die des Ministeriums und des Parlaments ist. auch nach der heutigen Abstimmung, noch immer eine sehr ernste, aber bei alledem hat die letztere auch ihre komischen Seiten. Die große Mehr zahl der Kammer, um nicht zu sagen die Kammer sammt und sonders, ist überzeugt, daß das Gesetz über die dem Papste zuzugestehenden Immunitäten nichts taugt; nur das Ministerium, welches das Gesetz vor gelegt hat, ist darüber anderer Meinung, und hält es, wenn auch nicht für ein legislatorisches Meisterstück
, doch für ein sehr zweckmäßiges AuSkunftSmittel, um über die Schwierigkeiten des Moments hinwegzukom men. Bei alledem fürchtet sich die Kammer vor einer MknisterkrisiS; nur das Ministerium ist es, das eine solche herbeiirünscht. Das Terrain, auf dem am Sonnabend und heute die parlamentarische Schlacht geschlagen wurde, ist der Artikel 7 drs betreffenden Gesetzes, zu dem die Commission die Clausel hinzu gefügt hatte, daß die Diener der öffentlichen Sicher heit. sobald sie von der höchsten Gerichtsbehörde
mit einem entsprechenden Befehle versehen seien, in den Vatican dringen könnten, um Haussuchung nach flüch tiggewordenen Verbrechern zu halten. Die Regierung wies dieAmendkmentS, ohne Berichterstatter und Com mission vorher davon in Kenntniß zu setzen, am Sonn abend entschieden zurück, da es nach ihrer Auffassung die von ihr den auswärtigen Mächten gegenüber zu gesagten Maßregln zum Schutze des Papstes in Frage stelle. Diese Erklärung brachte in der Kammer, wo Niemand im gegenwärtigen Momente den Muth
„definitiven' Hauptstadt desselben eine Zufluchtsstätte für alle Feinde der gegenwärtigen Zustände und Rechtsordnung. Wenn man dagegen bedenkt, daß es sich um eine rein politische Frage handelt und daß die Italiener noch vor wenig Jahren sich glücklich gepriesen haben würden, Rom als Hauptstadt z» erhalten, selbst wenn sie dem Papste das ganze leoninische Stadtviertel hätten überlassen müssen, so kann man die Zögerung der Kammer, um einer Frage willen, derentwegen die Regierung den auswärtigen Mächten
Bedingungen enthält, dem Papste jenen Schein von Souveränetät zu garantiren. die man ihm zugestehen will. Eine Ministerkrisis würde uns keinerlei Besorgniß ein flößen, wenn in der Kammer eine geschlossene Partei vorhanden wäre, um die RegierungSgewalt aus den Händen des abtretenden Ministeriums zu überneh men. ja, wir würden eine solche Lösung, welche dem konstitutionellen System gemäß und ganz in der Ord nung wäre, eher mit Freuden begrüßen, zumal das constitutionelle System in Italien dadurch