krieg fort, und es scheint, als ob San Salvador bisher in diesem Kampfe vom Glück begünstigt wer den wolle. Nach Meldungen aus San Salvador versuchten kürzlich die Truppen der Republik Hon duras, 4V0V Mann start, in das Gebiet von San Salvador einzumarschiren. General Molina warf sich ihnen mit 2(XX) Mann entgegen und schlug sie nach heftigem fünfstündigen Kampfe zurück. KMtin. Frau Mette. Novelle»« von G. Velh. „Die neuen Zeitungen, gnädige Frau!' sagt die Gesell schafterin und legt
die noch von Druckerschwärze feuchten Blätter auf das japanische Tischchen zur Seite der Liegenden. Eine Kopsbewegung dankt ihr. Die Commerzienräthin ist immer höflich, immer milde, immer beherrscht unter den größten Schmerzen — so bequem ihr, Hanna von Bohsen, dadurch ihre Aufgabe gemacht wird, sie ist zuweilen im Stande, diese Art zu hassen, sie fühlt sich beschämt, sie hat so viele Wünsche und die blasse, kranke, reiche Frau äußert nicht ein mal den nach dem Tode, wle sie nie einen sür gänzliche Genesung hat. Wer
das verstehen könnt«? Die schwarzhaarige Hanna nicht. Es ist schwer, sein Leben in Abhängigkeit hinbringen, mag dieselbe noch so sreundlich gestaltet sein, wie sie es hier im Hause ist — ungleich härter muß es sein, sich jede Laune befriedigen zu können und gelähmt dazuliegen, nicht im Stande, Hand und Fuß zu bewegen — und so jung zu sein, so schön und so vernachlässigt von dem lebenslustigen Gatten, wie Frau Elma. Hanna wüßte zu gern, welche Sehenswürdigkeiten, Feste, Aufregungen die Hauptstadt heute
wieder in Bewegung brin gen, aber Elma Siebermann ist nicht einmal neugierig wle Andere und so muß Hanna geduldig weiter in dem Stramin sticheln, den sie zwischen den Fingern hält. Die goldenen Bilderrahmen blitzen von den Wänden, da» elektrische Slühlicht übergießt Alles mit TageSNarheit, ohne'zu blenden, daS regelmäßige, schöne Gesicht Frau Elma's hat den unmtwegt zufriedenm Ausdruck, ganz leise tickt die Uhr—was diese Frau nur immer denken mag? Soviel glaubt Hanna richtig zu ahnen, daß sie häufig
auch, daß die sanfte, geduldige Frau nicht glücklich ist und sie entschuldigt die Extrava ganz des Gatten, der allerhand Passionen hat, Jagd, Sport — und den schönen Circusreiterinnen Feste gibt, Bouquets spendet und sie mit Schmuckgegenständen beschenkt. „Was wollen Sie, immer eine kranke Frau zu haben! Und wenn sie einer Heiligen gleicht — «xristi, das geht auf die Nerven!' Wenn die Damen von Elma's Kreise sie besuchen und in überschwängliches Bedauern anSbrechen wollen oder sich bei der Schilderung