Seite 4 , Folge 7 So schrieb der „Evrriere d'Jtalia', der durch dick und dünn mit den Faschisten geht. Nach chm ist die Bewah rung des Volkstums, der Sprache und der Kultur ein heiliges Recht der Italiener in Tunis. Das gleiche Recht hat aber weder der „Eorriere d'Jtalia', der an Häß gegen die Südtiroler niemandem nachsteht, noch sonst ein Regierungsblatt jemals den SWtirolern Anerkannt. Als Stresemann und die Presse der deutschen Länder für Süd tirol dasselbe verlangten, was die Faschisten
je würdig sein, Gerechtigkeit dauerhaft und währ und alle Formen des Sozialismus .werden bloß die Masken feiger Tugend darstelleno' Der Völkerbund und die Politik Italiens: Mailand, (2. Jänner 1919, Rede in der Scala Meine Ansichten .über die Annexion jenes Tei- les des deutschen Tirol, der von Bozen zum Brenner reicht, sind von wenden geteilt. Vielleicht ist es die Ueberzeugung eines einzelnen. Doch dürften sie einige meiner trentimschen Freunde teilen, welche Brüher im Vertrauen und in der Tat Cesare
, oß um die topografisch beste Grenze zu er reichen, sofern die gute Grenze mit der ethnischen übereinstimmt, es für Italien erstrebenswert ist-, in nerhalb der eigenen Grenzen den Keim des deutschen Jrredentismus zu tragen. Ich möchte Euch sagen, Italien hat allzuviel alten Groill gegen den deutschen Stamm, dessen Verhalten solch schmerzhaften Sta chel im ganzen Volke zurückließ, in sich aufgehäuft, als daß gerade Italien in der Lage wäre, ohne die zwingende Notwendigkeit der Grenzverteidigung jenem Stamme die Glorie
zu geben, mit welcher die national unterdrückten Völker stets umgeben werden. Aber ich will Euch sagen, daß Italien, falls es so die Bildung eines geschlossenen deutschen Sprachgebietes verhin dern würde, sich selbst entwaffnen würde gegenüber jener Zeichnung, die es von der Seele des französi schen Volkes gab. Wenn Italien hindern würde, daß das deutsche Volk nur deshalb, weil es ben^t sich in seiner nationalen Einheit finde dies eine Linie, die Italien mit aller K pfen muß sollte der Völkerbund
' für Frankreich und alle übrigen Staaten, die heute mit begründetem Mißtrauen und vollem Recht die deutschen Rachepläne verfolgen. Wenn nun Oesterreich die Unmöglichkeit eines sÄbstän- digen Weiterbestandes so freimütig bekennt, so erklärt Italien ebenso feierlich, es wolle und werde Oesterreich seines Staatsgebiete zur Gänze einverleiben. Im Jahre 1918 chatten die siegreichen (?) italieni schen Bataillone die Möglichkeit gehabt, ohne Widerstund ihren Siegeszug bis in das Herz eines schmachvoll zertrümmerten