Burgenkunde : Bauwesen und Geschichte der Burgen zunächst innerhalb des deutschen Sprachgebietes
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Author:
Piper, Otto (Kunsthistoriker) / neu ausgearb. von Otto Piper
Place:
München [u.a.]
Publisher:
Piper
Physical description:
XI, 755 S. : Ill.. - 2. Aufl.
Language:
Deutsch
Notations:
Literaturverz. S. [747] - 749
Subject heading:
s.Burg ; s.Bau ; <br />s.Burg ; z.Geschichte
Location mark:
III 104.701
Intern ID:
168848
ist der hübsche dreieckige erkerförmige Vorsprung aus der Mitte eines Fensters, wie mir solcher nur einmal am Schleglerschloss, Fig. 423 links oben, be kannt ist. Fig. 476 gibt einen Grundriss des Fensters (nach den Kunst- und Altertums- Fig. 476 den km. im Königr. Württemberg). Bezüglich des Verschlusses der Fenster ist vor allem zu beachten, dass die Verglasung derselben zumal bei Profanbauten erst gegen den Schluss der Burgenzeit eine allgemeinere wurde. 1 h Wenngleich schon den Römern bekannt-) und ganz
im 15. Jahrh., wurden auch kleine durchsichtige in Form des Rhombus (verschobenen Quadrats), seltener auch deren rechtwinklige, alle in Blei gefasst, gebräuchlich. Beliebt 'h Vergi, hierzu J a c. F a 1 k c , U e b e r Fensterverglasung im Mittelalter in den Mitteil, der k. k. Commiss. 1863, iff., Müller und Mothes, Archäol. Wörterbuch, Schultz, Höf. Leben, Sfephani, D. älteste deutsche Wohn bau. 1903, II, 562 ff. J. v. Falke, Gesch. des Kunstgewerbes (1888) S. 64. Ganz abweichend von der allgemeinen
Meinung schreibt Dr. Plath, Deutsche Rund schau 1894, S. 230: „In merowingischer und karolingischer Zeit waren gläserne Fensterscheiben etwas ganz Gewöhnliches', und S. 249: „Sogar das Fenster der Einsiedlerzelle des Missenden Reclausus Ebregisil zu Bourges ist mit Glasscheiben ausgestattet: das beweist wohl am besten, dass die Fensterverglasung in der fränkischen Zeit nicht nur ein seltener Luxus war.' Wie das Glasfenster in die Zelle gekommen sein mag, weiss man nicht. Die daraus gezogene