MM Vozen, Mittwoch, den 8 Mai 188S Nr 37. Der Katholikentag und der Dank an die Abgeordneten. Am 2. Mai bot der große Musikvereinssaal den Anblick eines VollparlamentS. Die Volksschule stand auf der Tagesordnung. Die Resolutionen bringen wir an anderer Stelle. Wir finden eS im Interesse der Sache und um Mißveständnissen vorzubeugen, sür noth wendig, etwas eingehender über die Debatte zu berichten, welche über den in der Resolution beantragten Dank an die Abgeordneten sich entspann
bezüglich der Volksschule vorgeschlagenen Resolutionen, wird jedoch — es ist bereits 9 Uhr — von dem Borsitzenden unterbrochen. Derselbe macht darauf aufmerksam, daß nur bis 10, Uhr Zeit zur Verfügung stehe, daß kein anderer Saal im ganzen Gebäude zu haben ist, und daß überdies die Nothwen digkeit vorliegt, die Anträge der Sektion der um 2 Uhr Nachmittags stattfindenden beschlußfassenden Vollver sammlung zu unterbreiten. Er müsse daher dringend ersuchen, sowohl den Herrn Referenten
) will als Lehrer (Rufe: Bravo! Bravo!) den Nachweis führen, daß die con- fessiovSlose Schule der Pädagogik widerspreche, und daß die Pädagogen die confefsionelle Schule verlangen müssen. Er hätte aber nicht geglaubt, daß die wichtige Frage der consessiouellen Schule in i^zwei Stunden durchge peitscht werden müßte. (Bravo! Bravo !) Die kon fessionelle Volksschule ist viel wichtiger, als ^ die Salz burger Universität und auch wichtiger, als die Frage der consessiouellen Mittelschulen Er beantrage daher
, daß nach 10 Uhr die Verhandlung über die Frage der konfessionellen Volksschule in einem anderen Saale fort gesetzt werde. ' : Vorsitzender Prälat Karlon: Meine Herren, ich bin bereit, mit Ihnen über die konfessionelle Schule bis Mittag, meinetwegen den.ganzen Nachmittag und selbst die folgende Nacht zu verhandeln. (Bravo! Bravo!) Sie wissen recht gut, daß um 2 Uhr die beschluß fassende Vollversammlung stattfindet und ich trage die Verantwortung dafür, daß an diese Versammlung die in den Sektionen
, daß sie mit der selbstständigen Betretung dieses Weges (der Gesetzgebung) die Frage der Wiederherstellung der confessionellen Volksschule ihrer concreten Lösung wesentlich näher gebracht haben, andererseits ihnen an's Herz zu legen, .allen ihren Einfluß und ihre ganze Kraft für die Erreichung dieses erhabenen Zieles auch in Zukunft unentwegt aufzubieten.' Dieser Theil der Resolution ist n ich t nothwen d i g. Jahre sind ins Land gegangen, bis ein Schulantrag eingebracht wurde, dann 15 Monate verstrichen und noch der Antrag