haben uns bei dieser Gelegenheit auf's Neue überzeugt, daß in Tyrol vor allen das Schützenwesen blüht, begünstigt durch die staatliche Organisation. Wenn wir zu einem solchen Feste kommen, so kommen wir wahrlich nicht, um hier zu schmausen oder zu zechen, um hier etwa den Gabentempel, der so reich ausgestattet ist, zu leeren. Nein! wir kommen und ich be tone nochmals, was ich schon früher ausgesprochen habe, um würdig zu feiern ein Verbrüderungsfest zwischen den Schützen des deutschen Reiches
und den Schützen des grünen Oester reich.' — Meister Defregger sah von einem Fenster des „goldenen Adlers' dem Festzuge zu. „Das Fest war un vergleichlich schön und kann überhaupt auf keinem andern Fleck der Erde als in Innsbruck so abgehalten werden', lautet wörtlich das Urtheil, das er über den Festzug abge geben hat. Der Gabentempel, der ganze Verlaus und Eindruck des Festes waren der Art, daß Vizebürgermeister Steudel von Wien, der doch auch das Schützenfest in Wien 1880 und unser Tyroler Fest von 1863
fest mit deinem ganzen Herzen!' Insbesondere wurde das auch im Trinkspruche des Dr. Wanicze k, Hof- und Gerichtsadvokat in Wien, betont. Er feierte in seiner Ansprache die Tyroler und die Tyroler Schützen, indem er sprach: „Riesin Austria! Wie herr lich glänzest Du mir vor den Blicken, eine blanke Mauer krone seh' ich stolz das Haupt dir schmücken. Weiter Locken üppiger Fülle reich auf deine Schulter wallen!' So spricht unser unvergeßlicher vaterländischer Dichter Anastasius Grün unser Vaterland
wird zum Schmuck, die Vielheit euch zum Heil. Seid eins in dem Beruf, dem unvergänglich schönen! Die Freiheit mit dem Recht der Sitte zu ver söhnen, Der Zukunft Korn zu streu'n in kaum gepflügte Bahn; Von Sternen seid ein Bund — das ganze Reich umspann' er! Vielfarb'gen Lichts ein Kern, ein einig Sternenbanner! Kein schöneres glänzte dann selbst überm Ocean.' Wochen-Aundschau. Kaiserthum Oesterreich. Am Dienstag den 18. ds. beging unser erhabener Monarch, Kaiser Franz Josef I., seinen 56. Geburtstag. Gewiß