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Brixener Chronik
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Page 7 of 8
Date: 03.01.1905
Physical description: 8
sich unglücklicher weise, da die Seile gefroren waren. Gerade als das erste Boot herabgelassen wurde, stürzte eine Frau mit dem Ruf, sie habe ihr Geld vergessen, tvieder in das brennende Innere des Schiffes zurück. Ein Matrose eilte ihr nach — beide ver brannten. Ein Fahrgast erschien erst auf Bord, nachdem die Boote zu Wasser gelassen worden waren. Er sprang mit brennenden Kleidern über Bord und wurde aufgefischt. Dem zweiten Maschinisten gelang es mit mehreren seiner Leute, den Dampfer auf den Strand zu setzen

, Fleischhauer. 659-p 60 Familie Kahl. Kaufmann. 661—664 Dr. Franz Moll mit Frau. 665-666 Firma JörS und «lug. 667—669 Josef Gaffer, Baumschulbesitzer, mit Frau. 670—674 Jgnaz Peer. 675—679 Fritz Peer, Stadtapatheker. 6^0—681 Peter Gaffer, Billenbesitzer, samt Familie. 682 Alexander Myon mit Frau. 683—684 Otto Mark mit Fcau. 685 Hochw. Unterleitner, Pfarrer in SchalderS. 686—687 Franz Josef Haid mit Frau. 688-689 Johann Höllwarth, Dombenefiziat. 690 Familie Balemw. 691 August Tröbinger, Tischlermeister. 692

-693 Familie Jarolim. 694 Hugo Ueberbacher, Uhrmacher, mit Frau. 695 Englisch-S Institut. 696 Englisch- Mädchenschule. 697 Rudolf Kcalinger. Pcäfekt im f. b. Kassianeum. 698 Peter Daberto, Pfarrer in St. Leonhard. 699 Johann Mitterrutzner, Bäckermeister, mit Frau. 700 Meßmrs Bäckerei. 701 AloiS Lutteri mit Frau. 702 Johann Schuller, Sckuhmachermeister, mit Frau. 703 Rudolf Glieder mit Frau. 704—706 Dr. Franz Hilber, Theologieprofeffor und Obmann des Kach.-polit. PreßvereinS. 707-708 Anna Witwe

Runer, geborne Hilber. 709 Anton Sckanung mit Frau. 710 Josef Fr Y. Herrenkleidermacher, mit Frau. 711 Anton Moling, Expositus in Schlaiten. 712 Seelsorge AferS. 713-714 «Ifons R ffm mit Frau. 715 Familie Faschingbauer. 716—717 Familie Augscheller. 7l8-719 Roman Toragler mit Frau. 720 M. v. Hellrigl -Rechtenfeld. 721-722 Strobl und Jäger, Glasmalerei. 723-724 Apotheker Emerich Kcenn mit Frau. 725 St ukel samt Familie. 726 Peter und Adele Niedermayer. 727-729 Firma D'gischer. 730 Pius Wiesthaler

mit Frau. 731-732 Karl Grolp, Gürtler, mit Frau. 733—734 Franz Lemayr, Oberschützenmeister, mit Frau. 735 K. k. BtzirkSschietz'tand Brixen. 736 I. Mitterer. Domchordirektor. 737 Pauline MeuSburger. 738 Alois Kralinger, Maler und Bergolder. 739 Dr. Josef Eqger. Redakteur. 740 Redaktion der „Brixener Chronik'. 741 Witwe Wilhelmine Schöbet. 742 Frau Elise v. Martignoni. 743 Fräulein v. Martignoni. 744 Beter Rheden, Professor. 745—746 HanS Erharter. Schnnedmelster, mtt Frau. 747- 748 Josef Bonell, Lehrer

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 23.09.1896
Physical description: 12
, und man könnte nicht sagen, daß der Adel jetzt im Lande weniger mächtig sei als zur Zeit Die Frau gehl in dle Küche, und trotz des Protestes der Köchln, die dem Herrn gerne seine Leibspeise, die Milz« nöckerln, kochen würde, muß sie eine GrieSsuppe richten. Man kann sich ja nicht ausrichten lassen, denkt die Frau, und ihr Alter? „Schau, schau, also die Schusterische; such' Du Dir Deine Milznöckerlsuppe nur in Steinach droben, ich werd' Dir heute Abend schon «ine andere Suppe einbrocken.' Die Näherin hat die Abwesenheit

der Frau benützt und einen raschen Griff in das im Zimmer stehende Bett gemacht. »Ja. ja', sagt sie sür sich, „eS ist schon so, wie ich gestern bei der Frau X. behauptet hab .' „Nur auswendig poliert, alles sein mit gehLckelten Decken zugedeckt und nichts Gescheidt'S darunter.' „Nicht a mal Roßhaarmatratzen haben sie, und meiner Seel', das bemerk' ich erst heut', weichholzene Nachtkastl.' „Und liegt da ganz hinten nicht ein Haarwnzel?' „Freilich, da sahrt man mit dem Besen a bißl im Zimmer herum

, aber unter an Kast'n hineinschau'n oder unter an Bett, daS wär schon zu viel. So viel vornehm, kann sich nit bückn.' — „O meine liebe Frau, drei Eier sein ja viel zu viel, eS wär mit einem genug gewesen. Bei der Frau K. war ich auch auf der Stöhr, die vergangene Woche; denken Sie ihnen, dort haben sie nur baumwollene Leintücher; die hat an Schnellsieder im Zimmer steh'n und da hat sie mir die Eier g'sotten.' „Und auS dem Lavoir hat sie 'S Wasser dazu g'nommen, denken 'S Ihnen!' „Und wie wir so sitzen, bringt

, zwischen den streiten den Theilen ihre Machtstellung zu behaupten. Scheinbar haben sich die Dinge geändert, feitd .'M sich die Czechen der aristokratischen Führung ent zogen; aber so ganz haben doch auch sie nicht mit den Lobkowitz und Schwarzenberg gebrochen, und waS jetzt, vermuthlich nur zeitweilig, dort an Boden verloren wurde, das gewann der Adel durch das Anschwellen der klerikal-antisemitischen Bewegung unter den Deutschen. „Mein Mann ist nicht zu Hause, sagt die Frau K., komm' nur ein andermal.' „Natürlich

nicht zu Haus, er hat ja im Nebenzimmer gepfiffen wie ein junger Gimpel; der Geldbeutel war nicht zu Hause.' „WaS Sie nicht sagen, so mager ist'S dort?' „Freilich mager, sonst thäten sie die zwei Frauenzimmer auch nicht behalten im Baffenzimmer.' „So fleißige Mädlen, sagt die Frau K-, seien »S; fleißig? daß ich nicht lach'.' „Bon der Näherei und Modisterei können sie sich die G'wandter und Handschuh' und das Zeug und die Sach'n nicht schaffn. Und den ganzen Sommer durch jeden Nachmittag a G'srorn'S

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Volksblatt
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Page 4 of 10
Date: 29.12.1894
Physical description: 10
- und Frau W ieden h ö fer auf die freundlichste Weise noch gut bewirthet. n Verhaftet wurde in der Nacht vom 24. Dezember der ^8 Jahre alte^Taglöhner:Anton Grieße r von Tramin. Zwei.SicherheiLswachleute bemerkten, wie er beim Vorstand des Herrn Element mit einem Stemm eisen stch zu schaffen machte. Beobachtet, flüchtete er sich, wurde aber eingeholt und arretirt. Wie die Spuren zeigen, hat der Uebelthäter. in derselben Nacht beim Spängler Ploner und in der. Eisenhandlüng .Reinstaller, jedoch vergebens

i. R 64. -- - - - 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73 74. 75. 76. 77. 73. .. Director Dr. F. Kiechl mit Familie. „ Wotschitzky Ferd. mit Frau. „ Maas und Frau. „ E. Zaruba und Frau. „ Seib?rt und Frau. „ I. Ursch und Frau. „ Fr.. Zeller und Frau „ Josef Steaer und Frau „ Alois Wolf mit Familie. „ Anton Schiestl, Turnlehrer i. P., mit Frau. „ Dr. Jos->f Brigl mit Familie. „ B. Winkler, k k. Bezirksschulinspektor, mit Familie. „ Josef Hofer, k k. Direktor der Realschule, mit Frau. „ Franz Leitzinger, I. k. Professor, mit Familie. „ Hans Kluibenschedl, k. k. Professor. 79. Hochw

. Herr Josef Jnnerhofer, k. k. Professor und Präses des Gefellenvereines. 30 Herr^ Karl.Schmid, k. k. Professor, mit Frau. 81. l!-''^^NÄHÄr'-VonM,'^.^k/Droftssor/' L^. .^mili^ Peter^berrauch.- s^ ^ - V. .Gebrüder ScbÄarz, Dampfbräuerei Bilpian. 'iMlE^'SchlkÄz Söhne;-Bozen - Schwarz und -Ftau.?: - ^ 86. ^ „ Sigismund Schwarz und Familie. 'TchMcz^'vnd' Frau/ 'Feldkirch/ ^ 33.-- ^ Max Josef-Schwärs Bilpian. 69. Verwaltung der Lokalbahn-Gesellschaft Mori-Arco«Riva a G^ 90. Herr Oteringenieur Julius

Mühleisen, Direktor der Lokal« bahn Mori-Ärco-Riva a G. 91. Manne» gesanflverein Bozen. 92. Herr Zosef Rabensteiner.'Tabakhauptverleger. 93. Frau Maria Nabenstei^er, geb. Bergmann. 94. Herr Hermann Rau. ' - ' 95. Gesellschaftsfirma P. C. Proklemer. 96. Frau Jda Proklemer. 97. Herr Arthur Ritter v. Tschüs ' 93. Freiherr Raimund Hippoliti di Paradiso, k.u k. Kämmerer . . und Bezirkshauptmann a. D. 99. Freiftaü Franziska v. Hippoliti di Paradiso. geb. Frciin von Lerchenfeld-Aham. k. k Sternkreuz-u. könml

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 28.08.1890
Physical description: 6
krieg fort, und es scheint, als ob San Salvador bisher in diesem Kampfe vom Glück begünstigt wer den wolle. Nach Meldungen aus San Salvador versuchten kürzlich die Truppen der Republik Hon duras, 4V0V Mann start, in das Gebiet von San Salvador einzumarschiren. General Molina warf sich ihnen mit 2(XX) Mann entgegen und schlug sie nach heftigem fünfstündigen Kampfe zurück. KMtin. Frau Mette. Novelle»« von G. Velh. „Die neuen Zeitungen, gnädige Frau!' sagt die Gesell schafterin und legt

die noch von Druckerschwärze feuchten Blätter auf das japanische Tischchen zur Seite der Liegenden. Eine Kopsbewegung dankt ihr. Die Commerzienräthin ist immer höflich, immer milde, immer beherrscht unter den größten Schmerzen — so bequem ihr, Hanna von Bohsen, dadurch ihre Aufgabe gemacht wird, sie ist zuweilen im Stande, diese Art zu hassen, sie fühlt sich beschämt, sie hat so viele Wünsche und die blasse, kranke, reiche Frau äußert nicht ein mal den nach dem Tode, wle sie nie einen sür gänzliche Genesung hat. Wer

das verstehen könnt«? Die schwarzhaarige Hanna nicht. Es ist schwer, sein Leben in Abhängigkeit hinbringen, mag dieselbe noch so sreundlich gestaltet sein, wie sie es hier im Hause ist — ungleich härter muß es sein, sich jede Laune befriedigen zu können und gelähmt dazuliegen, nicht im Stande, Hand und Fuß zu bewegen — und so jung zu sein, so schön und so vernachlässigt von dem lebenslustigen Gatten, wie Frau Elma. Hanna wüßte zu gern, welche Sehenswürdigkeiten, Feste, Aufregungen die Hauptstadt heute

wieder in Bewegung brin gen, aber Elma Siebermann ist nicht einmal neugierig wle Andere und so muß Hanna geduldig weiter in dem Stramin sticheln, den sie zwischen den Fingern hält. Die goldenen Bilderrahmen blitzen von den Wänden, da» elektrische Slühlicht übergießt Alles mit TageSNarheit, ohne'zu blenden, daS regelmäßige, schöne Gesicht Frau Elma's hat den unmtwegt zufriedenm Ausdruck, ganz leise tickt die Uhr—was diese Frau nur immer denken mag? Soviel glaubt Hanna richtig zu ahnen, daß sie häufig

auch, daß die sanfte, geduldige Frau nicht glücklich ist und sie entschuldigt die Extrava ganz des Gatten, der allerhand Passionen hat, Jagd, Sport — und den schönen Circusreiterinnen Feste gibt, Bouquets spendet und sie mit Schmuckgegenständen beschenkt. „Was wollen Sie, immer eine kranke Frau zu haben! Und wenn sie einer Heiligen gleicht — «xristi, das geht auf die Nerven!' Wenn die Damen von Elma's Kreise sie besuchen und in überschwängliches Bedauern anSbrechen wollen oder sich bei der Schilderung

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 19.05.1890
Physical description: 4
schenswerth. Lokale und Tageschronik. Diner bei Herrn Erzherzog Heinrich Gestern Nachmittags 2 Uhr fand zu Ehren der von hier scheidenden Frau Kronprinzessin-Witwe Stephanie bei Sr. kaiserl. Hoheit Herru Erz herzog Heinrich ein Abschieds-Diner statt, an welchem anch der Obersthofmeister Graf Belle garde und Hofdame Gräfin Szecheny theil. nahmen. Die Frau Kronprinzessin-Witwe sowie Erzherzog Heinrich erschienen, als der Veteranen- Zerein beim Palais vorbei desilirte, am Balkon; während der Vorstand

des Vereines ein Smaliges hoch auf den Herrn Erzherzog-Protektor aus brachte, in das die Veteranen sowie, die zahlreich angesammelte Menschenmenge begeistert einstimmte, ntonirte die Feuerwehrkapelle die Voltshymue. Während des Diners besorgte die vollständige Militär-Kapelle der Jnf.-Reg. Knmberland die Tafelmusik, die gleichzeitig auch ein zahlreiches Publikum anlockte. Serenade. Anläßlich der Abreise der Frau Üronprinzessin-Witwe Stephanie brachte gestern Abends die Grieser Musikkapelle der hohen Frau

eine Serenade. Am Dorfplatze hatte sich ein statt- icher Zug von Fackelträgern, denen voran die Schuljugend mit farbigen Lampions schritt, arran- ;irt, so daß der Aufmarsch zur Penston „Habs- mrg-, woselbst di: Frau Erzherzogin Stephanie auf der Terrasse erschien, einen imposanten Ein» druck machte. Während die Grieser Musikkapelle einige gelungene Pieren exekutirte, stiegen in den oberen Anlagen des Hotels „Anstria' wiederholt Raketen zum wolkenlosen Nachthimmel, empor und verschiedenartige Bengalfeuer

erleuchteten feen haft die bewachsenen Felsabhänge desGnotschna- berges. Die Frau Kronprinzessin empfing sodann Deputationen der Gemeinde, sowie Schützenvor- stehung, der Feuerwehr und Geistlichkeit, welchen gegenüber die Frau Erzherzogin über die ihr dar brachte Ovation freudigen. Ausdruck gab. Nachdem die verschiedenen Deputationen ans der Pension zurückkamen, nahm der stattliche Zng von Fackelträgern mit der Musikkapelle wieder Aufstellung, um mit klingenden Spiele zu« Dorfplatze zurückzukehren. Bevor

jedoch die vor der Pension „Habsburg' angesammelte Menschen menge sich trennte, erhallten noch stürmische Hof rufe, in die sich die Klänge der Volkhhmne mischten. Möge der hohen Frau die ihr gestern dargebrachte Huldigung seitens der Grieser Orts bewohner ein neuerlicher Beweis sein von der allgemeinen Liebe und Treue, welche sich vollauf erworben hat. Die Uran Kronprinzessin-Witwe Ste phanie, die sich durch ihre Liebenswürdigkeit uud Leutseligkeit während ihres Winter- und Frühlings aufenthaltes

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Volksblatt
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Page 1 of 10
Date: 31.10.1902
Physical description: 10
weiter Gehenden nach, und mancher sprach öpsschüttelnd vor sich hin: „Schad um den Mann — Sünd und Schad; er kann's nit mehr lang treib'n!' Und diese so vielfach ausgesprochene Befürchtung lag bei dem Anblick des etwa fünfunddreißig Jahre zählenden Mannes leider sehr nahe. Blaß und ab gemagert, schritt er in langsamem Schritt, auf den Arm seiner Frau gestützt, daher und ward häufig durch einen heftigen Hustenansall, der dem Kranken fast den Atem zu benehmen schien, zum Stillstehen veranlaßt. Mit dem Ausdruck

liebevollster Besorgnis schaute dann die Frau in ihres Gatten blasses Ange sicht, dessen Magerkeit durch die fieberisch geröteten Wangen, die großen tiefliegenden Augen und die lange, spitze Nase noch mehr hervorgehoben wurde; war aber der Anfall vorüber, so streichelte der Mann lächelnd die Hand der treuen Gattin, und mit dem Ton zärtlicher Liebe suchte er ihr die Be sorgnis zu benehmen, indem er sprach: „Sei nur ruhig, Stanzerl, 's macht nix!' So gelangte das Paar endlich an das Tor des Augartens

, über dem die Worte des großen Menschenfreundes Kaiser Josef II.: „AllenMenschen gewidmeter Erlustigungsort von ihrem Schätzer' zum Eintreten in die schönen, schattigen Alleen einluden. „Wenn nur niemand auf dein Lieblingsplatzerl sitzt, liebs Manderl,' begann jetzt die hübsche Frau, deren blühendes Aussehen einen auffallenden Gegensatz zu dem ihres Gatten bildete, „weist, dort, wo i meini ersten Schläg von dir kriegt hab!' suhr sie lachend sort, indem sie mit ihren schelmischen schwarzen Augen in des Gatten

Antlitz blickte. „Schläg?' antwortete der Mann erstaunt, „Schläg — von mir?' „Ja, gelt, da bist nit gern dran erinnert?' sprach die Frau mit komischem Ernst wieder, „du Hast's wirklich gar vergessen? — O, dös Manderl vergißt halt alles und b'halt nix drin in sein Kopserl, als seine Noten!' rief sie dann aus, indem sie mit dem Zeigefinger ihrer kleinen Hand dem Gatten neckend auf die Stirne tippte. „Aber wart', i will dir's schon vorhalten. Wir waren kaum drei Wochen verheirat't, da sind wir amal mit'm

und lustig aus bei dieser Erinnerung, daß ihnen die hellen Tränen in den Augen standen, bis endlich ein neuer Husten anfall den Kranken befiel, der auch der muntern Frau ihre Lachlust benahm. „Der gute Josef!' sprach dann der Mann im Weitergehen mit traurigem Ton, als er sich wieder erholt hatte, „so kommt keiner mehr — und doch is er nit verstanden word'n!— Gott hab ihn selig!' So kamen die beiden endlich zu einer im Ge büsch stehenden hölzernen Bank, aus die sie sich niederließen, nachdem die Frau

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 29.04.1872
Physical description: 4
, besonders in Westfalen mit in der Rheinpcosiaz sehr rührig gewesen srad. Loeal- und Proviaeial-Uhroaik. (Bom Hofe.) Der Herr Erzherzog Rainer und die Frau Erzherzogin haben vorgestern Vormittag Bozen passirt und sich wieder vonMealone nach W en zurückgekehrt. — Ein Münchener Correspandent der »Allg. Ztg.- erklärt officiöS unterm 26. d.: D-e Mittheilung aus Wien in der heutigen „Mg. Ztg.,' daß die Nachricht, Prinz Leopold von Bayern weroe in österreichische Dienste tr-t-n uia nach Wien über siedeln

» stein enthoben und dessen Administration an den Hrn. Vikar in Wörgl, als einen der ältesten Seelsorger de« Dekanatssprengels, unter gleichzeitiger EruennunU desselben zum Pfarrer übertragen worden. Uebrigen» bleibt Herr Hörfarter als Pfarrer in Kufstein denr neuen DekanatSadministrator gegenüber in »exemptec Stellung unmittelbar unter dem Ordinariat. (Musitvereiu in JanSbrnck.) Programm zu de« großen dortselbst am 1l. und 12. Juni 1372 stattha benden Musik-Aufführungen. Auswärtige Gäste- Frau Sofie

Diez, kSnigl. bair. Hofopern, uad Kam mer-Sängerin in München; Herr Ferdinand Bohlig, Hofopernsänger in Schwerin; Herr Franz Strauß, Hofmustkus und Professor aa der kSnigl. Musikschule in München; Herr Ludwig Deppe, Musikdirektor unk Dirigent der Symphonie-Kapelle in Berlin. Erster Tag. Der »MessiaS'. Große« Oratorium in drei As» theilungen. von G. F. Händel. (Zum ersten Male in Tirol. Solisten: sopran: Frau Sophie Diez; Alt: Frau Marie v. Kraynag; Tenor: Herr Fer dinand Bohlig; Baß: Herr Aloi

» Villunger. Chor und Orchester circa 300 Mitwirkende. Zweiter Tag. 1. Symphonie in v-moll (Nr. 5) von L. va» Beethoven. ' 2. Duett au« den „Jahreszeiten' von I. Haylm; Frau S. Diez und Herr Bohlig. 3. Concert für da« Waldhorn, ov 92 oon W. A. Mozart; Herr Franz Strauß. 4. Lieder für Sopran- von Fr. Schubert. Fr. S. Die;. 5. Zwei Sätze der unvollendeten Symphonie irr Ü-moU oon Fr. Schubert. 6. Duette für Sopran und Alt von R. Schu mann; Frau Diez und« Frau o. Kraynag. 7. Ouvertüre zu Körner« „Zriny

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 22.12.1884
Physical description: 4
für mich — und wenn ich nur als Deine Magd bei Dir sein dürfte, ich bliebe und wäre glück licher, als mich die Bewunderung der ganzen Welt ma chen könnte.' Vollständig hingerissen durch deu Liebreiz ihres Ga stes, hatte Frau Katinka Ania's Hände ergriffen und sie geliebkost. Dieser Frau gegenüber, die sich so harm los gab, vergaß sie ganz ihre gewöhnliche-Schüchtern heit, plauderte sie mit Ania Petrowna, als wenn sie schon seit Jahren mit ihr bekannt sei. Diese konnte in zwischen ungehindert ihre Blicke durch die kleinen, schlich ten

Räume gleiten lassen und etwas wie Mitleid über kam sie dabei, als sie daran dachte, daß eine Frau hier wohnte, zon der. Doctor Braner erzählte, sie gehöre durch ihre Geburt den höchsten Ständen an, wenn er ihr auch nie mitgetheilt hatte, daß sie ihre Landsmän nin sei. Emma sprach grundsätzlich nicht von der Ver gangenheit ihrer Mutter, es wäre ihr wie verächtliche Prahlerei erschienen, wenn sie gesagt hätte: „Sie ist eine geborene Gräfin Damroff.' Und im Stillen machte Ania Petrowna allerlei Pläne

, um Gotteswillen, wie kom men Sie zu diesem Bilde?' „Wie wir dazu kommen?' Das junge Mädchen blickte sie befremdet an, während der Schreck über das jähe Auffahren ihres Gastes Frau Katinka's sprachlos ge macht hatte .auf dem natürlichsten Wege von der Welt: eS ist das Porträt meiner Großmutter, das mei ner Mutter zum Andenken mitgegeben ward, als sie ge zwungen wurde, das Vaterhaus zu verlassen.' »Und und' — der Athem der jungen Russin keuchte -- »und wie nannte sich Ihre Großmutter?' rang eS sich mühsam ans

ihrer bedrückten Brust. .Gräfin Louise Romanowna Damroff!' .Louise Romanowna Damroff!' Ania faltete dih' Hände in einander, dieselbe Gräsin Damroff, die sich später mit dem Obnsten Iwan Oventieff vermählte?' .Dieselbe Ania! Aber ich begreife nicht, weshalb Sie das AlleS aufregt l' .Und ^ Frau von Boiling, antworten Sie mir, Selchen Namen gab man Ihnen?' Die kleine Frau zitterte am ganzen Körper, das selt same Benehmen ihres GasteK weckte plötzlich eine Ahnung in ihr, die Ahnung von einem Glück

. Während sie keinem von. uns. nicht mir. nicht dem Vater, der unter ReuethrSnen vor ihrem Lager kniete, nicht Anna Pau- lowna, meiner Erzieherin, ein Wort des Abschiedes gönnte, wiederholte sie unaufhörlich: .Arme betrogene Katinka Martinowna! Und mit Deinem Name« auf den Lippen ging sie auch hinüber. Aber weine nicht, Schwesterchen,' fügte sie hinzu, das Gesicht Frau von Boiling?» zärtlich kosend, .ihr ist ja wohl und auch für uns bricht ein neuer Morgen an. In Deine Hand will ich zurückgeben, was mir mein Vater, Gott möge ihm verzeihen

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 17.07.1896
Physical description: 12
Ihres auch von Mir so hochverehrten Gemahls verliert die Wissenschaft einen ihrer bedeutendsten Vertreter und Ich spreche Ihnen, gnädige Frau, zu diesem uuersetzltchen Verlust Mein tiefempfundenes Beileid aus. Wieder scheidet von uns Einer der Männer, die dem hochseligen Kaiser Friedrich so nahe standen, (gez. Withelm I. R.' — General Aal- dissera ist am 13. d. M. in Neapel eingetroffen. — In Petersburg ist der russische Gesandte sür Japan, HoZmeister Michael Hitrowo, plötzlich gestorben. Mit Ihm verliert die russische

der unterschiedlichen Ausstellungen in Berlin, Dresden, Nürnberg und Buvapest ist der Fremdenzufluß so stark, daß wir gegen das Vorjahr ein nicht un bedeutendes PluS zu verzeichnen haben. Namentlich Rußland ist start vertreten. Halb Petersburg. Moskau, Tiflic zc. scheint sich Heuer in FranzenSbad Rendezvous gegeben zu haben. — Am 2!. Juni ist Frau Erzherzogin Jsabella zu mehrwöchentlichem Kur gebrauche hier eingetroffen. Gelegentlich der Jnfpizirung der Egerer Garnison beehrte auch Herr Erzherzog Rainer FranzenSbad

am 13. d. gegen feine Frau, seine fünf Kinder und dann gegen sich selbst Schüsse abgefeuert. Brabek, die Frau und vier Kinderfind todt; das fünfte Kind ist schwer verletzt. sAbgestürzt.) Am Sonntag stürzte unterhalb deS Hotels auf dem Säntis, dort wo das Drahtfeil sich befindet, eine Frau ab. Ein Augenzeuge erzählte dem ,B. V.' darüber Folgendes: Eine Partie von mehreren Touristen machte den Weg von MegliSalp aus die Säatisspitz«. Diese Strecke steht derzeit noch unter Schnee. Das erwähnte Stil

» welches an der steilen Wand unterhalb deS Hotels angebracht ist, um einen sicheren Halt zu bieten, ragt zur Zeit nur wenig über den Schnee hervor, weshalb es nicht recht beniitz- bar ist. Die abgestürzte Frau und ihr Mann ruhten an der gefährlichen Stille auf einem Stelnvorfprunge aus, als die Frau plötzlich ausglitt und dte Felswand hinabstürzte. Sie fiel in einer Tiefe von etwa 20Mtr. mit dem Kopfe auf einen Stein, überschlug sich dabei und kollerte eine größere Strecke weit hinunter, bis sie liegen blieb. Man sah

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.11.1892
Physical description: 8
erschien die Kaiserin ohne jede Begleitung in der Kapuziiicrgrnft nnd verrichtete am Sarge des verewigten Kronprinzen Rudolf ein Gebet, nachdem sie zuvor einen Kranz auf den Sarg niedergelegt hatte. Die Särge der Erzherzogin Sofie, des Erzherzogs Frau; Karl und des Erzh.r 1892 zogs Mar, Kaisers von Mexiko, besprengte die Kaiserin mit Weihwasser und legte an denselben kleine Rosenbouquetö niever. — Um halb 7 Uhr Morgens fand in de; Kapuzinergruft ein Trauer amt snr die verewigten Mitglieder

zu versuchen. Er zog Erkundigungen ein, und erfuhr, daß sich Frau Möbius mit ihrer Toch ter Albertine nach Berlin gewandt habe. Eugenie sollte eine gute Partie gemacht habe» und die Frau eines Offiziers geworden sein. Der Freiherr hatte seinen Entschluß bald gefaßt. Nachdem er zu Hause alles geordnet, reiste er nach Berlin und schon am zweiten Tage seines dortigen Ansenthaltes begab er sich zu der Kanzleiräthin. um die näheren Verhält nisse kennen zu lernen. Frau Möbius empfing den Freiherrn so liebens

Mutterstolzes auf das immerhin schöne Mädchen warf. Der Freiherr erhob sich und machte der jungen Dame eine tiefe Verbeugung. Er hatte sofort be griffen, daß Frau Möbins das Gespräch von ihrer älteren Tochter abgelenkt wissen wollte, und nichts lag ihm, dies erkennend, ferner, als durch indiskrete Fragen etwas Näheres erforschen zu wollen. Sein prüfender Blick ruhte auf Albertine, die ihm ruhig und kalt gegenüberstand. Ja, sie war sehr schön ge worden, aber er hatte sie sich doch frischer nnd an muthiger

, was die in ihrem ganzen Wesen sonst so strenge und gemessene Frau so zu sagen wie ausgetaujcht erscheinen ließ. Das junge Mädchen betheiligte sich nnr wenig an dem Gespräch; die Antworten, die sie gab. lau teten so ziemlich einsilbig, und nur selten irrte ein Lächeln um ihren hübschen Mund. Als der Freiherr sich empfahl, konnte er nicht gerade sagen, daß Albertine einen vortheilhasten Eindruck auf ihn gemacht habe, obgleich er auch nicht das Gegentheil zu behaupten vermochte. Er vertröstete sich auf eine nähere

Bekanntschaft, die ihm das jnnge Mädchen in günstigerem Lichte zeigen würde, uud da ihn die Kanzleiräthi» aufgefordert hatte, recht bald iviederzukonlineu, so beschloß er, von dieser Einladung umfassenden Gebrauch zu ma chen, um so seinem Ziele näher zu kommen. Als der Freiherr sich entfernt hatte, sah Frau Möbins ihre Tochter bedeutungsvoll an. „Der Freiherr ist nicht umsonst gekommen', sagte sie. „Er hat zweifellos Absichten auf deine Hand. Ich hoffe, daß du ihm freundlich entgegenkommen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.01.1895
Physical description: 4
: „Er liebt mich!' Welch ein Wunderbares ist es doch um die Liebe! In ihrer jungen Seele war sie erwacht und ohns zu wissen, weßhalb, fing sie zu weinen an. 5. Frau Darboys, die Schwester von Moritz Malle- ville, war die Gemahlin eines republikanischen Se nators und eine vielfach beanspruchte Dame. Sie machte ein großes HauS und in ihrem Salon be gegneten sich polnische Parteimänuer. Man drängte sich um die Ehre, in diesem Salon empfange» werden, aber die Unterhaltung, welche man dort fand

, war- eine nur mäßige. Frau Darboys besaßt« sich mit so vielen Projekten, daß der gewöhnliche, landläufige Begriff über die Liebenswürdigkeit eine« Weltdame, deren Aufgabe darin besteht, ihre Gasts zu zerstreuen, für sie nicht taugte. Sie würde zwei fellos gefunden haben, daß eine derartige Beschäfti gung ihrer selbst unwürdig sei. Frau Darboys war vor Allem Patiiotin, was nicht ausschloß» daß sie für sich und die Ihrigen von ehrgeizigen Plänen erfüllt war. Sie befaß einen Gatten, welchen sie nur zu gern vergaß

, weil derselbe ihre Hoffnungen, es zu Außer gewöhnlichem zu bringen, getäuscht hatte. Alles sprach für ihn. er war von republikanischer Abkunft, reich, sehr begabt und schien zu der höchsten Kar riere bestimmt. Seine Frau hatte ihn auch nur deß halb grheirathet, weil sie in ihm den Maa» der Zu kunft sah. Er war aber nur ein Mann geworden, welchen Andere benutzten, wenn sie etwas erreichen wollte». Herr Darboys konnte sich nicht der Idee abfinden, daß er ein Sechziger sei. Seine bedeut samste Borliebe bestand immer

noch in kleinen Diners und großen Liebesabentenern. Frau Dar boys. welche Anfangs herb gelitten hatte durch die Uutreue ihres Gatten, ohne dies zur Schau zu tra gen, hatte sich schließlich in Ergebung fügen gelernt und der Ehrgeiz gewährte ihr jene Befriedigung, welche ihr die Liebe versagte. In erster Linie rich tete sich derselbe auf ihre Tochter. Belange war ein schönes Mädchen von lebhafter Charaktetveranlagyng, sie zählte jedoch noch keim- achtzehn Frühlinge, und der Mutter schwebte darum noch ziemlich

« eine bedeutende sein würde. Der junge Manu hatte <s nicht ohne großen Kampf und nicht ohne große Mühe erlangt, Depu- tirter zu werden; fei» bedeutendes Erbtheil schmolz dabei mehr und mehr zusanimen. Das jedoch beun ruhigte Frau Darboys nicht, obwohl sie sonst eine ökonomische Frau war. Eine reiche Heirath konnte Alles wieder gut mache». Ihr Bruder war nach

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 06.07.1906
Physical description: 8
nicht erfolgei- wird. Ter Ausbruch der Krise steht unmittelbar bevor. TagkMiligkeitlu. — Selbstmord. Trauriger Familienverhält nisse halber hat jiä> Mittwoch vormittags der 45- jährige Weingrotzhändler Josef Lemberger in Wien erschossen. Er lebte mit seiner Frau in unglücklicher Ehe und strengte vor einiger Zeit den Scheidungs prozeß an. Pormittags fand die Verhandlung statt, deren Ausgang für ihn ungünstig war. — Einbruchsdiebstahl. In der Wohnung der Wiener Hofopernsängerin Grete Forst

bis auf den Grund der Seele schon en. Nach Hilda fragte sie nicht. An all das dachte Sigmund, während seine Frau mit trotzig ausgeworfenen Lippeil vor ihm stand und mit den Fransen der Tischdecke spielte. „Glaubst du denn, daß du ganz fehlerfrei bist. Hilda?' begann der junge Mann wieder, die schwüle Pause uilterbrechcnd, die nach seinen letz ten Worten entstanden war. Hilda wandte sich halb zu ihrem Gatten um und sagte über die Schulter zurück: „Mama ist auch der 'Ansicht, daß ich es mir nicht 'gefallen

auszusprechen. Ich sage dir, wenn die alte Frau ganz bei uns wohnt und du unterstehst dich, sie Zn ärgern — — — Agatescu auch ihre früheren beiden Gatten, durch Gift beseitigt habe. Vor Jahreil waren Vergif tungen im Umkreise von Temesvar an der Tages ordnung. Eine große Bande von Giftmördern, betrieb ihr Unwesen, und man nimmt an. daß auch die Witwe Agatescu mit ihnen in Verbindung stand. — Milliarde» von Heuschrecke». In der Um gebung voil Tebreczin richteil Heuschrecken große Verheerungen an. Die Felder

, aber ich kann nicht.' — Entführung «ues Lljährigen. Ans Bad Elster wurde der 81jährige Graf Hugo Zedrwitz von seiner Familie entführt, weil er seine Wirt schafterin heiraten wollte. — Mutter und Kind von einem Bahnzuge getötet. Tie in Halden in Westfalen zu Äe'uch weilende Frau des Bauunternehmers Schröter wollte Dienstag abends mit ihtem achtjährigeil Söhnchen nach Altona znrivkfahren. Sie stand, den Zug erwartend, auf de»! Bahnsteige, als der zur gleichen Zeit von Siegen kommende Schnellzug durch die Station fuhr. Der Knabe

Kino. Lucie Birr aus Berlin. Das anfsallend hübsche llii-d gescheite Mädchen lebte seit etwa Jahresfrist in der Villa Halkyone bei ihrer Mutier, Elle» B-irr. der Gesährtin des verstorbenen Dichters Otto Erich Hartleben. Das dreizehnjährige Kind badete nnter Aufsicht seiner Mntter im See. Es trug einen SckMinimzürtel, und wurde von Frau Birr überdies an einer Rettungsleine gehalten Eine starke, von einem vorbeifahrenden Dampfer erzeugte Welle überflutete das Kind und raubte Er hielt iniie

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 06.09.1905
Physical description: 8
den sosortigen Streik aller Lehrer Krains mit Rücksicht aus die Verschleppung der Gehalts» regulierung. Tagesneuigkeiten. Später Ersatz eines Raubes. Em merk würdiger Fall wird aus Steinamanger gemeldet. Die dort wohnhafte Witwe Frau Philipp Wohl erhielt vor einigen Tagen eine auf den Betrag von 250 Kronen lautende Postanweisung. Als Auf geber war Malnon Flomi aus Mödling verzeichnet, zweifellos ein Pseudonym. Anfangs wollte die Witwe das Geld 'nicht annehmen, da der Aufgeber ihr gänzlich unbekannt sei

. Da aber die Adresse keinen Zweifel zuließ, drängte der Postbote zur Uebernahme, wozu sich Frau Wohl endlich ent schloß. Am Rande der Anweisung stand folgendes: „Dieses Geld, und zwar 125 fl., habe ich mir einst von Ihrem Gatten widerrechtlich angeeignet. Mein Gewissen läßt mich nicht ruhen, bis ich von dieser Summe nicht befreit werde und dahin gelangen lasse, dem sie rechtlich gebührt. Glauben Sie mir, liebe Frau, daß ich die Wahrheit sage und ver zeihen Sie, daß ich erst jetzt in eine solche Lage kam

in deutscher Sprache gebieterisch die Heraus gabe seiner Barschast, die Wohl ohneweiters aus- solgte. Es waren 125 fl , die er den Räubern aus folgte. Der geplünderte Kaufmann erstattete wohl die Anzeige, aber die slavonische Polizei vermochte die Täter nicht auszuforschen. Philipp Wohl ist mittlerweile gestorben und nun erwachte das Ge wissen in dem einen der Räuber und Frau Wohl kam ganz unerwartet zu 125 fl. Folge« der Betrachtung der Sonnen finsternis. Aus Wels, 2. d. Mts., wird dem „L. V.' geschrieben

: Das Betrachten der Sonnen-, sinsternis am 30. August hatte sür manche Personen nachteilige Folgen. Mehrere sühlten längere Zeit ein Flimmern vor den. Augen, Schwindel u. dgl. Ein Arbeiter tvurde fast blind,'eine Frau soll ohn mächtig geworden sein und eine ältere Frau, welche mit einem Opernglase (!) das Naturschauspiel be trachtete, erlitt eine Gehirnerweichung, die ihren Tod herbeiführte. Bei früheren Sonnenfinsternissen hörte man nichts von derlei üblen Einflüssen. (Wahrscheinlich ist Unvorsichtigkeit

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.02.1896
Physical description: 4
getrieben wird, so sehr die. te er gewöhnlich al« Verbindungsstrich zwischen dem Ministerium deS Auswärtigen und der Gesandschaft im Faubourg Samt Honore l Endlich sah man dort auch häufig Fremde aus allen Welttheilen, die der Admiral besucht hatte, besonders Bewohner der Levante, wo er sich in Legleitung seiner Frau lange aufgehalten. Die Unterhaltung, die man dort hörte, trug, wie man sich denken kann, einen ganz besondern und fremdartigen Cha rakter. Die Klatschereien Konstantinopel«, die Anekdoten

, die ihr so sehr an ihm gefiel. Und dem Lakai nicht gestattend, dir Kleider der jungen Frau zu berühren, trat er zu ihr, um ihr den langen, weiten Mantel abzunchmen, der ihre Toilette verbarg. Sie erschien in einem »»«geschnittenen, schwarzen auch gar nicht anders, da e« auf allen anderen Seiten von Staaten umgeben ist. die selbst überwiegend Ackerbau treiben, aber e« sperrt, zwar nicht össenilich, aber desto wirksamer im Hehiimen, seinen Markt gegen die österreichische Industrie! Da« mögen alle österreichischen

auch die civilisierte Schönheit, eine eigen thümliche, aber auserlesene Schönheit und vor allem die voll kommene Harmonie der ganzen Erscheinung, die vollständig zu offenbaren der Ruhm der jetzigen Mode ist. Man möchte sagen, daß die Pariser Luft — und darum lieben sie wohl auch die Frauen so sehr — die Gabe habe, zu verschönen. Wer Hai nicht die Veränderung bemerkt, die mit der hübschesten, elegantesten Frau vorgeht,'weint sie nach langer Abwesenheit diese magische Atmosphäre auch nur für einige Stunden

lasten Sie mich Sie meiner reizenden Freundin vorstellen.' „DaL ist schon geschehen,' sagte Kerisel. „Ich habe die Ehre gehabt, das Mittelmeer auf demselben Dampfer mit der gnädigen Frau zu durchschiffen.' „Erlauben Sie mir, Ihnen beiden dazu zu zratulieren. Nun, mein Herr Gesandter in sxe, wird Sie Pari« längere Zeit in seinen Mauern behalten? Ach, verzeihen Sie! Ich vergaß Cannes. Man '.oird dort gewiß sehr glücklich sein habt zu interveniren und wenn wir nicht mit ihnen handeln, wären

. . . apropos, wie geht eS der lieben Frau?' „Gut, lieber Admiral ; sie- hak mir viel Freundliches für Sie aufgetragen.' „Ich habe ihr immer gesagt, als Sie noch - ein . kleines Mädchen mit eckigen Schullern und langen Armen waren: Dieses Kind wird ebenso schön werden wie Sie.' „Und Sie haben sich geirrt; meine Mutter ist tausend mal schöner aewesen als ich.' „Regelmäßig schöner, ja; nud die ganze Levante erzählt sich noch davon.-Aber sie war eine 'etwas kalt« Schönheit

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 18.10.1880
Physical description: 4
- u»d Tersoval - Nachrichten.) Die Kaiserin wohnte gestern in Pest der Einweihung des neuen Wettrennplatzes bei. — Björnstjerne Björnfon, der bekannte norwegische Dichter, ist in Begleitung der Witwe des am 13. August d. I. verstorbenen Violin- Virtuosen Ole Bull auf dem Dampfer „Germanic' in Newyork eingetroffen und hat sich sofort nach seiner Ankunft nach Cambridge, Massachusetts begeben, wo Frau Ole mit verschiedenen Familien-Mitgliedern im Hause des Gesandten der vereinigten Staaten am eng- tischen Hofe

, bei der neuerlichen Super- arbitrirung als diensttauglich erkannten Oberstlieutenant Alois Prokefch v. Nothaft des Tiroler Jäger-Regiments zum Commandanten des 3V. Feldjäger-Bataillons; ferner wurde die.Uebersetzung des Militärpfarrers Adolf Schlaghammer in gleicher Eigenschaft von Innsbruck nach Krakau angeordnet. (Kohe Hafte.) Gestern trafen aus Schönna der Graf und die Gräfin und die Frau Gräfin Mutter von Meran hier an; erstere stiegen im „Hotel Victoria? ab und reisten mit dem Mitternachtszug gegen Norden

weiter. „Ich habe noch ein Anliegen an Ihre Familie, es ist eine Bitte, die Sie mir wohl erfüllen werden. Ich muß allein nach Paris zurückreisen, ohn« jeden männlichen Schutz und ohne weibliche Stütze, wenn Sie mir nicht erlauben, daß ich das Kammermädchen Auguste, die mir die Frau Gräfin während meines Aufenthaltes gütigst zur Verfü gung stellte, zu meiner Begleiterin mitnehmen darf. Auguste ist mit meiner Bitte einverstanden, sie will mit mir nach Paris gehen uno ich werde sie so lange in meinen Dien sten behalten

, als es ihr bei mir oder in Paris gefällt.' „Diese Bitte würde Ihnen von Ihrer Frau Mutter ge wiß nicht verweigert werden und deßhalb mag das Mädchen getrost mit Ihnen reisen', entgegnete > Oskar. „Ich habe das auch vorausgesetzt', fügte Gabriele hinzu, »denn Auguste hat gleich wie ich bereits ihre Sachen gepackt und ist eben hinuntergegangen in den Schloßhof. Indessen bin ich Ihnen sür die Güte. Ihrer Frau Mutter herzlich dankbar.' Oskar öffnete jetzt die Thüre und bot Gabrielen den Arm zum Geleit. Ohne eine Silbe zu sprechen

«. > (Eine gräßliche Unihat) wird aus Frauenstein an der sächsisch-böhmischen Grenze gemeldet: Die Bauers frau Böhui^ die >in- geordneten' Familien- und Finanz verhältnissen lebte, hatte schon seit längerer Zeit die fixe Idee, daß ihr Vermögen nicht mehr ausreiche, sich und die Kinder zu ernähren. Stets klagte sie, daß sie und die Kinder verhungern müssen, da der Winter ein so langer sei. Alle Tröstungen und Zuspräche der Ver- wandten und Freunde blieben erfolglos. Niemand ahnte jedoch, welch' schreckliche

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 26.03.1892
Physical description: 8
.' Der Priester klingelte. Frau Dnpout erhob sich. Sie schien von dem, was sie vernommen, anfs tiefste bewegt. Die alte Dienerin trat ein und der Priester befahl ihr, die Dame hinauszugeleiten. Die Frau des Bureauchefs verneigte sich tief vor dem Greise und verließ das Zimmer. Der ihrer harrende Wagen brachte sie nach Paris zurück. Der Rosenhof, Johanna Lorene, Rosa, das waren Namen, welche sich für immer ihrem Gedächtniß einprägten. „Ich werde dieselben nicht vergessen,' sagte sie sich, „Olga aber darf

sie nie erfahre»; ich werde dafür Sorge tragen, daß dieß niemals geschieht!' Während der vier Monate, welche Olga mit Herrn Lorbac und Rene in Italien reiste, lernte die junge Frau ihren Gatten kennen und schätzen. Sie war zu edel und herzensgut, um seine hervor ragenden Eigenschaften nicht zu würdigen. Als sie nach Paris zurückkehrte, hatte sie die Vergangenheit zwar nicht vergessen, aber dieselbe erschien ihr we niger schmerzlich. So sehr es ihr auf der Seele brannte, erinnerte sie ihre Mutter

in Zu sammenhang mit der jüngsten Reorganisation deS Tiroler Jäger-RegimentS, speziell mit der Drei- süguug stellte, konnte sie denselben befriedigen. ES drängtc sie natürlich nichts weniger, als eine Er klärung bezüglich der Tochter Gerhard Chamare's herbeizuführen, und da sie sah. daß die junge Frau über diesen Punkt sich einstweilen in Schweigen hüllte, sagte sie sich triumphierend, es wäre unbe dingt das beste, wenn Olga das Vorhandensein jenes Kindes vollständig vergesse» könne. So vergingen Monate

. Eines Nachmittags, während der Arzt seinen Verpflichtungen nachging, befanden Mutter und Tochter sich allein in dem Salon der Rne de Linne. Frau Dupont befaßte sich mit einer Stickerei. Olga las in einem Werke, welches ihr Gatte kürzlich der» öffentlicht hatte. Es interessierten sie die ernsten» wissenschaftlichen Fragen, mit welchen er flch be faßte, gar sehr und sie war stolz auf den Mann, dessen Namen sie trug. Plötzlich ließ sie das Buch in den Schoß gleiten und das Haupt emporrichtend, sprach sie: „Mutter

— wann willst du endlich dein Wort einlösen, — wann soll ich endlich mein Kind wieder sehen?' Frau Doupont fuhr zusammen, als ob eine Natter sie gebissen habe; sie richtete ihren Blick in unverkennbarem Erschrecken auf ihre Tochter. „Dein Kind?' wiederholte sie. „Du denkst also noch immer an die Schmach der Vergangenheit und an jenes Wesen, welches von derselben zeugt?' (Fortsetzung folgt.)

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Meraner Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 24.01.1925
Physical description: 10
doch noch irgend ein Stück chen g«rettet? rief Lena, die meinen Wllck richtig verstanden hatte. Ach» nur ganz kleine Stücke. Und die Seide war fo schön. Hch glaube, ich habe noch ein Stück davon in meinem Nähkorb. Zeigen Sie es mir, bitte, bat Lena. Ich möchte es sehen, um mich an die Bluse zu erinnern. Wie Frau «schritt zu einem kleinen Kasten, auf dem alle möglichen Dinge standen» zag Pkw Qade heraus, entnahm ihr einen Arbeitskckb und kramte lange darin herum. Endlich zeigte sie uns ein «eines Seidenläppchen

. «Es war schöne, schwere, schwarz-weiß karierte Seide, und ich Zweifelte mcht mehr, daß wir hier vor uns ein Stückchen Stoff des Kleides hatten, das Frau van Burniam tn«' <lls sie Haddam verließ. Ta, «ine solche Äufe hatte sie, sagte Lena, die in meinem Gesicht«, lesen verstand. Ich erkenne den Stoff wieder. Sie steckte den Lappen in die via, ich hätte der Dame gern Wnf Dollar für die Bliuss kegeben, murmelte die Frau be- daueriH. Aber die Hungen Mädchen von heutzu tage sind so unkedacht. ^ Um ist dt« Dame

nicht bei ihr war» bei dieser. Ich zitterte bet dem Gedanken» daß dies« Berbrecherin sich in einem so achtbaren Hause befinden Mmt«. Die Annonce genügte mir. Ohne mich auf weiteres einzulassen uvid mit dem Versprechen, Krau Deaberger für ihre verlorene Zeit ange messen zu entschädigen, ging ich mit Lena fort. Ich will jetzt schon verraten, worin die zuge sagte Entschädigung, die ich Frau Desberger später durch Lena zukommen ließ, bestand. Ich beauftragte -Lena, die farbenprächtigste Wuse zu taufen, die sie -nur auftreiben kmmte

, und sie nach der S. Straße »r bringen. Ich glaube, Lena hat sich ihres Austrages gut «Medigt» denn als sie von« diesem Gange zurttMhrt«, schienen die Grübchen in ihren Wmgm noch tiefer ge worden D sei«. Dreiundzwamgigstes Kapitel. Sofort, nachdem ich Frau Desberger verlassen hatte, ließ ich mich zu Fräulein Spicer fahren, um mich unverzüglich zu oevgewlfsern. ob die Unglückliche» die ich fuchte» sich in Ihrem Hause befand. Sonntag, abends 6 Uhr, ist freilich keine günstige Zelt für einen solchen Besuch, und in diefem

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 30.11.1896
Physical description: 6
aus Innsbruck hielt an dem von der Stadt Kufstein ge schmückten Grabe ListS eine erhebende Gedächtnisrede, in der er ListS Lebenslauf schilderte und seine Bedeu tung würdigte, und legte dann einen Kranz am Grabe nieder. Weitere Kränze wurden niedergelegt namens der Stadt Reutlingen, namens der Münchner . Allg. Ztg.', des alldeutschen Verbandes, von zwei Töchtern ListS (Frau Karolina Hösemayr und Emilie List), einem Enkel und einer Enkelin Lists, von der Handels und Gewerbekammer Innsbruck

; in einer Fami lie (Weinhändler Paul Putz) starben freilich 2 Kinder an einem Tage. Jetzt haben die Krankheiten nachge lassen und es können somit die Kleinkindcrbewahran- stalten wieder ihre Zöglinge aufnehmen. — Die Er ben der verstorbencn Sagmüllerin Frau Rssa Jn- nerhoser haben verschiedene Wohlthätigkeits Institute mit Legaten bedacht. Unter anderen erhielt die Bin- cenz-Conferenz 100 fl. für ihre Cassa, die derzeit schwach steht und nuu zuni Beginne des Winters gerade recht bemittelt

sein sollte, da Holz, Schuhe und Kleider nothwendig angeschafft werden müssen. — Ihre Durchlaucht Frau Fürstin Anersperg bat bis zum Schluss der Cursaisou die Villa Niedl in Ober- maiS gemietet und wird mit Ihrer Durchlaucht Frau Fürstin Windischgrätz dieselbe beziehen. — Borgestern erhielten wir die erste Auflage Schnee, die aber in, Innern der Stadt schon wieder unsichtbar geworden ist. Möglich, dass hente noch die zweite Auflage folgt, denn der Himmel ist dicht bewölkt. Die Tem peratur ist während des Tages

Herr nicht mehr allzulange in Meran verweilen, da Ihre k. u. k. Hoheit Frau Erz herzogin Maria Theresia niit den beiden Töchtern hieherkommen wird, um mit dem Herrn Erzherzog Franz Ferdinand nach Corsica weiter zu reisen. — Die Fremdenliste von gestern verzeichnet 2977 Par teien mit 5l51 Personen. — Schnell vom Tode er eilt wurde der Schneidermeister Jnngegger, der an einem Herzschlag gestern das Zeitliche segnete. Seine Gattin liegt krank im Spitale. Ein Kind, das beim Vater weilte

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 28.03.1884
Physical description: 8
um so mehr, als der glücklich Gerettete, des Sch uim- meus gänzlich unkundig, ein ziemlich weites Stüö geronnen ist, und eine Selbstrettung bei dem zwe bis drei Meter tiefen Fluss nie möglich gewesen wäre. Dies unwillkommene Bad dürfte dem au? fast wunderbare Weise Geretteten uud sür mehrere andere seinesgleichen eine treffliche Warnung für die Zukunft sein. ?-r Bozen, 27. März. Seit vorgestern weilt Se. kaiserl. Hoheit, der Herr Erzherzog Rainer mit hochdessen Gemahlin, Frau Erzherzogin Marie

in der Errichtung einer riesigen Anfznasmascbinc am rückwärtigen Theile der Burg; durch 'diesen Auszug sollen Baumaterialien ans der Tiefe direct emporge hoben werde», ohne dass sie erst über den ziemlich halsbrecherischen Schlosssteig von der Straße hinanf- geschafft werden müssen. In den letzten Tagen hat Runkelstein mehrfach hohen Besuch erhalten; so z. B. iand sich behufs Jnspicicrung der Arbeiten Herr Dom baumeister Schmid aus Wien dort ein, während gestern auch Ihre kaiserl. Hoheit Frau Erzherzogin Marie

, sowie Frau Baronin Waideck nebst Fräu lein Tochter eine Spazierfart nach Runkelstein unter nahmen. Dabei kehrten dann die Herrschaften nach „ der „B. Z.' über Gries zurück, wo in der Nähe des Neurauterhofes Plötzlich der Wagen umstürzte, so dass die Damen herausgeschlendert wurden, wobei Baronesse Marie unter ein Rad zu liegen kam, ohne jedoch irgendwie verletzt zu werden, während die Frau Erzherzogin und die Frau Baronin einige, wenn auch glücklicherweise nur leichte Contnsionen erlitten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 12
Date: 12.02.1910
Physical description: 12
zeichnen, als es Ibsen in feinem Schauspiel „Hedda Gabler' tut. Mit seelenkennerischer Durchtriebenheit enthüllt er vor uns fünf vollwertig zu nehmende Charaktere: die Generalstochter Hedda Gabler, den Privat- dozenten Tesmann, Frau Elvsted, den Alkoholiker Lövborg nnd den Gerichtörat Brack. Einst standen Hedda und Lövborg, Elvsted und Teömann einander nahe, aber das Geschick trennt sie. Tes mann heiratet Hedda, Elvsted findet anderwärts einen Mann, Lövborg wird iu ihrer Familie Hauslehrer

und durch ihren Einfluß aus dem Sumpf des Alkoholismus gerettet. Als er fortzieht, eilt ihm Frau Elvsted, ihrer Familie entsagend, nach und nnn treffen sich alle in TeSmannö Villa. Hier zeigt sich, daß Hedda keineswegs Lvvborgs vergessen hat; sie will nichts von ihm, aber sie gönnt ihn auch der andern, die sie mit geheuchelter Teilnahme täuscht, nicht. Schlau weiß sie ihn bei der Seele zu fassen und ihn mit einer Bemerkung wieder dem Alkoholteufel zuzuführen, verbrennt sei» Manu skript. das ihn berühmt mache

» soll, uud drückt ihm eine Pistole in die Hand. Im verrnfenen Lokal einer Sängerin wird Lövborg e-schössen aufgefunden. Die Pistole wird vom GerichtSrat Br.^ck, der sich vergebens als Hausfreund einzuführen suchte, als Eigentum Heddas erkannt nnv diese entleivt sich nun selbst, weil sie einerseits Brack nicht ausgeliefert sein will, andererseits den Skandal fürchtet. Frau Elvsted und Tesmaun siud vor Viesen« schrecklichen Moment übereingekommen, Lövborgs Ma-nisk.ipt nach flüchtigen Aufzeichnungen

schlummert eine Bestie, die sich am Leide anderer weiden kann. Sie kennt Liebe nicht, aber auch nicht Untreue, spottet über alles, was das Leben bringt, und spielt mit dem Selbstmord, den sie Schönheit nennt, wie mit Glasperlen. Die Ehe mit dem Gelehrten, die sie freiwillig eingegangen, övet sie vom ersten Augen blicke weg an; sie w ll um jeden Preis ans dem Alltäglichen heraus uud es schreckt sie nicht, wie sie dabei zur Verbrecherin wird und dem Abgrunde zutreibt. — In Frau Hertwig erfnhr d-cses Weib

vorgestern eine tiefdurchdachte Verkörperung. Die Künstlerin traf den richtigen spöttischen Ton und wußte die Höhepunkte ihres Lebensdramas in packendster Weise zu geben. Sehr brav hielten sich auch Fil. Etlinger als Frau Elvsted und Frl. Pape in der kleinen Rolle der Tante Julie. Auch die beteiligten Herren setzten sich mit sichtlicher Auf richtigkeit für ihre Aufgabe ein, vergriffe» sich aber dort und da. Herr Groß mann (Lövborg) machte mehr den Eindruck eines Nihilisten als den eines verlorenen Genies

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