einen Nährboden ge schaffen hat, auf dem jede extreme Agitation ge deihen muß. Van feiten aller Parteien ist mehr oder min der scharf der Vorwurf erboben worden, daß die Regierung diese Gefahren allzu spät erkannt hat, daß sie in unbegreiflichem Optimismus, in der Hoffnung auf das „große Wunder', die Dinge gehen und treiben ließ, daß ihre Maß nahmen zum Teil, wie die unselige Devisen politik, verfehlt waren, Hiim Teil, wie die jetzt angekündigten Finanzplane, viel zu spät kom men. Dein Kadinett Cuno
? Ist es vor allem für das Kabinett Cuno noch Zeit dazu? Der Alarmartikel der „Germania' mit feinem scharfen Vorstoß gegen die Regierung ist, wenn auch die Vertreter des Zentrums bei den Beratungen der Arbeits- gemeinschast im Reichstag sich nicht mit dem Artikel identifizierten, immerhin ein bedeutsames Stimmungszeichen, und auch die Opposition der Sozialdemokratie gegen das Kabinett 'hat nn Schärfe zugenommen. Sie richtet sich freiilch in erster Reihe gegen den Neichsfinanz- und den Neichswirtschaftsminifter, aber letzten
, daß innerhalb der bevorstehenden Reichstags- tagung die Frage einer Neu- oder wenigstens Umbildung des Kabinetts aktuell werden könnte, wenn sich auch freilich die Möglichkeiten, zu der seit langem erstrebten großen Koalition zu kommen, nicht sonderlich verstärk? haben. Wenn auch der Abgeordnete Müller-Franken und sein Anhang für eine Beteiligung an der Regierung eintreten, so Ist doch der linke Flügel der So zialdemokratie nach wie vor gegen die große Koalition. Jedenfalls Ist man sich innerhalb
und den Rücktritt der gegen wärtigen Regierung, sowie Anwendung außer parlamentarischer Mittel zur Besserung der Lage. Auch die Ientrumstagung in Heidelberg mußte verschoben werden, weil ebenfalls keine Einigung erzielt wurde. Nur so viel wurde er reicht. daß sich das Zentrum gegen den üamps gegen die Regierung Cunos ausspricht und als Ziel ihrer Politik die litlon bezeichnet. die Bildung der großen kioa- „Worte aber keine Taten.' Berlin. 3. August. Die deutsche presse be urteilt die Londoner Erklärungen
der Bevölkerung zu hoch warl Wie wird da mm helfend eingegriffen? Die Regierung tut alles, um Abwehrmaßivahmen gegen eine Weitcrvcrbreitung der Krankheiten zu schaffen. Aber das Herumdoktern allein hilft nicht, es gilt die Ursachen der volksverheerenden Krant'heiten zu beseitigen, das sind Nahrunas- mangel, Hunger, Kleidungsmangel, Wohnungs not u. a. mehr. Den Mangel und die Not aber zu beseitigen, dazu fehlt der deutschen Regierung oas Geld. Es ist eine traurige Tatsach'e, daß auch die sanitären