¬Die¬ deutsche Sprachinsel Lusern : Geschichte, Lebensverhältnisse, Sitten, Gebräuche, Volksglaube, Sagen, Märchen, Volkserzählungen und Schwänke, Mundart und Wortbestand.- (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer ; 10)
Kopfe. l)a sab er, wer die Trute sei und war froh, daß ei' ihr den Korb gegeben. 33. Der Salvanel. a. Eines Tages war dicker Nebel. Ein Weib ging uro Holz am selben Tage hinein in die ,Löcher 1 . Die Leute warnten es, noch bevor es ging; denn liege der Nebel so auf der Erde, könne es sich verirren. Allein sie horchte auf niemand und ging alles eins. Im Walde angekommen, machte es sich Holz und lud sich eine Traglasfc auf. Plötzlich sah es ein Männlein, rot gerüstet (gekleidet), vor sieb
: „Ja dann bist du in den Fußtritten des sambinelo (Salvanel) gewesen'. b. Vor etwa fünfzehn Jahren geschah es auch einem Manne von Lusern so. Dieser war der arme (verstorbene) Nock. Den Übernamen ,Nock' gab -man ihm und allen seinen freunden (Verwandten), weil sie das yjykn nicht aussprechen konnten wie andere Leute; sie sagten immer nokhvn } ngìài. Deshalb hießen die andern Luserner sie die noUi. — Der .arme' Nock also und seine Schwester, die Kathi, waren auf der Alme Gaso, um Holz zu machen. Wie es bald Nacht war, sagte
die Kathi; „Jetzt, Menno (Dominik), 'gehe ich heim, um das Nachtessen zu kochen, und du bleibe nicht mehr lange hier, sondern eile heim du auch!' Und der Mann sagte: Ä .Ja ja, ich komme bald nach'. Die Kathi nahm ein püschsh (Büschel) Holz, ging heim und bereitete das Nachtmahl. Der Menno nahm dann das Körb chen^ worin sie das Mittagessen mithatten, legte einige Holz abfälle hinein und ging auch. Aber wohin er gegangen, ist er gegangen. — Bei Anbruch der Nacht sah die Kathi, daß der Menno