Donnerstag, den 10. Juni 1026. Neue Erzählung. Zn der nächstfolgenden Nummer beginnen wir mik dem Abdruck einer neuen größeren Erzählung. Herz Zesu-Sonnlag. .Vas Größte ist die Liebe' (1. Cor. 18,13). Es sind gerade zu Jahre her, daß unser Land sein schönstes Fest, die wunderbare Jahrhundertfeier des im Jahre 1706 mit dem Erlöserherzen geschlossenen Bundes be gangen hat. Der in aller Form mit Land tagsprotokoll und den Unterschriften der Vertreter des Landes geschlossene Bund eines Volkes
hatte. Die Treue zum Bundesherrn ist so der Prüfstein der Glaubenstreue für unser Volk geworden. Die Bundestreue sollte, so lag es in der Absicht des .Bundesvertrages von 1706, in der feierlichen Begehung des Herz Jesu-Sonntoges seinen äußeren Ausdruck finden. Die festliche Begehung dieses Sonn tages ist daher in gewisser Bezieyung auch ein Gradmesser für die Glaubens- und Bundestreue. Gewiß ist das nicht das Wesent liche. Dieses liegt vielmehr in der Einhaltung des Versprechens, das wir im Gebete
bereiten, so glaube an meine Liebe; willst du mir größere Freude bereiten, so glaube noch mehr daran; die allergrößte Freude aber bereitest du mir, wenn du diesem Glauben an meine Liebe keine Schranken setzest. ... Ich wünsche vor allem, ein jeder möchte wissen, daß ich ganz ! Liebe bin,, und daß meinem Herzen nichts so wehe tut, als wenn man an meiner Güte zweift'l. Mein Herz hat nicht nur Mitleid mit den Sündern, im Gegenteil, es freut sich um so mehr, je mehr es wieder gut zu ma chen
, so inachen die Arm seligkeiten der Menschen meine Liebe auf flammen; je größer dos Elend, umso heller die Flamme meiner Liebe. Könnte man doch erkennen, wie sehr mein Herz sich freut, wenn man an diese Liebe glaubt! ... D a s V e r- trauen ist der Schlüssel zu den Schätzen meiner unmdlichen Barmherzigkeit.' Liebe Leser, sagt, sind das nicht Herztrost- fame Worte? Ja, das heiligste Herz Jesu ist nicht nur das Sinnbild, es ist der Inbegriff der Liebe, es ist die Liebe selbst. Die Liebe
kann nichts anderes tun als wohl- wollen, als sich erbarmen, verzeihen. Darum fürchtet nicht, daß das Herz Jesu uns verläßt. Wenn alle untreu werden, es bleibt uns ewig treu. Was es von uns verlangt, ist nur ein guter Willen ^ und ein riesengroßes Vertrauen. Durch das Vertrauen tun wir ihm gleichsam j Gewalt an, es kann dann gar nicht anders, als uns wieder zu den Seinigen annehmen, uns Hilfe und Trost zukommen lassen. Dieses unerschütterliche Vertrauen auf den göttlichen Schutz und auf die Treue des Hei ligsten