In einer Weise zu verschärfen, die Italien unmittelbar an die Seite der im Krieg unterlegenen Mittel mächte stellt und gleichsam eine Front der Un zufriedenen geschaffen hat. In der Italien als die einzige Siegermacht erscheint. Im Hintergründe dieser Gruppe steht drohend Rußland. Damit ist auch schon die Möglichkeit neuer Bündnissysteme in Europa aufgetancht, die dem Grundgedanken des Völkerbundes allerdings kaum förderlich sein könnte. Projokt einsr vurovaitchen Fötrrallon In eigentümlichem Gegensatz

Organisationsformen erreicht wurde, abgeneigt waren und auch vor der Orga nisation eines neuen, auf Europa beschränkten Völkerbundes zurückschreckten, wahrend die wirt schaftlichen Fragen, die eher einen gantzsaren Weg zur Lösung des Eefamtproblems zu weisen schienen, von Briand völlig vernachlässigt wor den waren. Aus diesem wirtschaftlichen Gebiete hat sich ja auch der Völkerbund versucht, freilich mit geringem Erfolg. Die Zollwaffensiillstands» konferenz ist kläglich gescheitert, obwohl schon im Frühjahr

nimmt dann von diesem Punkte aus der Prozeß der Heilung der durch die Krise überall aufs schwerste erschütterten Weltwirtschaft seinen Anfang. Rrues in Kürze In Deutschland Ist im Ruhrgebiet eine Streik« bewequng unter den Bergarbeitern ausgebrochen. — Reichsaußenminister Dr. Eurtius, dem auf der Jännertagung des Völkerbundes der Vorsitz gebührt, wollte aus dielen verzichten und ihn dem englischen Außenminister Henderson o— bieten, weil er aus der Ratstagung energisch für die vergewaltigte deutsche

vertreten sind, als auch aus Rücksichtnahme auf die nichteuro- päischen Mitglieder des Völkerbundes. Auch auf die neuen Zollerhöbungen der Vereinigten Staaten soll man dabei nicht zu sprechen ge kommen sein. Für den deutschen Außenminister Dr. Eur- tius, der zum ersten Mal in Genf weilte, war die Tagung nicht ohne Interesie. Der Umkreis der allgemeinen politischen Unterhaltungen der Minister dürfte vielleicht nie so umfasiend ge wesen sein wie gegenwärtig, und zudem konnte Herr Eurtius mit Vriand

. In diesem Punkt schafft seine Denkschrift im Gegenteil eine offene Verwirrung: denn während sich die neue Föde ration in periodischen Zusammenkünften einer seits mit allen Fragen befasien soll, die in erster Linie gemeinsam die europäischen Staaten inter- esiieren — solcher Fragen gibt es zweifellos sehr viele — darf sie sich anderseits nicht an die Stelle des Völkerbundes setzen in Fragen, für die dieser kraft des Völkerbundspaktes oder der Friedensvertrage zuständig ist. Eine solche Frage ist beispielsweise

Regierung dem als Scharfmacher bekannten Woiwoden von Ober schlesten inWischen ein anderes Wirkungsfeld eröffnen werde, hat sich nicht erfüllt. Der Ver- .pflichtung, dem Rat Bericht über ihre Sanktions maßnahmen gegen die für die Ausschreitungen Verantwortlichen einzureichen. konnte sich die Warschauer Regierung allerdings nicht ent ziehen. Reichlich spät, am 14. Mai, also erst knapp vor Beginn der Ratstagung, wurde dem Eeneralsekretrmt des Völkerbundes das Doku ment übergeben,,das die verlangten

, wie der französtsche Ver treter behaupten könne, die Zeit zum Studium eines so wichtigen Berichtes sei ausreichend ge wesen; noch unannehmbarer sei der Standpunkt des polnischen Vertreters Sokal. wonach Polen jetzt schon die Verantwortung für eine neue Spannung und für neue Zwischenfälle ablehne, die sich aus der Vertagung ergeben könnten. Das heiße man den Teufel an die Wand malen. Die oberschlestsche Sache sei eine Sach« des gesamten Völkerbundes, dessen Verantwortung eine ge wissenhafte Nachprüfung