verbitterten die Tage ihres Lebens; sie starb in Jammer und unbeweint. Bri gitta, ihre Tochter, nahm den Schleier und verbarg sich und ihren Gram vor den Augen der Menschen in einem Kloster. Der Graf wollte Deodat belohnen; er bot ihm ein schönes Landgut als Eigenthum an, aber Deodats Herz hieng nicht an dem Irdischen; er fand den schönsten Lohn in seinem Herzen. Es drängte ihn, heimzukehren zu Pater Anton, seinem Bater; er sehnte sich nach der Einsamkeit des Klosters, um Gott zu dienen
und sich zum Priester stande würdig vorzubereiten. Deshalb schug er alles aus. Er schied von den Glücklichen, die ihm Thränen des Dankes und reiche Geschenke für das Kloster mitgaben. Deodat eilte nun zurück nach Waldsassen. In Regens burg verweilte er, um den alten Jsaak und seinen Freund David zu besuchen. Noch immer hieng David mit der alten, unerschütterlichen Lieber an dem Herrn. Mit der innigsten Freude, Gott preisend und Ihm dankend, empfiengen der Abt und Pater Anton den Jüngling, der so schwer geprüft
und so treu befunden worden war. — Seine Bitte, das Noviciat im Kloster antreten zu dürfen, wurde ihm sogleich gewährt. An Pater Antons Herzen, unter den Augen des Abtes und seiner frommen Brüder, bildete sich Deodat zum würdigen Diener des Herrn. Nach drei Iahren der eifrigsten Vorbereitung wurde er zum Priester geweiht.— Morgens, an jenem Tage, wo er dem Herrn zum erstenmal das heilige Opfer darbringen wollte, segnete er das zahlreich versammelte Volk; da theilte sich plötzlich die Menge und gab
heranznblühen begann, überreichte ihm, mit Thränen in den Augen, in tiefer Rührung einen goldenen, vom Heiligen Vater selbst geweihten Kelch. Prachtvolle Messgewänder, theils für Deodat, theils dem Kloster zur Schenkung, wurden herbeigebracht. Mit welchen Gefühlen mochte wohl jetzt Deodat, umgeben von allen seinen Lieben, am Altare stehen und dem Herrn das Heiligste darbringen! DaS heiligste Opfer war vollendet. In glühender Andacht des Herzens hatte Deodat dem Herrn gedankt
zum tausendfachen Ersatze.' — Deodat aber jubelte im Innern sein-s Herzens, dass sein letzter Wunsch auf Erden erfüllt war. Er segnete sie und flehte nur um dies eine, sich nimmer von David trennen zu dürfen. Auch dies wurde ihm gewährt; David trat in das Kloster und weihte seine Kräfte und Tage dem Herrn; an Deodat fand er einen Freund, wie einst David, der König seines Stammes, an Jonathan gefunden hatte. Ihm wurde vergönnt, Deodats Augen zu schließen; bald folgte er ihm pach. Medicinischer Thee» Franz