der Mühe unterziehen will, vom 28.—31. d. einen eigenen KurS für Organisten und Chordirigenten abzuhalten. So sehr wir es für wünschensmerth halten würden, daß sich ein solcher Kurs wenigstens aus eine Woche er strecken und am Montag beginnend am Sonntag mit der praktischen Musteraufsührung der sonntäglichen Chorgxsänge (Amt, liturgische Vesper ?c.) schließen würde, so läßt sich doch auch in den festgesetzten vier Tagen sür die Theilnehmer sehr viel gewinnen, da sie Erzherzog Ferdinand
und den Bischöfen. Die größten Schwierigkeiten bereitete der Kostenpunkt. Bereits 1567 theilte Cardinal Christof Madrnz dem Erzherzog Ferdinand seine Absicht mit, in Brixen ein Seminar zu errichten und suchte daher um die Er laubniß nach, zu diesem Behufe die Klöster und Bene- ficien seines Sprengels besteuern zu dürfen. Ein ab schlägiger Bescheid war die Antwort. Man sah in Innsbruck die Eröffnung einer Schule in Brixsn nicht gerne, aus Furcht, sie könnte der Jesuitenschule in der Hauptstadt einen Eintrag thun
. Man glaubte dem nach, es wäre weit besser, der Cardinal würde aus den bischöflichen Einkünften und aus denen des Capitels ein Haus in Innsbruck sür arme Schüler erwerben, welche dann die Collegien der Jesuiten besuchen sollten. Später versuchte eS der Brixner Coadjutor Spauer mit einer neuen Vorstellung. Er wies auf die traurige Nothwendigkeit hin, wegen Mangel an tauglichen Leuten oft unwürdigen die Priesterweihe zu fpenden. Auch Spauer fand bei Erzherzog Ferdinand kein.freund licheres Entgegenkommen
und auf die — Zukunft. Schwarze, Zeit auf eine materielle Förderung der weltlichen Ge» walt hoffen zu können, berieth der bischöfliche Coad jutor, seit 1579 Bischof von Brixen, über eine selbst ständige Ausrichtung des Seminars, und noch in diesem Jahre wird von 24 gegründeten Stiftsplätzen (etwa von denen der Chorknaben) berichtet. Wie Egger somit S. 240 (II. Bd.) glatthin schreiben kann: „Im Jahre 1574 ermunterte Ferdinand den Coadjutor von Brixen zur Errichtung eines Priesterseminars', ist mir unbe greiflich
. Nicht viel anders scheint man in Innsbruck über eine Seminarstiftung in Trient gedacht zu haben; man weiß wenigstens, daß sich Ferdinand II. bemühte, das Kloster GrieS bei Bozen von den Taxen zu befreien (1594), welche ihm der Bischof von Trient zu jenem Zwecke auferlegt hatte. Während die Regierung in Innsbruck aus kleinlichen Rücksichten die Gründung der Seminarien in Brixen und Trient hinderte, wünschte sie doch eine gute und musterhafte Geistlichkett und richtete demnach ein wach sames Auge ans