Muri's älteste und mittlere Geschichte.- (Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries ; Bd. 1)
und freundlieh gegen Arme und Reiche war und am Unglücke Anderer den innigsten Antheil nahm. So schickte er im Jahre 1513 eine besondere Gesandtschaft nach St. Urban, um dem Konvente sein Beileid wegen des Klosterbrandes zu bezeugen \ und 1537 empfiehlt er eigenhändig der Regierung in Zürich einen Hermann Kling von Geltwil, sie möchte die Gattin, Hermann's, welche mit dem Aussatze befallen war, in das Siechenhaus zu St. Jakob aufnehmen 2 . Seine Milde wie auch seine Verständigkeit rühmte
im Jahre 1570 der Basler Heinrich Pantaleon in seinem Buche „Deutscher Nation wahrhafter Helden' 3 , der Muri besuchte, und dessen Geschichte kennen zu lernen bestrebt war. Zum Unglücke kam Abt Laurenz in Verbindung mit Heinrich Bullinger, Pfarrer in Bremgarten, der öffentlich ein Weib nahm und später Zwinglfs Nachfolger in Zürich wurde. Mit diesem' 1 trieb er das Waidwerk. Daher schreibt auch Bullinger yon Abt Laurenz, seinem ehemal. Freund : er sei ein „schidlicher, fründlicher' Mann
Strasse ihn einmal gerufen hatte. Die Mehrheit' der Richter wollte in dem vorgelegten 1 GescMchtsfrevmd EH., S. 183. 2 Staatsarchiv Zürich. 3 Basel, 1570, III. Theil, S. 123. Pantaleon hat einen Holzsclin , einen segnenden Abt, beigegeben und nennt Laurenz den 23. Abt des Klosters Muri, * Bollinger Melt bei 12 Hunde aller Art. * Hottinger, Helvetische KirchengescMelite IV., L 70; Argovia VL, 17 ff.; Salomon Hess, Bullinger's Biographie, Zürich, 1828, S. 6. 6 Balthasar, Helvetia I, 109.