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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 05.02.1931
Physical description: 6
, daß wenigstens die schroffsten Gegensätze, die scheinbar unversöhnlichsten Härten gemildert, bis zu einem gewissen Grade abgeschliffen, beseitigt werden könn ten, ohne daß das Ansehen der Kirche und die Autorität des Staates hiedurch Einbuße erlitten? Ein Abgeordneter hat den Vorschlag gemacht, die Ehe- rechtsreform im Einvernehmen mit der Kirche anzubahnen. Versuchen wir einmal, diese Möglichkeit im .folgenden näher ins Auge zu fassen. Dabei soll von vorn herein eingeräumt werden, daß als Hauptgrundsatz

zu gelten hätte, alles zu vermeiden, was geeignet erschiene, bas religiöse Empfinden zu verletzen. Daher weder Ne gierung noch Einschränkung des Glaubens an den sakra mentalen Charakter der Ehe, wie ja auch das geltende deutsche Recht das religiös-sittliche Moment dieser Insti tution nicht berührt. Jedem mag es unberwmmen bleiben, m dieser Hinsicht dem Gebot der Kirche zu ge horchen. Er soll aber auch dem Staate geben, was des «taates ist: Demnach außer der dem Belieben der Par teien anheimgestellten

kirchlichen Trauung ein staat licher Beurkundungsakt. Letzterer ist schon des halb notwendig, um den: iw Vundesverfassungsgesetze ausdrücklich normierten Grundsätze der Gleichstellung aller gesetzlich anerkannten Konfessionen gerecht zu wer den. Dieser Einsicht wird sich die Kirche wohl nicht ver schließen. Denn sonst müßte sie ja das Recht 5er staat lichen Gesetzgebung in Ehesachen überhaupt bestreiten, was heute höchstens mehr pro koro intemo geschieht. Bor allem soll dieTrcnuung der Ehe

Norm unlösbaren Bandes herbeizuführen, oder ein anderes schweres Verbrechen begangen. Kann dem schuldlosen Teil füglich zugemutet werden, weiterhin mit einem gösellschaft- lrch versehmteü. gebrandmarkten Uebeltäter in engster seelischer und körperlicher Gemeinschaft zu leben? Das würde ja geradezu ein Sakrlleg an dem von Gott ein gesetzten Sakrament bedeuten. Die Kirche erkennt heute aber auch für solche Fälle keinen Ausweg an. Unerbittlich kündet das Dogma: „Nur durch den Tod.. während der Staat

derzeit als völlig unzulängliche Abhilfe lediglich die „Scheidung von Tisch und Bett" gewährt. Letztere ist das gefährlichste Experiment. Denn indem sie einerseits durch die faktische Trennung die ethisch-religiöse Mis der Gemeinschaft beseitigt, läßt sie anderseits die Ae dem Bande nach fortbestehen und schasst hiedurch die -Möglichkeit gegenseitiger Schikanen und Anfeindungen. Diese unzulängliche Weiterschleppung einer in Wahrheit wngst zerrütteten Ehe sollte auch die Kirche, als dem sakra mentalen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 10.03.1931
Physical description: 6
matblock, die zusammen über 83 Stimmen verfügen, denen 82 Stimmen der Grotzdeutschen und Sozialdemo kraten gcgenüberstehen, gegen die geplante Reform sind. Da die gegenwärtige Regierung den Beschluß des Par lamentes nicht zu ignorieren gesonnen ist, wie dies frü here Regierungen gegenüber früheren Beschlüssen getan haben und weil weiter maßgebende Kreise der katholischen Kirche einsehen, daß der jetzt herrschende Ehewirrwarr auf die Dauer unerträglich ist, versucht die Regierung eine Reform

im Einvernehmen mit den maßgeben den Stellen der katholischen Kirche durchzuführen, da, wie erwähnt, für eine Reform ohne Einvernehmen mit den kirchlichen Kreisen im Parlamente keine Mehrheit vor handen ist. Die Regierung hat deshalb vor einiger Zeit die Fühlung mit diesen Stellen ausgenommen. Aus dieser Tatsache ziehen christlichsoziale Blätter den Schluß, daß nunmehr die Zeit für ein Konkordat gekommen sei, wie wir es in Oesterreich vor dem Jahre 1867 hatten. Es ist wohl zu verstehen

des Eherechtes ist, die im Einvernehmen mit der katholischen Kirche erfolgt. Einen ähnlichen Standpunkt nehmen die Landbündler ein, beide Parteien würden je doch jede Kompensation auf irgend einem anderen Gebiete für die Zustimmung der katholischen Kirche zu einer Ehegesetzreform ablehnen. Ein Konkordat, wie es die christlichsozialen Blätter haben möchten, wird deshalb ein frommer Wunsch bleiben. Sollten aber die Christlichsozialen in der Zeit der größten wirtschaftlichen Not einen Kulturkampf vom Zaune

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 13 of 16
Date: 22.08.1931
Physical description: 16
Aus Stad; md Laud. „Kirchenhaß der EoziaWen." Hu. hu. wem kriecht es da nicht eiskalt über den Rücken herab. Was ist denn geschehen, wird der erschrockene Leser fragen? Ach nichts, als daß der „Tiroler Anzeiger" eine plumpe Verleumdung der Sozialdemokraten seinen immer weniger werdenden Lesern Vormacht, als ob sozial demokratische Jugendliche in Berlin eine „proletarische Kampfkundgebung gegen die christliche Kirche" veranstaltet hätten, bei der es zu hemmungslosen Hetzereien und Ver höhnungen

der christlichen Kirche und der Geistlichen mit anschließenden Kirchenaustritten gekommen sei. In Wirklichkeit haben diese Kundgebung nicht sozial demokratische Jugendliche veranstaltet, sondern der „Bund der Gottlosen", eine bolschewistisch eingestellte Organisa tion, die in Rußland ihren Sitz hat. Aber auf eine Lüge mehr oder weniger kommt es dem frommen Blatt nicht an. wenn es gilt, die Sozialdemokratie zu verleumden. Sozialdemokratische Jugendliche wissen erstens, daß man mit solchen Kundgebungen

den diversen Kirchen viel mehr nützt denn schadet, daß man vielmehr durch sachliche Aufklärung, durch Aufzeigen des Widerspruches zwischen den Worten der Kirche und ihren Taten die Volksmasten überzeugen kann, daß die Kirchen heute samt und sonders dem Kapitalismus treueste Gefolgschaft in seinem Kampfe gegen das Volk leisten. Und so lange die Kirchen auf Seite der Reichen und Mächtigen stehen, so lange ihre Diener Heimwehr- und Stahlhelmwaffen segnen, so lange sie den Krieg als eine gottgewollte

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 6
Date: 29.01.1935
Physical description: 6
mit Streikenden. Schanghai, 28. Jänner. Nach einer Meldung aus M u k d e n ist in den benachbarten Fuschunkohlengruben ein Streik aus gebrochen, an dem 2300 Arbeiter beteiligt sind. Zwischen den Streikenden und der Polizei kam es zu schweren Zusammen stößen, bei denen 86 Arbeiter erschossen, über 60 schwerverwundet und über 500 leichtverwundet wurden. Trauungen mit Hindernissen. In einer Wiener Kirche gab es vor einiger Zeit eine recht seltsame und ungewöhnliche Trauung. Von zwei Sani tätern gestützt

unter der Obhut eines Arztes betrat ein Bräu tigam den Altar, um sich vom Priester trauen zu lassen. Die Ursache dieses merkwürdigen Aufzugs war ein Unfall, den der Bräutigam beim Gang in die Kirche erlitten hatte. Auf den sehr glatten Kirchenstufen war er ausgerutscht und hatte sich eine so schmerzhafte Verletzung der Kniescheibe zugezogen, daß er zunächst stöhnend liegen blieb und sich nicht mehr er heben konnte. In aller Eile mußte die nächste Rettungswache alarmiert werden. Der Bräutigam weigMe

sich standhaft, sich zur Rettungswache bringen zu lassen, bevor die Trauung statt gefunden hatte. Nach Anlegung eines Notverbandes ließ er sich also in die Kirche tragen. Neben ihm schritt die Braut. Das Gesetz kann gegen diese Trauung nichts einwenden, denn nur bei geisttgen Krankheiten, nicht bei erlittenen Körperverletzun gen kann die Trauung verweigert werden. Alle Wiener Zei tungen feiern den standhaften jungen Mann, der so mutig seine Schmerzen verbiß, um seiner Angebeteten keine Ent täuschung

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