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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.10.1891
Physical description: 8
fassen, daß nur die Religion Anfang und Ende, Grundlage und Hülle des Schullebens und nur die confeffionclle Schule — natürlich die katholische — das Salz der Zukunft fein kann Allein, wer die Wege des Fuchses kennt, liest hinter den Zeilen nichts als die Parole: „Die Schule ist die Dienerin der Kirche, die Gewalt über sie hat'. Es leuchtet ein, daß der „Schulfr.', welcher die Selbftstäudigkeit der Schule will, den vollen Haß des „Burggr.' herausbeschwören mußte, weil ja der ganze gewaltige Kampf

der Neuzeit sich um die Frage dreht, wem die Schule gehört, denn wer die Schule hat, der hat die Zukunft. Wir fragen: Hat die Kirche ein Recht über die Schule? So oft man Gelegenheit nimmt, die An sprüche der Kirche auf die Schule zu verfolgen, so oft sieht man, daß ihre Hauptstütze in dem Satze gipfelt: Die Kirche ist die Gründerin der Schule, mithin deren Herrin. Zugegeben, daß die Kirche die Schule ins Leben rief, so hat das doch gar nichts mit den modernen Forderungen zu thun. Der Apfelbaum läßt

die gereifte Frucht zur Erde fallen; die Tochter bleibt nicht ewig bei der Mutter: sie begründet ein neues Heimwefen. Seit wann hat die Mutter ein Recht, von der Tochter zu ver langen, daß sie bleibe, wo fie bleibt und fühle, denke und handle wie sie? Mit Schule und Kirche verhält es sich wie mit anderen Institutionen, Ar beitssphären, Berussarteu, Wissenschaften, Künsten etc. Wie die Schule aus der Küche hervorging, so z. B. die Pharmazie ans der Medizin und die Chemie aus der .Pharmazie. Hat nian

intensiver den jeweilig neuen Forderungen Rechnung tragen. Kirche und Schnle haben sich im Verlauf der Zeiten zu zwei verschiedenen Ar beitsgebieten entwickelt: die eine dient dem Glauben und dem Seelenheil, die andere dem Wissen und Leben dieser Welt. Nur der Kirche war es möglich, un erhörte Forderungen zu stellen, denn es ist ihre Natur, jede Entwicklung zn vereiteln und alles be sitzen zu wollen, wie sie auch alles verschlingen kann, da ihr Magen unergründlich ist. Die Kirche will die Schule besitzen

, damit die Tochter wie die Mutter sei, bis schließlich die Mutter ihre eigene Tochter umgebracht. Allein auch aus rein äußerlichen Gründen kann die Kirche nicht die Besitzerin der Schule sein. Wer da weiß, welche Aufgaben Kirche und Schule zu lösen haben, weiß auch, daß die Kirche nicht beide erfüllen kann. Dazu fehlt es an allem und jedem, nicht zuletzt an Aufrichtigkeit. Ein treuer Seelen hirt hat auch eine so vielseitige Thätigkeit, daß er völlig außer Stande ist, noch einen anderen Beruf auszuüben

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 24
Date: 05.06.1897
Physical description: 24
Erste Beilage zu Nr Ein katholischer Geistlicher über die moderne Schule. Die „Baier. L.-Z.' bringt folgendes Bruchstück aus der Predigt eines katholischen Geistlichen: „Zwar hat auch die Schule eure Kinder iu den Jahren, wo ihr sie derselben anvertraut habt, zu Gott geführt; doch sie allein vermag die Vollendung nicht, wen» nicht eure Mithilfe gesichert ist. Die Schule kann nur anregen, kann hinweisen auf die Mittel, die nothwendig sind, hie und dort iu der Ewigkeit ewig glücklich

zu werden. Dem El ternhause kommt es zu, was die Schule gelehrt hat, praktisch zu verwenden. So müssen El ternhaus und Schule Hand in Hand gehen, und aus dieser Harmonie entstehen die herr lichsten Früchte der Erziehuug. Auf eiue Er scheinung möchte ich an dieser Stelle besonders aufmerksam machen. Es kann nicht bestritten werden, und jeder, der nur kleinen Einblick in die Verhältnisse der Schule hat, muß zu geben, daß die Methode in der Schule in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Auf schwung genommen

hat. Doch weuu wir wei tere Umschau halten und fragen: Wie sieht es denn mit der Erziehung ans, wenn es für den Unterricht so gut bestellt ist? — so zeigt euch das Leben, daß es in diesem Punkte nicht besser, sondern — viele behaupten, schlechter geworden sei. Wo liegt da der Hund? Viele sind auf diese Frage schlagfertig und rufen in alle Welt hinaus: Daran ist die „moderne Schule' schuld. Sie vernachlässigt die Er ziehung, sie erzieht nicht für Christus, sie er zieht keine christliche Generation und daher

, von einer solchen heidnischen oder Affenliebe zu ihren Kindern erfüllt, daß es kein Erzieher — ohne Gefahr für sich — in der Schule wagen darf, solchen Lieblingen anf die Füße zu treten. Statt den Lehrer in der Schule, der nur das Wohl der Kinder in den Augen hat, zu unterstützen, kämpft so manches El ternhaus gegen die Schule und zerstört das Gute, das sie aufgebaut. Die moderne Schule thut ihre Pflicht, sie lehrt nur Gutes, aber das Elternhaus läßt es mir zu oft mangeln an dem, was nothwendig ist. Die Schule sucht

ihre Schützlinge iu Liebe hiuzuführeu zum Heilande. Reicht aber die Liebe nicht aus, so muß dies mit heiligem Ernste geschehen und es muß jenes Mittel angewendet werden, das selbst die heilige Schrift zu gebrauchen vorschreibt, und wenn die Schule gezwungen 16 der „Lienzer Zeitung ist eure Kinder im heiligen Ernste z» führen, dann, christliche Eltern, dann reicht die Hand dazu, und mir so wird das Kind ein tüchti ger Mensch und guter Christ werden.' Was sagen die Hetzcapläne und ihre juristischen Leibhusaren

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 21.10.1896
Physical description: 12
besitzt, im öffentlichen Leben sich vielleicht auch schon vortheilhaft bewährt hat; den wählet ein- müthig und ihr thuet vor Gott und den Menschen ein großes, gutes Werk.' Die deutsche Schule iu Tricot. Man schreibt den „I. Nachr.' aus Trient: Wie we nig der gesunde Sinn der Trientner Bevölke rung die Ansichten der Wälschtiroler Abgeordne ten theilt, die sich bei jeder geeigneten und un- geeigneken Gelegenheit in Ausfällen gegen die das Lehrsystem so mancher Privatschule, die unter dem Vorwande

einer ganz besonderen Jndivibualisirung und Anpassung in ihren Lehr- zielen mitunter recht bescheiden ist. Wenn irgend eine Anstalt ihre Existenzberechtigung vollgiltig dargethan hat, dann ist es die deutsche StaatS- schule zu Sankt Markus in Trient. Sie war eine unbedingte Nothwendigkeit in dem Momente, wo Trient ein so bedeutendes Beamten- und Garnisonszentrum wurde. Nur nationale In toleranz kann der teutschen Schule Germani- sirungsbestrebungen vorwerfen. Die deutsche Schule in Trient hat. allerdings

auch vielen Kindern italienischer Nationalität die Beherrschung der deutschen Sprache vermittelt, aber sicher lich hat sie aus keinem Kinde italienischer Zunge einen Renegaten gemacht. Die zahlreichen Kin der von Trientner Kleinbürgern, welche zuerst die deutsche Schule zu St. Markus und dann die italienische Schule besuchten oder aber den umgekehrten Vorgang beobachteten, sprechen und schreiben heute ihre Muttersprache gewiß nicht schlechter als jene ihrer Altersgenossen, die nur in die italienische

Schule gingen, wohl aber haben sie vor diesen den bedeutenden Vortheil der Kenntnis der deutschen Sprache voraus, der sie heute zu einem bessern Broderwerb befähigt und für jene Kinder den Gegenstand stillen Neides bildet, deren Eltern es unterließen, von der Gelegenheit, iu Trient guten deutschen Unter richt haben zu können, Nutzen zu ziehen, nur weil sie fürchten mußten, sich politisch anrüchig zu machen. Wenn wir auSsprechen, daß noch eine weit größere Anzahl gutgesinnter Italiener ihre Kinder

in die deutsche Schule schicken würde als das derzeit der Fall ist, wenn dies nicht in den Augen der Strengnationalen ein halber Verbrechen wäre, so wird uns wohl kaum je mand ernstlich widersprechen. Es gibt eben auf der Welt genug Leute, die zweierlei Art und Logik haben, eine für sich, die zweite für die weist die immer steigende BesuchSziffer dieser Anstalt, welche heute bei einer Anzahl von über 540 Kindern hält, und ihre Aufnahmefähigkeit vom Standpunkte der Schulhygiene eigentlich schon in einer Weise

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 28.12.1892
Physical description: 8
solcher Beweise mag sein, weil bis zum Ende des '14. Jahr hunderts wenigstens in Obervinstgau noch die romanische Sprache neben der deutschen gesprochen wurde Indessen fehlen diese Beweise sür die Schulen nicht gänzlich Wer sollte-es glauben, daß in dem unbedeutenden Weiler Castelbell, freilich damals der Sitz eines Gerichtes, 1542 eine Schule bestanden hätte. Eine Urkunde aus der Karthause Allerengel in Schnall) nennt vom 13. Juni dieses Jahres einen H am ns Beck, „derzeit Schul meister inCastelbell

.' In dem nahen Dorfe Latsch finde ich erst im bi schöflichen Visitationsprötokoll vom Jahre 1638 einen Schulmeister. Dieser, zugleich Meßner daselbst, war ver pflichtet, 'den Schülern Bescheidenheit und gutes Wissen (mogestiam et memoriam) beizubringend) Die Schule in Matsch, einem Seitenthale Ober vinstgau'«, reicht in ein hohes Alter hinauf. Im Jahre 1586 hatte der dortige Schulmeister 16 Mutt Roggen und'im Jahre 1606 bezog er von der Kirche 8 Gl. (Beschr. der Diöz. Brixen IV, S. 777.) Im Jahre 1606

Bruderschaft Maria Reinigung war im 15. und anfangs des 16. Jahrhunderts reich und hielt einen eigenen Kaplan. Ein solcher, Herr Nikolaus, er scheint 1450. Diese Kapläne treten öfters als Schul meister auf. Die Bruderschaft leistete an die Schule in Sillian Beiträge; im Jahre 1590 baute sie sogar ein Schulhaus. Da die Bruderschaft in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts keinen Kaplan hatte, so besoldete sie den Schulmeister zum Theile. Bei der bischöflichen Visitation 1577 gab der Schullehrer in Sillian

an, daß er in Hall studirt habe, jetzt bei 30 Knaben unterrichte und auch lateinische Sprache lehre (Beschr. d. D. Br. I, 520—521). Im abgelegenen Thale Gsies geschieht in St. Martin der Schule Erwähnung 1566, und bei Er richtung der dortigen Curatie (1589) wird der Curat ums Schulhalten ersucht (Flugblatt, 187», Nr. 3). In Niederdorf, westlich von Toblach bestand sicher 1524 eine Schule; sie kann als alte Psarrschule bezeichnet werden. Von ihr geschieht auch 1572 Erwäh nung (das., S. 506). In St. Lorenzen

habe (das., S. 396). In der Stiftungsurkunde des Johann von Füeger vom Jahre 1587 werden für den Schulmeister daselbst, „wenn einer ist', 10 Krz. bestimmt (das., S. 396). Die Bauern dieses Thales zeigten damals ein reges Interesse für die Schule. Nicht zufrieden mit dem Einen Lehrer, welchen ihnen der Pfleger auf dem Schlosse hielt, hatten sie noch einen zweiten bestellt, damit ein Theil der Kinder nicht einen allzu weiten Weg machen müßte. Der Richter hatte ihn aber aus dem Thale gewiesen, mit der etwas rohen

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Volksblatt
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Page 10 of 10
Date: 27.06.1891
Physical description: 10
durchgeführt werden, wenn alle verpflichteten Factoren ein- müthig ohne bureaukratische Eifersucht dafür einstehen, daß die Schule auch wirklich erziehe, und zwar nicht nur ab- firacte Menschen, sondern wahre Christen, echte Patrioten, sociale Berufsstände. ; Wir Katholiken sind zwar schon gewohnt, daß man uns einer gewissen Jnferiorität in wissenschaftlicher Beziehung zu zeihen beliebt. Trotzdem, meine Herren, weisen wir ruhig und mit Stolz darauf hin, was christlicher Geist und christliche

vorbringe: „Nichts,' sagt Röscher in seiner Geschichte der National ökonomie, „ist verkehrter, als wenn jetzt mancher Halb gebildete den Socialismus dadurch bekämpfen will, daß er eine irreligiöse Halbbildung v^ unter allen vor geschlagenen Reformen ist ke'm^ die nicht zu ihrer gedeihlichen, ja überhaupt nur haltbaren Durchführung eine wesentliche Steigerung und Verallgemeinerung echter Religiösität im Volke voraussetzt.' Aber nicht etwa blos die Anhänger der sogenannten historischen Schule

, den Resultaten und Forschungen der großen europäischen Socialliteratur vollkommen adäquat ist. Wir betonten mit Absicht die Erziehung und nicht die Schule, denn die letztere ist ja nur ein Bestandtheil der Er ziehungsanstalten. Ich möchte die Erziehung aber so gar noch weiter fassen, als sie gewöhnlich in der Unterscheidung zwischen Unterricht und Erziehung der Schule gegenüber gefaßt wird. Es versteht sich von selbst, daß wir verlangen, daß nicht nur die Volks schule erziehe, sondern auch die Mittelschule

, er hat die Pflicht, seine Bürger zu schützen vor gewissen sittlichen und destructiven Aergernissen. Die Sphäre zeit lichen Wohlseins, die der Staat ja für seine Bürger ver wirklichen will, nöthigt ihn oder sollte ihn wenigstens nöthigen, eine Schranke staatlicher, Natur zu ziehen, gewissen Schau stellungen, öffentlichen Vorkommnissen gegenüber, welche geeignet sind die religiös-sittliche Erziehung der Schule und der Familie zu untergraben. Es gibt eben eine gewisse Summe christlicher Lebensanschauungen

„ihr Verbrechen zu sühnen'. Bei dem leidigen Umstände, daß Noth und Arbeit, daß unsere ganze wirthschaftliche Entwicklung, daß die gesteigerten Anforderungen des privaten und des öffentlichen Lebens es dem Einzelnen immer mehr erschweren, die Erziehung in der Familie zu vollenden, diese ursprüngliche Erziehung, die Familienerziehung auch zum Mittelpuncte zu gestalten: tritt immer mehr hervor das Supplement der Erziehung, die Schule, und diese supplementarische Erziehung in der Schule wird immer wichtiger

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 02.02.1892
Physical description: 8
Mobilisierung des Judenthums in ganz Europa gegen die geplante Verchristlichung der preußischen Volks schule handelt. Mit einem Nachdruck, mit einer Unermüdlichkeit sondergleichen wird dieses Thema behandelt. Die „N. Fr. Pr.' droht ganz deutlich mit der Zersetzung in Deutschland, wenn Preußen wirklich die confefswnelle Schule einführen sollte. Nassau wird als das unerreichte Musterland der Simultanschule hingestellt und Preußen im Falle der Confessionalisierung der Schule gedroht, es werde selbst gegenüber

seinerzeit gewirtschaftet haben, muss alle Kraft ausbieten, den neuesten Cours des deutschen Staatsfchiffes aufzuhalten, dass er nicht im Sumpfe der aller- ärgsten Reaclion sein Ende mit Schrecken finde. Die consejsionelle Schule bedeutet eineu Rückschlag in der Eulwicklung, welcher alle Errungenschaften der letzten Zeit erbarmungslos vernichtet.' Und selbst die Socialdemokraten ruft dieses unver schämte Blatt zum Kampfe gegen die Schule auf. Mau begegnet iu diesen Zeitungsstimmen auch dem Zukunftsbild

der Schule nach ihren Wüufchen. „Die Schule,' schreibt die „Freisinnige Zeitung', „hat die Sittengesetze den Kindern ein zuimpfen, welchem allen Religionen die gleichen find.' „Nicht die von der Geistlichkeit beherrschte Kirchen- und Confesfionsschule, sondern die allge meine, allen zugängliche und allen dienende Volks schule ist die Schule der Zukunft, und um sie einzurichten, kann kein Opfer zu groß sein, selbst wenn man das störende Glied, den Reli gionsunterricht überhaupt, aufgeben müsste' („Ber

wird dann der Feldzug gegen die corfessionLlose Schule unter anderer und besserer Führung als vor einigen Jahren augetreten, wo der große Petitionssturm schließlich elend im Sand verlief. Möglich, dass diesesmal, unter dem Eindruck der Vorgänge in Preußen, die Regierung eine andere Stellung einnimmt nnd damit die vereinigte bischöfliche und parlamentarische Action festen Boden bekommt.' Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Das Abgeordneten haus gelangte am 27. Jänner zur Specialdebatte über die Reform

der Nationalliberalen und Freisinnigen wegen des neuen Volksschul gesetzes. Die liberalen Zeitungen haben eine Ministerkrisis in Aussicht gestellt, um die neue Regierung des jungen Kaisers um den Credit zu bringen, der es wagt, das positive Christenthum für die Schule als nothwendige Bedingung des Gedeihens anzusehen. Trotz des riesigen Lürmens der Liberalen hat das Gesetz gute Aussicht, durch-- gebracht zu werden. Vom Centrum sprach am 28. Jänner Abgeordneter Porsch zur Schulfrage und hielt deu Liberalen

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Volksblatt
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Page 2 of 10
Date: 17.05.1899
Physical description: 10
, die Erschütterung der Achtung vor der Autorität sind die traurigen Früchte, welche die Neuschule gezeitigt, und die jeden getreuen österreichischen Katholiken mit tieser Trauer erfüllen müssen. Das Lob, welches Vonseite unserer Gegner der Neuschule gesungen wird, ist angesichts obenangesührter Thatsachen ein ganz und gar hinfälliges, und der Vorwurf, als hätte die alte, confessiomlle Schule nichts geleistet, eine infame Lüge, welche jüngst im niederösterreichischen Landtage vom Abg. Dr. Lueger

mit aller Entschie denheit zurückgewiesen und widerlegt wurde, indem er sagte: „Dass es vor dem Reichsvolksschulgesetz außerordent lich schlecht bestellt war, ist die größte historische Lüge. Es wurde so zum Beispiel behauptet, dass in der alten Schule nicht so viele Gegenstände gelernt wurden wie jetzt. Das mag richtig sein. Ich kann Ihnen aber sagen, dass ich in der Schule, die ich besucht habe, Geographie von Niederösterreich sehr genau gelernt habe, ebenso die Geographie von Oesterreich in großen Umrissen

, ferner die Geschichte von Oesterreich, dass ich ausgezeichnet Rechtschreiben konnte und insbesonders in der deutschen Sprache sehr bewandert war, dass ich Aufsätze fehlerfrei schreiben konnte, und dass ich, was Ziffernrechnung be trifft, in der vielgeschmähten alten Schule soviel gelernt habe, dass ich im Untergymnasium nicht eine einzige Rechnung mehr dazulernte oder zu lernen brauchte. Werfen Sie daher keinen Stein auf die alte Schule; sie war in mancher Beziehung besser als die jetzige

, denn das eine ist sicher, dass die Kinder die deutsche Sprache in unserer Schule nicht lernen. Ich habe von Personen, welche die Bürgerschule absolviert haben, Schriftstücke in die Hände bekommen, die geradezu von Fehlern wimmelten, und wenn ich mir ihre Zeugnisse ansah, so waren es lauter solche erster Classe mit Vorzug. So ist die Schule jetzt bestellt. . . Wenn einer der Herren erwähnte, dass jetzt die doppelte Zeit sür die Schule verwendet wird, so ist daS unrichtig. Sie sind ja auch in die alte Schule gegangen

, und die Parlamentarier, welche aus der Neuschule sind, sind nichts nutz. Unter ihnen sind nur die etwas nutz, welche noch in die alte Schule gegangen sind, die neuen sind keinen Schuss Pulver wert. ES scheint also, dass die alte Schule bessere Leute hervorbrachte als die

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 03.02.1892
Physical description: 8
r. 10. Bozen- Mittwochs den 3. Februar 1892. ^«^>«^.«.«.7..' Streiflichter auf die moderne Schule. il. Es gab einmal eine Zeit — zum Glücke kann mau von derselben sagen: tuit — in welcher man die Frei maurer als eine joviale Trinkergesellschaft ansah, welche des Oeftern ein Bankett feiert und voll des süßen Weines auch etwas in Humanität macht, sonst aber keine gcmeiufährlichen Tendenzen hat. Heute hat man diese gutmüthigen Meinungen von der Nachtgesellschaft der Freimaurer über Bord geworfen

aufzuhissen. Jetzt frägt es sick, aus welchem Wege der Frei maurerorden dieses Ziel erreichen will, welche Mittel ihn am ehesten zu seinem Ziele führen. Herr v. Sybel hat einst im preußischen Abgeordnetenhause gesprochen: „Wer die Schule besitzt, der besitzt die Herrschaft über die Zukunft und üb?r die Welt.' Die Br. .'. waren findig genug, dieses herauszubringen und demzufolge ist ihr größtes Streben darauf gerichtet, die Schule sür ihre Zwecke zu gewinnen. „Wir zweifeln nicht', sagt obiges Mitglied

. Im Oktober 1846 schrieb daher die in Paris er scheinende Freimaurerzoitung 5^6 Mvcie macoimiyue': „Man muß die profane Welt so einrichten, daß sie unsere Grundsätze annimmt. Ich betrachte den Elementar unterricht als dcn Eckstein unseres Gebäudes . . . Die Maurerei mnß das Musterbild der modernen Gesell schaftsein, sie muß freie Menschen bilden. Schulen schaffen.' (Ist fast dasselbe, wie Dittes sagt: „Aus Christen solle die Schule Menschen machen.') Van Humbeeck erklärte 1863, Aufgabe des Staatsnntcr

Schule gelegen ist. Leider ist es dieser Macht des Teufels schon viel fach gelungen, die Schule religions- und konfessionslos zu gestalten. Die Liberalen arbeiten einmal den Frei maurern mit allen Kräften in die Hände. Am 3. August 1877 sagte der Freimaurer Goblet d'Aviella in der Brüsseler Loge „äes amis Mlsutkroxes': „Gerade die liberale Partei ist die beste Verbündete der Frei maurerei.' Diesen liberalen Helden ist es auch gelungen, in Oesterreich die Schule konfessionslos

Fortschritte gemacht hat, müssen dabei freilich auch mit Ausnahmen rechnen, welche besonders in Tirol und Vorarlberg mehr die Regel sind. Ja der Geist der Verneinung ist schon vielfach hineingedrungm in die Lehrerschaft. Sie sagen mit Dr. Fr. Kopp: „Die alte Finsterniß, welche durch die Kirche in die Menschheit eingedrungen ist. muß durch die Schule wieder auSge- triebeu werden.' Damit identifiziren sie ihre Bestrebungen mit denen der Freimaurer, ja manche sind schon Br..'. dieses Ordens geworden

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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 30.12.1896
Physical description: 12
.) Wir haben ferner gesterir gehört, auch nicht zum erstenmale, ein begeistertes Lob der Neu schule. Das Palladium — hieß es — der bür gerlichen Freiheit u. s. w. Die Herren aus Böhmen haben mit Selbstbewußtsein hingewiesen auf die schönen Schulhäuser, auf die stolzen Schul- paläste, die seitdem errichtet worden sind. Meine Herren! Wir gönnen Ihnen diese stolzen Schulbauten von ganzem Herzen; Sie haben recht, daß Sie sich daran freuen. ES ist eine gute Sache; nur glaube ich, daß die Haupt sache bei der Schule

nicht das Schulhans ist, sondern die Kinder (Lebhafte Zustimmung) und das, was aus der Schule herauskommt. (Bravo!) Da muß ich Sie doch an ein und das An dere erinnern, was nicht gut stimmt zu dem I Hymnus, den Sie gestern auf die Neuschule an gestimmt haben. Ich erinnere Sie daran — es ach Ihnen doch selbst zu Ohren gekommen sein j wie oft man gegenwärtig klagt, über die Un- ' wtmüßigkeit der Jugend, über die Bcrrohuug er Jugend, wie oft mau hört und liest, welche schrecklichen Verbrechen von der Jugend begangen

vor dem Korsen auf dem Bo den und Tirol stand. (Lebhafter Beifall.) Und da war der Ausgangspunkt der allgemeinen Frei heit. Mir ist erzählt worden, daß beim Ein rücken des Feindes in ein anderes Land es nicht so hergegangen ist wie in unserem Lande. (Heiterkeit!) Der verehrte Herr Doktor meinte, die Schule dürfe nicht einer Partei dienen. Ja, aber wer sagt das? Beanspruchen wir, daß die Schule uns als einer Partei dienen soll? Das ist ferne von uns! (Widerspruch.) Nie hat Jemand diesen Anspruch erhoben

und muß Einen heiter stimmen. Ich möchte Ihnen wieder einmal sagen, was wir eigentlich von der Schule wollen. Ich sage eS Ihnen in aller Ruhe, weil ich doch nicht die Hoffnung aufgebe, daß wir uns endlich einmal finden werden. Ich möchte nur wünschen, daß nicht immer und immer wieder diese beklagens- werthen Schlagworte hereingezogen werden, ohne daß man beachtet, was man sagen will. Da möchte ich Sie, welche immer den Fortschritt rühmen, beim Worte nehmen: Seien Sie einmal in diesem Stücke

fortschrittlich! Was wollen wir von der Schule? Ich werde mich kurz fassen. Ich gehe von einem Punkte aus, den Sie mir unbedingt zugeben müssen. Ich sage, ein vernünftiger Mensch kann keinen Zweifel erheben, daß von Natur aus die ureigenste Aufgabe der Familre es ist, die Kinder zu er ziehen. (Zustimmung.) Daraus folgt, daß, wenn die Schule erziehend wirkt, sie das in Stellver tretung der Familie thut. (Sehr richtig!) Nun aber schauen Sie, wie katholische Kinder erzogen werden. Gewiß ist es katholischen

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 31.01.1891
Physical description: 8
Beilage wm Der Kampf um die Schule und der Kampf gegen die Kirche. Wenn ein Kind die heilige Taufe empfängt, so wird es hiedurch eingegliedert in den lebendigen Leib der katholischen Kirche, deren Haupt Christus ist. Das Kind gehört zur katholischen Kirche wie ein Glied zum Leibe. Das Leben des Leibes, das L?ben jedes Orga nismus wirkt nach bestimmten Gesetzen. So auch das Leben dieses Organismus. Christus, der Herr, hat die Gesetze für diesen Organismus gegeben. Gemäß diesen Gesetzen gibt

zu' vermessen. Nach dieser Seite hin muß die Kirche die Oberaussicht haben über die Schule. Alles, was die Erziehung des Kindes zum Katholiken betrifft, ge hört in die Rechtssphäre der Kirche. Die Staatsomnipotenz hat sich, wie in manchen andern Stücken, so auch in Bezug auf die Schule Über die Rechte der Knche hinweggesetzt. In früheren Zeiten hat sie dies mehr im Heuchlergewande der christlichen Gesinnung gethan, jetzt mehr im Heuchler gewande der Toleranz, der Unparteilichkeit eigentlich

entzieht, läugnet hiemit practisch die Wirkungen des SacrameuteS der heiligen Tanse, durch die heilige Taufe gehört das Kind zum Reiche, das die Kirche ist. Durch die moderne Schule wird es der Kirche gleichsam, so viel an ihr ist, geraubt. 2. Wer die Schule nach moderner Methode dem Staate ausliefert, verkennt die Lehrautorität der Kirche, die die Kraft göttlichen Rechts besitzt. Die Staatsomni potenz vermißt sich, der Kirche gegenüberzutreten, wie eine höhere Macht. Hiedurch läugnet sie practisch

der unkatholischen Schule. 1. Die Modeliberalen. ES gibt solche, die katholisch sein und bleiben wollen, aber doch in Folge einer ge wissen Eitelkeit und Beschränktheit des Geistes practisch dem Liberalismus huldigen und für die unkatholische Schule thätig sind. 2. Die GesälligkeitS- und Schwachheits-Liberalen. Man kann sie auch die Söldlinge des Liberalismus ncnven. D-r Geschäftsmann z. B. ist seiner Kunden wegen im Dienste der unkatholischen Schule, der Be amte wegen dej Carriere und wegen der liberalen

Mitbeamten u. s. w. Wenn man diese auch in etwas entschuldigen kann, so gilt ihnen eben doch das strenge Wort des Herrn, das er von der Menschensurcht ge sagt hat. 3. Die echten Liberalen. —Das sind diejenigen, die mit dem Bewußtsein dessen, was sie thun, und mit innerer Freude daran, dem Liberalismus der un katholische« Schule dienen. Sie wissen um die Rechts forderungen, um die ganze Constitution der Kirche; aber das kümmert sie wenig, und die ^echtstitel der Kirche gelten ihnen gar

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Volksblatt
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Page 6 of 12
Date: 29.11.1893
Physical description: 12
gewesen sein, da ja ein vielersehnter Ferien tag untergieng. In Wien jedoch wurde den Schülern die Freude am allerhöchsten Namenstage noch dadurch erhöht, dass denselben: schon am vorhergehendem Tage Ferien bewilliget^ wurden. 5 Einen ^seltsamen Contrast bildete hiezu die k. k. Fachschule von St. Ulrich, an welcher sowohl am Samstage, ? als 'auch am hohen Namensseste selbst „Schule' anbefohlen wurde. Klausen, 26. Nov. (Unglücksfall.) Gestern M abends wurde nahe bei .Klausen an der Bahnstrecke Johann Kerschbanmer, Herzlajer

k. k.Landesschul- rathes, die Einschulung betreffend, angethan. Wir haben erwartet, dass gegen diesen Erlass Mehreres geschrieben würde. Da wir aber blutwenig darüber lasen, so scheint es uns angezeigt, etwas zu bemerken. Was? Zu sagen haben wir, dass durch die Durchführung dieses Erlasses das Schulwesen stack geschädigt, nahezu vernichtet wird, indem der Zweck der Schule nicht erreicht werden kann. Dies erklären hier erprobte Lehrer und Katecheten ein stimmig. Dazu würde den Gemeinden eine neue uner trägliche

Last aufgebürdet. Hier bei uns müsste man ein Schulhaus bauen sür die Kleinigkeit von 40.000 sl. Man schützt Schonung des Landessondes vor wegen Pensionierungen. Aber hier ist das Sparsystem nicht am rechten Orte angebracht. Die Güte der Schule und die Schonung der Gemeinden ziehen vor. Sparsamkeit ist geboten, aber auf einem andern Wege. Man spricht hohen Ortes von Bildungs-Niveau; aber durch die Durchführung genannten Erlasses wird die Bildung der Kinder ungemein erschwert

. In dieser Angelegenheit sollen alle Factoren zusammenwirken, die bestehenden Schulen zu erhalten Die Gemeinden thun ihre Pflicht. Aber es gibt noch andere Factoren. Der kathol.-polit. Verein von Tirol hat nun wieder einmal ein Lebenszeichen gegeben. Ritter Dr von Graf hat erklärt, dass das Volk die Schule haben werde, wie es sie wünscht. Warum will dann der hohe Landes- schulrath hier dreien Gemeinden die bestehenden Schulen aufheben, welche von ihnen selbst erhalten werden, ohne den Landesfond zu belästigen

kein Vertrauen, sondern man hier der Ueberzeugung, dass die hohen Herren sich an Paragraphe klammern, und dazu sind die Recurse noch mit Unkosten ver bunden. Hier lebt ein Expositus in einer kleinen Gemeinde. Derselbe hält, da er 30 Jahre Schule gehalten, auch hier die Schule aus Barmherzigkeit gegen, die arme Gemeinde und die Kinder, im Durchschnitte 24 an Zahl, welche aus triftigen Gründen in eine andere Schule nicht geschickt werden können. Dieser Expositus hat ge nannte Schule gratis übernommen

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 30.03.1894
Physical description: 4
. Ausschlag gebend für den Beschluß, das Offert de« HandelS- ministernmS nicht anzunehmen, war eine Eingabe der Ursulinen um Ueberlassung eines Grundes zur Erbauung eines Schulhauses, weil sich die Räume im gegenwärtig«» Gebäude zu klein erwiesen und die Schule namentlich beim Eintritt epidemischer Krank heiten geschlossen werden müsse, was Gemeinderath Fleckinger, der zugleich Schulinspektor für den Stadt bezirk ist, bestätigte. Zm Laufe der Debatte wurde auch hervorgehoben, daß das Postgebäude

-Stellvertreter: Franz Hüber; Kassier und Schriftwart? Beit Kleinlechner; Kassier- und Schrift Schule und Erziehung. Zum 25jährigen Bestände de» ReichSvolkSschul- ltsetzeS. Herr Eduard Jordan, der bekannte Lehrer- ührer, hielt am 15. Juni 1393 im Wiener Lehrer verein „Die Volksschule' einen Bortrag, in welchem er ein Bild der Schule entwarf, wie e» sich gegen wärtig dem Auge des Beobachters zeigt. Der Bor trag ist hervorragend nach jeder Richtung und wurde leShalb auch in Druck gelegt. Gegenwärtig

Handlangerdienste leisten, dann muß wohl die Nacht nahe sein. Wie war daS vor zvan- zig Jahren so ganz, ganz ander S. Wie rangen damals Zieselben Körperschaften, die heute ruhig der Aus- Höhlung und Verstümmelung des VolkSschulgesetzeS Zusehen oder dazu selber mit Hand anlegen, um Freiheit, Selbständigkeit nid Unabhängigkeit der Schule ; welch historisch denkwürdigen Strauß focht der Wiener Gemeinderath gegen die Regierung aus, als es sich um die Errichtung des Pädagogiums handelte

. Nun werden ia demselben Hause dem Reichs- volksschu'gesetze die Lebensadern unterbunden. Trauernd steht der Genius der Menschheit mit ge senkt« Fackel am Siechbette eines Gewaltigen, dessen Tage gezählt sind. So also Hit man diese Schule zugerichtet, und eS ist wahrlich seltsam, daß man trotz alledem noch verlangt, daß sie auch noch etwas leiste; und es ist gar nicht wenig, was man von ihr verlangt: Neben den gewöhnlichen Dingen, die eine Schule leisten muß. soll sie noch „Thron und Altar stützen', „Handel und Gewerbe

und Kirche zusammen nicht fertig bringen, daS soll die arme Schule voll- bringen. Klappt eS irgendwo nicht in Kirche, Staat. Gesellschaft, im Handel, in der Armee: einzig und allein die Schule hat die Schuld — eS gibt außer ihr keine» Erziehungsfaktor, keine Familie, keine Kirche, nichts, gar nichts. Hat man schon irgendwo gehört, e» sei die Kirche angeklagt worden, daß sie ihre Pflicht nicht erfülle, daS religiöse Leben des Volkes nicht genügend pflege, dem Geiste Gotte» nicht zum Siege verhelfe? Nein

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 26.01.1892
Physical description: 8
?) Diese wichtige Frage wird demnächst bei einem am Amtsgericht Büdingen schwebenden Proeess entschieden werden, in welchem zwei Aerzte als Sachverständige fungieren. Erziehung und Unterricht. Finsterlinge in Deutschland. Die Schuldebatte hat wahrscheinlich am 25. d. M. im deutschen Parlamente begonnen. Aber ein echter Culturkämpfer, namens Rickert, hat es nicht Unterlasten können, schon vorher gegen das neue Volksschulgesetz loszulegen und zu jammern und zu klagen, dass die Schule in Preußen jetzt an den Rand

des Abgrundes gebracht uud der Kirche überliefert werde. Er hat seine Antwort erhalten. Finsterlinge, die die confessionelle Schule vertheidigen, haben sich bereits recht vernehmbar hören lassen. Man wird in Oesterreich noch staunen, wer alles in Deutschland für die con fessionelle Schule eintritt. — Freiherr v. Hueue sagte z. B.: „Im Rahmen der Staatsschulen treten wir ein für christliche Schulen. Das ist, was der Entwurf thut, während die Herren (von der Partei des Rickert, der alle liberalen Elemente

zum Kampfe aufgefordert hatte) das Christenthum heraus haben wollen aus der Schule. — Es hilft alles nichts, wir werden uns nie über diese Frage verständigen. Soviel ist mir aber gewiss, dass, wenn ein Schulgesetz nach Ihrer Ansicht durch gehen würde, in 10 bis 15 Jahren man über das Christenthum zur Tagesordnung übergehen wird; oass, wenn Sie das Christenthum aus der Schule heraustreiben, die Socialdemokraten Ihnen das Fell über die Ohren ziehen werden. — Ich sehe, wir werden im Laufe der Debatte recht

. In der jetzigen Zeit gegenüber der socialdemokratischen Bewegung müsse die Regierung alle Mittel gebrauchen, und „BrixenLr Chronik.' zu den wesentlichsten Mitteln im Kampfe gegen diese Bewegung gehöre die Schule. Die Schule aber kann die Religion nicht entbehren. Braucht sie Religion, so braucht sie das Christenthum, welches nicht aufgefasst werden kann ohne Con- fefsion. Darum bedürfe der Staat in betreff der Schule des Zusammenhanges mit der Confession. Wenn man die Schule religionslos machen wolle

, dann könne er allerdings die Angriffe gegen das Volksschulgesetz verstehen, andernfalls aber müsse man sich auf den Boden der confessionellen Schule stellen. — Solche Reden ist man doch selbst im katholischen Oesterreich nicht mehr gewöhnt. Caprivi ist Ministerpräsident und Reichskanzler in Deutschland. Kleine Chronik. (Erzherzog Karl Salvator f.) Am letzten Freitag Nachmittags fand in Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers und der Mitglieder des kaiserlichen Hauses, sowie unter Antheilnahme eines Kopf

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 04.02.1893
Physical description: 12
sein und die nach Maßgabe der herr schenden Verhältnisse möglichen Maßnah men unserer Reichsvolksvertreter unter stützen, denn nicht eine schärfere oder mildere Tonart führt uns zu dem angestrebten Ziele: zur konfessionelle» Schule, zur Entlastung des Bürger-, Bauern- und Kleingewerbestandes, sondern einheitliches, zielbe wußtes Arbeiten — mit Gott, zum Wohle der breiten Volksschichten. Zur Lage unseres Wemmarktes. Vor Kurzem war in einem deutschen Fachblatte, irren wir nicht, dem „Wein markte', der in Trier erscheint

Entgegenkommen nicht abgesprochen werden.' Ueber die Rede des Abg. v. Zallinger lesen wir: Abgeordneter von Zallinger protestirt ge. gen die Ausführungen des Abg. Salvadori über die deutsche Schule in Trient. Es sei ein gutes Recht der Eltern, ihre Kinder in eine deutsche Schule zu schicken. Wenn es nach dem Wunsche des Abg. Salvadori ginge, müßte man aus die Thore der Stadt Trient das Wort Dante's setzen: „Laßt alle Hoffnung fahren, Ihr Deutschen, wenn Ihr das Thor dieser Stadt überschreitet'. Redner

, denn der Mi nister hat niemals das Recht und ist in rein kirch lichen Angelegenheiten der Schule nie die oberste Instanz, und wenn er sich als solche betrachten würde, so ist das im höchsten Grade eine Beran- laflung, daß die katholische Bevölkerung in tiefster Weise beunruhigt und verletzt wird. Redner hebt hervor, daß der Minister die gleichzeitig mit der Interpellation Hohenwart eingebrachte Interpella tion der Abgeordneten Karlon und Genossen in Be treff der Eingabe der Bischöfe noch nicht beantwor tet

, ist begreiflich: sie wollen ihren liberalen Be sitzstand konserviren, aber sie täuschen sich, wenn sie glauben sollten, daß aus der konfessionslosen Schul; ihre Zukunft erwähst. An der konfessionslosen Schule haben nur die Radikalen u.w V'.I T-ziat»--'uolraten ihre helle Freude, weil ii;« Zukamt in der--.. .. großgezogen wird. Alle P alliotiomiUcl gegen m- Sozialdemokratie werden auf ungenügend sich er weisen, wenn nicht durch die konfessionelle Schule der Grund zu einer christlichen Leben-anschauung gelegt

wird. Diese Regierung hat im zweiten De - zennium ihrer Prinzipienlosigkeit noch nicht den Muth gefunden, die Sozialdemokratie auf dem Bo den der religiösen Erziehung zu bekämpfen. Sie sucht sich nur über die augenblickliche Verlegenheit des Tages hinwegzuhelfen, und indessen wird in der konfessionslosen Schule die Zukunft der Sozi aldemokratie großgezogen. Die Herren Liberalen halten sich für die beati possickentes, aber sie täu schen sich. Die Früchte der neuen Schule werden die Sozialdemokraten ernten

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 18.11.1891
Physical description: 8
. Gaffer. Marini. Dr. Bazzanella. Widmann. Suklje. Robic. Lupul. Dr. Fuchs. Graf Sylva - Tarouca. Baumgartn er Dr. Schorn. Dr. Ebenhoch. Joh. Prinz Schwarzenberg. Hohenwart. Salvatori. Plaß.' I« der Sitzung des Abgeordnetenhau ses am 13. d. wurde die Spezialdebatte über „Volks schule' fortgesetzt. Dieselbe war von einem Vorgänge begleite!, den das „Vaterland' als „geradezu kritisch' bezeichnet. Das genannte Blatt schreibt hierüber: Der krainische. Abgeordnete Klun hatte in ausführlicher Besprechung

, Durch die Erklärung des Episkopates seien die Forderungen der Kirche in Bezug auf die Schule, speziell auf die Volksschule kurz und klar bezeichnet worden, und durch diese Er klärung sei die Frage der konfessionellen Schule losgelöst von allen anderen Seiten, von der politischen, wirthschastlichen und didaktischen Seite der Volksschul frage. Redner betont hauptsächlich den autoritativen Charakter dieser Erklärung, welcher für jeden Katholiken maßgebend sein müsse. Er spricht sein Erstaunen darüber

Grundsätzen zu erziehe» und auszubilden. Zur freien selbstständigen Kirche gehöre daher die konfessionelle Schnle. Der Begriff der konfessionellen Schule sei unzertrennbar nicht nur von dem Begriffe der katholischen Kirche, sondern auch von dem Begriffe einer jeden selbstständigen Kirche, und der Begriff der konfessionslosen Schule sei unzertrennbar nur mit dem Begriffe der StaatSkirche; die konfessionslose Schule sei prinzipiell ein Angriff auf den Bestand der Freiheit der Kirche. ES fei darin

das zu erblicken, was man in neuerer Zeit den „Kulturkampf' heiße, nicht so grob wie die Aufhebung der Klöster, die Vertreibung der Priester und die Einkerkemng derBischöse, sondern viel feine r, viel ruhiger, aber im schließlichen Erfolge viel schli mm e r als der offene brutale ^Kulturkampf'. Wir wollen, sagt Redner, keine schlechtere« Schulen, aber wir wollen daS, was zum Charakter der katholischen Schule gehört, das ist die konfessionelle Schule. Da gibt eS keine Ruhe, bis diese Frage gelöst

ist. ^ ^ ^ Redner bedauert eS, daß die Frage der Volks schule nicht zur Lösung komme, bevor die Regierung an die soziale Frage gehe, weil das Volk nicht daS nöthige Vertrauen zur Lösung der sozialen Frage finden könne, wenn nicht gleichzeitig auf dem Gebiete des Schulwesens Reformen in Angriff genommen werden. Besonders die Vorarlberger, die; an der Grenze Deutsch lands leben, leben auch das deutsche politische Leben mit, und sie haben die Schmerzen des „Kulturkampses' mehr als ein anderes Volk mitgefühlt

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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 13.09.1893
Physical description: 8
der Schulverhältnisse, wie sie das neue Schulgesetz in seiner strengen Aus führung herbeiführt. Ganz arme Gemeinden, die bisher für die Schule eine Kleinigkeit zahlten, sollen nun für eine Lehrperson 3—400 fl. aufbringen. Wie können sie, so frägt man sich, diese. Zahlung auch nur für ein Jahr leisten? Ob diese neue, enorme Steuer vielleicht eine Entlastung des so schwer bedrängten Bauernstandes bedeute? In andern,Orten sollen die Geistlichen, welche bisher die Schule gehalten, durch weltliche Lehrer

über das Feuer gehalten wurde. Bald da bald dort klagt so manche Gemeinde vertretung, mancher Seelsorger über Magenweh, denn die müssen ergeben verzehren, wie man es in Inns bruck gekocht hat. Der Erfolg des neuen schwerfälligen Gesetzes bleibt wohl weit hinter der Erwartung zurück. Es ist bereits im T. V. eine Stimme laut geworden über den Schaden, den eine Pfarrei in der Pastoration erleide, wenn die Seelsorgekinder in eine fremde Schule geschickt werden müssen. Und nun kommen immer mehr Klagen, da eben

in der Regel 4 Curse. der Geistliche 12, die Lehrerin besucht eine Schule, die kaum einer Mittelschule gleichgestellt werden kann, der Geistliche passiert eine Mittelschule, erlangt ein Zeugnis der Reife und studiert auf der Hochschule oder im gleichwertigen Seminar 4 Jahre nicht blos Theologie, sondern auch die Specialfächer der Schule; Pädagogik und Methodik. Gehen wir dann auf die Praxis über, so fragen wir, ob etwa oie Schule dort schlechtersteht, wo bisher Geistliche als Lehrer fungierten

am Buben; so wird man doch auch den Lehrer an der Schule erkennen, und was nützt die Befähigungsprüfung, wenn in manchen Fällen die Befähigung fehlt? Doch fort mit dem alten Lehr personal! Es versteht ja nicht, den Kindern so viele schöne Sachen vorzuerzählen, z. B. welches das voll kommenste Thier sei oder wie das Weibchen von dieser oder jener Thier-Familie heiße. Aber etwas anderes verstehen unsere Alten besser; nicht Vielerlei zu lehren, sondern Viel. Wer ein Buch versteht, ist gelehrt, nicht wer

. Wie ost klagen Gymnasialprosessoren, dass die Kinder, wie sie eben in die Mittelschule übertreten, nicht mehr denken kennen. Es ist aber auch nicht anders möglich; bei der Behandlung so vieler Fächer wird entweder der Verstand nicht ordentlich geweckt, das Kind wird nicht recht angeregt zum Denken, da eben das Meiste. auf Anschauung beruht, oder, wenn das Kind bereits Verstand zeigt, so wird- derselbe nicht vertieft, sondern verflacht. Die dermalige Schule wird daher nie den Grund legen, tiefe Denker

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.05.1897
Physical description: 4
die Jungtschechen mit ihnen gehen werden, weil die Schule den Landes ausschüssen ausgefolgt werden soll und in Böhmen der Landesausschuß tschechisch ist ; auf der anderen Seite meinen sie, werden die Christlich-Sozialen mit ihnen ge hen, weil — nun weil diese ja von Ansang an nur dazu da waren, weil der ganze antisemitische Rummel über haupt nur den Zweck hatte, das Volk, die breiten Massen zu verwirren und für klerikale Einflüsterungen wieder zu gänglich zu machen. Und die bescheidenen Klerikalen wer

' der Prinz natürlich nur für die Städ ter und da hat er natürlich eine ganz andere „Kirchen schule' im Kopfe. Wollen doch die Christlich-Sozialen selbst, deren Kapazitäten der Prinz ja Einer ist, mit der Wahrheit über ihre Schulabsichten nicht recht heraus. Sie haben den zu täppischen Vergani, der zu früh ge schrieen hat, verleugnet. Nun muffen sie aber doch mir der Farbe heraus und die zweifelhaften Redensarten, die sie bisher über die Schule und ihre Schulpläne in die Welt geschickt haben, lassen

Haberkern empfangen hat, sowie dessen haupt sächlichste Bestimmungen?' Nach kurzem Kampfe antwortete sie: „Ja.' „Wann ..Am Abend des Tages, wo es eingegangen war. Ich ..c' -nd mich allein zu Haufe, als er voll Freude zu „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Es ist zwar noch gar nicht ausgemacht, daß es ge lingt/ die Schule infolge dieser Anträge der Klerikalen wirklich-zu verläydern, zu klerikalisireu und zu verslavi- siren — denn die Bevölkerung wird auch diesmal ihre Schule vertheidigen

von den Jungtschechen Ruhe zu verschaffen. Bei der Regier ung ist dann auch ein Widerstand wider die Anträge Dipauli's und Ebenhoch's ebensowenig zu erwarten, als sie den Sprachenverordnungen Herold's Wiederstand zu leisten Kraft gefunden hat. Der Schutz der Volksschule besteht nach wie vor in dem festen Willen der Bevölker ung, die Schule, welche so recht die Schule der Bevölker ung ist, nicht preiszugeben? weder an die Klerikalen noch an die slavischen Landesausschüsse, auch nicht in die Kon sistorien

Hoffnung hegen. Sie werden Alle ihre Erwartung nicht erfüllt sehen. Die Klerikalen und ihre Brüder mir den gleichen Kappen, die Christlich-Sozialen, sie werden volle Rechenschaft über ihren Verrath an der deutschen Sache ablegen müssen und keine Folge ihrer Halruug wird ihnen erspart wer den. Nach ihrer Verurrheilung wegen nationaler Felonie mögen sie es dann versuchen, die Schule zu stürmen? - - » Island. Abgeordnetenhaus. In der Ti-nstag-Sitzung des Abgeordnetenhauses beantwor- ic:c Graf Badeni, rvie

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Lienzer Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 03.11.1894
Physical description: 18
, der man mit Strafen leider nicht zukann, Gewerbl. Fortbildungsschule. Die Versammlung von Gewerbetreibenden, welche der Ausschuß der gewerblichen Fortbildungs schule auf den letzten Sonntag in's Hotel zur Post eiiibernfeu hatte, war recht- zahlreich be sucht. Herr Bürgermeister Hofmann als Vor sitzender des Ausschusses, begrüßte die Erschiene nen, gab seinem Danke für die große Betheili gung und dein Wunsche Ausdruck, daß die zur gegenseitigen Besprechung einberufene Versamm lung von günstigen Erfolgen begleitet

sein möge. Sodann sprach Herr k, k. Bezirksschulinspector Kolp, der Leiter der gewerblichen Fortbildungs schule. In längerer gediegener Rede setzte die ser auseinander, daß die Fortbildungsschule in ihrem jetzigen Stadium mir ein Versuch sei, von dessen Gelingen oder Mißlingen es ab- hänge, ob die Schulbehörde, die Regierung, diese Schule weiter ausbauen oder eingehen lassen werde Die bisher erzielten Resultate sprechen für den Wert und die Lebensfähigkeit einer erweiterten Gewerbeschule in Lienz

, welche? vermöge seiner günstigen Lage zwischen dem Möll- und Gail-, Jsel- und Dranthale, wie ge schaffen sei für ein gewerbliches Bildnngsceii' trum. Redner betonte, daß bisher Staat nnd Land und Stadt freigebig für die Kosten der Fortbildungsschule aufgekommen seien und fer nere Opfer erwartet werden dürfen, nur müsse auch von den Gewerbetreibenden etwas im In teresse der Schule erwartet werden und zwar gar nichts anderes als Wohlwollen dafür. Von dem Wohlwollen der Gewerbetreibenden, der Lehrherren, hänge

der Erfolg der Schule nnd die Ausgestaltung derselben ab Wenn der Lehrherr der Schule gleichgiltig gegenüberstehe, so komme in der Regel auch der Schüler nur mit Widerwillen in den Unterricht, störe diesen durch zu spätes Erscheinen etc. Allerdings komme es auch vor. daß Schüler ohne Wissen der Lehrherren den Unterricht vernachlässigen, wes' halb die Frage einer Controlle über den Schul besuch zu erörtern sei, worüber er um Vor schläge ersuche. Herr Schlossermeister Niebler erbat sich nun das Wort

, um wie er glaube im Namen der Gewerbetreibenden den Förde rern und Lehrern der Schule den Dank auszu sprechen und zu beantragen, daß zur Controlle des Schulbesuches wöchentliche Ausweise einge führt werden mögen. Bei der später vorge nommenen Abstimmung wurde dieser Antrag zum Beschlusse erhoben. Ein von Herrn Leh rer Raffeiner gestellter und begründeter Antrag, daß anch über das sittliche Betragen der Schü ler eine Note in diesem Wochenausweise au> zuführen sei, wurde zurückgezogen, weil dieser Umstand

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 02.06.1899
Physical description: 8
bis 400.000 sl., der Jahresumsatz 5 bis 6 Millionen Gulden. Die Organisation hat eine vom LandesauS- schusse subventionierte kaufmännische Schule. Anläss lich des in den neuen Statuten skizzierten Programms wird es sich darum handeln, Ansgaben auszuscheiden, welche besser selbständigen Organisationen überlassen wer den können. Der Experte Herr Advocat Dr. Ivan Snstersie aus Laibach erörterte die Frage einer ReichS-Genosseu- schaftscasse und schilderte die Thätigkeit des sog.iinnn ten Laibacher Verbandes

bildungsschule.) Ein Jahr des Fleißes und der Strebsamkeit haben die Me>aner Handwerlersöhne wieder hinter sich. Gestern saud nämlich der Schluss der genannten Schule im Beisein vieler Honoratioren, unter denen sich auch Bürgermeister Dr. Weinberger, Monsignor Glatz, Bicebürgermeister Huber ic. befan den. Der Leiter der Schule, Herr Lehrer und Schrift steller Tl. Menghin, brachte einen umfassenden Thätjg- keilsbericht zur Kenntnis, der den zahlreichen Anwe senden die Ueberzeugung gab, dass die Fortbildungs

schule wieder große Fortschritte gemacht den Schülern zu ihrem Glücke, dem Handwerke zur Ehre. Die aus gestellten vielen Arbeiten waren musterhaft und so viele, dass man wirklich sagen muss, nur Bienenfleiß hat sie hervorgezaubert. Unter diesen befand sich auch das in Kreide gezeichnete Portät Ihrer Majestät un serer verewigten Kaiserin, welches infolge der sehr ge lungenen Aehnlichleit den Eincuplatz in der Schule erhallen wird. N.^ch Verthcilnng der Zeugnisse und Prämitn an die austretenden

, aus Se Majestät unseren geliebten Kaiser eiu dreifaches Hoch aus, iu das die Versamm lung begeistert einstimmte, statistisch sei kurz erwähnt, dass im ganzen l45 Schüler die Schule besuchten, darunter wareu 123 Tiroler und unter diesen als bester Schüler eine Meraner. Der Nationalität nach waren 129 Deutsche, l5 Italiener und Ladiner und 1 Sloveue; der Religion nach l44 Katholiken und 1 Protestant. Nach der vorjährigen Lchnlschlussfeier besnchte Herr Professor Franz v. Dcsregger die Schule und besichtigte

mit großem Interesse die schülerarbei- ten, derselbe war voll des Lobes über die Leistungen. Wir schließen diesen Bericht mit den Worten des großen MalerkünstlerS: „Eine solche Schule ist ein wahrer Segen sür eine Stadt!' Möge den Herren Lehrern von Seite der Schüler nie die Achtung und Dankbarkeit versagt werden! EpplM, 29. Mai. DaS Festprogramm zu der am 4. Jnni 1399 in Eppan stattfindenden Kai- serjnbiläumS- und Gedenkstein-Enthüllungsseier zur Erinnerung an die hiesige Anwesenheit Sr. Majestät

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 11.01.1895
Physical description: 4
und, wenn man die Verurteilungen wegen Übertretungen hinzu rechmt, um 42 Perzent gestiege.1. Man hat daher den Einfluß der Schule -überschätzt. Im Ganzen be stehen in allen Ländern Oesterreich? acht solche Lan desanstalten und zwei Privat-Besserungsanstalten. während in Niederöst»rreich allem an 3000 bean standete Kinder gezählt werde». Es wäre für 2200 Kinder in dieie» Anstalten Platz. I» Eaqenbn^. wo 400 Unterkunst hätten, sind jetzt 284 unterge bracht, in Korneuburg, wo für 600. Platz ist. nur 441. In den Anstalten Böhmens

in Ampe?zo auch eine staatlich subventionirtk Werkstätte sür Filigranindu strie . mit deren L itung jener Industrielle, der sich an der Weltausstellung in Wien betheiligt hatt?, betraut wurde. Die Bevölkerung brachte dem Unternehmen ein reges Interesse entgegen, die begabtesten jungen Leute besuchten die Werkstätte, um sich in dieser Technik auszubilden, so daß die Schule zu den besten Hoffnungen berechtigte. Leider nahm dieselbe in der Folge nicht delljeni- Aufschwung

der Zöglinge gerichtete Tendenz der Schule eine Ueberproduktion herbeiführte, welche den Absatz der Erzeugnisse noch mehr erschwerte. Die absolvirten Zöglinge vermach, ten daher, auf das Gebiet der Filigranindustrie be schränkt und in dieser Technik ganz einseitig und mechanisch herangebildet, nicht da» entsprechende Fortkommen zu finden, da sie in anderen Zweige» de^ Goldschmiedekunst nicht verwendet werden ko»»- ten; manche mußten noch in späteren Jahren, nm sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen

, andere Be' rnsszweige erlernen, während wieder audere gegen kärglichen Lohn als Arbeiter in der Werkstätte ver blieben. Es ist begreiflich, daß unter wichen Verhältnissen die Bevölkerung das Vertlauen ^ur Schule verlor und die Frequenz derselben infolge dessen so zurück^ ging, daß am Schlüsse der Berichtsperiode nur mehr 2 Schüler die Werkstätte besuchte» und die Zeit nicht mehr ferne, ist. in der auch der letzte die Anstalt verlassen haben wird. - Dieselbe verdient daher auch nicht mehr den Namen einer Schule

, sondern ist vielmehr als ein von der Regirrung unterstütztes, industrielles Unter nehmen anzusehen, das geschäftsmäßig geleitet wird. Es wird daher mit Rücksicht auf diese ungünstige Gestaltung der Verhältnisse Aufgabe der Regierung sein, hier Wandel zu schaffen und die Anstalt ent weder einer durchgreifenden Reorganisation zu unter ziehen oder aufzulassen. Letzterer Eventualität ließe sich wohl vorbeugen und der Fortbestand der Schule sichern, wenn die selbe in «ine staatliche L hrweikstätte nmgewaudelt

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 04.09.1895
Physical description: 12
Lehrerbildung und der ganzen oder tbeilweisen Beseitigung der geistlichen Schulaufsicht- Sie sordert die Erhaltung des konfes sionellen Charakters der Schule und die Wahrung des kirchlichen Einflusses auf die ganze Schule. Soweit die Mitwirkung der Volksschullehrer an der Au fsich t und Leitung der Schule in speziell technischer Beziehung vom Staate durchgeführt werden will, sollen stets die kirchlichen Oberbehörden gehört und ihre Vorschläge berücksichtigt werden. Das Recht und die Pflicht dieser Behörden

, nach dessen Verlesung ein dreimaliges stürmisches Hoch auf den Prinzre genten ausgebracht wurde. Sodann legte Landtagsabgeordneter Lehrer Wörle.aus Augsburg in geistvoller Weise die katholischen Forderungen bezüglich der Volksschule dar. Die soziale Gefahr sei zu bekämpfen durch christliche Erziehung der Jugend. Die Schulfrage sei also eine religiöse. Die Si multanschule sei nur einUebergang zur konfessions losen Schule. Man komme in ihr zu einem Religionsbrei. In der Forderung der Befrei ung der Schule

von der Kirche, des Lehrers von der Knechtschaft des Geistlichen begegneten sich Schulsozialismus und kirchenfeindlicher SozialiS- mus. Die Katholiken verlangten dagegen immer entschiedener die konfessionelle Schule. Die heu tigen konfessionellen Schulen selbst gleichen oft dem vielversprechenden Etiquette an einer Wein flasche mit saurem Inhalte (Heiterkeit) oder einer solchen, in der nur noch wenige Tropfen des alten guten Stoffes vorhanden seien. Weiter er klärte sich Redner gegen Simultanseminare

und konfessionslose Lehrbücher, forderte eine Reform der Lehrpläne, die der jetzigen Ueberbürdung der Kinder steuere, und empfahl die Unterstützung der katholischen Lehrervereine. Der Geistliche dürfe nicht als Fremdling in der Schule be trachtet werden. (Lebhafter Beifall). Der inzwischen erschienene Präsident Rechts- antwalt Dr. Müller, sprach seine lebhafte Freude darüber aus, daß aus dem Munde eines VolksschullehrerS so herrliche Worte kommen, über eine Frage, die so wichtig sei wie die die soziale

. (Lebhafter Beifall). Nächster Redner war Lyzealrektor Pcofeffor Dr. Orterer. der, stürmisch begrüßt, über das Thema: „Umsturz in Wiffenschaft und Schule' sprach. Die Schulfrage erstrecke sich auch auf die Mittel- und Hochschulen. Die Katholikenver sammlungen hätten stets das Schulmonopol des Staates bekämpft. Die' Religionswahrheiten könnten nicht in den Dienst der stets wankenden StaatSomnipotenz gestellt werden. Gerade in der jetzigen gährenden Zeit komme auf den Re- ligions- und Geschichtsunterricht

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