren und Lumpen. Das konnte man an den Jnngczechen genau verfolgen. Aber so tief sie auch gesunken sind, das haben sie doch noch nicht gewagt, wie die Deutsch nationalen Steiermarks, ihren Volksgenossen, den Land bewohnern, die Schule zu verschlechtern

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.10.1891
Physical description: 8
fassen, daß nur die Religion Anfang und Ende, Grundlage und Hülle des Schullebens und nur die confeffionclle Schule — natürlich die katholische — das Salz der Zukunft fein kann Allein, wer die Wege des Fuchses kennt, liest hinter den Zeilen nichts als die Parole: „Die Schule ist die Dienerin der Kirche, die Gewalt über sie hat'. Es leuchtet ein, daß der „Schulfr.', welcher die Selbftstäudigkeit der Schule will, den vollen Haß des „Burggr.' herausbeschwören mußte, weil ja der ganze gewaltige Kampf

der Neuzeit sich um die Frage dreht, wem die Schule gehört, denn wer die Schule hat, der hat die Zukunft. Wir fragen: Hat die Kirche ein Recht über die Schule? So oft man Gelegenheit nimmt, die An sprüche der Kirche auf die Schule zu verfolgen, so oft sieht man, daß ihre Hauptstütze in dem Satze gipfelt: Die Kirche ist die Gründerin der Schule, mithin deren Herrin. Zugegeben, daß die Kirche die Schule ins Leben rief, so hat das doch gar nichts mit den modernen Forderungen zu thun. Der Apfelbaum läßt

die gereifte Frucht zur Erde fallen; die Tochter bleibt nicht ewig bei der Mutter: sie begründet ein neues Heimwefen. Seit wann hat die Mutter ein Recht, von der Tochter zu ver langen, daß sie bleibe, wo fie bleibt und fühle, denke und handle wie sie? Mit Schule und Kirche verhält es sich wie mit anderen Institutionen, Ar beitssphären, Berussarteu, Wissenschaften, Künsten etc. Wie die Schule aus der Küche hervorging, so z. B. die Pharmazie ans der Medizin und die Chemie aus der .Pharmazie. Hat nian

intensiver den jeweilig neuen Forderungen Rechnung tragen. Kirche und Schnle haben sich im Verlauf der Zeiten zu zwei verschiedenen Ar beitsgebieten entwickelt: die eine dient dem Glauben und dem Seelenheil, die andere dem Wissen und Leben dieser Welt. Nur der Kirche war es möglich, un erhörte Forderungen zu stellen, denn es ist ihre Natur, jede Entwicklung zn vereiteln und alles be sitzen zu wollen, wie sie auch alles verschlingen kann, da ihr Magen unergründlich ist. Die Kirche will die Schule besitzen

, damit die Tochter wie die Mutter sei, bis schließlich die Mutter ihre eigene Tochter umgebracht. Allein auch aus rein äußerlichen Gründen kann die Kirche nicht die Besitzerin der Schule sein. Wer da weiß, welche Aufgaben Kirche und Schule zu lösen haben, weiß auch, daß die Kirche nicht beide erfüllen kann. Dazu fehlt es an allem und jedem, nicht zuletzt an Aufrichtigkeit. Ein treuer Seelen hirt hat auch eine so vielseitige Thätigkeit, daß er völlig außer Stande ist, noch einen anderen Beruf auszuüben

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 02.07.1898
Physical description: 18
gemacht, sie berücksichtige zu einseitig die intellektuelle Bildung. Diesem Vorwurfe steht aber schon der § 3 unseres Schulgesetzes entgegen, der bekanntlich mit den Worten anfängt: „Aufgabe der Volksschule ist ec' ^ie Kinder sittlich-religiös zu erziehen." Also die Erziehung ist nach unserem Gesetze in der Schule das Erste, die Mittheilung von Kenntnissen, die Erlernung von Fertigkeiten das Zweite. Es ist eine unbestrittene Thatsache, daß der Geist des Kindes nur an einem ihm angemessenen Stoffe

des Heimatsortes gehört. Während die Kinder der Stadtbewohner von ihrer frühesten Jugend an für die Schule vorgebildet werden, stehen die Kinder der Dorfbewohner gänzlich ohne Wissen da, und es ist deren Eltern nicht übel zu nehmen, wenn sie sich mit der Erziehung ihrer Kleinen nicht mehr befassen. Die Eltern haben im Kampfe um's Dasein entweder keine Zeit, was wohl meistens der Fall ist, oder keine Lust, sich mit den Kindern viel zu beschäftigen. So kommt es, daß Letztere häufig sehr arm an Worten

und Gedanken in die Schule eintreten. Nun hat der Lehrer achtzig und noch mehr so geartete Kinder zu unterrichten, kann also nicht jedes einzelne berücksichtigen. Wenn man diese und noch andere Hindernisse eines nachhaltigen Unterrichtes, die wir hier nicht alle aufzählen können, berücksichtigt, so wird man zugeben, daß in den Land schulen ein Zuviel an Geistesbildung nicht geschehen kann. Die Lehrer haben genug Arbeit damit, den ihnen bisher vorgeschriebenen Stoff zu bewältigen

ein? Warum ist der Uebergang von Mähren nach Böhmen hin ein viel leichterer als nach Ungarn? Warum wird die Landwirthschaft in der einen Gegend mehr betrieben als in oer anderen? Hat nun das Kind mit Hilfe der Landkarte an das Land denken gelernt, welches diese vorstellt, so ist es zufolge seines geschärften Verstandes in der Lage, auch von anderen Karten viel Nützliches abzulernen. Es ist selbstverständlich, daß der Lehrer einer Schule, welche keine Abrichtungsanstalt für einen gewissen Beruf

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Brixener Chronik
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Page 4 of 10
Date: 14.01.1896
Physical description: 10
Kette 4. HriMM Hhromk.' Ein inteiejstlltes Schult,yite!. Was das neue Sckzulgesch von 1892 mit unter den Gemeinden für Lasten auflegt lind bei Bildung von neuen Schulsprengeln für Streitig keiten verursacht, davon kann die Gemeinde Natz was erzählen. Die Gemeinde Natz besteht aus fimfFractionen: Natz, Viums, Raas, E!vas und Kranebitt und hat eine einclassige Schule in Natz; zu dieser Schule haben die Kinder von Viums, Raas und Elvas eine halbe Wegstunde. Die Kinder von Kranebitt, eine Stunde

von Natz entfernt, besuchten von jeher die Schule in Buxen, sind auch wiederholt kirchlich und politisch dort eingeschult worden, so z. B. 1339 und 1879. Als nun das Schulgesetz von 1892 in Kraft trat, hat Brixeu die Kinder von Kranebitt nicht mehr angenommen, ehevor noch anderweitig für dieselben gesorgt war, so dass viele im Winter 1893 gar keine Schule besuchten. Zugleich wurde die Gemeinde Natz aufgefordert, in Elvas ein neues Schulhaus zu bauen; und damit sich die gehörige Kinderzahl ergab

, hat mau mit den Fractionen Elvas und Kranebitt zum Theile auch die Fraction Raas verbunden. Gegen diesen Schulhausbau hat nun die Gemeinde Natz wiederholt bei all.u Instanzen recurriert. und zwar ans folgenden Gründen: 1. Eine neue Schule in Elvas kanu uur wegen der Fraet-on Kranebitt nothwendig sein. Allein, die Kinder von Kranebitt waren von je her in Brixeu eingeschult und sollen dort einge schult beiden. Die Gemeinde Natz bietet Brixen eine angemessene Entschädigung hiefür an. Uebri- gens handelt

; denn durch die Errichtung einer Zweiten Volksschule ist nicht gesorgt sür eine bessere Schulbildung, wohl aber durch Errichtung einer zweiten Classe. 3. Eine neue Schule in Elvas ist in reli giöser Hinsicht geradezu nachtheilig; denn der Herr Cooperator in Natz muss abwechselnd in der Pfarre selbst und in fünf Filialkirchen Gottes dienst halten; kann also nur einmal wöchentlich und auch dann nicht regelmäßig nach Elvas kommen. Darum kann von einer regelmäßigen Schulm.sse absolut keine Rede sein. Ebenso

ist ein regelmäßiger Religionsunterricht, Ueber- wachung und Beaufsichtigung der Schulkuder einfach nicht möglich — und zur Abhaltung der religiösen Uebungen müssen eigene Tage, andere als für die Schule in Natz, bestimmt werden, oder es müssen die Schüler zu diesem Zwecke doch uoch in die Pfarre kommen. All das muss für die aufgeweckte Schuljugend von üblen Folgen sein. 4. Eine neue Schule in Elvas ist für die Gemeinde Natz in finaneieller Hinsicht eine fast unerträgliche Last für alle Zukunft

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 12
Date: 25.10.1890
Physical description: 12
» Antragsteller ungefähr Folgendes: Die öffentliche Erklärung der Bischöfe zu Wien am 13. März d. I. hat alle, welche von der Ueberzeugung durchdrungen sind, dass die consessionelle Schule eine gesetzliche Basis haben solle, i»it aufrichtiger Freude erfüllt. Denn durch die bischöfliche Erklärung wurde klargestellt, worin das Wesen der consessionellen Schule bestehe, n»d die Meinung widerlegt, dass die consessio nelle Schule schon vorhanden sei. Wenn der Geist liche in die Schule geht und dort Unterricht

in der Religion hält, so fei dies der consessionellen Schule nicht genug gethan. Die Erklärung der Bischöfe zeigt ferner, dass eS nicht ungerechtfertigt und unnöthig für das tirolische Volk fei, dass unsere Schule auf den Grund der consessionellen Schule gestellt werde. End lich wird der Beweis geliefert, dass durch die Her stellung ver consessionellen Schule das Bildungsniveau auf keine Weise herabgedrückt werde; wenn auch con- fessionell umgeformt, so bleiben doch alle Gegenstände

des H 3 des ReichsvolkSschulgesetzeS zum Unterricht vollkommen frei und werden nicht im mindesten be schränkt. Der tirolische Landtag hat von jeher zur consessionellen Schule gehalten, schon im Jahre 1863 einen Gesetzentwurf zum Beschluss erhoben, wonach die Schulaufsicht in confessioneller Beziehung so viel als möglich nach diesem Sinne zu regeln gewesen wäre. Dieser Gesetzentwurf erhielt jedoch nicht die a. h. Sanction. Viele Beschlüsse wurden in den folgenden Jahren gefasst, welche zeigen, dass der Landtag im mer bei seiner Ueberzeugung

blieb, eS müsse die Volks schule in eine consessionelle umgeformt werden. Selbst das Statut bezüglich der Lehrerpensionen beweist, dass der Landtag immer dieser Ueberzeugung angehört hat. Red ner kann aus eigener, 20jähriger Erfahrung bestätigen, dass in Bezug auf die katholische Schule das Land Tirol nie gewankt habe, eS entspreche dem Verhalten des Landtages vollkommen, wenn der Antrag geneh migt würde. Redner bittet, da« hohe HauS wolle diesen Antrag genehmigen und die ZustimmnngSerklä- rnng

beschließen. Hierauf ergreift Don Bazanella im Namen der italienischen Antragsteller das Wort: Der Antrag sei eine einfache, feierliche Zustimmung zur Erklärung der Bischöfe; als Katholik, als Vertreter einer katholi schen Bevölkerung, um dem Wunsche derselben Aus druck zu verleihen, sei er damit einverstanden. Die Grund lage, welche durch die genannte Erklärung gegeben werde, sei: eS müsse durchgeführt werden, dass die katholischen Kinder die Schule besuchen können, ohne mit denen anderer Confefsionen

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 24
Date: 05.06.1897
Physical description: 24
Erste Beilage zu Nr Ein katholischer Geistlicher über die moderne Schule. Die „Baier. L.-Z.' bringt folgendes Bruchstück aus der Predigt eines katholischen Geistlichen: „Zwar hat auch die Schule eure Kinder iu den Jahren, wo ihr sie derselben anvertraut habt, zu Gott geführt; doch sie allein vermag die Vollendung nicht, wen» nicht eure Mithilfe gesichert ist. Die Schule kann nur anregen, kann hinweisen auf die Mittel, die nothwendig sind, hie und dort iu der Ewigkeit ewig glücklich

zu werden. Dem El ternhause kommt es zu, was die Schule gelehrt hat, praktisch zu verwenden. So müssen El ternhaus und Schule Hand in Hand gehen, und aus dieser Harmonie entstehen die herr lichsten Früchte der Erziehuug. Auf eiue Er scheinung möchte ich an dieser Stelle besonders aufmerksam machen. Es kann nicht bestritten werden, und jeder, der nur kleinen Einblick in die Verhältnisse der Schule hat, muß zu geben, daß die Methode in der Schule in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Auf schwung genommen

hat. Doch weuu wir wei tere Umschau halten und fragen: Wie sieht es denn mit der Erziehung ans, wenn es für den Unterricht so gut bestellt ist? — so zeigt euch das Leben, daß es in diesem Punkte nicht besser, sondern — viele behaupten, schlechter geworden sei. Wo liegt da der Hund? Viele sind auf diese Frage schlagfertig und rufen in alle Welt hinaus: Daran ist die „moderne Schule' schuld. Sie vernachlässigt die Er ziehung, sie erzieht nicht für Christus, sie er zieht keine christliche Generation und daher

, von einer solchen heidnischen oder Affenliebe zu ihren Kindern erfüllt, daß es kein Erzieher — ohne Gefahr für sich — in der Schule wagen darf, solchen Lieblingen anf die Füße zu treten. Statt den Lehrer in der Schule, der nur das Wohl der Kinder in den Augen hat, zu unterstützen, kämpft so manches El ternhaus gegen die Schule und zerstört das Gute, das sie aufgebaut. Die moderne Schule thut ihre Pflicht, sie lehrt nur Gutes, aber das Elternhaus läßt es mir zu oft mangeln an dem, was nothwendig ist. Die Schule sucht

ihre Schützlinge iu Liebe hiuzuführeu zum Heilande. Reicht aber die Liebe nicht aus, so muß dies mit heiligem Ernste geschehen und es muß jenes Mittel angewendet werden, das selbst die heilige Schrift zu gebrauchen vorschreibt, und wenn die Schule gezwungen 16 der „Lienzer Zeitung ist eure Kinder im heiligen Ernste z» führen, dann, christliche Eltern, dann reicht die Hand dazu, und mir so wird das Kind ein tüchti ger Mensch und guter Christ werden.' Was sagen die Hetzcapläne und ihre juristischen Leibhusaren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 20.04.1900
Physical description: 6
dass es Wilderer gab, die zur Communion giengen. sich dann verwundeten und die Hostie „einheilen" ließen oder bei sich trugen, um sich „unsichtbar" machen zu können, und doch fühlten sich diese Lente für sehr fromm — alles Folgen einer bigotten Er ziehung. Der Aberglaube blüht und wird kultiviert, und wer nicht mitthut. wird als ungläubig ge- braudnrarkt. Und da verlangt man noch Herabsetzung der Schulzeit, die ohnehin in Tirol nur auf dem Papier steht auf dem Lande. Freilich, ohne Schule

im katholischen Bürger-Casino. Zum Punkt 1 besprach Reichsrathsabgeordneter Thurnher die politische Lage Oesterreichs in matter und oberflächlicher Weise. Minister v. Körber sei der beste Mann und gebe sich alle Mühe, dass das Volk gut regiert werde. Die Clericalen leisten dabei sehr viel, besonders sind die Vorarlberger sehr thätig im Reichsrath (Buffet?) und bringen dem Lande viel Nutzen. Leider konnten sie die Schule im Reiche nicht so bessern, aber dafür haben sie im Landtag das Volksschulgesetz

, und sich selbst steuerfrei hielten. In gleicher Weise verhält sich dies in der Schul frage; uns liegt alles daran eine freie Schule und Lehrerstand zu haben, denn nur mit einer besseren Bildung kann der Mensch den heute sehr erschwerten Kampf ums Dasein aufnehmen. Die Clericalen rufen aber immer um noch mehr Militär und bewilligen der Regierung alles, wenn auch über diesen Druck schon ein großer Theil des Bauernstandes von Haus und Hof vertrieben wurde. Von den Prämien, welche an die Zuckerfabrikanten rückzahlt

, sondern einige Sätze wirr durcheinander gesprochen. Er erklärte, das allgemeine Wahlrecht sei für Oesterreich nichts, denn da würde es nur blutige Köpfe geben im Parlament, jetzt seien aber anständige, gebildete Leute darin. (Aha! Gregorig, Schneider, Bihlo- lawek. Loser u. s. w.) In Sachen des Ausgleiches aber seien die Clericalen viel radicaler als die Soci gegen die Regierung. (Brr! aber bitte nur keinen Umsturz.) Betreff der Schule gebe es gar keine Partei, welche soviel leiste für die Bildung. Nun kommt

es zwei gibt in Vorarlberg. Er spricht über die Entwicklung der Schule von 1819 an und sucht nachzuweisen, dass alles nur durch die clericale Partei geschaffen worden fei. Ihr Stolz sei das Landesschulgesetz (das glauben wir gerne). Als Curiosität wurde ein Volksschul lehrer Namens „Anderas Ess" der Versammlung präsentiert, welcher ein eifriger Christlich-Socialer ist, was mit Jubel begrüßt wurde. Ueber den dritten Referenten kann man umso früher hinweggehen, weil er ohnedies den Anblick

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 12
Date: 25.11.1893
Physical description: 12
haben. Nach Vcrificierung des Protokolles über die letzte Sitzung und nach den Mittheilungen dcr Referenten iiber die wichtigeren seit diesem Zeitpunkte zur Erledi gung gelangten Geschäftsstücke, werden nachstehende Gegenstände in Verhandlung gezogen: Die Gesuche zweier Professoren am Staatsgym nasium in Trient um Zuerkennnng von Quinqnennal- zulagen; das Gesuch der Gemeinde Eben (Bezirk Schwaz) um Gleichstellung ihrer Nothschule mit einer system mäßigen Schule (wird bewilligt); ein Bericht des k. k. Bezirksschulrates

über die Schülersrequenz nach dcm Durchschnitte der letzten drei Schuljahre die Anzahl dcr Classen an den Schulen in Banco (Bezirk ElcS) und in Caoria (Bezirk Primiero) reduciert. Hieraus wüd die Belassung der Schule in Salter (Bezirk Cles) als Nothschule beschlösse« und das Gesuch der Gemeinde Gufidaun (Bezirk Bozen) uni die Bewilligung zur weiteren Verwendung einer barmherzigen Schwester als Lehrerin an der dortigen rinclassigm gemischten systemmäßigen Schule abgewiesen. Weiter wird die Schule in Tulfer

, OrtSgemeinde Wiesen (Bezirk Brixen), nachdem die Anzahl dcr dahin schulpflichtigen Kinder im Durchschnitte der letzten fünf Jahre mehr als 40 betrug, als eine systemmäßige Schule erklärt; dcr Stadtgemeiude Innsbruck wird die Einhebung eines höheren Schulgeldes bewilligt. Sonach wird verhandelt: über die Regelung dcr Schulen in Neutte und Ver moos, die bei dcr allgemeinen Regelung dcr Schul- sprengel im Bezirke. Neutte wegen nothwendiger Er hebungen unterblieben war: über die Regelung dcr Unterrichtszeit

an dcr Schule in Mcerberg (Bez. Schwaz), über die Art und Weise der Eintragung d.S Lehrstoffes aus dcr Religion in das Clafscubuch, wobci die bezüglichen Anträge mit dcm Zusätze angenommen wurden, dass die Ordinariate um die Veröffentlichung dcr betreffenden Verfügungen im Diöccsanbiaite zu ersuchen seien; über die Errichtung einer Privatvolksschule in Keniaten seitens des Pfarrers Christian Strobl und einer solchen in Flaurling seitens des Pfarrers AloiS Rantenkranz (genehmigt

Bezirköschnlrathe Kitzbühkl Weisungen über die Gruppierung der Schüler an der Volksschule in Hopsgarten ertheilt. Es folgt die Berathung: übcr die Besetzung einer Unterlchrerinstellc an der k. k. Uebungöschule in Roveredo; übcr das Gesuch der Carlotta und Beatrice Maschka in Roveredo um Bewilligung zur Eröffnung einer Privatmädchenschule (wird bewilligt); über die definitive Besetzung einer Lehrerinstelle an der Schule in Caleeraniea, über die provisorische Er nennung dreier Volksschullehrer in Trient; übcr

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 21.10.1896
Physical description: 12
besitzt, im öffentlichen Leben sich vielleicht auch schon vortheilhaft bewährt hat; den wählet ein- müthig und ihr thuet vor Gott und den Menschen ein großes, gutes Werk.' Die deutsche Schule iu Tricot. Man schreibt den „I. Nachr.' aus Trient: Wie we nig der gesunde Sinn der Trientner Bevölke rung die Ansichten der Wälschtiroler Abgeordne ten theilt, die sich bei jeder geeigneten und un- geeigneken Gelegenheit in Ausfällen gegen die das Lehrsystem so mancher Privatschule, die unter dem Vorwande

einer ganz besonderen Jndivibualisirung und Anpassung in ihren Lehr- zielen mitunter recht bescheiden ist. Wenn irgend eine Anstalt ihre Existenzberechtigung vollgiltig dargethan hat, dann ist es die deutsche StaatS- schule zu Sankt Markus in Trient. Sie war eine unbedingte Nothwendigkeit in dem Momente, wo Trient ein so bedeutendes Beamten- und Garnisonszentrum wurde. Nur nationale In toleranz kann der teutschen Schule Germani- sirungsbestrebungen vorwerfen. Die deutsche Schule in Trient hat. allerdings

auch vielen Kindern italienischer Nationalität die Beherrschung der deutschen Sprache vermittelt, aber sicher lich hat sie aus keinem Kinde italienischer Zunge einen Renegaten gemacht. Die zahlreichen Kin der von Trientner Kleinbürgern, welche zuerst die deutsche Schule zu St. Markus und dann die italienische Schule besuchten oder aber den umgekehrten Vorgang beobachteten, sprechen und schreiben heute ihre Muttersprache gewiß nicht schlechter als jene ihrer Altersgenossen, die nur in die italienische

Schule gingen, wohl aber haben sie vor diesen den bedeutenden Vortheil der Kenntnis der deutschen Sprache voraus, der sie heute zu einem bessern Broderwerb befähigt und für jene Kinder den Gegenstand stillen Neides bildet, deren Eltern es unterließen, von der Gelegenheit, iu Trient guten deutschen Unter richt haben zu können, Nutzen zu ziehen, nur weil sie fürchten mußten, sich politisch anrüchig zu machen. Wenn wir auSsprechen, daß noch eine weit größere Anzahl gutgesinnter Italiener ihre Kinder

in die deutsche Schule schicken würde als das derzeit der Fall ist, wenn dies nicht in den Augen der Strengnationalen ein halber Verbrechen wäre, so wird uns wohl kaum je mand ernstlich widersprechen. Es gibt eben auf der Welt genug Leute, die zweierlei Art und Logik haben, eine für sich, die zweite für die weist die immer steigende BesuchSziffer dieser Anstalt, welche heute bei einer Anzahl von über 540 Kindern hält, und ihre Aufnahmefähigkeit vom Standpunkte der Schulhygiene eigentlich schon in einer Weise

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 17.02.1891
Physical description: 8
von „Ge mäßigten' und „Extremen', von einem „streit baren' Bischof, von „trotzigen Landboten', die bezüglich der Schule „Unmögliches' verlangt hätten; mit dieser Landtagsmajorität, hieß es, könne man zu keiner Regelung der Schulverhält nisse kommen. Um diese Urtheile in klareres Licht zu stellen, führe ich den geehrten Lesern der „Chronik' die umstrittenen Paragraphe aus dem Schulgesetzentwurfe vor, sowohl in der Fassung der Regierung, als auch mit den vom Landtags-Schulausschuss vorgeschlagenen Aende rungen

kinder. Die verschieden gefafsten Paragraphe be züglich des Ortsschulrathes lauten: Nach der Regierungs- Nach dem Antrage des Vorlage: Schuleomitvs: I. Der Ortsschulrath. Z 3. Z 3. Der Vertreter der Kirche Der Vertreter der Kirche im Ortsschulrathe ist der im Ortsschulrathe ist der selbstständige Seelsorger, in Seelsorger, in dessen Seel- dessen Seelsorgegebiet die sorgegebiet die Schule liegt, Schule liegt. oder der von der kirch- Besinden sich in einer lichen Oberbehörde bezeich- Schulgemeinde

, so Es nehmen jedoch auch hat ebenfalls die kirchliche die anderen Seelsorger an Oberbehörde zu entscheiden, den ihre Schulen betreffen- ob dieser oder oer betreffende den Verhandlungen mit be- selbstständige Seelsorger rathender Stimme theil. Mitglied des Ortsschulrathes sein soll. s 4. Der Vertreter der Schule im OrtsschulratheistderLei- ter der Schule. Unterstehen dem Orts schulrathe mehrere Schulen, so tritt der Leiter der unter diesen Schulen in der Kate- gorie am höchsten stehenden

in den Ortsschulrath. Bei gleicher Kategorie der Schu len bestimmt der Bezirks schulrath denjenigen Leiter, welcher in den Ortsschul rath einzutreten hat; es nehmen jedoch auch die Leiter der andern Schulen an den ihre Anstalt be treffenden Verhandlungen mit berathender Stimme theil. s 12. Der Ortsschulaufseher ist zum öfteren Besuche der Schule verpflichtet; er hat sich mit oem Leiter oer Schule in stetem Einver nehmen zu halten und seine Wahrnehmungen dem Orts schulrathe mitzutheilen. An Schulen, an denen

sich mehrere Lehrer befinden, ist er berechtigt, den Lehrer- conferenzen beizuwohnen. Die Schulen zu besuchen, um von dem Zustande der selben Kenntnis zu nehmen, sind alle Mitglieder des Ortsschulrathes berechtigt. Die Befugnis, Anordnun gen zu treffen, steht bloß dem gesammten Ortsschul- s 4. Der Vertreter der Schule im Ortsschulrathe ist der Leiter der Schule. Unterstehen dem Orts schulrathe mehrere Schulen, so tritt der Leiter der unter diesen Schulen in der Kate gorie am höchsten stehenden

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 19.08.1898
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 67. Freitag, „Brixener Chronik.' 19. August 1898. Kirche und Schule. Bei der Hauptversammlung des Meraner Lehrertages am 2. August sprach der Obmann des Katholischen Tiroler Lehrervereins, Herr Bonell, Lehrer in Sterzing, das Schlusswort. Die Ausführungen des ausgezeichneten und über aus tüchtigen Schulmannes sind so schön und herzerhebend, dass wir nicht umhin können, den Wortlaut der Rede mitzutheilen. Herr Bonell sprach: „Geehrte College« und Colleginnen! Schöpfen

und Geistlichkeit einen Keil hineintreiben wollen, wenn sie die Lehrerschaft mit Misstrauen gegen den Priester erfüllen. Ehrgefühl und Freiheitssinn der Lehrerschaft wird missbraucht, um gegen die Kirche zu Hetzen. „Die Schule muss frei sein,' heißt es, und darum darf er nicht mit dem Geist lichen gehen. Meine Herren! Sind freie Schule und katholische Schule, freier, selbstbewusster Lehrerstand und katholische Lehrer wirklich Wider sprüche ? Was verlangt denn die katholische Kirche von der Schule und vom Lehrer

? Die katholische Kirche will den Religions unterricht in ihrem eigenen Namen und kraft eigener Autorität ertheilen. Hat sie ja von ihrem göttlichen Stifter die Pflicht Und auch somit das Recht übernommen, alle Völker christlich zu er ziehen. Die katholische Kirche fordert weiters, dass in allen Fächern nichts gegen Glauben und Sitten gelehrt werde, und dass Lehrer und Priester, dass die ganze Schule zusammenwirke, um aus Menschen katholische Christen zu bilden. Das sind im Wesentlichen die katholischen

Forderungen «in Schule und Lehrer. Hochverehrte! Ich frage, wo ist durch diese Forderungen da die Freiheit der Schule und die Freiheit des Lehrers bedroht? Welch eine Verleumdung ist es, wenn man sagt, die katholische Kirche sei eine Feindin der Schule und eine Feindin der Lehrer! Oder will man etwa mit dem blendenden Schlagworte: „Freiheit des Lehrers', „Freiheit der Wissen schaft' jene Freiheit verstandzn wissen, welche die Grundlagen der christlichen Gesellschaft und da mit auch die Grundlagen

auch Schule und Bildung brauche, und heute — heute soll es die höchste Weisheit sein, Schule und Kirche zu trennen, ja die katholische Kirche aus der Schule hinauszuwerfen? Schon die Pflicht der allergewöhnlichsten Dankbarkeit gegenüber der Kirche, der Mutter der Volksschule, gebietet uns, solch verruchtem Plane mit allen unseren Kräften Widerstand zu leisten. Liebwerte Collegen! Unsere Versammlung tagt im glaubenstreuen Tirol, im Herz Jesu-Lande! Das katholische Tiroler Volk achtet und liebt gerade

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 28.12.1892
Physical description: 8
solcher Beweise mag sein, weil bis zum Ende des '14. Jahr hunderts wenigstens in Obervinstgau noch die romanische Sprache neben der deutschen gesprochen wurde Indessen fehlen diese Beweise sür die Schulen nicht gänzlich Wer sollte-es glauben, daß in dem unbedeutenden Weiler Castelbell, freilich damals der Sitz eines Gerichtes, 1542 eine Schule bestanden hätte. Eine Urkunde aus der Karthause Allerengel in Schnall) nennt vom 13. Juni dieses Jahres einen H am ns Beck, „derzeit Schul meister inCastelbell

.' In dem nahen Dorfe Latsch finde ich erst im bi schöflichen Visitationsprötokoll vom Jahre 1638 einen Schulmeister. Dieser, zugleich Meßner daselbst, war ver pflichtet, 'den Schülern Bescheidenheit und gutes Wissen (mogestiam et memoriam) beizubringend) Die Schule in Matsch, einem Seitenthale Ober vinstgau'«, reicht in ein hohes Alter hinauf. Im Jahre 1586 hatte der dortige Schulmeister 16 Mutt Roggen und'im Jahre 1606 bezog er von der Kirche 8 Gl. (Beschr. der Diöz. Brixen IV, S. 777.) Im Jahre 1606

Bruderschaft Maria Reinigung war im 15. und anfangs des 16. Jahrhunderts reich und hielt einen eigenen Kaplan. Ein solcher, Herr Nikolaus, er scheint 1450. Diese Kapläne treten öfters als Schul meister auf. Die Bruderschaft leistete an die Schule in Sillian Beiträge; im Jahre 1590 baute sie sogar ein Schulhaus. Da die Bruderschaft in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts keinen Kaplan hatte, so besoldete sie den Schulmeister zum Theile. Bei der bischöflichen Visitation 1577 gab der Schullehrer in Sillian

an, daß er in Hall studirt habe, jetzt bei 30 Knaben unterrichte und auch lateinische Sprache lehre (Beschr. d. D. Br. I, 520—521). Im abgelegenen Thale Gsies geschieht in St. Martin der Schule Erwähnung 1566, und bei Er richtung der dortigen Curatie (1589) wird der Curat ums Schulhalten ersucht (Flugblatt, 187», Nr. 3). In Niederdorf, westlich von Toblach bestand sicher 1524 eine Schule; sie kann als alte Psarrschule bezeichnet werden. Von ihr geschieht auch 1572 Erwäh nung (das., S. 506). In St. Lorenzen

habe (das., S. 396). In der Stiftungsurkunde des Johann von Füeger vom Jahre 1587 werden für den Schulmeister daselbst, „wenn einer ist', 10 Krz. bestimmt (das., S. 396). Die Bauern dieses Thales zeigten damals ein reges Interesse für die Schule. Nicht zufrieden mit dem Einen Lehrer, welchen ihnen der Pfleger auf dem Schlosse hielt, hatten sie noch einen zweiten bestellt, damit ein Theil der Kinder nicht einen allzu weiten Weg machen müßte. Der Richter hatte ihn aber aus dem Thale gewiesen, mit der etwas rohen

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Volksblatt
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Page 10 of 10
Date: 27.06.1891
Physical description: 10
durchgeführt werden, wenn alle verpflichteten Factoren ein- müthig ohne bureaukratische Eifersucht dafür einstehen, daß die Schule auch wirklich erziehe, und zwar nicht nur ab- firacte Menschen, sondern wahre Christen, echte Patrioten, sociale Berufsstände. ; Wir Katholiken sind zwar schon gewohnt, daß man uns einer gewissen Jnferiorität in wissenschaftlicher Beziehung zu zeihen beliebt. Trotzdem, meine Herren, weisen wir ruhig und mit Stolz darauf hin, was christlicher Geist und christliche

vorbringe: „Nichts,' sagt Röscher in seiner Geschichte der National ökonomie, „ist verkehrter, als wenn jetzt mancher Halb gebildete den Socialismus dadurch bekämpfen will, daß er eine irreligiöse Halbbildung v^ unter allen vor geschlagenen Reformen ist ke'm^ die nicht zu ihrer gedeihlichen, ja überhaupt nur haltbaren Durchführung eine wesentliche Steigerung und Verallgemeinerung echter Religiösität im Volke voraussetzt.' Aber nicht etwa blos die Anhänger der sogenannten historischen Schule

, den Resultaten und Forschungen der großen europäischen Socialliteratur vollkommen adäquat ist. Wir betonten mit Absicht die Erziehung und nicht die Schule, denn die letztere ist ja nur ein Bestandtheil der Er ziehungsanstalten. Ich möchte die Erziehung aber so gar noch weiter fassen, als sie gewöhnlich in der Unterscheidung zwischen Unterricht und Erziehung der Schule gegenüber gefaßt wird. Es versteht sich von selbst, daß wir verlangen, daß nicht nur die Volks schule erziehe, sondern auch die Mittelschule

, er hat die Pflicht, seine Bürger zu schützen vor gewissen sittlichen und destructiven Aergernissen. Die Sphäre zeit lichen Wohlseins, die der Staat ja für seine Bürger ver wirklichen will, nöthigt ihn oder sollte ihn wenigstens nöthigen, eine Schranke staatlicher, Natur zu ziehen, gewissen Schau stellungen, öffentlichen Vorkommnissen gegenüber, welche geeignet sind die religiös-sittliche Erziehung der Schule und der Familie zu untergraben. Es gibt eben eine gewisse Summe christlicher Lebensanschauungen

„ihr Verbrechen zu sühnen'. Bei dem leidigen Umstände, daß Noth und Arbeit, daß unsere ganze wirthschaftliche Entwicklung, daß die gesteigerten Anforderungen des privaten und des öffentlichen Lebens es dem Einzelnen immer mehr erschweren, die Erziehung in der Familie zu vollenden, diese ursprüngliche Erziehung, die Familienerziehung auch zum Mittelpuncte zu gestalten: tritt immer mehr hervor das Supplement der Erziehung, die Schule, und diese supplementarische Erziehung in der Schule wird immer wichtiger

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Tiroler Post
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Page 2 of 10
Date: 18.11.1899
Physical description: 10
. Es ist dies umso eigenthümlicher, als in damaliger Zeit ein Er lass herauskam, der den Schülern das Tragen von Kornblumen einfach verbot, weil damit die Zustimmung zu einer antidynastischen Idee bekundet wird. Wenn aber ein Vorgesetzter Lehrer selbst dieses Symbol von Jrridentisten öffentlich trägt, dann kann man es seinen Schülern weniger verargen, wenn sie dieses ge gebene Beispiel getreulich nachahmen. Und es würde in der That viel besser sein, wenn ein solcher Mann sich an einer preußischen Mittel schule

, dann kann man sich einen Begriff machen, wie es mit der „religiös-sittlichen" Erziehung dort- selbst aussehen muss. So lasen wir Heuer ein mal in der „Brixner Chronik" einen Bericht aus Bruneck, woselbst mitgetheilt wird, wie glaubenslos sich ein hiesiger Handelsakademiker bei einer Prozession aufgeführt hat. Die Handelsakademie ist unter den heutigen Verhältnissen nicht die geeignete Schule, um ihre Schüler zu glaubenstreuen, patriotischen Charakteren heranzuziehen. Aber gerade des halb müssen wir auch die Frage aufwerfen

aus eigenen Mitteln eine solche Anstalt, denn das katholische Volk von Tirol will auch eine Schule haben, von der man erwarten kann, dass ihre Schüler den Grundsätzen aller glaubens- und kaisertreuen Tiroler treu bleiben. Möge daher der Landtag dieser Frage jene Aufmerksamkeit schenken, die sie in unserem eigenen Interesse verdient, denn es muss un bedingt verhindert werden, dass unser zukünf tiger Handelsstand ein Opfer der schöneriani schen Hochverrätherpolitik werde. Rundschau. Auch in der Quote

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.04.1894
Physical description: 4
und des öffentlichen Parteikampfcs am tiefsten aufwühlte. WaS damals an Anklagen gegen die liberale Schö pfung des Jahres 1L69 geleistet wurde, überstieg die Grenzen alles Dagewesenen. Die Schule raube dem Volke die Religion, sie erziehe Anarchisten, Sozialisten, Mordbrenner und Räuber, sie reiße der Jugend die Liebe zum Baterland aus dem Herzen — so scholl eS von Kanzeln, Redaktionstischen und Red nertribünen. Begreiflicherweise fiel die Antwort aus diese Beschuldigungen auch nicht immer höflich ans und so wurde

ein Streit entfesselt, welcher der Neu schule schon deßhalb gefährlich war, weil er ihre ruhige Entwicklung hemmte. Allein vorläufig bestand sie den Kamps siegreich, sie schlug sogar den Hauptangriff, den Prinz Liechten stein an der Spitze seiner Hußaren unternahm, triumphirend zurück, und wenn sie auch während der Tage der Taaffe'schen Reaktion manche Einbuße er litten, so ist sie doch prinzipiell aufrecht geblieben. Ihre Gegner haben inzwischen ebenfalls milder ur theilen gelernt, und nicht selten

tauchte auter ihnen die Meinung auf, daß die Kirche vollauf für ihr Wirken auch Raum finden könne im Rahmen des neuen ReichSvolkSschulgesetzeS. Ma»che, wie z. B. der ausgezeichnete Religionsprofessor A'thaller in Salzburg gaben dieser ihrer Meinung selbst in liberalen Schulfachblättern Ausdruck,- und also ist wohl trotz aller Widerwärtigkeit zu hoffen, daß das bessere Neue nicht mehr unterwühlt werde von fanatischen An hängern veralteter Grundsätze. Eine Stimme aber für den Ausbau der Volks schule

auf der Grundlage des bestehenden Gesetzes tönte jetzt wieder im Abgeordnetenhause aus dem Munde eines klerikalen Parteigängers, eines Tiro lers, des AbteS von Marienberg. Voll freudiger Ueberraschung hörten wir die milde Botschaft, die im Geiste das Evangeliums zu einträchtigem Zusam menwirken aufforderte auf dem Gebiete der Volks schule. Der Abt von Marienberg gab zu verstehen, daß unser Reichsvolksschulgesetz mit der Forderung, die Kinder sittlich-religiös zu erziehen auch den be rechtigten Wünsche

zur Schule auf die denkbar glücklichste Art festgestellt, und ganz Europa bewundert sie deß halb als ein Meisterwerk. Aber Verständniß muß herrschen unter denen, die iu der Schule den Ton anzugeben berufen sind. Jene, welchen damit man ches Privileg entrissen wurde, haben sich vor Augen zu halten, daß solches im Laufe der Kultur nicht zu vermeiden ist, und jene, deren Einfluß erhöht wurde, dürfen nicht allzu peinlich die neue Würde hervorkehre». Aus diesem Wege wird es sicherlich möglich

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