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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 21.08.1903
Physical description: 8
Nr. 185» ..?o»ner Zeitung' ^Südtirole? ?oa5lott1 ^re'taa, den 21 Auausi 19L3 SumpklanÄ. Roman von l>ors Ounckei». (Nachdruck v«i-wi> 15. Fortsetzung. Anna sah einen Augenblick entgeistert zu ihren Eltern hinüber. Alle Farbe war aus ihrem Antlitz gewichen. Das strahlende Licht ihrer Augen schien völlig erloschen zu sein. Jetzt sollte sie fort — jetzt, da Georg zurückkam, da sie ihn endlich nach jahre langer Trennung wiedersehen sollte! Jetzt? >Nein, es war unmöglich! Die Mutter ließ

haben sollte? Im Scherz hatte der Vater zuweilen gemeint, es würde das Klügste sein, wenn Georg sich von drüben ein« reiche Frau mit brächte. Tischler Hellweg's ErbHeil würde ja wohl beim Tode der Alten lo ziemlich aufgezehrt sein; zum Verdienen und zurücklegen sei za da oben in dem Ampeln Nest nie Gelegenheit gewesen. Vielleicht war aus des Vaters Scherzen Ernst geworden und Georg kam nicht frei, kam nicht allein zurück! Und sie — sie hatte gar kein Recht mehr, hier aus ihn zu warten. Sie legte die Hand auf's Herz

Klingeln noch immer nicht aus. Grete, der die Zeit dabei lang wurde, flog dem behäbigen Mädchen vorauf und öffnete. Vor ihr, in der Halbdämmerung des Treppen flurS, stand em hochgewachsener Mann, den Grete im ersten Augenblick nicht erkannte. Erst als er sie mit „gnädiges Fräulein' anredete und anfragte, ob die Herrschaften anwesend und zu sprechen seien, wußte sie, daß Georg Hellweg vor ihr stand. Hellauf lachte sie und reckte die kleine, zierliche Gestalt in den Hüften auf. .Nur näher, Georg

— zu Hause sind freilich nur der Max und ich, aber wir sind sehr zu sprechen.' „Grete — Du?' „Ja. ich — Du vergißt wohl, daß wir uns über vier Jahre nicht gesehen haben. Darf ich bitten? — Nein, bitte hier, in unsern Salon.' Grete öffnete die Thür nach dem größten der beidm Vorderzimmer und ließ ihn eintreten. .Bitte, nimm doch Platz, Georg — soll ich Max rufen?' „Nein, nein, laß,' sagte er forschend über daS Mädchen hinblickend, das er zuletzt als Kind da oben auf dem alten Bergnest gesehen

hatte. Er suchte nach einer Aehnlichkeit mit Anna, aber er 'fand nicht die geringste. Inzwischen hatte Georg sich auf einen der ver schossene» grünen Ripsstühle niedergelassen, die er so gut von Nenrode her kannte. Er sah Grete nicht mehr an, aber er fühlte ihren Blick unablässig auf sich ruhen. Angelegentlich wandte er den Kopf nach dem Fenster zu, als ob es gälte, jede Linie des gegen überliegenden Dachfirstes aufs Genaueste zu stndiren. „Also Du bist — Ihr beide seid — ganz allein zu Haus? — Wann

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Alpenzeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.06.1927
Physical description: 8
ist von jenem, der im Süden des Jang-Tfe gesprochen wird, sehr verschieden Die Südtruppen Nnd von der Flucht ihrer Gegner sehr überrascht und verfolgen sie nicht einmal. Die Fremden fürchten, daß sich Meinungsver schiedenheiten zwischen den Truppen von Han- Kou und jenen Fengs wegen der Teilung der Beute ergeben würden. Die Entscheidung scheint demnach noch nicht bevorstehend zu sein. Der Kampf Skizze von Kurt Müno Georg pflegte an den Sonnabenden aus der Stadt hinauszufahren, um seinen Freund, den Förster, zu besuchen

hatte er sich auf einem Reviergang verspätet. Doch Georg war mit den Gewohnheiten des Försters vertraut: er wußte, daß der Türschlüssel mit einem Griff durch das Gitterfenster neben der Tür zu erreichen war. Da er sich bei seinem Freunde wie zu Hause fühlte, schloß er auf und trat in das Haus. Im Hausflur sprang ihm sein Freund Jack entgegen, ein Wolfshund aus Alaska, den Reifende kurz nach seiner Geburt mit nach Deutschland gebracht hatten und der dann in die Hände des Försters gekommen war. Georg war durch seine häufigen

Besuche dem klugen Tiere wohlbekannt: Jack betrachtete ihn als zum Hause gehörig ' und begrüßte ihn schweifwedelnd. Georg strich liebkosend über den weichen Kopf des Hundes und trat in die Wohnstube. Ein Fenster stand geöffnet, und das Brausen des Waldes, über dem der Föhn lag, drang dumpf und verworren herein. Georg, von dem tüch tigen Marsch ein wenig ermüdet, streckte sich auf dein Sofa aus und schloß die Augen. Jack, der Hund, lag ihm zu Füßen. Es muß ein Gewitter in der Luft liegen, dachte Georg

, so schwül war es, und es lag eine eigentümliche Aufgeregtheit in der Luft. Als er einige Minuten so dagelegen hatte, fühlte er Langeweile — denn er fand keine Ruhe — und blickte wieder auf. Jack, der ihn unverwandt beobachtet halte, sprang empor und legte seine Pfoten auf Georgs Brust. Jack gehörte jenem Geschlecht der Wolfshunde an, dem man seine Abstammung von Präriewölfen ohne weiteres glauben möchte und die sich eine eigentümliche Wildheit des Blickes bewahrt haben. Georg, der sich über das lange

Ausbleiben des Freundes wunderte, strich mit der Hand über das schwarze, weiche Fell des Hundes und blickte zum Fenster hinaus. Langsam erhob er sich und überlegte, was er wohl beginnen könnte. Jack, in dem ungebändigten Spieltrieb des Tieres, sprang vor und zurück, tänzelte um Georg herum und stieß mit seinem Kopf an des sen Hand, wie das Hunde in spielerischem Uebermut zu tun pflegen. Georg, ein Freund von Hunden wie von allem Getier, ging auf die ungestüme Aufforderung Jacks ein, ließ

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Alpenzeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.10.1936
Physical description: 8
(Seorg ^ì(5rt mit' „Die geteilte Wohnung ist eine Zeiterscheinung' sagte Georg tröstend zu sich selbst. Das hinderte nicht, daß er wütend auffuhr, als der Fernsprecher nebenan läutete. Cs läutete gerade hinein in den gefühlvoll von Herrn Braun, der seines Heichens Klavierspieler war, gespielten Schlager. Das Spiel brach jäh ab. „Na, schön', dachte Georg, „jetzt wird endlich mal jemand ihn wegen des blödsin nigen Klavierspiels zur Rede stellen.' Er wartete darauf, daß Herr Braun losdon- nern

würde, und er als mittlerer Mieter einer ge teilten Wohnung, wobei das mittlere sich aus die räumliche Einteilung und nicht auf seinen Wert als Mieter bezog, würde das Vergnügen haben, alles mitanzuhören. Er war überhaupt verurteilt, alles mitanzuhören. was sich in den beiden Wohnungen links und rechts von ihm begab. Aber Herr Braun schwieg. Cr lauschte anschei »end andächtig in das Telephon hinein, während eine Frauenstimme auf ihn einsprach. Es dauerte eine ganze Weile, bis Georg feststellte, daß diese Stimme

aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

außer ordentlich glücklich, gnädiges Fräulein. Ich war ganz außer mir, daß Sie in meiner Gesellschaft das Armband verloren haben.' Georg überlegte, ob er recht gehört hatte, — sprach da nicht Fräulein Maria-Anna mit Herrn Braun?! Seit wann kannten die beiden sich denn — und seit wann war Herr Braun, ein Paron? Fräulein Maria-Anna sagte: „Cs ist alles in Ordnung, das wollte ich Ihnen nur sagen, was läge denn auch schon daran?' Georg wußte gar nicht, daß Maria-Anna in der Lage war, so ohne weiteres

!' „Was haben die beiden nur', dachte Georg er staunt, „und warum telsphonieren sie denn, wo sie doch fast Tür an Tür wohnen.' Aber dann siel ihm ein, daß beide Wohnungen Ausgänge nach verschiedenen Straßen hatten und daß es möglich lei, daß sie sich gar nicht genau kannten. „Und was tun gnädiges Fräulein jetzt?' fragte Herr Braun. „Ich fahre jetzt aus', sagte Maria-Anna von oben herab, „mein Wagen wartet schon!' Georg reckte den Hals, aber die Straße auf und ab konnte er nichts von einem Auto sehen, alles war öde

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 09.06.1940
Physical description: 6
— Wir haben Glück: unsere Freunde sind zu Hause. 5 Hrgehnis — Hast du es dem ArZt gesagt, daß ich dich empfohlen habe? — Gewiß! — Und waà sagte èr? ' — Er wollte, daß ich ihm das Honorar im voraus bezahle. Vergleich — Welches ist das wahre Mittelalter? Wildgänjejayd — Stop. Mensch.' Schießen Sie nicht, das ist doch unsere Lustslottj) Ver beste Freunà Mu» sah sie stets zusammen -- Georg und Robert. Sie waren Freunde schon 'eii Kindertagen. Der verwaiste Robert w»r als kleiner Junge in das satte, !vo! !i,ubende

Haus von Gorgs Eltern genommen und dort wie ein Sohn er;o!!)i, worden. yre Freundschaft schien unzertrenn lich Hauptsächlich allerdings bestand sie daiin. daß Robert gab und Georg nahm, às gller Welt natürlich schien, vor ài» den daran Hauptbeteiligten. Cs gab nicht viele derart glänzende Erscheinungen wie Georg Jensen. Zu lein.», außerordentlich bemerkenswerten Atuszeren hotte die Natur ihm nicht nur ei» großes Vermögen, sondern auch noch einni ausgezeichneten Verstand verliehen- machte

eine schnelle und von aller Veìl bewunderte Karriere. Wer ver mochte es wie er, eine Situation mit ein paar Wörter» einzugliedern, einen Äe»sche» mit manchmal ein wenig zyni schen Satz erschöpfend zu beurteilen? Niemqnh konnte alle diese Eigenschaf- vo Me» besten Freuà? mehr hewus« dern als der getreue Robert. Er war zwar weder dumm noch häßlich — kei neswegs, obwohl er neben dem fabe!- haften Georg mitunter so wirkte. Was er als eine Tatsache hinnahm, von deren Richtigkeit er selbst am meisten überzeugt

war. Georg und Robert... Die ganze Stadt war daran aewöhnt. sie immer zu sammen sehen, und daran, daß sie zusammen taten. Natürlich verliebten sie sich auH in das gleiche Mädchen. Das heißt, Robert hielt sich bescheiden im Hintergrund, während Georg sich mir ihr oerlobte. Sie hieß Lisa und war in ihrer Art mindestens ebenso außerordentlich wie Georg. Wie wunderbar sie zusammen passen! sagten die Leute in der kleinen Srodt. Sie war blond und schlank und hatte die schönsten blauen Auge

», die man sich denken kannte. Und außerdem war s>? die einzige Tochter eines Witwers, dessen Vermögen noch ein wenig bedeutender war als das, das Georg einnial zvfàn würde. Nur über ihren Verstand waren die Ansichten nicht ungeteilt. Es gab eine Gruppe, die sie für dumm hielt, und diese là später auf nie ganz geklärte und merkwürdige Weise dao Oberwasser bekommen Natürlich hätte die bezaubernde Lisa es sich leisten können, jeden Mann zu nehmen, zumal sie ihren Vater völlig beherrschte und vollkommen unabhängig

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 07.09.1903
Physical description: 8
, die i.zr das Blut in den Adern stocken machte. .Recht dicht beisammen, Klaas, damit es den Eindruck eines Kranzes —' Da stockte auch die Stimme. Dann hörte Anna für einige Augenblicke nichts als ein Rauschen wie von großen Wassern, sah nichts alS regenbugeiisarbene tanzende Punkie vor ihren Augen uud dann plötzlich ganz dicht an ihrem Ohr hörte sie die Stimme wieder — seine Stimme — Georg! — „Ja, sie ist es wirklich — Anna! Anna!' Bleich und verwirrt sah sie zu ihm auf, der nun dicht an ihrer Seite

stand. „Ja, ja, sie ist es —' und ein schmerzliches Lächeln umspiclic ihren Mund — „uud Du — Sie Georg? Wo kommen Sie so plötzlich hierher in diese Einöde nach so langen, langen Jahren?' Sie waren langsam um ein paar Schritte weiter gegangen. Georg zeigte aus die Villa zurück. „Ich kam um mein Heim zu beziehen. Aber Du, Anna?' Sie war zusammengeschreckt. Ihr Körper bebte. Die Fabrik - das Hans — Villa Eva — Dein, Georg?' Sie stieß es heraus. Dann faltete sie die Hände in stummer Qual! Sie Halle

kein Recht zu diesem wilden Schmerz, der mit wüthenden Krallen nach ihr griff, sie wußte es, — dennoch gab sie sich ihm wider standslos hin, und jedes Wort, das Max halb im Scherz von der Herrin des rothen Hauses, von dieser unbekannten Frau Eva gesprochen, fuhr ihr jetzt wie ein zweischneidiges Schwert durch'» Herz. Georg wußte nicht, was Anna so plötzlich er faßt hatte, und er dachte nicht einmal darüber nach, so tief erschüttert hatte ihn dies Wiedersehen. Jetzt sah sie ihm mit einer wahren Todesangst

in die Augen, dann brachte sie stammelnd die Frage vor: „Ist Jh.e Frau auch dort, Georg?' Er sah sie mit ungemessener Verwunderung an. „Wie kommst Du zu dieser Frage, Anna — wie kannst Du glauben, ich hätte je darau gedacht — aber komm. Du zitterst ja — Du wankst. —' Er stützte sie und geleitete sie sanft an eine erhöhte Wegstelle unter einem alten Erlenstamm, auf die sie sich meder- gleiten ließ. Er war im Begriff, das geliebte Haupt an seine Brust zu ziehen, sie zu fragen: warnm

, aber sie hatte ihre Rechte schon auf seineu Arm gelegt, und ihm in das gramentstellte Antlitz blickend, sagte sie fest: „Ja — aber Du darfst mich nicht verurlheilen. Ich habe aus Dich oder ein Wort von Dir gcwariet — lange — lange — und dann kam das andere — und das mußte fein. Glaube mir, Georg — glaube mir und — frage mich nicht.' ES lag eine so überzeugende Wahrhaftigkeit, eine so zwingende Gewalt in dem, was sie >agte und wie sie es sagte, daß «das Haupt senkte und leise, beinahe demüthig sprach

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.11.1935
Physical description: 6
Winter über erhalten dürste. IIDinnejànger Heitere Skizze von Käte Biel. Nach der Geburtstagsfeier eines Freundes standen Herta und Georg fröstelnd in der Dun kelheit und waren der Bosheit der Tatsachen aus geliefert: Bahnen verkehrten nicht mehr. Georg schlug seinen Mantelkrangen hoch. „Wir nehmen ein Taxi!' „Haben wir schon vorhin genommen. Jetzt müssen wir also gehen!' Herta war, im Hinblick auf die baldige Eheschließung Sklavin eines pein lich genau ausgestellten Sparplanes

, der sich aus die beiderseitigen Gehälter bezog. „Für das Geld bekomme ich ja schon ein Drittel Tischdecke.' „Das Glück liegt nicht in einer Tischdecke!' Georg war ärgerlich. Und während sie ihre Schritte nun in den einsamen Straßen hallen ließen, redete er, müde und launisch, jene Liste herunter, die er über Hertas schwarze Eigenschaften n seinem Gedächtnis angelegt hatte. Zum Schluß agte er dann noch: „Und Du bist furchtbar an pruchsvoll!' „Ich?' Herta war entrüstet, besann sich aber rasch. Zartes Beleidigtsein

in ihr« Stimme ver webend, fragte sie: „Liebst Du mich?' Wichtige Worte darf man im Alltag nicht allzu oft gebrauchen, sonst werden sie fadenscheinig. Georg schien denn auch peinlich berührt. „Ja!' sagte er kühl. „Und trotzdem bist Du nicht imstande, ein Opfer für mich zu bringen, geschweige denn, eine große Tat für mich zu verrichten?' „Bitte, kein Pathos vor dem Frühstück, liebes Kind! — Übrigens: habe ich nicht schon ungezählte Viertelstunden auf Dich gewartet?' „Ja', erwiderte sie still

„aber nach meinem Badewasser hast Du noch nie gefragt.' „Nach deinem was?' Georg lachte verständ nislos. „Was soll Ich damit?' „Cs trinken!' flüsterte Herta sanft. „Ich bin doch nicht wahnsinnig!' meinte Georg freundlich und gab innerlich der Bowle an Hertas seltsamer Forderung schuld. Herta ließ sich nicht beirren. „Und Badewasser trinken — das war einem Minnesänger noch ein Genuß. Kein Opfer! — Ulrich von Lichtenstein erzählt in seiner Lebensgeschichte ' Nun hatte Georg begriffen. „Cr war bereits

eine Entartungserscheinung. Es gibt würdigere Vertreter des Minnesangs, zum Beispiel Walther von der Vogelweide.' Diese unausrottbare männliche Sachlichkeit, dachte Herta verdrossen. „Weiß ich doch. Ich will a auch sogen, Georg, — früher, da wurden die Frauen noch angebetet.' „Werden sie auch heute noch', behauptete er liebenswürdig. „Sie müssen nur danach sein: anft und gemütvoll!' „Oh', sagte Herta aufgebracht „die angebetete l)ame des Ritters Ulrich war so gemütvoll, daß ie voy^hm verlangte, er möge

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Dolomiten
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Page 11 of 16
Date: 25.02.1939
Physical description: 16
degll Argentlerl Nr. 18 Jas Wunder am Wege Roman aus dem Salzburgischsn. Von Else S o j a»P l e n k. llrhebcrrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München. (28. Fortsetzung.) Das Spitalgebäude taucht auf vor Laca- mores Augen. Eine starke Unruhe bemäch tigt sich seiner. Wird er Georg daheim an- trefsen? Der Wagen hält vor dem Spitaltor. Laca- more springt elastisch aus dem Wagen. Der Torwart grüßt höflich, er kennt den Protek tor der Anstalt seit Jahren. Sogleich winkt er Ali, der mit verbundenem

Fuß eben über den Flur humpelt. „Hallo — Kaffeebohne — melde deinem Herrn, da7 Herr Lacamore hier ist!' „Eich gehe gleich mit dem Knaben', erklärt dieser rasch und folgt Ali über den Hof in den von Georg bewohnten Trakt. Georg hat nach der Morgenvisite einen jungen Kollegen ersucht, ihn für den Vor mittag zu vertreten, da er einen unaufschieb baren Gang vorhabe. Nun steht er, schon fast vollständig zum Ausgehen gekleidet, vor dem Spiegel und bindet eben die Krawatte, da Ali mit scheuem, verstörtem

Gesicht eintritt und Lacamores Besuä) meldet. Da steht Lacamore schon im Zimmer und Georg bedeutet dem Knaben schweigend, den 'aum zu verlassen. Dann sind die beiden Männer allein miteinander, stehen sich Aug' in Auge. „Du — willst ausgehen?' hegstrut, Laca more hastig, da Georg beharrlich schweigt. „Du gehst — zu Carragnol?' „Ja', antwortet Georg. „Ich gehe zu Carragnol.' „Du wirst ihm sagen —' „— daß ich meine Rechte auf Simone nicht an einen hergelaufenen Abenteurer ab trete.' „So!' Lacamore tut

einen tiefen Atem zug. „Und dann? Was dann?' Georg wendet sich achselzuckend ab. „Dann will ich dir eines sagen: Du tust Carragnol unrecht. Er hat bis heute die Braut des anderen respektiert. Er weiß bis heute nicht, daß Simone das Verlöbnis lösen will um seinetwillen. Daß Simonens Liebe auf ihn gefallen ist, wer kann dafür? Die Liebe geht ihre eigenen Wege und läßt sich nicht zwingen. Oder glaubst du, Simone von Carragnol zurückfordern zu können? Du würdest einem Unschuldigen unrecht tun und mein Kind

unglücklich machen. Willst du das, Georg?' Lacamore umklammert Georgs Arm: „Georg Ein Vater bittet dich. Mein Kind hat heute nachts geweint. Simone zittert —' „Um Andre Carragnol?' Georg lächelt müde, nicht ohne Ironie. Einen Augenblick besinnt er sich. Dann streift er den Ver lobungsring vom Finger. „Hier ist der Ring. Ich gebe Simone frei.' „Georg ' Lacamores Stimme zit tert. „Nun hast du mehr getan, als da du mir das Leben gerettet.' „Und Simone hat mir mehr genommen als sie weiß', fällt Georg

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 07.05.1924
Physical description: 8
(Erpressung) und verneinten die dritte an sie gerichtete Frage we^ gen der Täterschast der Angeklagten. Aus Grund dieses Wahrspruches der Geschwore nen mußte der Freispruch Oer Angeklagten ersolgen. Die Verhandlung leitete Appellationsrat von Attlmayr, die Anklage vertrat Anwalt des Königs Linssr. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Max Kirchlechner. ch - Meuchlings erschossen. Am Montag, den 5. Mai, begann vor dem Schwurgerichte in Bozen der auf 2 Tage anbe raumte Strafprozeß gegen Johann Georg Pich

und fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Vorlebe«. Die schwere Tat des Johann Georg Pichler hatte folgende Vorgeschichte: Der von der Ortschast Stilfs ziemlich abgelegene Mansutthof ist je zur Hälfte Eigentum der Familien Pichler und Gutgsell. Das Verhältnis der beiden Familien war gerade nicht ein ausgesprochen feindseliges, immerhin hatten je doch beide nicht viel für einander übrig. Der heu tige Angeklagte Johann Georg Pichler

als Ma trose anwerben. In der Folgezeit kam er als Ma trose unter verschiedenen Flaggen in aller Herren. Länder und landete schließlich im Jahre 1914 in Bollingen im Lothringischen. Ab Oktober 1916 lei stete er nach einer Musterung in Karlsruhe, in Salz burg. später dann in Pejo am Sulzberg Kriegs dienste. Nach Kriegsende nahm Johann Georg Pichlcr im Vaterhause im Mansutthose in Stilfs Aufenthalt und betrieb zeikveife das Schmuggler- geiverbc. Ein verhängnisvoller Schmugglergang. Am Pfingstsamstag 1920

begab sich Johann Georg Pichler, dessen Bruder Oswald, dann Simon Reinstadler und Emil Gutgsell aus einen Schmug gelgang in die Schlveiz. Arn Rückwege — der Weg führte über die Stilfseralpe -7— fielen die Brüder Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der Finanzier!, blieben bei K Wochen.in Untersuchungs haft, wurden später jedoch wegen dieser Straftat amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pickler einen Schaden von angeblich 4090

sich Johann Georg Pichler, wie er sagte, neuerdings genötigt, -dem Schmuggel nachzugehen und wurde hiebe» mit einer Schmugglerin bekannt. Im Ver kehr mit dieser Schmugglerin verlor Pichler auch seine Gesundheit. Diese beiden Umstände, der Ver lust seiner Ersparnisse und seiner Gesundheit, haben aus sein Gemüt so gedrückt, daß er nahe daranstand, sich in Innsbruck, wo er sich behufs Heilung seiner Krankheit aufhielt, das Leben zu nehmen. Als erste Ursache seines Unglücks habe er ausschließlich «den Verrat

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Der Burggräfler
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Page 4 of 10
Date: 07.05.1924
Physical description: 10
(Erpressung) und verneinten die vritte an sie gerichtete Frage we gen der Täterschaft der Angeklagten. Auf Grund dieses Wahrspruches der Geschwore nen mußte der Freispruch der Angeklagten erfolgen. Die Verhandlung leitete Appellaiionsrat von Attlmayr, die Anklage vertrat Anwalt des Königs Linscr. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt Dr. Max Kirchlechncr. * Meuchlings erschossen. Am Montag, den 5. Mai, begann vor dem Schwurgerichte in Bozen der auf 2 Tage anbc- raumte Strafprozeß gegen Johann Georg Pich

und fand durch die schwere Verletzung, hauptsächlich des Kleinhirnes, den sofortigen Tod. Ein abenteuerliches Vorleben. Die schwere Tat des Johann Georg Pichler hatte folgende Vorgeschichte: Der von der Ortschaft Stilfs ziemlich abgelegene. Mansutthof ist je zur Hälfte Eigentum der Familien Pichler und Gutgsell. Das Vlwhältnis der beiden Familien war gerade nicht ein ausgesprochen feindseliges, immerhin hatten je doch beide nicht viel für einander übrig. Der hrm- ttge Angeklagte Johann Georg Pichler

Äs 'Ma trose anwerben. In der Folgezeit kam er als Ma trose unter verschiedenen Flaggen in aller Herren Länder und landete schließlich im Jahre 1914 in Bollingen im Lothringischen. Ab Oktober 1916 lei- I stete er nach einer Musterung in Karlsruhe, in Salz- 1 bürg, später dann in Pejo am. Sulzberg Kriegs- I dienste. Rach Kriegsende nahm Johann Georg j Pichler im Vaterhause im Mansutthofe in Stilfs 1 Aufenthalt und betrieb zeitweise das Schmuggler- I gewerbc. I Ein verhängnisvoller Schmugglergang

. ! Am Pflngstsamstag 1920 begab sich Johann ! Georg Pichler, dcpen Bruder Oswald, bann Simon I Neinstadler und Emil Gutgsell auf einen Schmug- l-gelgang in die Schweiz. Am Rückwege — der Weg J führte über die Stilfferalpe — fielen die Brüder « Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der ! Finanziert, blieben bei 6 Wochen in llntersuchungs- ! hast, wurden später jedoch wegen dieser Straftat ! amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsächlich ! Saccharin, wurden beschlagnahmt und erlitt Johann Georg Pichler

das verlorene Geld wieder hereiltzubringcn, sah I sich Johann Georg Pichler, wie er sagte, neuerdings I genötigt, deni Schmuggel nachzugchcn und wurde ! hiebei mit einer Schmugglerin bekannt. Im Ver- ! kehr mit dieser Schmugglerin verlor Pichler auch I seine Gesundheit. Diese beidcu Umstände, der Ver- ! Inst seiner Ersparuipe und seiner Gesundheit, haben ! auf sein Gemüt so gedrückt, daß er nahe daranstand. ! sich in Innsbruck, wo er sich behufs Heilung seiner ! Krankheit aufhielt, das Leben zu nehmen

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Lienzer Zeitung
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Page 14 of 20
Date: 23.09.1905
Physical description: 20
Georg war sprachlos. Das war ja ein noch weit größerer Schurke als er einer war, wenn er sich überhaupt zn den Schurken rechnete. Er hatte die unselige Tat in total unzurechnungsfähigem Zustande getan und jedenfalls in höchster Not, jener aber war ein Halsabschneider erster Güte, ein Kerl, der darauf ausging, einen Menschen zu ruinieren. — Wie verhielt man sich nun da? „Mein bester Herr Stilberger, ich habe nichts mehr,' lallte der Gutsbesitzer mit trockenem Gaumen. „Bedenken Sie, ich tat

, es sind doch dreitausend Mark für uufereiuen ein nicht zu unter- fchätzendes Kapital. Ich treibe Sie iu keiner Weife, Herr Mann. Mit der Auszahlung der fünftausend Mark hat's Zeit bis zur Regulierung der Nachlaßmasse und Sie im Besitze Ihres Erbteils sind. Aber ich mache Sie selbstverständlich für den mir erwach senen Schaden verantwortlich und verlange von Jhneu die mir entgangeneu dreitausend Mark. „Mit welchem Rechte?' brauste Georg auf, den es in allen Gliedern prickelte, den Kerl, wo er saß, niederzuhauen

er bei. Als gegen zwölf Uhr Georg sein Lager an der Seite seiner ahnnngSlos schlummernden Gattin aufsuchte, war er blaß bis in die Lippen. Seine Hände zuckte» nervös und seine Augen irrten wie hilfesuchend in dem dunklen Raum umher. „Du, Orgi, es ist doch ein ganz netter Mensch, dein Herr Stil berger,' lallte Frau Rosi schlaftrunken. „Er gefällt mir sehr. Ein uetter Mensch.' „Jawohl, mein Kind, ein riesig netter Mensch,' echoete Georg. Und zwischen den Zähneu zischte er das Wort hervor: „Blutsauger!' Am folgenden

Morgen fuhr Lorenz Stilberger im heitersten Herbstsonnenschein dahin. — Georg begleitete ihn bis zur Bahn. Dort nahmen sie herzlich voneinander Abschied. Mit schwerem Gemüt kehrte Georg nach Palchin zurück. Wird er ihn los sein mit den achttausend Mark? Wird er nicht wieder und immer wieder kommen und fordern? — Was hatte ihm nun diese verfluchte Nacht vom 19. auf den 20. Oktober eingebracht? Eiu ganzes Leben voller Angst und Schrecken. Ja, Georg Mann war sehr verändert vor vierzehn Tagen

von dem Begräbnisse seines Onkels heimgekehrt. Seinen Freunden war sein verändertes Wesen ausgefallen. Mitten i» Lnst nnd Heiter keit konnte plötzlich eine große Melancholie den fönst uuverwüst- liche» Gutsherr» überkommen. Er war nervös geworden, schreckte ganz unvermittelt zusammen, war zerstreut. Freilich, freilich, ein Mordfall in der Familie ist etwas anderes wie ein gewöhnlicher Todesfall. Und Georg Manu war eben Gemütsmensch. — Seine Freunde behandelten ihn rücksichtsvoll wie einen Kranken. Georg merkte

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 09.09.1903
Physical description: 8
Nr. 2N4 Sumpflanci. Roman von Vor» Vuncke». t?!-chdr»a »«r!ot0!> 30. Fortsetzung. ^ Sehen Sie, so ist sie nun, Herr'Hellweg. Immer gleich mit dem Kopf durch die Wand. In diesem Fall hat sie mit ihrem Eiser wenigstens recht.' Er reichte Georg die Hand über den Tisch hinüber. »Uns soll ihre Eva jeden Tag, jede Stunde willkommen sein.' „Zu gütig. Herr Jusiizratl,.- Georg warf einen unsicheren, fragenden Blick aus Anna. „Laß das Uind ruhig kommen, Georg. Auch in SegenhauS wird sie aul ausgehoben

befreien. Begleiien Sie uns, lieberKollege?' .Weuu Sie gestalte,>, Herr Jnstizralh. gern Du bleibst, wohl noch, Georg? Nach ^,Ua Eva ist es ja keine Reise. wiciur uns unglückliche nach Berlin Berbaunte. Nominell Sie. Fräulei» Hilde, wir wollen u»i.r traurige? Geschick mit Würde zu Nagen verinchen.' Die Räthin halte sich zurückgezogen. Anna und Georg waren allein unten in der Geisblatilaube zurück geblieben. Es war beinahe dunkel in dem engen, einge schlossenen Raum. Sie saßen nebeneinander

auf dem kleinen, an der Rückwand der Laube eingeladenen Bänkchen, aber trotzdem ihre Körper sich beinahe berühren mußten, war es wie eine große Klust zwischen ihnen. Keines sprach geraume Zeit ein Wort. Endlich sprang Georg auf. „So kann's nicht bleiben, Anna — Du wirst das selbst fühlen. Es mnß klar werden zwischen uns. selbst wenn wir nichts als — Freunde sein wollen!' „Du — Du wolltest mich nichts fragen, Georg!' „Ich frage nichts,' fuhr er auf. „so viele Tausende Von Fragen mir auch in diesen wenigen

) gelitten haben, und ich allein bin vielleicht der schuldige.' Sie rang die Hände in bitter verzehrender Qual. „Nein, — o nein — Du nicht, Georg — Du darfst Dich nicht anklagen.' „Dennoch thue ich's. Auch Schweigen im un rechten Augenblick kann zur Lüge werden, nicht noch einmal will ich's aus mich nehmen. Vielleicht iü eS noch nicht zu spät, wieder gut zu machen. Ich biu srei. Du kannst frei werden, wenn Du willst wen» Du den Miuh, die Kra t hast. Ein Manu, der vier Jahre nicht an Deiner Seite

und sich gemeistert hatte. Anna hatte auch jetzt noch kein Wort gesprochen. Aber ihre Hand, die noch in der seinen lag. als er nun wieder neben ihr stand, war von der Gluth der seinen durchströmt worden und bebte in seinen fiebernden Fingern. Sie waren zusammen aus der Laube getreten. Der Mond war ausgegangen und schien voll auf ihre weißen, erregten Gesichter. Georg beugte sich über sie und sah ihr flehend ins Ange. Aber sie wich seinen Blicken aus, sie schien ihn überhaupt nicht zu sehen. Vor ihr stand Rudolf

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 19.02.1859
Physical description: 6
die Zanitscharen. ist ober zu schwgch. «was W thun. Die Her-sen Serbiens, von zwei SMen he- droht, suchen «Ruhe und Ordnung' dprchsijlschau- dervolles Blutbad /Februar tM) Herzustellen. Jetzt «ritt der schwarze Georg, auf.Die Zanitscharen wpl- len ihn fangen, sie finden aber bloß sein leeres Oe- Host, das in Wammen aufgeht. Er sieht zu von ei nem Berge. Nichts war ihm geblieben, -als sein erhöh ter Rachedurst. Waffen und Hmduckensrulnde. Hin Zanitscharenbeamter bei Belgrad liegt eines Morgens ermordet

vor seinem niedergebrannten Hause, eine That des schwarzen Georg, der nun mit einem Schlage Held Serbiens wird. Allrs. mit Rache im Herzen strömt ibm zu. Sein Racheeorps verbrennt und er mordet Alles, was Türkisch beißt, über das Land hin. Ueberall bilden sich neue FreieorpS der Rache. Die Zanitscharen bitten um Frieden, aber der schwarze Ge org weist sie ab. Sie werben in benachbarten Län den« alles Gesinde! an. und suchen sich so von außen zu stärken. Die Serben sahen nun ein. daß Einheit m ihren Guerilla-Nachckrieg

kommen müsse, und wähl ten den schwarzen Georg zum «Commandanten von Serbien.' Er warf Zuzüge der Zanitscharen aus Bosnien und der Bulgarei mit dem gründlichsten Erfolge zurück, dann rückte er mit reicher Beute gegen Belgrad, und eroberte es. Die vier Häupter der Janitscharen-Negierung liegen am folgenden Morgen zu den Füßen des schwarzen Georg. Der Sultau hatte die Serben bisher sogar Unterstufen lassen. Aber nun sollte es gut sein, man sollte die Waffen niederlegen. Die Großen Serbiens

waren, wie der schwarze Georg, noch nicht zufrieden, aber schon neidisch auf die Popularität und Macht ihres Commandanten. Sie drangen in ibn, daß er das Eommando niederlege, besonders der Änes Tdeo- dosje. der hinzufügte, daß er seine Befehle nicht mehr beachten werde. Der schwarze Georg, mitten i i ter lihiien stehend, blitzt unter seinen schwarzen Brauen hervor, zieht ein Pistal aus der breiten Bnisttinde und mit den Worten: «Dann nimm, was dem Em pörer gebülm!- schießt er ihn durch die Brust. Der Meuterer zuckt

einige Male in, Krem der, serbischen Großen und liegt dann sttll. Der schwarze Georg berathet mit den Umstehenden, ungestört von ihnen, ungestört von dem stillen Manne zu ihren Fußen. Der Kampf wird mm als Revolution fortgesetzt, der schwarze Georg wird ihr absolutes Haupt (lLE). Aber er schwankt schon beim ersten Schritt, bittet ^Oesterreich, dann Nußland um — Unterstützung der .Revolution, und wird auf türkische Gnade verwiesen. Diese kommt in Form eines türkischen Heeres. Der Kommandant von Serbien

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 16
Date: 19.04.1934
Physical description: 16
und auch deren Frauen auf richtiger Dank gebührt, da sie im Kampf um die Heimat erde viel Freud und Leid mitmachen mußten, bis diese Anzahl von Jahren erreicht wurde. Manche Erbhosbe- sitzer könnten auf Grund alter Schriften noch weit zurück den Nachweis erbringen, daß ihre Vorfahren am gleichen Hof gewesen sind. Amtlich wurde erhoben, daß beim Putzerbauer (Johann Paier) der Stamm auf 1679, beim Seppenbauer (Joachim Wimmer) auf 1690, beim Kinkbauer (Johann Sonnerer) auf 1700, beim Offal- bauer (Georg Maier

und 23 dritte Preise; c) Häring: 11 erste, 30 zweite und 5 dritte Preise; d) Angath: 11 erste und 5 dritte Preise; «) M a r i a st e i n: 12 erste Preise, a) Wörgl: Georg Egger 1 erster; 2 zweite, 2 dritte; Krankenhausverwaltung 1 erster, 2 dritte; Franz Kofler 1 erster, 2 zweite, 1 dritter; Jakob Spiegl 1 erster, 4 zweite; Joses Werlberger 5 zweite; Johann Sillaber 1 zweiter; Nochburg Kofler 1 zweiter, 2 dritte; Johann Straffer 2 zweite; Korbinian Auer 4 zweite; Sebastian 1 zweiter, 1 dritter; Lorenz

Gasteiger 1 zweiter, 1 dritter; Joses Klingler 3 zweite; Mich! Drixl 1 zweiter, 1 dritter; Ant. Graus 1 zweiter, 3 dritte; Andrä Felderer 1 zweiter, 1 dritter; Joses Falbesoner 3 zweite; Johann Weißbacher 1 zweiter; Anton Hetzenauer 1 zweiter; Johann Sollerer 1 dritter; Maria Rabl 1 dritter; Josef Schipslinger 3 dritte; Johann Huber 4 erste, 4 zweite, 2 dritte (letzter für Pinzgauerrasse). <b) Kirchbichl: Matthias Huber 5 erste, 10 zweite, 8 dritte; Mart. Ausinger 4 erste, 7 zweite; Georg Rendl 2 erste

, 3 zweite, 2 dritte; Michl Brunner 1 erster, 1 zweiter, 2 dritte; Gottfried Kofler 1 erster, 2 zweite; Josef Unterrainer 1 erster; Joses Stöckl 1 erster, 6 zweite, 1 dritter; Johann Schipslinger 1 erster, 2 zweite, 2 dritte; Elise Mayr 1 erster, 1 zweiter, 1 dritter; Peter Winkler 1 erster; Johann Fritz 4 zweite, 3 dritte; Johann Gasteiger 1 zweiter; Andra Fluckinger 2 zweite; Johann Georg Mayr 3 zweite, 3 dritte; Jos. Gaisbacher 1 zweiter; Georg Lintner 1 zweiter; Jdhann Loinger-3 zweite, 1 dritter

1 zweiter, 2 dritte; Josef Bramböck 2 zweite, 1 dritter; Georg Lettenbichler 1 dritter; Johann Steiner 1 dritter, s) M a r i a st e i n: Josef Schnellrieder 1 erster. Zillertal. Hart. (Tischlermeister Johann Lack st ä t t e r) wurde am 14. April unter zahlreicher Beteili gung zur geweihten Erde bestattet. Er war längere Zeit krank upd wurde oft mit den hl. Sakramenten versehen. Gottergeben ist er in seinem 49. Lebensjahre verschieden. Lackstätter hat als Oberjäger den Weltkrieg mitgemacht

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 18.10.1934
Physical description: 6
Donnerstass, den 18. Ottober 1934, Xll .A s p « n, e k k u n g' -ei te D«s irisWeSchWl ter serdislhe» Köche Der mysteriös« Mord an Körrig Alexander >. be- 'deutet ein neues Ereignis in der blutigen und tragischen Geschichte ver Dynastie Karageorge witsch. Der Gründer der gegenwärtigen Dynastie. Kara-Georg, der „Schwarze Georg', war im Jahre 1779 in Belgrad von französischen Eltern geboren. Sorbiten stöhnte zu jener Zeit unter dem Joch der Türken. Georg der Schwarze organi sierte ein« Eeh«img

. Durch seine Erfolge berauscht, zögerte Kara Ge org nicht, die Türkei selbst anzugreisen. Er wurde besiegt und sloh nach Rußland, wo er den Prin zentitel erwarb und zum General der kaiserlichen Armee ernannt wurde. Als er 1817 nach Serbien zurücklegte, um einen neuen Ausstand gegen die Türken 'zu organisieren, wurde «r ermordet. — Kara Georg soll der Geschichte nach so^ grausam gewesen sein, daß «r zur Ausrechterhaltung der Autorität selbst seinen eigenen Bater und sei n eu Bruder tötvn ließ

, als er sie der Konspiration mit dem Feind verdächtigte. Die Dynastie Obrenowitsch. Der Nachfolger Kara Georgs Wurde sein Mör der Miloch Obrenowitsch. der jedoch 183!) zu Gun sten seines Sohnes abdankte/Aber der Sohn von Kara Georg, Alexander, konnte Michel Obreno» witsch vom Thron vertreiben und sich selbst 1842 auf den serbischen Königsthron sehen. 1875 mußte Alexander vor seinen Feinde» fliehen, um dem blutigen Geschick seines Vaters zu entgehen. Der alte Miloch Obrenowitsch nahm wieder die Macht in die Hand

Dimitrigewitsch Apis war, ermordet wurde. Die karageorgewitsch Der Thron von Serbien siel dann Peter Kara georgewitsch zu, der von Oesterreich unterstützt wurde. Der Thronerbe Peters 5. war biZ zum Jahre 1909 der älteste Sohn Georg. Georg war «in großzügig und leidenschaftlich veranlagter Mensch und hatte von seinem Vorfahren Kara Georg den unauslöschlichen Haß gegen die Unter drücker seines Landes geerbt. Als die Herzego Win« von Oesterreich annektiert wurde, stellt« er sich an die Spitze der nationalen

Bewegung. Spä ter soll er sich sogar mit der „Schwarzen Hand verbunden haben. Oesterreich machte seinen Ein fluß soweit geltend, daß der König seinen Sohn zwang/ aus alle seine Thronrechte'zu Verzichts Der zweite Sohn des Königs Peter Alexander wurde daraufhin legitimer Nachfolger. Während des Krieges kämpfte Georg Helden hast und wurde schwer verletzt. Als der König Peter starb, kam es zu einem harten Konflikt zwi schen Georg und seinem Bruder Alexander Georg behauptete, daß seine Abdankung

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Alpenzeitung
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Page 6 of 6
Date: 28.01.1936
Physical description: 6
der zwei Jungen sind im Filme präch tig wiedergegeben und schließlich gelingt es Jackie Coo per mit einem letzten köstlichen Kup, sich wieder den Platz im Herzen seines Mains zu sichern unk über 'à zu siegen. Einlage eine Foxschau ^Das grüne Zrland'. Beginn S, S.30, S, 9.3» Uhr. -5 » » Thoalerkino. „Mein Leben bist du'. Eine musikalische Komödie mit Gino Sabbatini, Maria Denis und Gian franco Giochetti'in den Hauptrollen. Durch eine Ver wechslung wird Georg, ein Verkäufer der Eintritt, in 'eine private

Silvestergesellschast möglich, wo er die Toch ter des Hauses kennen lernt. Er gilt als eine bekannte Finanzpersönlichkeit, der er ähnlich sieht. Gerne möchte er den Irrtum erklären, doch es ist unmöglich. Bei ei nem neuerlichen Zusammentreffen mit Nora, der Toch ter, möchte er wenigstens ihr den Irrtum erklären, doch die Sorge, dadurch die Liebe Noras zu verlieren, hält ihn zurück. Die inzwischen finanziell zusammengebroche nen Eltern Noras möchten sich durch eine Geldheirat Noras sanieren. Georg, welcher indessen Posten

wech selt, hat Gelegenheit, den Heiratskandidaten kennen zu lernen, welcher seinerseits ebenfalls Nora um des Gel des willen zu nehmen gedenkt, da er sie noch reich wähnt. Es gelingt Georg, die Eltern von diesen Heirats- Plänen abzubringen und ihr Einverständnis zur Ehe Zwischen ihm und Nora zu erreichen. Ein sentimentaler Film, welcher bewegt, wo jedoch auch die Lachmuskeln reichlich in Aktion treten. Beginn: S. 6.30, 8, 9.Z0 Uhr. DK englisch« ÜöNigskron«. Die englische Köyigstrone, die König

ausgeschmückt werden wird. Auch abgesehen von der historischen Bedeutung ist ihr realer Wert unermeßlich. Zum Tocke Georgs V. Vater und Sohn. Es ist allgemein bekannt, daß Georg V. und Eduard VII. die größten Gegensätze waren. Und das gilt nicht nur für den Charakter und die Per sönlichkeit von Vater und Sohn, sondern auch für alle Gewohnheiten, Liebhabereien und Passionen — wenn man von letzteren bei Georg V. überhaupt sprechen kann, der außer der Leidenschaft für Briefmarken keine besaß. Eduard VN. liebte

die Treibjagd; Georg V. gab dem ruhigen Angeln den Vorzug. Den Vater sah man auf allen Rennplätzen; der Sohn ging viel lieber zu sportlichen Veranstaltungen. Eduard war ein leidenschaftlicher Theaterbesucher und ver götterte die Bühne, und namentlich die Schauspie lerinnen; Georg liebte die stille Kammermusik, Mendelssohn und Gounod waren seine bevorzugten Komponisten. Eduard VIl. war vom Kartentisch nicht fortzubekommen, Poker war noch das harm loseste Spiel, dem er sich hingab; er war ein Held

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 23.03.1938
Physical description: 6
hatte schon -langst den Hörer wieder aufgelegt und haderte mit dem Bräutigam Klaus Bornemann. der sich Vorwürfe machte, gegen Leonie zu hart gewesen zu sein. Gleich darauf trat Georg, sein Kollege, ein- „Leonie war da', sagte er, „sie .woll te pich sprechen ' Er ging zum Spülbek- iken,UV wusch sich die HMe. „Ich «habe sie gesehen', antwortete Klaus. „So —' Georg bürstete -eifrig an sei nen Nägeln -herum- .Dann ist es ia gut. Hattet Kr Zeit, euch zu sprechen?' Klaus zögerte ein wenig. „Ich hätte wähl Zeit

gehabt', sagte er, „aber ich ipollte Leonie nicht sehen.' Georg machte «in erstauntes Gesicht: „Nanu, habt ihr euch gezankt?' „Nein, das heißt — nachher, am Te lephon.. .', er sah unentschlossen vor sich nieder, „kurz und gut, ich möchte Nicht, daß Leonie mich im Krankenhaus be sucht.' „Hm', antwortete Georg nur und trocknete seine Hände. „Sich mal, Georg, du bist mein alier Freund, du ^kennst Leonie, du wirst ver stehen, was ich sage. Sie ist nicht das. was man ein nettes Mädchen nennt

, sie ist einfach eine Dame. Ich schätze das an ihr, iih liebe ihre Haltung und ihre Ele ganz, sie sind mir sehr sympathisch als Gegengewicht zu dem, was man den ganzen <Tag über hier sehen und Hören muß — aber in einer Klinik ist das ein fach fehl am Platze, verstehst du?' „Hm', sagte Georg nur wieder, .voll kommen undurchsichtig. „Ja', wiederholte Klaus, „ich finde es geradezu aufreizend. Ich weiß, sie meint es nicht so, aber sie wirkt eben so in ihrer damenhaften Unnahbarkeit, sie sieht irgendwie

über alles hinweg, was mir wichtig und bedeutsam ist. Sie hat hier manchmal so eine Art. als ob sie die Liebhabereien eines kleinen Jungen mit einem leisen Lächeln mitansähe.' .Du bist noch sehr jung', sagte Georg und warf das Handtuch über den Halter. Klaus wollte eben etwas antworten, als die Schwester kam und meldete, daß alles schon oben im Operationssaal bereit sei und daß der Herr Professor schon warte. Klaus und Leonis Hatten noch einen kleinen Tisch an dn Brüstung der Loqe bekommen und sahen

: „Jetzt sind Sie wieder bald ganz gesund, Fräu lein Leonie.' Das junge Mädchen sah aus traurigen Augen auf die Schwester. „Kann ich -nicht einen Stiegel Haben, Schwester Helene?' „Nein, Spieg-l sind streng oerboten', scherzte die Schwester, „das macht nur ei!?l ' Die Kranke seufzte. „Sehe ich >ehr -chlimm aus, Schwester?' ..Nock ein paar -kleine Hautübertra gungen, und man sieht überhaupt nichts p:chr'. antwortete l'ie Schwester aus- msichenti. Georg trat ins Zimmer. „Nun, w-e gebt er unserer Kranken?' fragte

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 04.05.1941
Physical description: 6
halb vergessen hatte, lachend ein willigte, freilich nicht ohne daß sich der Schulmeister, wie sauer es ihm ankam, mit einer Flasche des besten Schnapses Ehrlich wahrt am längsten' losgekauft hatte. „Denn', sagte Mensch, „morgen Wanderschaft, und staubig, Kamerad^ der abenteuerliche geht's wieder auf die Straßen sind und man hat nicht immer ein Paar Lippen zur Hand, an denen man seinen vertrockneten Mund erfrischen kann.' Joachim Lange. Me denkende Fabrik / Eine Geschichte von Georg A. Veoemann

macht und besonders geeignet ist, das Vertrauen des Geschäftspartners zu ge winnen. John Agil hätte zwar noch eine sehr wichtige geschästiche Verabredung wahr«! zunehmen gehabt; aber vielleicht, meinte! er, könne er diese Sache auch telefonisch erledigen. beide auf den Weg in die Siebenundfünf- zigste Straße, wo Georg Daking wohnte. Matt, der alte, trotz seiner ein wenig phantastisch anmutenden Livree recht vor nehm wirkende Diener, grüßte die Herren ehrerbietig. „Matt, führen Sie Hern Agil

zum Te lefon in meinem Arbeitszimmer!' war das erste, was Georg Dakina anordnete. „Jawohl, gnädiger Herr!^ antwortete Matt, und setzte hinzu: „Aber...' „Es gibt kein Aber!' schnitt ihm Georg Daking mit großer Geste des Wort ab. Matt versuchte möglichst nahe an das Ohr seines Herrn zu gelangen, um ihm allen Anschein nack „Was sind das rief Georg Daking'in Der Vorsitzende bat ums Wort: „Wir nicht!' ch etwas zuzuflüstern, für Manieren, Matt!' g in Heller Empörung aus, da Jöhn Agil zweifellos Matts Ber- uch

ruhig jetzt!' zischte Georg Daking zornig und hielt schon sein Ohr an die Tür gepreßt, um kein einziges Wort zu überhören, das in seinem Ar beitszimmer am Telefon gesprochen wur de. Aber Georg Daking hatte es gar nicht nötig, sich anzustrengen? John Agil sprach so laut, daß man seine gewichtigen Worte auch noch durch die Tür ins über nächste Zimmer gehört hätte. „Jawohl, Her Präsident!' erwiderte er. „Ich bin mit dem Abschluß einverstanden. Ich werde meinen Sekretär noch heute mit besonderer

und, wenn möglich, einander tüchtig zu über vorteilen. „Darf ich Sie noch zu mir nach Hause einladen? Dort können wir in aller Ruhe unsere Pläne besprechen!' forderte Georg Daking nicht ohne bestimmte Hinterge danken John Agil zum Mitkommen auf. Georg Daking hatte nämlich eine, wenn auch noch nicht bezahlte, so. doch recht feu- Jn dieser Art sprach John Agil noch ei ne Weile weiter nannte riesige Geld beträge ,wie andere Leute über das Wet ter reden und verabschiedete sich schließ lich sehr herzlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 8
Date: 05.05.1924
Physical description: 8
»Der Landsmann' Montag, bcn verschiedenen Flaggen in oller Herr«! Län der und gelangt« schließlich im Jahre 1314 nach Boving«! «n Lochringischen. Ab Oktober 191L leistet« er nach einer Musterung in Karls ruh?, in Salzburg, später dann in Pejo am Nonsberg Kriegsdienste. Nach Kriegsende nahm Johann Georg Pichler im Daterhaufe am Mansutthofe in Stülfs Aufenthalt und be trieb zeitweise das Schmuggle rgewerbc. Durch SchmuggÄ ins llnMck gerate». Am Pfingstsamstag 1920 begaben sich Joh. Georg Pichler

, dessen Bruder Oswald, ferner Snnon Reinstadler und Emil GutgsÄl auf einen Schmuygetgang in die Schweiz. Am Rückwege, — der Wog führte über die Stikfser- Äve, — fielen die Brüder Pichler und Simon Reinstadler in die Hände der Finanzier!, blie ben ekoa 6 Wochen in Untersuchun gshaft, wurden später jedoch wegen dieser Straftat amnestiert. Die Schmuggelwaren, hauptsäch lich Saccharin, wuiÄen beschlagnahmt. Johann Georg Pichler erlitt dabei einen Schaden von angeblich 40VK Lire. Pichler wollte mit dm Gewinn

aus diesem Schmuggelgeschäfte nach Amerika auswandern: so aber hatte er de« Großteil seines Vermögens verloren. Bald nach seiner Haftentlassung wurde dem Johann Georg Pichler hinterbrocht, daß Emil Gutgfell diesen Schmuggel-gang an die Finan zier! absichtlich oerraten habe. Später soll Emil Gutgsell dies selbst eingestanden haben, doch tonnte in dieser Hinsicht bis heute nichts Stich hältiges festgestellt werden. Selbstmordabfichleo. Ilm das verlorene Geld wieder hereinzu bringen sah sich Johann Georg Pichler. wie er sagte

- genossen Emil Gutgsell angesehen und des halb auf Gutgfell, dem er früher ein M?r Freund war, einen heftigen Haß gefaßt. Im April 1921 nahm Johann Georg Pich ler bei seiner SclMester Filomena, verehelich ter Lintner, Bäuerin in Telss. Oberinntai, Aufenthalt und blieb dort mit kleinen Unter brechungen IS Monate. Er war in dieser Zeit stets trübselig gesinnt und weinte sogar manchmal? über den Verlust seines Geldes und femer Gesundheit. Vorher ließ sich Pich ler im Spitale in Innsbruck wegen

seines Leidens behandeln und wurde laut Spitals- bericht am I. April ISA aus dem Spitale geheilt entlassen. Dessenungeachtet hielt sich Johann Georg Pichler immer noch für krank. Im Sommer 1922 nahm Pichler wieder ? am Manfulthofe in Stilfs Aufenthalt. In Z der Nacht zum S. März 1923. so erzählte Pichler, sei er schlaflos in seinem Bett ge legen und habe wieder Schinerzen empfan den, Au deren Bekämpfting habe er zwei Buddel Schnaps getrunken und dies habe ge holfen. Am Morgen des 9. März 1923 sei

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 11.03.1939
Physical description: 16
. durch die die Eindringlinge unbemerkt beobachtet werden können. Die Newyorker Polizei hat allgemeine Verhaltungsmaßregeln für Banken heraus gegeben und darauf aufmerksam gemacht, daß 9!) Prozent aller Banküberfälle zu drei Zeiten gemacht zu werden pflegen: Eine Gruvpe von Verbrechern bevorzugt Hemdärmel zerrissen — macht nichts nimm. Herr —' Am Fuß der Treppe liegt Ibrahim mit gespaltenem Schädel. Georg springt über die Leiche weg. Oben im Gang stolpert er über ein bluti'eckiges Kleiderbündel — das Kammermädchen Colette

— „Eva!' Georg schreit es in Todesangst, die Bilder des Grauens erschüttern ihn — er bebt vor dem nächsten 2lugenblick — was wird er noch sehen müssen? „Eva. — Eva! —' tönt neuerlich sein Schrei. Wieder eine Tür. — Davor mit ausgebreiteten 2lrmen Gaston Lacamore. Er hat eben die letzte Patrone verschossen. Und Gaston Lacamore ist ein guter Schütze. Drei Räuber walzen sich stöhnend auf den Fliesen des Korridors. 'Aber einer ist noch unverletzt. Eine Hüne in weißem Mantel — Mehmed al Ra, der Anführer

. 'Auch er hat seine Munition oer- übossen und niemand bringt ihm Nachschub. Oie anderen — wo bleiben sie nur. — Seit dos Höllending der Franken da unten knat- leri, wird es unheimlich still. Aber mit dem Menschen hier wird Mehmed al Ra ja doch fertig. Mit einem Dolch stürzt er über den wehrlosen Lacamore her. Da kracht ein Schuß. — Mehmed al Ra taumelt, bricht mit durchschossenem Rücken zusammen. „Doktor — nun retten Sie mich zum zweiten Male —' Lacamore ist bis auf den Tod erschöpft. Georg aber hat nur eine Frage

: ..Wo ist Eva?' Lacamore weist nach der Tür. ..Da — ich habe die Tür verteidigt —' Georg will öffnen. Die Tür ist versperrt. Er wirst sich dagegen und fdpeit Evas Namen. — Die Tür kracht in allen Fugen, splittert, gibt nach Der Raum ist raucherfüllt. Die Decke droht bereits einzustürzen. „Eva — Eva —wo bist du —' Beim offenen Fenster ist sie zusammen gesunken. Georg hebt die Ohnmächtige auf die 2lrme und schwingt sich auf das Fenster brett. Die Soldaten sind Herren der Lage, die Räuber tot, gefangen

oder geflüchtet. Nun rücken die Braven' an, um zu löschen, legen Leitern an das Gebäude. 2luch Lacamore ist an ein Fenster gewankt. Ein derber Elsässer faßt ihn au und trägt ihn huckepack die Leiter hinunter. Ein anderer hat eben die bewußtlose Eva aus Georgs Armen ge nommen und glücklich in Sicherheit gebracht — da tönt ein Schrei: „Der Dachstuhl bricht zusammen!' Ein Flammenrauschen, ein Krachen und Prasseln — Georg hat sich rasch auf die Leiter hinausgeschwungcn, er sucht hinab zugelangen — Da braust

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Dolomiten
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Page 3 of 8
Date: 25.01.1939
Physical description: 8
Roman aus dem Salzburgischen. Von Else Soja-Plenk. Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Man». München. (15. Fortsetzung.) Georg hat Simone noch zurechtgebettet und ich dann erhoben. Seine Pflicht als Arzt rft jetan. Ein letzter prüfender Blick in das arte, braune Gefichtchen, in das allmählich >ie Farbe wieder zurückkehrt. Simone, die Kein« Limone lebt, jubelt es in ihm und er lft roh erschrocken, da er gewahrt, mit dem Rädchen allein zu sein. „Ich bin so erschrocken, Doktor', wiederholt Simone

leise, mit halbgeschlossenen Lidern. Re Wimpern ruhen gleich jchwarzseidenen sicheln auf den braunblassen Wangen. Eigentlich ist es eine Schande, daß ich er- chrocken bin.' „Rein, Simone. Es ist keine Schande. Eln feines Mädchen darf auch erschrecken', oer- etzt Georg ebenso leise. „Ein kleines Mädchen — bin ich denn >as?' fragt Simone erstaunt und zieht ihn anft zu sich nieder. Er gräbt die Zähne in die Lippen. Ein kleines Mädchen? Rein. Simone ist noch viel mehr, leine Hexe. Ein unschuldiger Dämon

, üße Versuchung, gegen die er ehrlich ämpfen möchte. Eva will Antwort. Wie steht es mit uns, Beorg? Da läßt er Simones Hand sanft entgleiten, krhebt sich wieder. Eine Eine an- Jm selben Augenblick bringt die Longue- ville Kognak und Gläser. Auch Lacamore ist wieder im Zimmer. Prüfend sieht er Georg ins Gesicht. „Doktor —Ich sehe, daß auch Sie erschrocken sind über das Kind — Sie sind noch immer sehr blaß —' „Ein bißchen überarbeitet', entschuldigt sich Georg verwirrt. Dann greift er hastig

nach dem gebotenen Kognakgläschen. „Auf das Wohl unserer kleinen Patien tin ' Ebenso rasch stellt er das geleerte Glas nieder. „Und nun muß ich fort —' „Doktor kommen Sie bald wieder —' bittet Simones Kinderstimme müde und ver schlafen. „Besteht auch wirklich keine Gefahr?' ver gewissert sich die Longueville besorgt. Georg blickt sie ernst an. „Madame — würde ich wohl in diesem Falle gehen?' Lacamore klopft ihm lächelnd auf die Schulter. „Doktor — ich weiß setzt ganz genau, daß keine Gefahr besteht. Aber morgen

—' „Morgen komme ich selbstverständlich wie der', endet Georg das Gespräch. 14. Die Welt ist schön . . Georg besucht das Lacamore'sche Haus seit lochen täglich, öfter, als es ihm feine Pflicht s Arzt gebietet. Simone ist längst nicht mehr Patientin, ie fliegt Georg sedesmal lachend durch eine lucht prachtvoller, exotisch eingerichteter äume entgegen, umtollt von den beiden „Doktor — wie nett von Ihnen, daß Sie immer so pünktlich kommen ' Georg erschrickt beinahe über dieses Kom pliment. Gewissensbisse

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