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Volksbote
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Page 6 of 12
Date: 10.01.1929
Physical description: 12
IkaNen und Frankreich Au» mehreren Anzeichen läßt sich schließen, daß sowohl in Rom als auch in Paris wieder einmal ernstliche Bemühungen im Gange find, die zwischen den beiden Schwester- nattonen bestehende Spannung ein für alle mal zu beheben. Guteingeweihte wollen so gar wissen» daß man kurz vor dem Abschluß eines Freundschaftsvertrages stehe. Soweit dürste fich die italienische Erregung nach dem Freispruch des Mörders Modngno in Paris doch wohl noch nicht gelegt haben» wenn auch sicher

seinerseits, die ftanzösische Leistung sei durch den italienischen Verzicht auf Nizza und Savoyen vollkommen ausgeglichen, ja be zahlt worden, Frankreich habe aber in der Folge jede Gelegenheit wahrgenommen, um der jungen, landbedürstigen, aufstrebenden Nation die größten Schwierigkeiten in den Weg zu legen, da es in der italienischen Nationalpolitik einen gefährlichen Wett bewerb im Mittelmeerbecken erblickte. Noch heute fasten die Italiener die politische Aeberrumpelung durch die stanzösische Be setzung

-jugoslawische Abkommen, das in Italien als eine unzulässige Einmischung Frankreichs in italienische Interessen er schien, da nach römischer Ansicht Frankreich rein gar nichts in der Adria zu suchen habe, und Jugoflawien nur deshalb seine Hilfe bot, um die italienische Valkanpolitik zu be drohen und zu paralysieren. Die italienischen Ansprüche gegenüber Frankreich, die als unantastbare Grund lage für jede Verständigung mit der latei nischen Schwesternation gelten, lassen sich in wenigen Worten zusammenfassen

: Statut der Italiener in Tunis, um die Entnationalisie rung der dort lebenden Italiener zu ver hüten; Rückzug der stanzösischen Truppen im südlybischen Gebiet bis zum Tschad-See und dessen Ueberweisung an Italien. Nach italienischer Ansicht ist Frankreich bestrebt, diese Ansprüche an provisorischen Erklärun gen zerschellen zu lassen. Frankreich, heißt es, wolle seinen mit Italien eingegangenen Verpflichtungen, besonders denen aus dem Londoner Pakt, keineswegs Nachkommen; Frankreich wolle fich

nicht darüber klar wer den, was Italien als nationale Notwendig keiten fordert und fordern müsse. Was die italienisch-französische Solidarität im Welt kriege anbelangt, so habe Frankreich ge kämpft, um seinen Bestand zu retten. Ita lien sei hingegen in den Krieg getreten, um sich eine Zukunft zu sichern. Da die Zwecke und Absichten sich nicht deckten, sei es klar, daß nach Ende des Krieges jedes der beiden Länder seinen eigenen Weg gehen mußte. Frankreich aber, das in der vorfaschistischen Periode gewohnt

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Volksbote
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Page 2 of 10
Date: 02.01.1931
Physical description: 10
zwischen dem belgischen und dem fran« ® en Generalstab mit Zustimmung der beiden runaen abgeschlossenen Defensivver trag für den Fall eines nicht provozierten Angriffes Deutschlands gegen Belgien oder Frankreich nicht zitieren, weil es sich um ein rein technisches Abkommen und nicht um einen eigent lichen Bündnisvertrag handle. Al» Beleg dient ihm ein Absatz au» dem am Sitz de» Völker bundes registrierten Defenflvvertrag. Poullet wiederholt, die einzigen Verträge, welche Belgiens internationale juristische Ver

, Deutschland, Eng land, Belgien, Frankreich und Italien!' , Etwas später behandelte die liberale „Jnde- lpendanc« Beige' das gleiche Thema. Eie er- sklärte. man dürfe es jetzt schon sagen, der Vertrag von >929 sei unter so eigenartigen Bedingungen geschlossen worden, daß seine Giltigkeit nicht über jeden Zweifel erhaben sei. Den Vertrag hätten Militärs ausgearbeitet, die kaum eine Vollmacht dazu in der notwendigen diplomatischen Form hatten. Zwei Briefe de» französischen Prästden- ten Millerand

darin bestünde, mit Frankreich eine militärische Gruppe zu bilden, während doch .Belgien» Politik durch Locarno bestimmt sein müsse. Locarno — fährt Vandervelde fort — hat den Vertrau im Fall eines nicht provozierten Angriffs von Frankreich und Belgien auf Eng land, Italien und Deutschland ausgedehnt, aber nur. sofern da» Rheinstatut oetlept wird, und nicht für den Fall, dah z. B. Italien gegen Frankreich oder Deutschland gegen Polen einen '.nicht provozierten Angriff einleitete. Belgien ikSnate

dann Sympathien haben, <» besähe keine Verpflichtungen. Weil der Vertrag von 1929 dem Inhalt nach in den Vertrag von Locarno übergegangen ist, muh man sich fragen, ob sein Weiterbestehen als diplomatisches Instrument noch berechtigt ist, bzw. ob er nicht durch sein Weiterbestehen glauben mache oder glauben laste, Frankreich und Belgien seien militärisch anein ander gebunden. Belgien müste sich bei seinen Milttärausgaben nach seiner Politik richten. Die Regierung schwanke zwischen der Politik von Locarno

und der Rüstungspolitik als kleine Grob macht, sie verlange in Genf die Abrüstung und schlage im Lande neue Rüstungen vor (Erhöhung des normalen Militärhaushalts um ->99 Mil lionen anlählich der neuen Militärordnung, g plante erste Rate von 899 Millionen für festigungsarbeiten). Man begreift, warum der Artikel Vander- veldes internationales Aufsehen erregt hat. Die Frage, ob der Defensivvertrag mit Frankreich zu kündigen sei, wird zwar direkt noch ofsen ge lasten, indirekt aber dahin bejaht, dah mit der Kündigung

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Volksbote
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Page 7 of 12
Date: 21.03.1935
Physical description: 12
Jahrgänge hat im Hinblick auf die letzten Ereignisse noch an Bedeutung gewonnen. Infolge de» Eeburtenausfalls in den Kriegsjahren werden die normalen Truppenkontigente in der Zeit von 1936 bis 1940 von 230.000 auf 118.000 Mann sinken. Es handelt sich keineswegs darum, die Effektiv bestände der Armee zu erhöhen, sondern darum, einen tatsächlichen Rückgang durch Verlängerung der aktiven Militärdienitzelt wettzumachen. Die Wiederaufrüstung Deutschlands entgegen £em Versailler Vertrag macht es Frankreich

zur Pflicht, wachsam zu sein. Die Tatsachen, die Frankreich ln diesem Zusammenhänge wahr nehmen muhte, bestanden schon seit langem. Werden wir uns mit der deutschen Aufrüstung und mit dem Fehlschlagen der Abrüstungs konferenz ein- für allemal abfinden? Dadurch, daß wir uns im Rahmen des Gesetzes über die einjährige Dienstzeit halten, haben wir gezeigt, daß Frankreich entschlossen ist. seine Ab rüstungsbestrebungen unter der Voraussetzung fortzusetzen, dah die entsprechenden gegenseitigen

Sicherheitsgarantien erlangt werden. In Wirklichkeit bestanden die zwölf deutschen Armeekorps und die 36 Divisionen schon vor der Erklärung der Reichsreglerung. Darüber hinaus wurde vor acht Tagen die Wiederherstellung des deutschen Militärflugwesens angekündigt. Wir haben es also mit einer planmäßigen und vor bedachten Politik zu tun. Würde alle Welt sich das Konzept Deutschlands zu eigen machen, dann wäre der endgiltige Zusammenbruch des auf dem Völkerbund gegründeten Friedenswerkes besiegelt. Frankreich

steht. Unrichtig ist, dah Frankreich seine Verpflich tungen auf dem Gebiete der Abrüstung nicht er füllt hat. Es hat die Effektivbestände der Armee um fast 80 Prozent verringert, die Militärdienst zeit von drei Jahren auf zwölf Monate herab gesetzt und die Flotte von 768.000 Tonnen auf 880.000 Tonnen gebracht. Das gleiche gilt für das Militärflugwesen. Wenn Frankreich nicht in noch stärkerem Mähe abgerüstet hat, so ist dies einzig und allein wegen der Aufrüstung jenseits des Rheins geschehen

. Das Deutsche Reich hat seine vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen. Der Westpakt schien innerhalb kurzer Frist durchführbar zu sein und die Organisation des europäischen Friedens rückte endlich in den Be reich der greifbaren Möglichkeit. In London hat man eine Politik der Kriegsverhütung in die Wege geleitet. Diesen Augenblick hat Deutschland gewählt, um eine Drohung vorzubringen. Wenn nun Frankreich den Völkerbund mit einem für den Frieden so schwerwiegenden Akt befassen wird, so verfolgt dabei

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Page 2 of 12
Date: 20.08.1931
Physical description: 12
, die das 40. Lebensjahr erreicht haben, unb im Besitze der bürgerlichen und politischen Rechte find. Die Funktionsperiode des Präsidenten lauft sechs Jahre. Die Todesstrafe ist in Friedens zeiten abgeschafst. Oberst Maria ist nach Madrid gereist und hat der Nationalversammlung den Entwurf einer Verfassung für Katalonien unterbreitet. Smichuns«d!llttm MitinMm zwischen Deutschland und Frankreich ReneS Konzert »er Großmächte? Sn Hinblick a besuch in Berlin, auf den französischen Minister- i, der nun nicht Ende August

Regierungen besprochen worden sind. Es wird davon aus gegangen, daß künftige Abmachungen erstens „keine neue Bekräftigung der Frievensvertrage und keine neuen Verankerungen des bestehenden Zustandes enthalten' und zweitens nicht den An- Wein erwecken dürfen, daß sie sich gegen dritte Staaten oder Staatengruppen richten. Daher wird folgendes System angeregt: Zwichen Deutschland und Frankreich soll eine Vertan» digung vereinbart werden, wie st« zwichen Dmüschland und Rußlano durch den erst jungst erneuerten

und dort elgenttich isoliert sei. Die -Fühlungnahme' im Völkerbundsrat und im Europäkomitee ist ihnen zu wenig fruchtbar. Der oben skizzierte Plan stellt daher nichts Geringeres dar, als den Versuch zu einem neuen Konzert der Großmächte, in dem Deutschland nicht mehr iso liert wäre, und in dem dir Möglichkeit bestände, Frankreich nötigenfalls zu isolieren. Die offiziöse Larirellung erwähnt von den „verschiedenen poli tischen Fragen' nur die Abrüstung. Bei diesem Problem könnte Deutschland im Viermächte- konzert

„Kölnische Zeitung' sagt, bei den Ministerzusammenkünften der näch sten Zeit und in Genf eine wichtige Rolle spielen. Französische Gmtvanöe Die Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich find Heuer einem beständigen Hin und Her unterworfen. Erst jüngst wurde dem deutschen Pariser Bot schafter durch den Ministerpräsidenten Laval mündlich mitgeteilt, daß tiefer mit Briand unv dem Finanzmmister Flandin nicht Ende August, sondern bloß nach der Tagung des Völkerbundes, o. i. im September

ist und Frankreich bei der öffentlichen Meinung Amernas zu beleucht«» versucht. Zum ersten Punkt nimmt der „Temps' in einem Leftartikel Stellung, wobei er gewisse Kritiken gegen den Plan eines neuen Groß- möchtekonzetts anbringt. Ohne das Interesse an einer näheren Prüfung dieser Idee zu verneinen, hebt das framöfifche Blatt den völkerbundsfeind lichen Tharatter und die gegen Frankreich ge richtete Spitze hervor. „Während man sich von deutscher Seite bemüht, das Projett eines Fünf- mächtepaktes (der „Temps

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Page 2 of 8
Date: 30.03.1939
Physical description: 8
. Die französische Stellungnahme in bet Rede des Ministerpräsidenten Valadier. P a r i s, 29. März. Ministerpräsident Daladier hielt Mittwoch abends die angekündigte Rundfunkansprache. Nachdem er darauf hingewiesen hatte, das die Einigkeit Frankreichs, noch nie so tie gehend und vollständig gewesen sei wie heute, fügte 'er hinzu, daß Frankreich den Frieden erhofft, weil es den Krieg hasse. Nachdem er behauptet hatte, die ganze Welt erwarte heute, daß er von den italienisch-französischen Beziehungen spreche

der fran zösischen Regierung mitgeteilt hat, daß diese Abkommen nun nicht mehr als in Kraft stehend angesehen werden könnten. Im weite ren kündete Daladier die Veröffentlichung des Briefes vom 17. Dezember an und behauptete, daß in ihm erklärt worden sei, durch die Er oberung Aethiopiens und die Schaffung des italienischen Imperiums seien neue Rechte zugunsten Italiens geschaffen worden, und fügte hinzu, daß Frankreich diese Begründung nicht annehmen könne. „Ich habe gesagt und halte es aufrecht,' rief

Daladier an dieser Stelle aus, „daß wir nicht einen Zoll Boden oder ein einziges unserer Rechte aufgeben werden!' Sofort nachher sagte er, daß sich Frankreich trotzdem nicht weigere, die Vorschläge zu überprüfen, die ihm allenfalls unterbreitet werden würden. Im Rest der Rede erklärte der Ministerpräsident, daß die Italiener in Tunis weder mißhandelt noch verfolgt werden und spielte auf die 900.060 Italiener an, die auf französischem Gebiet wohnen, wobei er sagte, sie hätten keinen Grund

, sich über die französische Gastfreundschaft zu beschweren. Hierauf kam Daladier auf die Beziehungen zu Deutschland zu sprechest, dem Frankreich stets, seinen guten Willen bewiesen habe. Leider hätten der Einmarsch in die Tschecho- Slowakei und die Besetzung Prags seitens des deutschen Heeres den geduldigen Bemühungen — wie es Daladier nannte — die Frankreich aüfwandte, um zu einem Wirtschaftsabkom men mit Deutschland zu kommen, einen schweren Schlag versetzt. „Es gebe heute keinen Menschen,' sagte Daladier

gegen den Schluß seiner Rede hin, „dem es unbekannt ist, daß der Krieg eine Katastrophe für alle Nationen wäre und daß kein« sicher wäre, der Vernichtung zu ent gehen. Wir wollen es wünschen, daß Europa dieser.Gefahr entgehe. Wenn z. B. die fran- S -englische Zusammenarbeit in diesem iblick so vollkommen ist, so ist es darum, weil alle Fragen, die Frankreich, bzw. Eng land betreffen, in gemeinsamem Einverständ nis überprüft werden. Ich gebe mithin der OftS BESTE KRÄFTIGUN GSMITTEL • ÜBER 10.000 ÄRZTLICHE

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Page 2 of 16
Date: 09.12.1932
Physical description: 16
von dem Nichtangriffspakt ab» , getrennt und in eine ferne Zukunft verschoben, aber um einen Handelsvertrag, an dem ihm viel mehr gelegen wäre, als an dem kaum noch aktuelle» Nichtangriffspakt, wird es noch lange kämpfen muffen, und französische Kredite bleiben bis auf weiteres Versprechungen. Die Sowiet- regierung hat ihren Standpunkt durchgesetzt. baß der Pakt mit Frankreich nicht an der Frage Besiarabien scheitern dürfe, sie hat auch Polen wie Frankreich gegenüber mit Erfolg die Ein« . richtung von paritätischen

verflüchtigt, hat und nur ein Parägraphenwert zurückgeblieben ist, dem mehr theoretische als unmittelbar politische Bedeutung zugesorochen werden kann. Wenn demnach beiderseits weder zu besonde rem Optimismus noch gerade für Rußland An laß zum Jubeln vorhanden ist, so braucht um gekehrt nicht verkannt zu werden, daß dieser fran zösisch-russische Pakt, von dem mau noch nicht agen kann, ob er eine neue Zeit einleitet. eine erlebte Zelt endgiltig zu Grabe trägt. Er. der mehr Frankreich als Rußland Nutzen

herrscht größter Betrieb. Gs tagt nicht nur der Völkerbunosrat, am Nikolaustag S iat auch dl« außerordentlich« Tagung der Büt- erbundsversammlung begonnen, bei der die Entscheidung im japanisch - chinesichen Streit § llen soll. Nebenher aber finden höchst wichtige esprechungen der Vertreter der Großmächte Italien, Amerika, Deutschland, England und Frankreich über den Fortgang der Abrültungs- konferenz und über die militärische Gleichbe rechtigung Deutschlands statt. Diese Besprechun- gen über die Frage

von Frankreich abzuwäkzen. Ebenso nahe liegt die Vermutung, daß man in Paris immer noch hofft, bei einer Fortsetzung der Genfer Verhandlungen zusätzliche Sicher- heiten für Frankreich im Sinne des Herriot« ? lanes zu erreichen. Eines ist jedenfalls gewiß: erriot wird sich bei den Genfer Staatsmänner« Besprechungen darauf' verbeißen, daß der fran zösische Plan eine Einheit darstellt, und daß daher einzelne von deutscher Seite zu billigende Bestandteile nicht in Einklang mit den Grund sätzen der englischen

gegen sie ist, z» verständigen. Daraus ist zu entnehmen, daß, Schleicher vqn dem agrarischen Kurs seines Borgängers einiger maßen abwetchen wird. Gin Sttesemann in Unifotm? ' Die Uebernahme der, Regierung in Deutsch land durch den General von Schleicher hat in Frankreich zwiespältige Eindrücke hervorgerufen. Einerseits fleht man in ihm den Mann der Ordnung, der mit starker Hand die sozialen Umsturzversuche der Rationalsozialisten und der Kommunisten zurückdämmen wird, was auch für die wirtschaftliche und soziale Gestaltung

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Page 2 of 16
Date: 30.06.1932
Physical description: 16
die vierte am meisten kommentiert worden ist: Die Eventualität künftiger deutscher Zah lungen würde im französischen Lager betont, im britischen Lager jedoch rein theoretisch aufgefaßt. Mit aller gebotenen Vorsicht wird man daher sagen dürfen, daß die britisch-französische Partie in dem schicksalsschweren diplomatischen Schach spiel in Lausanne unentschieden ausgegangen ist. Die Briten traten darauf ihren Platz am Schach brett den Deutschen ab. Frankreich, das unter den Großmächten in Lau sanne isoliert

war. hat bisher geschickt operiert. Cs hat gleich zu Anfang mit der raschen Unter zeichnung der Fünfmächte-Erklärung seinen guten Willen bekundet und nachher seine These in voll endeter Haltung — ebenso freundschaftlich wie entschlossen — verteidigt. Es schien in die Not wendigkeit verseht zu werden, auf das britische Prosett mit einem Gegenprosekt zu antworten. Gs hat sich diesem Druck taktisch gewandt ent zogen. Von Frankreich werden Zugeständnisse verlangt: es ist bereit, sie zu gewähren, sieht

ihres jetzigen Bestandes abaebaut werden: die Landheere auf eine verwickelte, aber bei gutem Willen nicht undurchführbare Art und Weise, die Flotten aus Grund der Flottenabkommen von Washington und London, wobei letzteres auch für Frankreich und Italien zur Anwendung gelangen soll. Die Zahl der Unterseebote soll für jeden. Staat auf höchstens 40 Stück mit einem Gesamtgehalt von 35.000 Tonnen beschränkt werden, wobei die Maximal- größe des Unterseebootes 1200 Tonnen nicht überschreiten

werden kann, und daß die Initiative, die nächst dem russischen Vorschlag das «eitest- aehende Abrüstungsproaramm .darstelle, von Deutschland auf das wärmste begrüßt werden müßte. Scharfe Kritik in Frankreich Der amerikanische Abrüstungs-Vorschlag fin det in Paris einzig im sozialistischen „Popu- laire' unbedingte Zustimmung. Der Sozia- iistensührer Leon Blum stellt die Ueberein» stimmung desselben mit dem sozialistischen Programm fest und beschwört die französische Regcerung, auf die Aufforderung Hoovers mit Ja zu antworten

. Die radikale Presse äußert B ' ') sehr zurückhaltend. Die „Republique' reibt, daß die amerikanische Botschaft die französische Negierung vor einen ernsten Gewissenskonflikt stelle, angesichts der Isolie rung Frankreichs cn Lausanne und Genf. Das „Oeuvre' spielt aus die inoffizielle Verbindung des Abrüstungsvorschlages mit dem Schulden problem an und schreibt, Frankreich würde greifbare Zugeständnisse zu machen haben gegen fragliche Vorteile. Die gesamte übrige Presse übt an der Ini tiative Hoovers scharfe

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Page 2 of 12
Date: 26.02.1931
Physical description: 12
vom 22. April 1939, der bisher nicht vollzogen war. Ferner handelt es sich um die italienisch-französische Flottenoolitik also um höchst wichtige und entscheidende Dinge de, internationalen Beziehungen. Nach Mitteilun gen aus Paris wäre Frankreich grundsätzlich bereit, sein Schiftsbauprogramm. namentlich die Unterseeboote, um vierzigtausend Tonnen zu verkleinern, allerdings unter der Voraussetzung, daß der französischen Flotte ein gewisser Vor rang vor den italienischen Seerllstungen gewahrt bleibe

. Frankreich würbe etwa ein Drittel jener Ausgaben streichen, di« für England stets am unangenehmsten gewesen sind. Durch eine Ver ständigung zwischen Frankreich und England, wie sie jetzt geplant wird, verschwände eine der größten Gefahren für den Weltfrieden. Wenn Frankreich stch maritim nicht gegenüber England festlegt, dann könnte jene Klausel des Londoner Flottenvertrages zur Anwendung ge- langen. wonach England sich für berechtigt hält, seine Rüstungen'zu steigern, wenn die -uro- patschen

Verhältnisse dies notwendig machen. Begrenzt also Frankreich nicht seine Rüstungen, dann wäre Raum gegeben für einen Wett bewerb. der gewaltige Bedenken Hervorrufen müßte. Möglichkeiten entstünden, ähnlich wie bei der Flotteirkonkurrenz zwischen England und dem kaiserlichen Deutschland. Was bedeuten die europäischen Flotten in finanzieller Hinsicht? Frankreich gibt nicht weniger als zweiachtzehntel Milliarden Franken für Kriegsschiffe aus. um 133 Millionen mehr als im vorigen Jahre! Dazu kommen noch 2R0

Millionen für die Küstenverteidiguna und für andere Mittel der Seeverteidigunq. Es werden also rund drei Milliarden Franken «nvroduk- tiven Zwecken gewidmet, nur um 25 Prozent sind diese Ausgaben geringer als jene der Bor kriegszeit. So gerina veranschlagt Frankreich den Wenfall der Flotten Deutschlands urd Oesterreich-Ungarns, io armselia ist die Wirkung der Friedensinstrumente: Nölkerbundvertag, Locarnovertrag und Kellogg-Bakt! Aber die meisten anderen Staaten arbeiten keineswegs sparsamer

des Krieges mit dem heutigen vergleicht, so ist das Verhältnis noch ungünstiger, noch mehr dem gesunden Menschenverstand wider sprechend. England besaß damals anderthalb Millionen Tonnen an Kriegsschiffen. Jetzt hat es um 300.066 Tonnen weniger. Auch die Ver einigten Staaten haben di« ungeheure Rüstung von eineinzehntel Millionen Tonnen bewahrt, mit dem gleichen Abstrich wie Großbritannien. Japan har sogar noch ausgerüstet, es hat um 60.000 Tonnen mehr als im Jahre 1922. Was Frankreich bekifft

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Page 2 of 8
Date: 17.11.1938
Physical description: 8
, hat man sich öffentlich nicht einigen können. Paul Reynaud schenkte in seiner Rundfunk rede der Oeffentlichkeit klaren Wein über den wirklichen Stand der französischen Wirtschaft und der Staatsfinanzen ein. Das war wohl das beste Mittel, um dem Verständnis dafür aufzuhelfen, dag die Zeiten der Bequemlichkeit und des Auswcichens vor der harten Pflicht vorbei sein müssen. Die Wirtschaftskrise dauert seit acht Jahren. In dieser Zeit ist Frankreich unter den großen Ländern aus den letzten Rang zurückgefallen

Zeitraum nahm sie in Deutschland um 60 Pro zent zu und in Frankreich um 69 Prozent ab. Die französische Handelsflotte steht jetzt im achten Rang. Frankreich zehrt von seinem Kapital, das rascht schwindet. Der kranke Wirt schaftskörper muß ungeheure Rüstungslasten tragen. Für das nacktste Jahr verlangen die drei Minister der Landesverteidigung um 25 Milliarden neue Waffen. Für den Staat gibt es zwei Arten von Fabriken: die einen bringen Geld ein. die anderen Kosten. Die letzter» nehmen zu. die etstern

ist als ein Drittel des Poincare-Frankens. Der Staatshaushalt weist einen Fehlbetrag von 8!4 Milliarden auf. und der Aufwand für die Rüstungen verlangt 29.5 Milliarden. Den Gemeinden, den Departe- menten (Provinzen). der staatlichen Eisenbahn, den Kolonien fehlen große Summen. Im ganzen müßten etwa 69 Milliarden ausgenommen wer den. wenn keine Abhilfe käme. Welche Grundsätze haben den Rettungsplan des Finanzministers eingegeben? Frankreich lebt im kavitalistischen Regime

L 5.50, 14.—. Labor. G Mnnionl & Co.. Via V. Vcla 5, Mailand Aut. Pref. MlUmo 35060. 24. VI. 1938/XVI. wenn er keine Hoffnung auf Gewinn hat. Die Freiheit der Märkte ist der Kern des Dreier- abkommens. das Frankreich mit den großen angelsächsischen Demokratien (Großbritannien und die Vereinigten Staaten) verbindet. Kein Zwang für den Wiederaufbau, sondern Freiheit, mehr Freiheit als bisher, bei den Preisen, beim Kredit und bei der Arbeit. Keine Fabrik soll mehr geschloffen

. Das ist ein Anfang. Reynaud mahnt zur Ge duld. Selbst Poincare habe in dem damals prosperierenden Frankreich 3 Monate auf die Rückkehr der Kapitalien und mehr als ein halbes Jahr auf die Festigung des Vertrauens warten müffen. Bei freien Preisen und bei reichen Krediten kann die Wirtschaftsmaschine sich wieder in Gang setzen. Aber die gesetzlichen oder admini strativen Reglementierungen des Arbeits regimes dürfen nicht als Bremsen wirken. Wenn Frankreich die Partie gewinnen will, so inuß sich seine Produktion

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Page 2 of 16
Date: 23.06.1932
Physical description: 16
Art geschehen ist. So wurde eine freund liche Atmosphäre geschaffen, eine „Annäherung der Willenskräfte', wie Herriot sagte. Am Freitag veröffentlichten dann die fünf ein ladenden Glaubigermächte Belgien, England, Frankreich, Italien und Japan die gemeinsame Erklärung, sic hätten sich lda am 1. Juli das Hoover-Moratorium abläuft) darauf geeinigt, daß die Zahlung der Reparationen und der Kriegsschulden während der Dauer der. Kon ferenz unterbleiben soll. Amerika wird hiedurch nicht berührt

seine Zustimmung zur britischen These bekundet habe. Frankreich will kein Risiko Frankreichs Mißtrauen gegen die Vereinigten Staaten ist, seit diese Wilsons Versprechen eines Garanticpaktes nicht eingelöst haben, eingewur zelt, und die Ueberzcugung, bei einer Politik der Risiken — die dem französischen Naturell ohnehin nicht liegt — schließlich die Zeche bezahlen zu müssen, würde noch-vertieft durch Aeußerungen maßgebender , amerikanischer Politiker, die noch in jüngster Zeit eine Verbindung der Repara

tionsfrage mit dem internationalen politischen Schuldenproblem verwarfen. Besonderen Ein druck hat in Frankreich eine Einklärung des amerikanischen Außenministers .Stimfon vom 9. Juni gemacht; dieser teilte mit, daß die amerikanische Regierung „kein von fremden Mächten befürwortetes Programm, das die voll ständige Annullierung der Kriegsschulden und Reparationen vorsehe, annehmen werde'. 'Die Vereinigten Staaten seien nach wie vor der An sicht, daß eine Annullierung oder Herabsetzung der Reparationen

ein rein europäisches Problem darstelle, und daß ein Beschluß in dieser Hinsicht keineswegs eine ähnliche Entscheidung der Ver einigten Staaten rechtfertigen könnte. Es ist möglich,, und offenbar glauvMes dis britischen Regierungskreife, daß diese Erklärung nicht das letzte Wort Amerikas darstesst und nicht viel mehr bedeutet als einen innenpolitischen Zug in der Prästdentschaftskampagne. Das. wird sich zeigen müssen; aber bis es sich gezeigt hat, will Frankreich kein Risiko übernehmen

. ‘ Unter diesen- Umstände/ kann ''kein Zweifel darüber bestehen» daß Frankreich in/eine Strei chung der Reparationen nur unter dem ganz ein-. deuftgen Vorbehalt einwilligen würde, baß auch die Vereinigten Staaten auf ihre politischen Guthaben verzichten.—Darum-berief -sich Herriot bei der allgemeinen Aussprache nachdrücklich auf den Satz in den Schlußfolgerungen des Basler beratenden Sonderausschusses: „Man muß sich klar machen, daß die Befreiung eines Schuldncr- landes von einer Schuldenlast^ die es nicht tragen

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Page 2 of 12
Date: 18.07.1935
Physical description: 12
entgegengebracht. Unaeachtet. der begreiflichen schweren seelischen Erschüt terung führt er die Regierungsgeschäfte ohne Unterbrechung weiter. Alfred Dreyfus gestorben Dieser Tage ist in Paris Oberstleutnant Drey fu» gestorben. Sein Tod ruft die Erinnerung wach an die leidenschaftlichen politischen Kämpfe, die um die Jahrhundertwende der Fall de»! damaligen Hauptmanns Alfred Dreyfu» hervorrief, als ganz Frankreich sich darüber in zwei Parteien spaltete und neben dem großen Ringen zwischen der Staatsraison

und den Rechten des Einzelnen auch eine für Frankreich sehr nachhaltige Auseinandersetzung für und gegen den Antisemitismus ausgetragen wurde. Alfred Drenfus wurde am S. Oktober 185g als Sohn einer jüdischen Familie.in Mülhausen im Elsaß geboren. Rach dem-Kriege von 1870 bis 1871 optierten feine Eltern für Frankreich und zogen nach Paris. Der Sohn Dreyfus wurde 188g französischer Artillerieoffizier, rückte 1889 zum Hanptmann aus und kam 1803 in den Generalstab. Dort wurde er im September 1894 in einen Prozeß

verwickelt, der dann mehr als Am Donnerstag, 11. Juli, hat der neu« eng lische Außenminister Sir Samuel Haare im Unterhaus bei einer Debatte in* einer längeren Rede Erklärungen über die auswärtige Polittk abgegeben. Seine Erklärungen haben nicht einen neuen Kurs der britischen Regierung gezeigt- sondern ihre Außenpolitik lediglich nnt un gewohnter Bestimmtheit umschrieben. Besonderen Anlaß hat man in Frankreich, über- diese Veränderung gegenüber der ziemlich verschwommenen Sprache des früheren englischen

Politik gegenüber dem Kontinent kann man die Er klärung des Herrn Hoare über die tatsächliche Grundlage der Zusammenarbeit mit Frankreich bettachten. Die beiden Westmächtt. sagte der Minister, seien in erster Linie für die Gestaltung der europäischen Verhältnisse im Jahre 1919 verantwortlich und hätten demgemäß auch eine besonder« Verantwortung für die Aenderungen, die unter dem Drucke der Entwicklung an ver damals geschaffenen Ordnung Europa» heute vorgenommen würden. Au» diesem Grunde hätten

Großbritannien und Frankreich in den vergangenen Jahren zusammengearbeitet, und „aus triftigen Gründen gemeinsamen Interesses' würden sie diese Zusammenarbeit auch in Zukunst fottsetzen. Für die deutschen Erwartun gen auf eine engere Zusammenarbeit mit Eng land bedeuten diese Ausführungen des brittschen Staatsmannes — vorausgesetzt, daß sie ganz ehrlich und vorbehaltlos gemeint seien, was be, Politikern lange nicht immer der Fall sein soll — zweifellos eine'gewisse Ernüchterung. Daß Hoare der gemeinsamen

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Page 2 of 12
Date: 12.02.1931
Physical description: 12
„Europe Nouvelle' «inen bedeut samen Artikel über die „internationale Befrie dung'. D'Ormeston stellt fest, daß die Partei wirren und die Erhitzung der Gemüter in Deutschland an erster Stelle auf die schwer« Last der Arbeitslosenfrag« zurückzuführen seien und darauf, daß die gesamte deutsche Industrie autzergewöhnlich zu leiden habe. Wenn Frank reich und Amerika den deutschen Arbeitslose» die Möglichkeit verschaffen, ihr tägliches Brot zu verdienen, und wenn stch Deutschland und Frankreich

auf der anderen Seit« ihren gegen seitigen Willen zu einer srledlichen Zusammen arbeit bekunden würden, so würde stch die euro. xä Ische und di« Weltlage mit einem Schlage andern. Die technische Krise wäre dadurch zwar nicht unbedingt behoben, aber die moralisch« Kris« erführe eine ungeheure Entspannung. Frankreich und Amerika hätten daher alle» Interest« daran, einzugreifen, solang« es noch reit fei. um bi« internationalen Wirtschaft- licken und politischen Beziehungen zu stärken und zu verbessern

für den Heeres» Haushalt stetig erhöht und zuletzt eine Summe von 799 Millionen Mark erreicht. Für ein Heer von 199.999 . Mann und l eine Flotte von nur 32 Einheiten erscheine diese Summe hoch Deutschland soll« sich daher verpflichten, seinen Heereshaushalt für die beiden kommenden Jahre um 58 Millionen Mark, also um ein Zwölftel, herabzusetzen. Frankreich seinerseits würde die gleiche Verpflichtung übernehmen. (?) Bei einem Heereshaushalt von 12 Milliarden Franken (?) würde dieses somit eine Milliarde

ersparen, d. h. etwas mehr, als die Summe, die es Deutschland aus die Reparationen nach kaffen würde. Der französische Steuerzahler hätte infolgedessen nicht zu leiden. In Erwartung der Beendigung der allgemeinen Abrüstungskonfe renz müßten Deutschland und Frankreich ein gegenseitige» Abkommen treffen worin sie sich verpflichten würden, ihre Rüstiingsauoaaben nach Abzug des zwölften Teiles als vorläufige Höchstausgabe anzusehen *bie nicht überschritten werden dürfe. Graf d'Ormeston ist stch wohl

Konstellation? Das Problem der deuifch-franzöfischen An näherung hat in den letzten Tagen viel die Oeffentlichkeit der beide» Länder beschäftigt. Besonders ln Frankreich gewinnt die Erkenntnis an Boden, daß die äußerst schwierige Lage, in der stch Deutschland zur Zeit befindet, mit Hilfe Frankreich» zum Besseren gewendet werden mutz, um das Schlimmste zu vermeiden. Der hervor ragende französtsche Wtrischaftspolitlter und Staatsmann Le Trocquer, der kürzlich in Deutschland weilte, bat klar zum Ausdruck

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Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 22.12.1927
Physical description: 12
wird. Das Jndustriellensyndikat wird vom Sekre tär Dr. Colesanti geleitet und zählt ungefähr 200 Mitglieder, während andere Firmen kon trolliert werden Ruudichaumder Wett Intimeres Verhältnis Den Erklärungen des Ministerpräsidenten zur auswärtigen Lage und seiner Einladung an Frankreich, in ein inniges Verhält nis zu Italien zu treten, ist in der fafeistischen großen Presse die klare Aufzählung der Vor bedingungen gefolgt. Im „Giornale d'Jtalla' wurden 8 Punkt« genamrt: Tanger. Tunis, die Grenzen Lybiens, Wria, Balkan. Man date. Frag

« der Emigranten, endlich di« fran zösische Entnationalisierungspolitik. Von Tanger läßt sich Italien nicht ausschl'ttßen. In Tunis hat Italien alt« historische Rechte, aber es gibt keine italienische Gefahr für Tunis, Adria und Balkan sind für Italien eine Lebens- und Berteidigungsfrage. für Frankreich fft damit kein unmittelbar natio nales Interesse verbunden. Don Frankreich wird Förderung der italienischen Mandats bemühungen erwartet: die Umtriebe der Emigranten sollen überwacht werden. Punkto

. Sonsthätte sich Muffolini über das Problem der italienisch-französischen Freundschaft weniger zuversichtlich geäußert. Cr sagte aber wörtlich: „Die diplomatische Schritte, die zurzeit unternommen werden, bringen uns dieser Lösung näher und nach Ihrer Beendigung wird' die logffche Konse quenz ein Zusammentreffen der beiden ver antwortlichen Außenminister sein, um ein formales Abkommen abzuschließen, das die Freundschaft zwischen Italien und Frankreich besiegelt.' Di« französische Presse antwortete

auf di« Rede Mussolinis und die Punkte des „Giornale d Jtalia' zum Teil zustimmend, zum Teil vorsichtig zurückhaltend. Zum Punkt Adria und Balkan erklärte z. B. Sauerwein im Pariser „Matin', daß die'Dovhufftellung Italiens unbestreitbar sei. Die Kolonien an- langend sei jedoch die Bereinigung nicht mit Frankreich allein zu versuchen, die Frage habe internationalen Charakter. Das Zustandekommen der italienisch-fran zösischen Verständigung wird von C n g l a n d aus eifrig gefördert. Ueber die diplomatisch

ei«gegriffen und die Kammer-Erklärung Briands veranlaßt, di« dann die Fühlung nahme eingeleitet habe. Poineare sei der An- ff* gewesen, daß die heftigen Angriff« der französischen Prüfte gegen den Fascismus außenpolitisch für Frankreich äußerst töricht gewesen seien. Ein« solche Politik hätte nach Poincares Ansicht aus die Dauer Italien und Deuffchland zusammengetrieben imb so für Frankreich ein schwere Gefahr heibeigesühct. In Deutschland wird di« Ansicht auf eine enge Verständigung der beiden großen

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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 12.03.1931
Physical description: 12
Confo correnfe con Ta posra 'i Das zlettkuAtlmmkn rwWt« Aallen M Frankreich! «mdi»M Kt»« ist am Mittwoch im Worttaut bekanntgegeben woe-en Rom, 11. März. Heute wurde das Flottenabkommen ver öffentlicht, welches ab 1. März l. I. zwischen Italien und Frankreich unter Vermittlung Großbritanniens geschloffen worden ist. Das Abkommen hat folgenden Wortlaut: A. Durch den Vertrag von Washington geregelte Schiffskategorien. 1. Linienschiffe. a) Vor dem 31. Dezember 1936 können Frankreich und Italien

Linieisschiffstonnagen und zur Erleichterung des Abschlusses des vor liegenden Abkommens wird die durch den genannten Vertrag Italien, bzw. Frank reich zugemiesene Tonnage von 175.000 auf 180.000 Tonnen gebracht. 2. Flugzeugmutterschiffe. Bis zum 31. Dezember 1936 können Frankreich und Italien fe 34.000 Tonnen Fluazeuamutterschkffe in Dienst stellen. Anmerkung zu 1 und 2. Die französische und die ft»lienikche Regierung werden sich so bald als möglich vor der Einbringung der bezüglichen Gesei-entwürfe ihre Absicht bekannt geben

, die Bewilssanna -um Bau irgendwelchen Schifies einer dieser zwei Kateaorien zu verlangen. Die obigen Be stimmungen werden den Gegenstand eines Briefwechsels zwilchen den Marineministern Frankreichs und Italiens bilden, mit Aus nahme unter 1 e behandelten Frage (die der Gegenstand eines besonderen Protokolls oder ein»r Erklärung fein wird). B. Durch den Londoner Flottenvertrag geregelte Schiffskategorien. Frankreich und Italien werden ihre Programme hinsichtlich der vor dem 31. Dezember 1936 zu vollendenden

des Vertrages überschreiten werden, werden bei ihrer Ersetzung (1) außer Dienst I gestellt werden, ausgenommen den Fall, daß Frankreich und Italien vorziehen, an deren Stelle eine gleichwertige Tonnage von Kreuzern mit Geschützen von mehr als 155 Millimetern Kaliber außer Dienst zu stellen. Den Zwecken des vorliegenden Ab kommens entsprechend erklären das Bri tische Weltreich, Frankreich und Italien, daß sie keine Absicht haben, vor dem 31. Dezember 1936 irgendeinen Torpedo jäger zu ersetzen

können Frankreich und Italien statt der leichten Fahrzeuge, welche die Altersgrenze überschritten haben, eine Tonnage von Kreuzern mit Gel^üben on einem Kaliber von mehr als 155Millimetern außer Dienst stellen, welche jener der in Dienst tretenden neuen Einheiten gleich wertig ist. E. Unterseeboote. Keine weiteren Neubauten außer der Vollendung des Programms 1930 mit Ausnahme der Ersadbanten für die Ton nage, die nach dem 31. Dezember 1931 die Altersgrenze erreichen wird. Die ©Wetten, welche die Altersgrenze

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Volksbote
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Page 6 of 22
Date: 20.07.1939
Physical description: 22
, mit welchem man einm nicht unbedeutenden Teil an Schädlingsbekämpfungsmitteln er sparen kann und gleichzeitig ein besteres Er gebnis erreicht. Die Quelle der Kraft . Frankreichs Torge wegen des Geburtenrückganges Frankreich ist seit annähernd 400 Jahren ein nationaler zentralisierter Einheitsstaat. Kurz nach dieser Einigung begann auch beretts der Kampf Frankreichs um die Macht auf dem europäischen Festlande, also der Kampf gegen das Deutsche Reich, gegen die Habsburger als Träger der deutschen Kaiser krone

. Dazu muß man sich vergegenwärtigen, daß Frankreich zu jener Zeit mehr Einwohner zählte als das ganze übrige Europa zusammen. Auf dieser Grundlage konnte Frankreich seit her seine unzähligen Kriege führen, an gefangen vom 30jährigen Kriege bis zu den menschenvertilgenden napoleonischen Feld zügen. die den Traum der französischen Vor herrschaft beinahe verwirklicht haben, der seit Richelieu die Regenten Frankreichs be herrscht hat. Heute ist Frankreich hinsichtlich der B e- völkerungszahl

, die Jahrhunderte lang der ergiebige Nährboden seiner Vor- machtsbestrebuygen war, gegen das übrige Europa so arg ins Hintertreffen geraten, daß es auf eine Cigenpolitik verzichten zu müffen scheint und sich in allem und jedem an England anlehnt. Allein die unmittel baren Nachbarn Frankreichs übertreffen dessen Bevölkerungszahl um das Vierfache. Da es also an eigener Kraft fehlt, sucht Frankreich diese durch ein geschicktes Bünd nis-System zu ersetzen, um auf seine Macht ansprüche nicht von vornherein

verzichten zu müffen. Cs ist verständlich, daß diese Situa tion den Machtpolitikern und allen Patrioten in Frankreich zu schweren Sorgen Anlaß gibt, so daß sie sich heute nachdrücklich um das Geburtenproblem zu kümmern begin nen. Der Geburtenrückgang ist Frankreichs Ackillesferse. . Das Land ist auch in normalen Zetten bereits seit Jahrzehnten nicht in der Lage, den Bedarf an Arbettskräften aus der eigenen Bevölkerung zu decken. Der Wieder aufbau Frankreichs nach dem Kriege wäre ohne die ausländischen

nach Frankreich fluteten, berücksichtigt.) Die Ziffer der in dem Land beschäftigten Ausländer würde aber noch wesentlich höher sein, wenn die Hunderttausende Arbeiter aus den nord afrikanischen Provinzen nicht unter »fran zösische Arbeitskräfte' registriert wären. Nach französischem Eingeständnis gibt es eine Reihe von Arbeiten, die der Durchschnitts franzose nicht ausüben will oder kann. Dazu gehören vor allem die schweren Tiefbau arbeiten und viele Beschäftigungsarbeiten der Schwerindustrie

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Volksbote
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Page 3 of 14
Date: 14.12.1922
Physical description: 14
in der französischen Presst erho-^ denen Forderung zu widerstehen, die ?^sä- zung zu einer vollständigen zu machen? Bon der Antwort auf diese Fragen hangt der Friede von Europa ab, der Friede der Welt, vielleicht die Zukunft unserer Zivili sation. Der Drang, das Böse zu vollbrin gen, das abermals dazu führen würde» Strö me von Blut fließen zu lasfen.Ehartnak- kig. Die Versuchung wird stärker. der Wider stand schwächer... f »Satan' — am Werk. Frankreich — der Störesried. Der Pakt (der Sicherheitsvertrag

) war - bestimlnt, M.' Elemenceau eineft'HiMaltt M Die Verhandlungen nahmen einen hoff nungsvollen Verlauf und eine zweite Woche hätte Resultate bringen können, die geeig net gewesen wären, die Erregung mißtraui scher Nationen zu beruhigen und-eine. Aus ficht auf Verbrüderung zu eröffnen. Aber, ach. Satan ist noch nicht zufrieden mit dem, was aus' Eutopa wurde. Eine- Regierungs krise in 'Frankreich warf alle unsere Hoff nungen um. Die- Konferenz würde an der Schwelle der Erfüllung abgebrochen. Miß trauen

, aber Frankreich lohnte ab. Und so zieht das Unheil über Europa herauf, das Lloyd Georg« also beschreibt: . Lloyd Georges Enthüllungen. „Die Tatsache: daß dies (die Einverleibung des Rheinlandes) die Unterwerfung von Millionen Menschen deutschen Blutes, deut scher Geschichte und Gesinnung unter ein fremdes Joch in sich schließen und daß die Einverleibung eines so starken fremden, in jeder Fiber gegen die französische Herrschaft feindseligen Elements eine beständige Un ruhe und Sorge für die französische Regie

als die Einsicht hatte, ihren von falschen Schlüffen ausge henden Forderungen Widerstilnd zu leisten. Wie steht es aber 1922? Wo ist die Voraus sicht und wo die Kraft? Es Ist eine wirkliche Gefahr vorhanden, daß die fünfzehnjährige Besetzung unter irgend einem Vorwand unabsehbar'verlängert wird. Und wenn sie selbst zu Ende geht, wird Frankreich dann eine Regierung haben» stark genug, um die Englanir während der: letztendrei. Jahre, bis vor einigen Monaten, bereit war, die Last dieses Pattes

mit oder ohne die Vereinig ten Staaten auf sich zu.nehmen-. In Tannes habe ich Anfang dieses Jahres einen be stimmten Vorschlag -in-diesem Sinne ge macht. Es war ein schriftliches Angebot von mir, im Namen der britischen Regierung an M. Driand gerichtet, her damals Minister präsident von Frankreich war. Ich bemühte mich damals um die Mitarbeit Frankreichs an einem allgemeinen Versuch, die europäi sche Lage zu klären und einen wirklichen Frieden vom Ural bis cm die ^atlantische Küste herzustellen. Französisches Mißtrauen

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Page 2 of 12
Date: 04.10.1928
Physical description: 12
Frankreichs, daß Frankreich entschlossen sei» mit der ganzen bis, herigen Abrüstungskomödie, die sich feit zwei Jahren zur „boshaften Freude Deutschlands' im Völkerbund abspielt» zu breche». Der französische Delegierte im Völkerbund Paul-Vo»cour erklärte im Völkerbund im Lause der Dislussion über die Abrüstung, daß di« Abrvstungsfrage jetzt auf dem toten Punkt angelangt u»»d daß daher der weitere Bestand der Abrüstungskommission voll kommen zwecklos sei. Auch aus der Stellung nahme der Bereinigten Staaten

gegen den fran zösisch-englischen Marine-Bertrag, wobei die Ver einigten Staaten mit verschärfter Rüstungstätig- keit drohe, ergebe fich das. Weiters was solle eine Abrüstungskommission, wenn andererseits Sowjetrußland als der größte Kontinen- talstaat an den Arbeiten der Abrüstungskom mission nicht teilnchine? Die große Pariser Zeitung „Matin' erklärt weiter, die Grenzen Frankreichs feien zwar durch zwei Groß mächte garantiert worden, Frankreich könne und dürfe aber nicht die Bundesgenossen vergessen

Frankreich nicht abrüste» und die Rheingegend nicht räumen dürfe, hat Frankreichs Delegierter in Genf das „Kriegopotential' Deutsch lands, d. i. die Fähigkeit des Deutschen Reiches, sich eine Krlegsinacht förmlich über Nacht aus dem Boden zu stampfen, angegeben. Der fran zösische Delegierte in Genf sprach von den 80 Millionen Deutschen im Reiche, die eine sehr selbstbewußte und kriegstüchtige Masse darstellen. Das Kadre des derzeit erlaubten Heeres wäre durch sie rasch zu einer Millionen-Armee auszu

- fülle». Reiche Rohstoffe in Kohle und Eisen besitze Deutschland und diu hochentwickelte In dustrie sei vorhanden und könnte rasch ans Kriegsmaterialcrzeugung umgeitellt werden. So bilde Deutschland die ständige Gesnbr für Frank reichs Sicherheit und Frankreich könne nicht abrüsten. Wenn wir Paul Bovsours Eedankengang anerkennen, ko kämen uü» daraus hinaus. • daß man Deutschland zu Frankreichs Sicherheit seine Menschen, seine Rohstoffe und seine Maschinen wegnehmen müßte. Weiter wäre

und die industriellen Arbeiter entmobilisieren» die Schal ter der Banken schließen, die Handlungsreisenden in die Heimat zurückrufe«, die Zivilluftfahrt ab- schasfen und seinen großen Eisenvahnmechanis- mus zerschlagen. Das heißt mit anderen Wor ten aushören zu existiere». Es ist nun sonder bar, daß, während in den Tagen des Sieges nie mand daran dachte, vom Besiegten den Selbst- m o r d zu verlangen, daß heute diese Forderung indirekt von Frankreich an Deutschland gestellt wird» oder daß man wenigstens

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Page 2 of 12
Date: 26.03.1925
Physical description: 12
die Aufsichtsstuben erwähnt hat, miHse ixmeittt werden, daß diese „Schuten' oft der. fremd sprachigen Bevölkerung dazu dienen, die ttalimssche Gesetze zu umgehen, was man sichorÄch nicht Massen' könne. Dies die Antwort des Mnffters. Ser Kampf gegen die Religion ln Frankreich. Kulturkampf nennt man den Kampf gegen die Religion mit Recht, denn es ist ein Kampf nicht bloß gegen die Religion, sondern gegen die Kultur, die auf der Religion be ruht, Dem Einfluß der Religion verdanken es die Völker der Erde

, daß sie nicht loben und sterben wie die wilden Tiere. Der Kampf gegen die Religion wird heutzutage mit einer Heftigkeit geführt wie kaum jemals. Seitdem in Frankreich, sei Halbbolschewik Herriot zur Regierung gekommen ist, ist auch dort der Kampf gegen die Religion in aller Form und Schürfe wieder eröffnet worden. Drei Dinge hat Herrlot seinen Sozialisten und Freimau rern versprochen für den Fall seiner Wahl: Erstens die Aufhebung der Botschaft am Va tikan (Vertreter Frankreichs beim Papst), zweitens

die Durchführung der sogenannten Laiengesetze aus der Zeit 1905-1906, die den geistlichen Orden den Aufenthalt in Frank reich verbieten und die Kirche rechtlos machen und drittens die Einführung der religions losen Schule kn Elsaß-Lochringen. Durch Er- fteres sollte aller Welt gezeigt werden, daß Frankreich mit der katholischen Kirche nichts zu tun haben wolle, durch die zwei anderen Maßnahmen sollte die Cntchristlichung des Volkes neuerdings mit Macht betrieben wer den, nachdem «in« Zeitlang, besonders seit

Kriegsbeginn, Rühe war, und namentlich die oberen Schichten des Volkes sich allmählich der Religion zuzuwenden begannen. Nun ist Hörriät has erste' Stück nicht gelungen. Die Kammer (Parlament) tvarfiir die Avfhebüntz dei7 Botschaft, der Senat (Herrenhaus) dage gen. Gegen die Durchführung der Laiengesetze erhob sich ein In Frankreich ungewohnter Widerstand, ja ein förmlicher Proteftstunn. Riesenprotestversammlungen mit dreißig-, vierzig- und mehr tausend Teilnehmern wur den abgehalten. Sämtliche Erzbischöfe

sind die Auswirkungen des von Herriot hsvaufbefchworenen Schul- kampfes im Elsaß vom nationalen Stand punkte aus. Der FMerwochenvausch der Begeisterung fiir Frankreich hat ei»rer unver kennbaren Ernüchterung Platz gemacht. Ws das Rundschreiben des Präfekten des Ober- elstssses bekannt wurde, daß vom 16. März ab die Schulen von Kolmar interkonfessionell sein würden, erhob die-katholische Presse «tn° helligen Protest. Der „Elsässer Kurier' schlug einen besonders entschiedenen Ton an. Man konnte darin losen

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Page 2 of 8
Date: 23.11.1939
Physical description: 8
- s den, um einer genaueren Untersuchung unter- - zogen zu werden. Schiffe, die kein Banngut l führen, werden wieder freigegeben. Starke deutsche Fliegertätigkeit An der Westfront hat sich auch weiterhin .nichts geändert. Beide Seiten melden kerne nennenswerten Kampfhandlungen, nur ganz ae- i ringc Spähtrupptätigkeit und schwaches Artille» !riefeuer. Eifrige Tätigkeit aber hat in den letzten -Tagen die deutsche Luftwaffe entfaltet, die Er- - kundungsflüge über England und Frankreich landaueind durchführt. Deutsche

werde. *** Frankreich. Finanzminister Reynand war in England und verhandelte dort mit den maß gebenden Stellen über wirtschaftliche sowie über finanzielle Fragen. Er ist inzwischen wieder nach Frankreich zurückgekehrt. — Der britische Kriegs- mknister Höre Belisha war in Frankreich. Er besuchte dort das englische Expeditionskorps, dessen Oberbefehlshaber Lord Gort, und fran zösische Truppenteile. Dann hatte er in Paris Besprechungen mit Dalädier. Vor Pressever tretern kündigte Höre Belisha an, daß in Kürze mehr

englisch« Truppen nach Frankreich geschickt werden. — In Frankreich erfolgen vom 27. bis 29. ds. neue Einberufungen. — Bei einer Sitzung des Ministerrates berichtete Ministerpräsident Daladier über die in London beschlossene wirt schaftliche Zusammenarbeit zwischen England und Frankreich und sagte, daß dieselbe auf sein Be treiben zustandegekomme« sei. — Dr. Benesch, ehemaliger Präsident der Tschecho-Slowakei, hat in Frankreich mit einigen tschechischen Landes flüchtigen ein tschecho-slowakisches

behördlich aufgelöst worden. — In Frankreich selbst stnd zahlreiche kommunistische Gesellschaften, Gewerk schaften und Sportvereine behördlich aufgelöst und wieder zahlreiche Kommunisten verhaftet worden. *** Großbritannien. In London versammelte sich am Abend des 17. November der gemein same Oberste Kriegsrat der Engländer und Franzosen. Es wurde bei den Beratungen des selben ein Uebereinkoprmen betreffs der Zu sammenarbeit der Streitkräste Englands und Frankreichs getroffen. Durch eine Erklärung

abgetreten wurden, regelt. — In einer Parlamentsrede hat Außenminister Graf Csako die Freundschaft mit Italien als die Grundlage der ünaarischen Außenvolitik bezeichnet. — Aus Kalifornien sind Schiffe unterwegs, welche amerikanische Flugzeuge für England und Frankreich brinaen. — In China haben rava- nilche Truvven den Swfen von Vakboi besetze, den letzten, der dem Marschall Tkchana-Kai-kchek noch zur Verfüguna stand. — Die japanischen Blätter verzeichnen mit Defriediguna eine Bel sen- der Beziehungen

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Page 1 of 12
Date: 21.06.1923
Physical description: 12
unter der Erde und sehen Augenblick kann es zum Ausbruche kommen. Vor noch nicht 14 . Ta gen gab es einen solchen vulkanischen Aus bruch in Bulgarien. Der Balkan war stets ein gefährlicher Krater und es mühte einen wundernehmen, wenn er nach dem Frie- —f-i.«. n ' 1 ' feurigen sMen. dennoch tritt 'diese Gcfahrzone an Bedeutung Iwrit hinter jener zurück, die sich an Rhein und Rühr, zwischen Deutsch land und. Frankreich, auftut. Die ganze Welt blickt gegenwärtig dorthin und wartet mit Spannung aus die Lösung

mächtige Zurückweichen por Frankreich be- ieutet wohl die tiefste Erniedrigung Englands. die feine Geschichte aufzuweisen hat. Niemals in der Vergangenheit hatte es England ge duldet, daß sich ihm gegenüber an der Rhein mündung (in Belgien) eine starke Militär macht festsetzte und heute ist Belgien, das sich mit Haut und Haar dem benachbarten Frank reich verschrieben hat, nichts anderes als eine französische. Festung, eine Pistole, die gegen die Brust Englands gerichtet ist. Und man scheint

auch in England diese Pistole tatsäch lich zu fürchten, sonst könnte man sich sein fortwährendes Nachgeben vor dem unersätt lichen Machthunger Frankreichs nicht erklä ren. Aber nun scheint England doch jeden Tag mehr das Unerträgliche dieses Zustan des zu empfinden. Es beginnt an den Fes seln zu rütteln, die es sich selbst geschmiedet hat, indem es Frankreich auf Deutschlands Kosten zu solch schwindelnder Machthöh» emporgehoben hat. Diesmal wenigstens — ln der Beantwortung der deutschen Note

— will man den Franzosen nicht mehr nach geben, zum mindesten nicht in allen Stücken. Wie ich schon das letzte Mal bemerkt habe, verhält man sich in Frankreich auch den neuen deutschen Friedensvorschlägen gegen über ablehnend und wenn England diesmal nicht etwas vorsichtiger gewesen wäre, hätte Poincare geradeso wie das letztem«! eine schroff ablehnende Antwort an Deutschland geschickt, ohne die Antwort seiner Verbünde ten abzuwarten. Aber England will diesmal um jeden Preis erreichen, daß die deutsche Note

von den Verbündeten gemeinsam be antwortet werde. Die englische Regierung hat nun als Vorbereitung für die geplante gemeinsame Antwort eine Reihe von Vor fragen den Franzosen und Belgiern unter breitet, deren Beantwortung für die aller nächste Zeit erwartet wird. Daraus hofft man zu erfahren, was Frankreich zu tun ge denkt und erst dann wird England weitere Schritte unternehmen. Der passive Widerstand. Die von der englischen Regierung Frank reich unterbreiteten Fragen beziehen sich ins besondere

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Page 1 of 10
Date: 27.07.1922
Physical description: 10
un- i brach, da reichten ihm seine Auftraggeber, * allen voran Frankreich, kaltblütig die Rech nung und es sollte olles bezahlen bis zum letzten Gewehr und zum letzten Puloerkorn. Rußland aber erklärte sich außerstande das zu leisten, indem es zugleich hinwies, daß das alte Rußland, das ein ganz anderes gewesen war, die.Schuld gemacht. , Sowjetrußland weigerte sich, die Schuld des zaristischen Rußlands anzuerkennen. Die Entente aber bestand unnachgiebig aus ihren Forderungen und verlangte von Rußland

, ist es auch sein Schuldner. Frankreich brauchte für den längst beabsichtigten Krieg gegen Deutschland die Russen als Helfer, als Kano nenfutter; Frankreich hatte ja selber zu wenig Söhne, darum sollten für dieselben Rußlands Söhne zur Schlachtbank geführt werden. Und i Rußland mußte nun im Dienste Frankreichs ! sein Heer immer mehr verstärken und es im- I msr besser ausstatten. Das kostet bekanntlich Geld, viel Geld. Aber dieses Geld erhielt Rußland von Frankreich, freilich nicht ge schenkt, sondern geliehen

. Als dann Rußland unter der furchtbaren Kriegslast nach den schwersten für Frankreich und di« übrige En tente gebrachten blutigen Opfer zusammen- »elSdärlchen), Nm dieselben für die Besse rung der Zustände Rußlands verwenden zu können. Die Cntentemänner sagten dagegen: Darüber reden wir erst dann, wenn Rußland die alte Schuld anerkennt. Auf diesem Stand punkt blieben beide Teile in monatelangem Hin- und Herstreiten und gingen dann dieser Tage unverrichteten Sache auseinander. We gen der alten Schuld gewährt

die Entente Rußland keine Hilfe. Es kann weiterhungern, es können auch weiterhin tausende und aber tausende Hungers sterben — wegen der Schuld. Dieses Nichthereinbekommen der russischen Guthaben ist auch mit ein Grund, warum Frankreich in seinen Forderungen nach der Kriegsentschädigung an Deutschland so un nachgiebig und grausam ist. Rußland hat sei nerzeit vor dem Kriege und während des Krieges Geld von Frankreich ausgeliehen, in dem es dafür Staatspapiere ausgegeben hat. Es sind eine Menge

solcher russischer Staats papiere in Frankreich in Umlauf. Seit der Revolution zahlt Rußland aber für diese Pa piere aber keine Zinsen mehr aus, dafür hat aber der französische Staat aus Eigenem die Zinsen für diese russischen Papiere bezahlt in der Hoffnung, diese doch einmal von Ruß land wieder hereinzubekommen. Dadurch hat der Staat an den Inhabern dieser Papiere die Meinung erweckt, daß dieselben doch noch etwas wert seien und ihnen allerlei gute Hoffnungen gemacht, die eigentlich keine Be rechtigung

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