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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.02.1898
Physical description: 4
und wirthschaftlichen Erhebung des arbeitenden Volkes in den Weg stemmen, in dem sie den ungeheuren Einfluß des Psaffenthums und der Reaction bekämpfen und für die Befreiung der Schule aus der Gewalt des Priesterthums eintreten werden. Nicht einmal die Thatsache, daß es vor nehmlich Deutschnationale waren welche in Wien und Niederösterreich dem rohen, dummen antisemitischen und pfäfsischen Mob zur Macht verholfen haben, konnte sie in ihrer Vertrauensseligkeit erschüttern. Hoffentlich wird diesen Vertrauensseligen

Bauer kennt kein anderes Mittel, seinem Elend und seinem sicheren Ruin zu ent rinnen als daß er sich neue Entbehrungen auferlegt, sich und seine Angehörigen zu immer erhöhter Arbeits leistung antreibt. Die Schulgesetze hindern ihn aber daran, seine Kinder, b-vor sie noch entwickelt, sind ab zurackern, daher seine Abneigung gegen die moderne Achule, welche von der Geistlichkeit in ausgiebigster Weise benützt wird, um mit Hilfe der unwissenden Bauern- masten die Schule in ihre Gewalt zu bringen

, was mit ihrem Untergang gleichbedeutend ist. Wenn die Deutsch nationalen kein besseres Mittel zur „Rettung" des Bauernstandes haben als die Herabsetzung der Schul pflicht von 8 auf 6 Jahren, welche Maßregel nur die ärgsten Feinde des Volkes und besonders der Bauern, anrathen können, dann sind sie für immer gerichtet und moralisch todt. Wenn sie wirklich die Absicht hätten, dem Bauern seine Lage zu erleichtern, dann müßten sie mit aller Macht dafür einstehen daß, die Lasten zur Erhaltung der Schule

und für die Erhaltung des Lehrerstandes auf den Staat und das Land überwälzt werden. Aber das wäre ja wieder eine demokratische Maßregel, vor der den Heilo-Brüdern wie den Pfaffen graut. Die Schule ist dem Volke nöthiger als die Kirche, der Lehrer nützlicher als der Pfaffe. Muß der Staat den ungeheuren Troß müßiger Kuttenträger erhalten so hat er vor allem die Schule zu erhalten und den Lehrern eine menschenwürdige Existenz zu sichern, denn eine gute freie Schule bietet die sichere Gewähr einer gedeihlichen

aus, die deutschen Helden, wo es einen Verrath am Volke auszuüben gibt, da sind ihnen auch die feudalen Junker als Bundesgenossen nicht zu schlecht. Der Rassenhaß entfesselt im Menschen alle die bestialischen Triebe, macht den Menschen zum Barbaren und Lumpen. Das konnte man an den Jnngczechen genau verfolgen. Aber so tief sie auch gesunken sind, das haben sie doch noch nicht gewagt, wie die Deutsch nationalen Steiermarks, ihren Volksgenossen, den Land bewohnern, die Schule zu verschlechtern

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.10.1891
Physical description: 8
fassen, daß nur die Religion Anfang und Ende, Grundlage und Hülle des Schullebens und nur die confeffionclle Schule — natürlich die katholische — das Salz der Zukunft fein kann Allein, wer die Wege des Fuchses kennt, liest hinter den Zeilen nichts als die Parole: „Die Schule ist die Dienerin der Kirche, die Gewalt über sie hat'. Es leuchtet ein, daß der „Schulfr.', welcher die Selbftstäudigkeit der Schule will, den vollen Haß des „Burggr.' herausbeschwören mußte, weil ja der ganze gewaltige Kampf

der Neuzeit sich um die Frage dreht, wem die Schule gehört, denn wer die Schule hat, der hat die Zukunft. Wir fragen: Hat die Kirche ein Recht über die Schule? So oft man Gelegenheit nimmt, die An sprüche der Kirche auf die Schule zu verfolgen, so oft sieht man, daß ihre Hauptstütze in dem Satze gipfelt: Die Kirche ist die Gründerin der Schule, mithin deren Herrin. Zugegeben, daß die Kirche die Schule ins Leben rief, so hat das doch gar nichts mit den modernen Forderungen zu thun. Der Apfelbaum läßt

die gereifte Frucht zur Erde fallen; die Tochter bleibt nicht ewig bei der Mutter: sie begründet ein neues Heimwefen. Seit wann hat die Mutter ein Recht, von der Tochter zu ver langen, daß sie bleibe, wo fie bleibt und fühle, denke und handle wie sie? Mit Schule und Kirche verhält es sich wie mit anderen Institutionen, Ar beitssphären, Berussarteu, Wissenschaften, Künsten etc. Wie die Schule aus der Küche hervorging, so z. B. die Pharmazie ans der Medizin und die Chemie aus der .Pharmazie. Hat nian

intensiver den jeweilig neuen Forderungen Rechnung tragen. Kirche und Schnle haben sich im Verlauf der Zeiten zu zwei verschiedenen Ar beitsgebieten entwickelt: die eine dient dem Glauben und dem Seelenheil, die andere dem Wissen und Leben dieser Welt. Nur der Kirche war es möglich, un erhörte Forderungen zu stellen, denn es ist ihre Natur, jede Entwicklung zn vereiteln und alles be sitzen zu wollen, wie sie auch alles verschlingen kann, da ihr Magen unergründlich ist. Die Kirche will die Schule besitzen

, damit die Tochter wie die Mutter sei, bis schließlich die Mutter ihre eigene Tochter umgebracht. Allein auch aus rein äußerlichen Gründen kann die Kirche nicht die Besitzerin der Schule sein. Wer da weiß, welche Aufgaben Kirche und Schule zu lösen haben, weiß auch, daß die Kirche nicht beide erfüllen kann. Dazu fehlt es an allem und jedem, nicht zuletzt an Aufrichtigkeit. Ein treuer Seelen hirt hat auch eine so vielseitige Thätigkeit, daß er völlig außer Stande ist, noch einen anderen Beruf auszuüben

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 10
Date: 27.11.1896
Physical description: 10
, die Schule und die Lehrer. Nur ein guter, sittenreiner, für seinen Berus begei sterter und einzig diesem lebender Mann kann ein guter Lehrer sein. Die Wärme erzeugt Bewegung, die Kälte erstarrt. Wärme macht das Eisen errö- then, Kälte bindet keinen Mörtel, Lauheit ist bei nahe noch schlimmer." — An einer spätern Stelle heißt es: „Es ist wahr — Gott sei Dank und Preis —, daß unser theueres Heimatland Schweden mit seiner uralten gesetzmäßigen, aus dem Wohlstand und der Sitte eines unabhängigen

, weil ich das Wachsen gemüthloser, der Herzensverhärtung zuge wandten social-politischen Richtungen vornehmlich diesen verfehlten Schul- und Erziehungs-Systemen zu schreiben muß. Man darf die Schule nicht vom El ternhause trennen." Hücker. Laut Meldung aus Constantinopel finden unter den Großmächten gegenwärtig Bespre chungen statt, um Maßnahmen im Hinblicke aus eine finanzielle Unterstützung der Türkei zu treffen, da es der Pforte sonst unmöglich wäre, die dringendst nothwendigen Reformen einzusühren; aber es sei

am 2. Jänner zwischen 3 und 4 in der Schule. Er klagte über heftige Kopfschmerzen. Das Leiden von den Ärzten, wie es scheint in seiner Natur nicht erkannt, warf ihn aus das Krankenlager, welches er bis zu seinem Tode nicht niehr verlassen sollte. Der als Gelehrter wie als Christ gleich berühmte Stiftsarzt Hippo- lytus Guarinoni, welcher den edlen Studenten überaus lieb gewonnen hatte, suchte mit all dem ihm zu Gebote stehenden reichen ärztlichen Wissen das Leben des Knaben zu retten. Allein seine Mühe

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 02.07.1898
Physical description: 18
auf diesen Gegenstand hinlenke und dadurch ihr Interesse für denselben wachgerufen werde. Allein dadurch wird kein Lehrer die Neigung der Kinder für den landwirthschaftlichen Beruf wecken, daß er den Rechenunterricht nur mit Bezug auf den Getreidemarkt rc. vorführt, oder die Sprachfertigkeit der Kinder nur an solchen Sätzen übt, welche mit dem Thun und Lassen des Land wirthes in unmittelbarem Zusammenhänge stehen. Diese Neigung einzuprägen ist keine Schule im Stande; sie muß vielmehr im Elternhause aufkeimen

man nicht erst einen Handfertigkeits unterricht zu erfinden. Doch soll man die Kinder nur mit Maß und nach ihren Kräften zur Arbeit anhalten. Dabei ist noch zu bemerken, daß man ihnen auch eine gewisse freie Zeit gönne, damit sie sich auch in ihrem Elemente, dem Spiele, auslasten können. Es mag von Vielen der Einwand erhoben werden, daß die Kinder heute in der Schule zu viel lernen, nachher zur Arbeit keine Lust zeigen und viel lieber in d:e Stadt ziehen, so daß die Bauern dann keine Arbeiter und Dienstboten

Kraftanstrengung." Wenn die Landwirthschaft das Recht hätte, in der Volksschule gelehrt zu werden, würden dann nicht auch die Handwerker kommen und verlangen, daß man ihre Kinder für das Handwerk vorbereite? Das Fünkchen Wahrheit, welches in dieser Forderung liegt, wird von der Schule übrigens schon lange Ktrrtige Ziffer«. Der Statistiker ist nicht der größte, aber der beredteste Gelehrte. Er spricht die knappe, über zeugende Sprache der Ziffern und ihrem Eindrücke kann sich der Philosoph ebenso wenig

Freunde und Nachbarn in den 50 Kämpfen, die sie gegen uns wagten, 41mal, und berücksichtigt. Ist es doch jedem Landwirthe bekannt, daß unser Schulgesetz von jeder Schule fordert, daß ein jedes Kind zum Verständnisse der Heimat gebracht wird. Jeder Lehrer ist verpflichtet, die Kinder die nächste Umgebung, soweit ihre Fassungskraft es zu läßt, verstehen zu lehren. Ein derartiger Unterricht an einer Dorfschule wird auch deshalb nicht achtlos an der Landwirthschaft vorübergehen; jedoch direkten Unterricht

von landwirthschaftlichen Maschinen und Gerüchen bezahlen? Mit Tafel, Schwamm und Kreide kann man nicht einmal Erwachsenen, geschweige denn Kindern die Land wirthschaft beibringen. Für den zukünftigen bäuerlichen Landwirth ist es unseres Erachtens das Beste, wenn er eine Volks schule besucht, seine praktische Ausbildung in der Wirtschaft des Vaters oder unter der Leitung eines tüchtigen Landwirthes erhält und sich, wenn halbwegs möglich, an einer landwirthschaftlichen Fachschule die weiteren theoretischen Kenntnisse erwirbt

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 12
Date: 25.10.1890
Physical description: 12
» Antragsteller ungefähr Folgendes: Die öffentliche Erklärung der Bischöfe zu Wien am 13. März d. I. hat alle, welche von der Ueberzeugung durchdrungen sind, dass die consessionelle Schule eine gesetzliche Basis haben solle, i»it aufrichtiger Freude erfüllt. Denn durch die bischöfliche Erklärung wurde klargestellt, worin das Wesen der consessionellen Schule bestehe, n»d die Meinung widerlegt, dass die consessio nelle Schule schon vorhanden sei. Wenn der Geist liche in die Schule geht und dort Unterricht

in der Religion hält, so fei dies der consessionellen Schule nicht genug gethan. Die Erklärung der Bischöfe zeigt ferner, dass eS nicht ungerechtfertigt und unnöthig für das tirolische Volk fei, dass unsere Schule auf den Grund der consessionellen Schule gestellt werde. End lich wird der Beweis geliefert, dass durch die Her stellung ver consessionellen Schule das Bildungsniveau auf keine Weise herabgedrückt werde; wenn auch con- fessionell umgeformt, so bleiben doch alle Gegenstände

des H 3 des ReichsvolkSschulgesetzeS zum Unterricht vollkommen frei und werden nicht im mindesten be schränkt. Der tirolische Landtag hat von jeher zur consessionellen Schule gehalten, schon im Jahre 1863 einen Gesetzentwurf zum Beschluss erhoben, wonach die Schulaufsicht in confessioneller Beziehung so viel als möglich nach diesem Sinne zu regeln gewesen wäre. Dieser Gesetzentwurf erhielt jedoch nicht die a. h. Sanction. Viele Beschlüsse wurden in den folgenden Jahren gefasst, welche zeigen, dass der Landtag im mer bei seiner Ueberzeugung

blieb, eS müsse die Volks schule in eine consessionelle umgeformt werden. Selbst das Statut bezüglich der Lehrerpensionen beweist, dass der Landtag immer dieser Ueberzeugung angehört hat. Red ner kann aus eigener, 20jähriger Erfahrung bestätigen, dass in Bezug auf die katholische Schule das Land Tirol nie gewankt habe, eS entspreche dem Verhalten des Landtages vollkommen, wenn der Antrag geneh migt würde. Redner bittet, da« hohe HauS wolle diesen Antrag genehmigen und die ZustimmnngSerklä- rnng

beschließen. Hierauf ergreift Don Bazanella im Namen der italienischen Antragsteller das Wort: Der Antrag sei eine einfache, feierliche Zustimmung zur Erklärung der Bischöfe; als Katholik, als Vertreter einer katholi schen Bevölkerung, um dem Wunsche derselben Aus druck zu verleihen, sei er damit einverstanden. Die Grund lage, welche durch die genannte Erklärung gegeben werde, sei: eS müsse durchgeführt werden, dass die katholischen Kinder die Schule besuchen können, ohne mit denen anderer Confefsionen

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 24
Date: 05.06.1897
Physical description: 24
Erste Beilage zu Nr Ein katholischer Geistlicher über die moderne Schule. Die „Baier. L.-Z.' bringt folgendes Bruchstück aus der Predigt eines katholischen Geistlichen: „Zwar hat auch die Schule eure Kinder iu den Jahren, wo ihr sie derselben anvertraut habt, zu Gott geführt; doch sie allein vermag die Vollendung nicht, wen» nicht eure Mithilfe gesichert ist. Die Schule kann nur anregen, kann hinweisen auf die Mittel, die nothwendig sind, hie und dort iu der Ewigkeit ewig glücklich

zu werden. Dem El ternhause kommt es zu, was die Schule gelehrt hat, praktisch zu verwenden. So müssen El ternhaus und Schule Hand in Hand gehen, und aus dieser Harmonie entstehen die herr lichsten Früchte der Erziehuug. Auf eiue Er scheinung möchte ich an dieser Stelle besonders aufmerksam machen. Es kann nicht bestritten werden, und jeder, der nur kleinen Einblick in die Verhältnisse der Schule hat, muß zu geben, daß die Methode in der Schule in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Auf schwung genommen

hat. Doch weuu wir wei tere Umschau halten und fragen: Wie sieht es denn mit der Erziehung ans, wenn es für den Unterricht so gut bestellt ist? — so zeigt euch das Leben, daß es in diesem Punkte nicht besser, sondern — viele behaupten, schlechter geworden sei. Wo liegt da der Hund? Viele sind auf diese Frage schlagfertig und rufen in alle Welt hinaus: Daran ist die „moderne Schule' schuld. Sie vernachlässigt die Er ziehung, sie erzieht nicht für Christus, sie er zieht keine christliche Generation und daher

, von einer solchen heidnischen oder Affenliebe zu ihren Kindern erfüllt, daß es kein Erzieher — ohne Gefahr für sich — in der Schule wagen darf, solchen Lieblingen anf die Füße zu treten. Statt den Lehrer in der Schule, der nur das Wohl der Kinder in den Augen hat, zu unterstützen, kämpft so manches El ternhaus gegen die Schule und zerstört das Gute, das sie aufgebaut. Die moderne Schule thut ihre Pflicht, sie lehrt nur Gutes, aber das Elternhaus läßt es mir zu oft mangeln an dem, was nothwendig ist. Die Schule sucht

ihre Schützlinge iu Liebe hiuzuführeu zum Heilande. Reicht aber die Liebe nicht aus, so muß dies mit heiligem Ernste geschehen und es muß jenes Mittel angewendet werden, das selbst die heilige Schrift zu gebrauchen vorschreibt, und wenn die Schule gezwungen 16 der „Lienzer Zeitung ist eure Kinder im heiligen Ernste z» führen, dann, christliche Eltern, dann reicht die Hand dazu, und mir so wird das Kind ein tüchti ger Mensch und guter Christ werden.' Was sagen die Hetzcapläne und ihre juristischen Leibhusaren

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Tiroler Post
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Page 1 of 10
Date: 04.08.1900
Physical description: 10
- und höchstgcstellten Persönlichkeiten in öffentlicher Stellung begangenen Meuchel morde in einem Maße, das deren Auffassung als Ausnahmsfälle, als ausschließliche Hand lungen der betreffenden Individuen ausschlicßt, und es wiederholt sich dabei so oft der Haupt sache nach dieselbe Form, ein gleichsam typisch gewordener Vorgang, dass sich der Gedanke an ein System, an eine Methode in diesem crimi nellen Wahnsinn unwillkürlich aufdrängt. Man kann sich der Erkenntnis nicht mehr verschließen, dass es eine Schule geben

und kennt auch alle Welt diese Schule und diese Gesell schaft, und bei allen Regenten- und Präsidenten morden der letzten Jahre tritt sofort der „Anarchist" als bekannte Figur in den Vorder grund. In allen diesen Fällen ist der Zu sammenhang mit der Anarchistenpartei wenigstens durch mebrjährigen Umgang der Verbrecher mit Mitgliedern derselben, in einigen auch der Be stand eines Complotes erwiesen. Kann über den schul- und parteimäßigen Betrieb des Anarchismus kaum mehr ein Zweifel, bestehen, so liegt

Sittengesetze, einem un verrückbar, dem Belieben des Einzelnen entrückten Rechte verleugnet und erschüttert und damit die fundamentalen Bedingungen jedes geordneten menschlichen Zusameulebens untergraben; es wurden diese vergiftenden und zersetzenden Lehren durch tausend Sprachrohre der Menge mund gerecht gemacht, durch eine frivole Presse, durch eine Massenproduction sogenannter populärer Literatur, durch ein Netz von Vereinen, durch eine all hoc umgestaltete Schule in die weitesten Kreise getragen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 12
Date: 25.11.1893
Physical description: 12
haben. Nach Vcrificierung des Protokolles über die letzte Sitzung und nach den Mittheilungen dcr Referenten iiber die wichtigeren seit diesem Zeitpunkte zur Erledi gung gelangten Geschäftsstücke, werden nachstehende Gegenstände in Verhandlung gezogen: Die Gesuche zweier Professoren am Staatsgym nasium in Trient um Zuerkennnng von Quinqnennal- zulagen; das Gesuch der Gemeinde Eben (Bezirk Schwaz) um Gleichstellung ihrer Nothschule mit einer system mäßigen Schule (wird bewilligt); ein Bericht des k. k. Bezirksschulrates

über die Schülersrequenz nach dcm Durchschnitte der letzten drei Schuljahre die Anzahl dcr Classen an den Schulen in Banco (Bezirk ElcS) und in Caoria (Bezirk Primiero) reduciert. Hieraus wüd die Belassung der Schule in Salter (Bezirk Cles) als Nothschule beschlösse« und das Gesuch der Gemeinde Gufidaun (Bezirk Bozen) uni die Bewilligung zur weiteren Verwendung einer barmherzigen Schwester als Lehrerin an der dortigen rinclassigm gemischten systemmäßigen Schule abgewiesen. Weiter wird die Schule in Tulfer

, OrtSgemeinde Wiesen (Bezirk Brixen), nachdem die Anzahl dcr dahin schulpflichtigen Kinder im Durchschnitte der letzten fünf Jahre mehr als 40 betrug, als eine systemmäßige Schule erklärt; dcr Stadtgemeiude Innsbruck wird die Einhebung eines höheren Schulgeldes bewilligt. Sonach wird verhandelt: über die Regelung dcr Schulen in Neutte und Ver moos, die bei dcr allgemeinen Regelung dcr Schul- sprengel im Bezirke. Neutte wegen nothwendiger Er hebungen unterblieben war: über die Regelung dcr Unterrichtszeit

an dcr Schule in Mcerberg (Bez. Schwaz), über die Art und Weise der Eintragung d.S Lehrstoffes aus dcr Religion in das Clafscubuch, wobci die bezüglichen Anträge mit dcm Zusätze angenommen wurden, dass die Ordinariate um die Veröffentlichung dcr betreffenden Verfügungen im Diöccsanbiaite zu ersuchen seien; über die Errichtung einer Privatvolksschule in Keniaten seitens des Pfarrers Christian Strobl und einer solchen in Flaurling seitens des Pfarrers AloiS Rantenkranz (genehmigt

Bezirköschnlrathe Kitzbühkl Weisungen über die Gruppierung der Schüler an der Volksschule in Hopsgarten ertheilt. Es folgt die Berathung: übcr die Besetzung einer Unterlchrerinstellc an der k. k. Uebungöschule in Roveredo; übcr das Gesuch der Carlotta und Beatrice Maschka in Roveredo um Bewilligung zur Eröffnung einer Privatmädchenschule (wird bewilligt); über die definitive Besetzung einer Lehrerinstelle an der Schule in Caleeraniea, über die provisorische Er nennung dreier Volksschullehrer in Trient; übcr

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 21.10.1896
Physical description: 12
besitzt, im öffentlichen Leben sich vielleicht auch schon vortheilhaft bewährt hat; den wählet ein- müthig und ihr thuet vor Gott und den Menschen ein großes, gutes Werk.' Die deutsche Schule iu Tricot. Man schreibt den „I. Nachr.' aus Trient: Wie we nig der gesunde Sinn der Trientner Bevölke rung die Ansichten der Wälschtiroler Abgeordne ten theilt, die sich bei jeder geeigneten und un- geeigneken Gelegenheit in Ausfällen gegen die das Lehrsystem so mancher Privatschule, die unter dem Vorwande

einer ganz besonderen Jndivibualisirung und Anpassung in ihren Lehr- zielen mitunter recht bescheiden ist. Wenn irgend eine Anstalt ihre Existenzberechtigung vollgiltig dargethan hat, dann ist es die deutsche StaatS- schule zu Sankt Markus in Trient. Sie war eine unbedingte Nothwendigkeit in dem Momente, wo Trient ein so bedeutendes Beamten- und Garnisonszentrum wurde. Nur nationale In toleranz kann der teutschen Schule Germani- sirungsbestrebungen vorwerfen. Die deutsche Schule in Trient hat. allerdings

auch vielen Kindern italienischer Nationalität die Beherrschung der deutschen Sprache vermittelt, aber sicher lich hat sie aus keinem Kinde italienischer Zunge einen Renegaten gemacht. Die zahlreichen Kin der von Trientner Kleinbürgern, welche zuerst die deutsche Schule zu St. Markus und dann die italienische Schule besuchten oder aber den umgekehrten Vorgang beobachteten, sprechen und schreiben heute ihre Muttersprache gewiß nicht schlechter als jene ihrer Altersgenossen, die nur in die italienische

Schule gingen, wohl aber haben sie vor diesen den bedeutenden Vortheil der Kenntnis der deutschen Sprache voraus, der sie heute zu einem bessern Broderwerb befähigt und für jene Kinder den Gegenstand stillen Neides bildet, deren Eltern es unterließen, von der Gelegenheit, iu Trient guten deutschen Unter richt haben zu können, Nutzen zu ziehen, nur weil sie fürchten mußten, sich politisch anrüchig zu machen. Wenn wir auSsprechen, daß noch eine weit größere Anzahl gutgesinnter Italiener ihre Kinder

in die deutsche Schule schicken würde als das derzeit der Fall ist, wenn dies nicht in den Augen der Strengnationalen ein halber Verbrechen wäre, so wird uns wohl kaum je mand ernstlich widersprechen. Es gibt eben auf der Welt genug Leute, die zweierlei Art und Logik haben, eine für sich, die zweite für die weist die immer steigende BesuchSziffer dieser Anstalt, welche heute bei einer Anzahl von über 540 Kindern hält, und ihre Aufnahmefähigkeit vom Standpunkte der Schulhygiene eigentlich schon in einer Weise

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 17.02.1891
Physical description: 8
von „Ge mäßigten' und „Extremen', von einem „streit baren' Bischof, von „trotzigen Landboten', die bezüglich der Schule „Unmögliches' verlangt hätten; mit dieser Landtagsmajorität, hieß es, könne man zu keiner Regelung der Schulverhält nisse kommen. Um diese Urtheile in klareres Licht zu stellen, führe ich den geehrten Lesern der „Chronik' die umstrittenen Paragraphe aus dem Schulgesetzentwurfe vor, sowohl in der Fassung der Regierung, als auch mit den vom Landtags-Schulausschuss vorgeschlagenen Aende rungen

kinder. Die verschieden gefafsten Paragraphe be züglich des Ortsschulrathes lauten: Nach der Regierungs- Nach dem Antrage des Vorlage: Schuleomitvs: I. Der Ortsschulrath. Z 3. Z 3. Der Vertreter der Kirche Der Vertreter der Kirche im Ortsschulrathe ist der im Ortsschulrathe ist der selbstständige Seelsorger, in Seelsorger, in dessen Seel- dessen Seelsorgegebiet die sorgegebiet die Schule liegt, Schule liegt. oder der von der kirch- Besinden sich in einer lichen Oberbehörde bezeich- Schulgemeinde

, so Es nehmen jedoch auch hat ebenfalls die kirchliche die anderen Seelsorger an Oberbehörde zu entscheiden, den ihre Schulen betreffen- ob dieser oder oer betreffende den Verhandlungen mit be- selbstständige Seelsorger rathender Stimme theil. Mitglied des Ortsschulrathes sein soll. s 4. Der Vertreter der Schule im OrtsschulratheistderLei- ter der Schule. Unterstehen dem Orts schulrathe mehrere Schulen, so tritt der Leiter der unter diesen Schulen in der Kate- gorie am höchsten stehenden

in den Ortsschulrath. Bei gleicher Kategorie der Schu len bestimmt der Bezirks schulrath denjenigen Leiter, welcher in den Ortsschul rath einzutreten hat; es nehmen jedoch auch die Leiter der andern Schulen an den ihre Anstalt be treffenden Verhandlungen mit berathender Stimme theil. s 12. Der Ortsschulaufseher ist zum öfteren Besuche der Schule verpflichtet; er hat sich mit oem Leiter oer Schule in stetem Einver nehmen zu halten und seine Wahrnehmungen dem Orts schulrathe mitzutheilen. An Schulen, an denen

sich mehrere Lehrer befinden, ist er berechtigt, den Lehrer- conferenzen beizuwohnen. Die Schulen zu besuchen, um von dem Zustande der selben Kenntnis zu nehmen, sind alle Mitglieder des Ortsschulrathes berechtigt. Die Befugnis, Anordnun gen zu treffen, steht bloß dem gesammten Ortsschul- s 4. Der Vertreter der Schule im Ortsschulrathe ist der Leiter der Schule. Unterstehen dem Orts schulrathe mehrere Schulen, so tritt der Leiter der unter diesen Schulen in der Kate gorie am höchsten stehenden

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 28.12.1892
Physical description: 8
solcher Beweise mag sein, weil bis zum Ende des '14. Jahr hunderts wenigstens in Obervinstgau noch die romanische Sprache neben der deutschen gesprochen wurde Indessen fehlen diese Beweise sür die Schulen nicht gänzlich Wer sollte-es glauben, daß in dem unbedeutenden Weiler Castelbell, freilich damals der Sitz eines Gerichtes, 1542 eine Schule bestanden hätte. Eine Urkunde aus der Karthause Allerengel in Schnall) nennt vom 13. Juni dieses Jahres einen H am ns Beck, „derzeit Schul meister inCastelbell

.' In dem nahen Dorfe Latsch finde ich erst im bi schöflichen Visitationsprötokoll vom Jahre 1638 einen Schulmeister. Dieser, zugleich Meßner daselbst, war ver pflichtet, 'den Schülern Bescheidenheit und gutes Wissen (mogestiam et memoriam) beizubringend) Die Schule in Matsch, einem Seitenthale Ober vinstgau'«, reicht in ein hohes Alter hinauf. Im Jahre 1586 hatte der dortige Schulmeister 16 Mutt Roggen und'im Jahre 1606 bezog er von der Kirche 8 Gl. (Beschr. der Diöz. Brixen IV, S. 777.) Im Jahre 1606

Bruderschaft Maria Reinigung war im 15. und anfangs des 16. Jahrhunderts reich und hielt einen eigenen Kaplan. Ein solcher, Herr Nikolaus, er scheint 1450. Diese Kapläne treten öfters als Schul meister auf. Die Bruderschaft leistete an die Schule in Sillian Beiträge; im Jahre 1590 baute sie sogar ein Schulhaus. Da die Bruderschaft in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts keinen Kaplan hatte, so besoldete sie den Schulmeister zum Theile. Bei der bischöflichen Visitation 1577 gab der Schullehrer in Sillian

an, daß er in Hall studirt habe, jetzt bei 30 Knaben unterrichte und auch lateinische Sprache lehre (Beschr. d. D. Br. I, 520—521). Im abgelegenen Thale Gsies geschieht in St. Martin der Schule Erwähnung 1566, und bei Er richtung der dortigen Curatie (1589) wird der Curat ums Schulhalten ersucht (Flugblatt, 187», Nr. 3). In Niederdorf, westlich von Toblach bestand sicher 1524 eine Schule; sie kann als alte Psarrschule bezeichnet werden. Von ihr geschieht auch 1572 Erwäh nung (das., S. 506). In St. Lorenzen

habe (das., S. 396). In der Stiftungsurkunde des Johann von Füeger vom Jahre 1587 werden für den Schulmeister daselbst, „wenn einer ist', 10 Krz. bestimmt (das., S. 396). Die Bauern dieses Thales zeigten damals ein reges Interesse für die Schule. Nicht zufrieden mit dem Einen Lehrer, welchen ihnen der Pfleger auf dem Schlosse hielt, hatten sie noch einen zweiten bestellt, damit ein Theil der Kinder nicht einen allzu weiten Weg machen müßte. Der Richter hatte ihn aber aus dem Thale gewiesen, mit der etwas rohen

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Volksblatt
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Page 10 of 10
Date: 27.06.1891
Physical description: 10
durchgeführt werden, wenn alle verpflichteten Factoren ein- müthig ohne bureaukratische Eifersucht dafür einstehen, daß die Schule auch wirklich erziehe, und zwar nicht nur ab- firacte Menschen, sondern wahre Christen, echte Patrioten, sociale Berufsstände. ; Wir Katholiken sind zwar schon gewohnt, daß man uns einer gewissen Jnferiorität in wissenschaftlicher Beziehung zu zeihen beliebt. Trotzdem, meine Herren, weisen wir ruhig und mit Stolz darauf hin, was christlicher Geist und christliche

vorbringe: „Nichts,' sagt Röscher in seiner Geschichte der National ökonomie, „ist verkehrter, als wenn jetzt mancher Halb gebildete den Socialismus dadurch bekämpfen will, daß er eine irreligiöse Halbbildung v^ unter allen vor geschlagenen Reformen ist ke'm^ die nicht zu ihrer gedeihlichen, ja überhaupt nur haltbaren Durchführung eine wesentliche Steigerung und Verallgemeinerung echter Religiösität im Volke voraussetzt.' Aber nicht etwa blos die Anhänger der sogenannten historischen Schule

, den Resultaten und Forschungen der großen europäischen Socialliteratur vollkommen adäquat ist. Wir betonten mit Absicht die Erziehung und nicht die Schule, denn die letztere ist ja nur ein Bestandtheil der Er ziehungsanstalten. Ich möchte die Erziehung aber so gar noch weiter fassen, als sie gewöhnlich in der Unterscheidung zwischen Unterricht und Erziehung der Schule gegenüber gefaßt wird. Es versteht sich von selbst, daß wir verlangen, daß nicht nur die Volks schule erziehe, sondern auch die Mittelschule

, er hat die Pflicht, seine Bürger zu schützen vor gewissen sittlichen und destructiven Aergernissen. Die Sphäre zeit lichen Wohlseins, die der Staat ja für seine Bürger ver wirklichen will, nöthigt ihn oder sollte ihn wenigstens nöthigen, eine Schranke staatlicher, Natur zu ziehen, gewissen Schau stellungen, öffentlichen Vorkommnissen gegenüber, welche geeignet sind die religiös-sittliche Erziehung der Schule und der Familie zu untergraben. Es gibt eben eine gewisse Summe christlicher Lebensanschauungen

„ihr Verbrechen zu sühnen'. Bei dem leidigen Umstände, daß Noth und Arbeit, daß unsere ganze wirthschaftliche Entwicklung, daß die gesteigerten Anforderungen des privaten und des öffentlichen Lebens es dem Einzelnen immer mehr erschweren, die Erziehung in der Familie zu vollenden, diese ursprüngliche Erziehung, die Familienerziehung auch zum Mittelpuncte zu gestalten: tritt immer mehr hervor das Supplement der Erziehung, die Schule, und diese supplementarische Erziehung in der Schule wird immer wichtiger

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 28.06.1892
Physical description: 8
für die Schule gewiß nicht von Nutze». Sowohl Kirche als Gemeinde, die bei der Leitung und Aussicht über die Schule au erster und zweiter Stelle betheiligt sein sollen, warm davon ausgeschlossen. WaS für liberale ErziehuugS-Großthateu haben doch gewisse Schulinspektoren und Bezirkshauptleute auf Gruud der Hasner'scheu Verordnung ausgeführt! Wäreu sie zu sammengestellt, eS gäbe eiue sehr pikante Lektüre ab. Ein weiterer Mißstand war der, daß nicht bloß die Schulaussicht

desselben, so gut es ging, geschont; es wurde den Ge meinden ein weitgehender Einfluß auf die Schule ge wahrt und die, Regelung der Rechtsverhältnisse der Lehrer in einer befriedigenden Weise durchgeführt. DaS Gesetz, „betreffend die Schulaufsicht', enthält Bestimmungen, deren Werth im Vergleich zu dm bis her geltenden „Verordnungen' nicht zu verkennen ist. Den Gemeinden, respektive ihren Vertretungen, ist ins besondere im OrtSschulrath eiu ziemlich weiter Wirkungs kreis zugestanden. Für den Katholiken kommt

und den Schulräthen untergestellt. Diesbezüglich brauche ich wohl nur aus den ersten Ar tikel zu verweisen. Wenn man aber auf das Gesetz und die thatsächlichen Verhältuisse iu Tirolzugleich sieht, so gilt mit einiger Beschränkung die Antwort: „I a', das heißt, wir^ haben gegründete Hoffnung, daß die Kirche im großen und ganzen einen maßgebenden Einfluß auf die religiöse Erziehung der Kinder in der Schule ausüben kann— wenngleich nicht auf Grund des Gesetzes, sondern neben dem Ge setz. Der Grund davon liegt

zum Theil im Gesetz, zum weitaus größeren Theil aber in den tha t- sächlichen Verhältnissen. Nach dem Gesetz ist die Kirche bei der Aufsicht und Leitung über die Schule wenigstens bethei lig t, indem in allen drei Schulräthen ihre Ver treter Sitz und Stimme haben. Der Seelsorger hat im Ortsschulrath die religiösen Interessen der Schul jugend zu vertreten, er bat daS Recht die Schule zu besuchen, sich vom Stande der sittlich-religiösen Er ziehung in Kenntniß zu setz n, zur Abstellung von wahrgenommenen

Gebrechen im OrtSschulrath Anträge zustellen. Dasselbe gilt in seiner Weise vom Ver treter der Kirche im Bezirksschulrats Bisher war eS dem^Seelsorger nicht gestattet, außer den Religionsstunde n die Schule zu besuchen. Daß dies anders wird, ist ge wiß mit Freude zu begrüßen. Kaun der Seelsorger auch keine Anordnungen treffen, so wird dennoch in manchen Fällen der Umstand, daß gewisse Dinge im Ortsschulrath vom Seelsorger vorgebracht werden können, schon im vorhinein seine Wirkung thun, besonders

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.04.1894
Physical description: 4
und des öffentlichen Parteikampfcs am tiefsten aufwühlte. WaS damals an Anklagen gegen die liberale Schö pfung des Jahres 1L69 geleistet wurde, überstieg die Grenzen alles Dagewesenen. Die Schule raube dem Volke die Religion, sie erziehe Anarchisten, Sozialisten, Mordbrenner und Räuber, sie reiße der Jugend die Liebe zum Baterland aus dem Herzen — so scholl eS von Kanzeln, Redaktionstischen und Red nertribünen. Begreiflicherweise fiel die Antwort aus diese Beschuldigungen auch nicht immer höflich ans und so wurde

ein Streit entfesselt, welcher der Neu schule schon deßhalb gefährlich war, weil er ihre ruhige Entwicklung hemmte. Allein vorläufig bestand sie den Kamps siegreich, sie schlug sogar den Hauptangriff, den Prinz Liechten stein an der Spitze seiner Hußaren unternahm, triumphirend zurück, und wenn sie auch während der Tage der Taaffe'schen Reaktion manche Einbuße er litten, so ist sie doch prinzipiell aufrecht geblieben. Ihre Gegner haben inzwischen ebenfalls milder ur theilen gelernt, und nicht selten

tauchte auter ihnen die Meinung auf, daß die Kirche vollauf für ihr Wirken auch Raum finden könne im Rahmen des neuen ReichSvolkSschulgesetzeS. Ma»che, wie z. B. der ausgezeichnete Religionsprofessor A'thaller in Salzburg gaben dieser ihrer Meinung selbst in liberalen Schulfachblättern Ausdruck,- und also ist wohl trotz aller Widerwärtigkeit zu hoffen, daß das bessere Neue nicht mehr unterwühlt werde von fanatischen An hängern veralteter Grundsätze. Eine Stimme aber für den Ausbau der Volks schule

auf der Grundlage des bestehenden Gesetzes tönte jetzt wieder im Abgeordnetenhause aus dem Munde eines klerikalen Parteigängers, eines Tiro lers, des AbteS von Marienberg. Voll freudiger Ueberraschung hörten wir die milde Botschaft, die im Geiste das Evangeliums zu einträchtigem Zusam menwirken aufforderte auf dem Gebiete der Volks schule. Der Abt von Marienberg gab zu verstehen, daß unser Reichsvolksschulgesetz mit der Forderung, die Kinder sittlich-religiös zu erziehen auch den be rechtigten Wünsche

zur Schule auf die denkbar glücklichste Art festgestellt, und ganz Europa bewundert sie deß halb als ein Meisterwerk. Aber Verständniß muß herrschen unter denen, die iu der Schule den Ton anzugeben berufen sind. Jene, welchen damit man ches Privileg entrissen wurde, haben sich vor Augen zu halten, daß solches im Laufe der Kultur nicht zu vermeiden ist, und jene, deren Einfluß erhöht wurde, dürfen nicht allzu peinlich die neue Würde hervorkehre». Aus diesem Wege wird es sicherlich möglich

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 02.02.1892
Physical description: 8
Mobilisierung des Judenthums in ganz Europa gegen die geplante Verchristlichung der preußischen Volks schule handelt. Mit einem Nachdruck, mit einer Unermüdlichkeit sondergleichen wird dieses Thema behandelt. Die „N. Fr. Pr.' droht ganz deutlich mit der Zersetzung in Deutschland, wenn Preußen wirklich die confefswnelle Schule einführen sollte. Nassau wird als das unerreichte Musterland der Simultanschule hingestellt und Preußen im Falle der Confessionalisierung der Schule gedroht, es werde selbst gegenüber

seinerzeit gewirtschaftet haben, muss alle Kraft ausbieten, den neuesten Cours des deutschen Staatsfchiffes aufzuhalten, dass er nicht im Sumpfe der aller- ärgsten Reaclion sein Ende mit Schrecken finde. Die consejsionelle Schule bedeutet eineu Rückschlag in der Eulwicklung, welcher alle Errungenschaften der letzten Zeit erbarmungslos vernichtet.' Und selbst die Socialdemokraten ruft dieses unver schämte Blatt zum Kampfe gegen die Schule auf. Mau begegnet iu diesen Zeitungsstimmen auch dem Zukunftsbild

der Schule nach ihren Wüufchen. „Die Schule,' schreibt die „Freisinnige Zeitung', „hat die Sittengesetze den Kindern ein zuimpfen, welchem allen Religionen die gleichen find.' „Nicht die von der Geistlichkeit beherrschte Kirchen- und Confesfionsschule, sondern die allge meine, allen zugängliche und allen dienende Volks schule ist die Schule der Zukunft, und um sie einzurichten, kann kein Opfer zu groß sein, selbst wenn man das störende Glied, den Reli gionsunterricht überhaupt, aufgeben müsste' („Ber

wird dann der Feldzug gegen die corfessionLlose Schule unter anderer und besserer Führung als vor einigen Jahren augetreten, wo der große Petitionssturm schließlich elend im Sand verlief. Möglich, dass diesesmal, unter dem Eindruck der Vorgänge in Preußen, die Regierung eine andere Stellung einnimmt nnd damit die vereinigte bischöfliche und parlamentarische Action festen Boden bekommt.' Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Das Abgeordneten haus gelangte am 27. Jänner zur Specialdebatte über die Reform

der Nationalliberalen und Freisinnigen wegen des neuen Volksschul gesetzes. Die liberalen Zeitungen haben eine Ministerkrisis in Aussicht gestellt, um die neue Regierung des jungen Kaisers um den Credit zu bringen, der es wagt, das positive Christenthum für die Schule als nothwendige Bedingung des Gedeihens anzusehen. Trotz des riesigen Lürmens der Liberalen hat das Gesetz gute Aussicht, durch-- gebracht zu werden. Vom Centrum sprach am 28. Jänner Abgeordneter Porsch zur Schulfrage und hielt deu Liberalen

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Der Burggräfler
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Page 9 of 16
Date: 30.04.1892
Physical description: 16
'» — So hat er gesungen. Ist weitergestelzt.*) So geht'» eben leider, Nachdem man den Schneider Zum Dichter gepelzt. Schul'chroniK von Mais. Aus den alten Gemeindeschriften findet man, daß in älteren Zeiten mehrere Schulen in Mais bestanden. Schon um das Jahr 1693 richtete der Lehrer Jakob Adamb an die Gemeinde ein Gesuch uu. die Bewilligung einer öffentlichen Schule. Im Jahre 1749 starb Josef Keck als Schullehrer in Unte.mais. M Die Gründung der jetzt bestehenden Knaben volksschule zu 8t Georgen in Obermais fällt

auf d-'s Jahr 1763, indem damals von der geistl. und weltl. Gemeindevorstehung eine Schulordnung er- lasien wurde, nach welcher die Schule in St. Geor gen als die eigentliche Psarr- und Gemeindeschule bestimmt, in den Lokalitäten des Meßnerhauses dortselbst untergebracht, und alle Winkel- und Neben» schulen verboten wurden. Nur den Bewohnern der Berghöfe auf Laders und Freiburg wurde wegen weiter Entfernung eine eigene Schule gestattet. Nachdem die Schulzimmer nach und nach die Schüler nicht mehr fasten

konnten, wurde das Schul» Haus bedeutend erweitert; das erste Mal um das Jahr 7 777, das zweite Mal anno 1835. Als ersten Lehrer an der Schule in St. Georgen findet man Johann Keil verzeichnet, welcher im Jahre 1784 starb und durch den Lehrer Simon Sailer ersetzt wurde, der die Schule bis um daS Jahr 1833 leitete. Ihm folgte der an dieser Schule angestellte Unterlehrer Mathias Thuile in der Lei tung der Schule; er trat aber im Jahre 1854 als Lehrer zurück und verblieb als Organist bis zu seinem Tode

am 4. April 1874. Sein Nachfolger Mathias Plangger leitete die Schule von 1854 bis 1871, während welcher Zeit er öfters beide Klaffen allein in einem Zimmer unter, ichtete. Im Jahre 1871 resignirte er auf seine Stelle, und wurde Felix Raffeincr als Leiter der Schule definitiv angestellt. Der Lehrer, welcher zugleich Meßner in St. Georgen und Organist in der Pfarre war und zudem auf seine Kosten wenig stens einen Gehilsen halten mußte, bezog seit dem Jahre 1833 (wahrscheinlich auch früher) einen Ge« halt

Oberin dieses Instituts bald zu einem befriedigenden Abschlüsse, indem dieselbe erklärte, solange die Maiser Mädchen schule mit Lehrerinen aus ihrem Institute gegen eine billige Besoldung zu besetzen, als sie die Lehr- lräfte beizustellen imstande ist. Schon im Jahre 1884 wurden zwei Engl. Fräu lein als Lehrerinen angestellt und im Brugger- hause wurden zwei Lehrzimmer eingericht.t. Die Leitung dieser Mädchenschule wurde eben in diesem Jahre dem Leiter der Knabenschule be hördlich übertragen

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