, in allen Geschäften rede man offen davon, und die Trägerin aus Sand, die er einmal um Christoph befragt habe, habe nur die Achseln gezuckt und.ge sagt, der Schreyöggersohn sei ihr Vetter, und sie wolle ihm nichts Uebles nachsagen. Cr müsse aus alledem urteilen/ daß Christoph ein sittlich ganz verkommener Mensch sei. Es könne von einem Tag zum andern ein 'neuer Skandal aufkommen, vielleicht einer, der sogar ein gerichtliches Nachspiel hätte. Und welche Freude hätten dann die paar liberalen Schreier in der Stadt
. Aber niemand rings um Bruneck brauchte einen Knecht. Die Dienstboten wechselten damals nicht so schnell ihre Stellen wie heutzutage, oder vielleicht schätzte man auch den „Galgen pater' als Beichtvater höher deim als' Dienstvermittler. Und, schließlich wurde., der arme Silvester ganz mutsos und ließ das ' Fragen bleiben. Da , kam zu Beginn. des, Winters der Sichelburger von Pfalzen und sagte dem Pater, der sein Beichtvoater war, daß sein braver Fütterer an rascher Krankheit gestor ben sei
Worte, sagte er. Und zwei Worte waren's auch nur. Das erste besagte, daß er Christophs Dienste ent behren könne, und das zweite) daß Christoph die zwfii Silbergulden behalten möge. . Und ehe der bestürzte Silvester Wie und Warum fragen konnte, war er weg. Christoph kam „bald nachher von einem Ausgange zurück. Als ihm Pater Silvester des Sichelbuvgers Botschaft meldete, wurde er ganz fahl. Lange brachte er kein Wort hervor. Dann sagte er: „Ich geh zu ihm! Ich muß wissen warum.' Pater Silvester meinte
nach Pfalzen gehen. Chri stoph erwiderte nichts. Aber feine Eile, das Warum zu erfahren, war plötzlich verflogen. Er ahnte ja schon seit Monaten, daß etwas gegen ihn im Zuge sei. Anfangs war man ihm in der Stadt ganz anders ^gegnet als jetzt. Es war klar, auch der Sichelburger mar vor ihm gewarnt worden. Als einige Tage um waren, nahm er sich aber doch plötzlich ein Herz und ging nach Pfalzen. Das stille Dorf liegt ganz weltfern auf einer langgestreckten Hochebene am rechten Rienzufer zwischen Bruneck
mischte. Christoph trat dich an Ihn heran. „Ich will wissen, warum im mich nimmer zum Knecht magst. Ich wills wissenl' „Ja, man überlegt halt oft etwas anders,' muvinelte der Sichelburger, ohne aufzu schauen. „Ich Hab einen Pfalzener Bauern sohn aufgetrieben, der gar zu gern zu mir kommt. Und ein Pfalzener ist mir halt doch lieber als ein Fremder.' Christoph wußte recht gut, daß der Sichel burger wenige Wochen vorher zum Pater ganz anders gesagt hatte. Cr griff in die Tasche, zog die zwei Silbergulden