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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.01.1914
Physical description: 8
abgelehnt, kleine Gesetze, wie das über das Halten von Hektographen — Ge- setze, die an den Machtverhältnissen im Staate wahr- tii ileuteuet 1 h Kr MML Novelle von Hemrich Zschvkke. 13 Nun sing dem erschrockenen Röschen über ihr Abenteuer im dunkeln Hausgang ein Licht aus. War er ihr doch damals schon ausgefallen, daß der ver neinte Philipp so etwas Fremdartiges in seinem Nesen gehabt hatte. Da nun die Reihe an sie kam, aller hsarkleirr zu beichten, wie sie zu dem Gelbe für daS Lstterielos gelangt wäre

, stotterte sie lange und suchte nach Worten herum, lwß dem Philipp ganz bange ward. Sie erzählte endlich alles, was vorgefallen war; aber wie es zum Kuß und Gegenkuß kam, stockte sie wieder mit der Sprache. Doch mußte es heraus. »Ts ist nicht wahr!" rief Philipp. „Ich habe dir keinen Kuß gegeben und von dir keinen empfangen." »So hat es dir doch gegolten," sagte Röschen leise und schmeichelnd. Philipp rieb sich die blonden Haare «uf dem Wirbel herum, damit sie nicht zu Berge Stehen sollten. »Höre

, Philipp, bist du eS nicht gewesen," sagte NäSchen ängstlich, »so glaube ich dir alles Unglaub liche, daS du mir gesagt hast — so ist Prinz Julian i# deinen Kleidern gewesen." Das hatte Philipp schon lange geahnt und er rief: »Der Spitzbube! Er hat mich um deine Küsse bestoh len. Nun begreif' ich! Nur darum gab er mir seine Maske, nur darum wollte er auf eine halbe Stunde M fein!" Und nun fiel ihm die Maske ein, die ihm von der Opernsängerin Rollina, dann von Röschen erzählt hatte, und er erneuerte

.Herz wieder leicht ward. Er warnte sie vor den Schleichern und vor der Barmherzigkeit der Vornehmen, und Röschen hin wieder warnte vor den Gefahren der Maskenbälle und allen Abenteuern mit Frauenzimmern hohen Standes, durch welche mancher junge Mensch schon unglücklich geworden sei. Man vergab sich alle in der Unwissenheit begangenen Sünden und Philipp stand im Begriff, den Kuß einzufordern, der ihm bestimmt gewesen und den er nicht empfangen hatte — als das Pärchen im besten Augenblicke

durch eine fremde Erscheinung unterbrochen wurde. Es kam im vollen Lauf und Sprung ein Mensch gegen sie gerannt, der atemlos bei ihnen stehen blieb. An Mantel, Stange, Hut und Horn erkannte Philipp auf der Stelle seinen Mann. Dieser hin gegen suchte den Maskenträger. Philipp reichte ihm den Hut und Seidenmantel und sagte: „Gnädigster Herr, hier Ihre Sachen. In dieser Welt tauschen wir die Rollen nicht wieder miteinander: ich käme zu kurz dabei!" Der Prinz rief: „Nur geschwind, nur geschwind!" warf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.01.1914
Physical description: 8
von Heinrich Zschvkke. 11 Das war dem Philipp recht; desto ungestümer bestand der Herzog darauf, daß sie beide in den Wa gen sitzen und, der Himmel weiß wohin, fahren woll ten, um die Ehrensache mit Pistolen und Säbeln ab zutun. Das war nun dem bedrängten Philipp gar nicht gelegen. Er stellte dem Herzog alle bösen Fol gen dieses Schrittes vor. Jener aber in seinem Grimme ließ sich durch nichts in seinem Verlangen abwendig machen; versicherte, er habe schon Für sorge für alles getroffen

und werde nach Beendigung ihres Geschäftes noch in der Nacht abreisen. „Wenn Sie nicht," fuhr der Herzog fort, „der feigste Mensch in ihrem Lande sind, so folgen Sie mir zum Wagen, Prinz." „Ich bin kein Prinz!" antwortete Philipp, der sich zum Aeußersten getrieben sah. „Sie sind es. Jeder hat Sie hier auf dem Balle erkannt. Ich kenne Sie am Hut. Sie hintergehen mich nicht." Rhilipp zog die Larve ab, zeigte dem Herzog sein Gesicht und sprach: „Nun, bin ich der Prinz?" Herzog Hermann, wie er das wildfremde Gesicht

erblickte, prallte zurück und stand wie versteinert. Seine geheimste Angelegenheit einem Unbekannten verraten zu haben, vermehrte seine Bestürzung und seine Verlegenheit. Ehe er sich noch aus dieser sam- ^meln konnte, hatte Philipp schon die Türe in der Kand und weg war er. eine ruthenische Literatur heranwächst, dann wird auch in der russischen Ukraina die Anziehungskraft der ruthenifchen Sprache gekräftigt, auch dort die Ab sonderungsbewegung gestärkt. Dem russischen Natio nalismus erscheint

sich darum des Erstarkens der Ruthenen. Sie empfehlen Zugeständnisse an die Ruthenen in Galizien, um da durch die ruthenische Bewegung in Rußland zu stär ken. Was will es besagen, wenn das polnische Volk 11 . Sobald sich Philipp im Freien befand, nahm er blitzschnell Hut und Seidenmantel ab, wickelte jenen in diesen und so, beides unter dem Arm tragend, sprang er die Gasse entlang, der -Gregorienkirche zu. Da stand Röschen schon in einem Winkel neben der hohen Kirchenpforte und harrte sein. „Ach Philipp

, lieber Philipp!" sagte sie zu ihm, sobald sie ihn erkannte, und drückte seine Hand. „Welche Freude hast du mir doch gemacht! O, wie glücklich sind wir! Sieh', ich habe keine Ruhe mehr bei meinen Freundinnen gehabt. Gottlob, daß du da bist Schon seit beinahe einer Viertelstunde stehe ich hier und friere. Aber ich denke vor Freuden gar nicht an die Kälte, die ich leide." „Und ich, liebes Röschen, danke Gott auch, daß ich wieder bei dir bin. Hole der Geier all den Schnick schnack der großen Herren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 05.01.1914
Physical description: 10
ZschokZe. 10 10 . Im Tanzsaale neben dem Spielziminer hatte Philipp, der gefürstete Nachtwächter, soeben von sei ner Sackuhr vernommen, daß es Zeit sei, sich zum Findemich bei der Gregorienkirche einzustellen. Er selbst war froh, seinen Pnrpurtalar und Federhut an den Substituten zurückzugeben, denn ihm ward unter der vornehmen Maske und in dieser Gesell schaft nicht gar Wohl zu Mute. Wie er eben die Tür suchte, um sich davon zu schleichen, kam ihm der Neger nachgetreten und zischelte

ihm zu: „Königliche Hoheit, Herzog Her mann sucht Sie allenthalben!" Philipp schüttelte ärgerlich den Kopf und ging hinaus; ihm nach der Neger. Wie sie beide in das Vorzimmer traten, flüsterte der Neger: „Bei Gott, da kommt der Herzog!" und mit den Worten machte sich der Schwarze wieder eilfertig in den Saal zurück. Eine hohe, lange Maske trat mit schnellen Schrit ten gegen Philipp auf und rief: „Halten Sie einen Augenblick; ich habe mit Ihnen ein Wörtchen ab zutun. Ich suche Sie schon lange." „Nur geschwind

," entgegnete Philipp, „denn ich habe keine Zeit zu verlieren." „Ich wollte, ich müßte keine mit Ihnen verlieren. erwachen zu sehen aus jahrhundertelanger Starr heit, erwachen zu eigenem, kraftvollen Willen. Und indessen vollzieht sich dieselbe Bewegung auch im Westen des Landes. Dort ist auch der Bauer Pole. Aber der polnische Bauer trug die Herrschaft der polnischen Schlachta nicht minder schwer als sein ruthenischer Klassengenosse im Osten. Auch hier gärt es in den Dörfern. Das Entstehen der Polnischen

des galizischen Bauern ist gegründet in der unaufhaltsamen wirtschaftlichen und sozialen Ent- Jch habe Sie lange genug gesucht. Sie sind mir Genugtuung schuldig. Sie haben mir blutige Be-- leidigung zugefügt." „Daß ich nicht wüßte." „Sie kennen mich nicht?" rief der Herzog und zog die Larve ab: „Nun wissen Sie, wer ich bin, und Ihr böses Gewissen muß Ihnen das übrige sagen. Ich fordere Genugtuung. Sie und der verfluchte Salmoni haben mich betrogen." „Davon weiß ich nichts!" antwortete Philipp

, war es Ihre Schuld." „Ich frage Sie, ob Sie mir Genugtuung geben wollen? Wo nicht, so mache ich Lärm. Folgen Sie mir aus der Stelle zum König. Entweder Sie schla gen sich mit mir, oder — zum König." „Ihre Durchlaucht. . ." stotterte Philipp verlegen. „Ich habe weder Lust, mich mit Ihnen zu schlagen, noch zum König zu gehen." Wicklung des Landes: in der Jntensivisierung der landwirtschaftlichen Produktion, in dem Uebergang von der Naturalwirtschaft zur Geldwirtschaft, in der genossenschaftlichen Organisierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.01.1914
Physical description: 8
ich: nun wundert's mich nicht, daß der Philipp so unbändig war. Ja, recht unbändig bist du gewesen. Aber es war dir ja nicht zu verargen. Ich möchte dir selber um den Hals fallen und mich recht satt weinen vor Freuden." „Röschen, wenn du fallen willst, ich mag es Wohl leiden. Aber hier ist ein Mißverständnis. Wer hat dir das Geld gebracht und gesagt, es sei mein Lotterie los? Ich habe ja das Los noch zu Hause im Kasten und kein Mensch hat es mir abgefordert." i < „Philipp, treib' keine Possen. Du hast mir's

vor einer halben Stunde selber gesagt und mir selber das Geld apaeberu" „Röschen, besinne dich. Diesen Morgen sah ich dich beim Weggehen aus der Messe, da wir miteinander unser Zusammenfinden für diese Nacht verabredeten. Seitdem sahen wir ja einander nicht." „Außer vor einer halben Stunde, da ich dich bla sen hörte und ich dich zu Steinmanns ins Haus hereinrief. Aber was trägst du denn unter dem Arm für ein Bündelchen? Warum gehst du bei der Saiten Nacht ohne Hut? Philipp, Philipp! nimm ordnetenhause

Geld könnte dich leicht sinnig machen. Du bist gewiß in einem Wirtshause gesessen und hast dir mehr zu Gute getan, als du solltest. Gelt. Was hast du da für ein Bündelchen? Mein Himmel, das sind ja wohl Frauenzimmerklei der von Seide. Philipp, Philipp, wo bist du ge wesen?" „Gewiß vor einer halben Stunde nicht bei dir. Du willst dich, glaub ich, über mich lustig machen? Antworte mir, woher hast du das Geld?" „Antworte mir erst, Philipp, woher hast du diese Frauenzimmerkleider

Philipp aber gerade nicht für den besten Schwimmer; es ist schwer zu sagen, warum? Also mußte er zuerst erklären, ob er getanzt habe. Auf das Verneinen hin fragte sie, ob er keine Aber:teuer und Händel mit weiblichen Masken ge habt habe. Das ließ sich nicht verneinen. . Er be kannte allerlei; doch setzte er jedesmal hinzu, die Frauenzimmer wären insgesamt von vornehmer Ab kunft gewesen und hätten ihn für einen andern ge halten. Röschen wollte zwar ein wenig zweifeln; doch unterdrückte sie den Argwohn

. Als er aber auf ihre Frage, für wen man ihn gehalten habe und von wem er seine Maske geliehen, immer den Prinzen Julian nannte, schüttelte sie doch das ungläubige Köpfchen, und noch untvahrscheinlicher war ihr sein Geschichtchen, daß der Prinz Nachtwächterdienfte ge tan, während Philipp auf dem Balle gewesen. . Er aber vernichtete alle ihre Zweifel mit der Versiche-. rung, der Prinz — denn dafür halte er seinen Sub stituten — werde, laut Abrede, in wenigen Augen blicken bei der Gregorienkirche erscheinen und die schöne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.01.1914
Physical description: 8
, als Sie in der seinigen." Der Prinz verließ den König. Er legte in einem Nebenzimmer den Ballanzug ab, den Ueberrock an, ließ Philipp rufen und befahl ihm, mit ihm in seinen Palast zu gehen. Hier mußte Philipp alles, was er als Stellvertreter Julians auf dem Ball ver nommen und gesprochen, Wort für Wort erzählen. Ailipp gehorchte. Julian klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Höre, Philipp, du bist ein ge sichelter Kerl. Dich kann ich gebrauchen. Ich bin zufrieden mit dir. Was du in meinem Namen dem Kammerherrn

Heimleben und Quellental. Das Geld, welches ich deiner Braut gegeben, soll ihre Aus steuer bleiben und den Wechsel des Marschalls Blan- kenschwerd löse ich mit fünftausend Gulden ein." Wer war glücklicher, als Philipp! Er flog in vol lem Sprung zu Röschens Haus. Noch war Röschen nicht zu Bette; sie saß mit ihrer Mutter am Tische und weinte. Er warf die volle Börse auf den Tisch und sagte atemlos: „Röschen, das ist deine Aus steuer! und hier fünftausend Gulden, die sind nwin. Ich habe als Nachtwächter

Fehler gemacht; dafür ver liere ich die Anwartschaft auf des Vaters Dienst und übermorgen ziehe ich als Schloßgärtner des Prinzen Julian nach Heimleben. Und ihr, Mutter und Röschen, müsset mit mir nach Heimleben. Mein Vater und meine Mutter müssen auch mit." Mutter Bittner wußte nicht, ob ihren Ohren trauen bei Philipps Erzählung und ihren Augen beim Anblick des vielen Geldes. Aber als Philipp ihr alles und wie es gekommen, doch eben nicht mehr als zu wissen nötio war, erzählt hatte, stand

sie schluchzend auf, umarmte ihn mit Freuden und legte dann ihre Tochter an sein Herz. Nun lief oder tanzte die freudetrunkene Frau im Zimmer herum, fragte: „Wissen das alles auch dein Vater und deine Mutter schon?" und da es Philipp verneinte, rief sie: „Röschen, mache Feuer an, tue Wasser über, koche einen guten Kaffee für unser fünf!", nahm ihr wollenes Mäntelchen, wickelte sich hinein und ging zum Hause hinai^s. Röschen aber vergaß an Philipps Herzen Feuer und Wasser. Sie standen noch in fester Umarmung

, als Frau Bittner zurückkam, begleitet vom alten Gottlieb und Mutter Käthe. Die umringten seg nend ihre Kinder; Mutter Bittner, wollte sie Kaffee, mußte ihn selber kochen. Daß Philipp den Nachtwächterdienst einbüßte, daß Röschen nach vierzehn Tagen seine Frau ward, daß beide mit ihren Eltern nach Heimleben zogen — das gehört nicht zum Abenteuer der Nenjahrsnacht, welches niemandem verderblicher ward, als dem Finanzminister Bodenlos. Man hat auch seitdem n'cht gehört, daß Prinz Julian ähnliche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.01.1914
Physical description: 8
er, wenn er vor dem ^ wrsthofmeister oder dem Polizeiminister die Larve abzog. Also rief er entschlossen: „Meinethalben! Kommt!" Sie gingen. Röschen sah ihnen weinend nach. 14. Philipp hätte beinahe an Hexerei glauben mögen, oder daß er träume. Denn so verworren und bunt es in dieser Nacht zuging, war's ihm in seinem Le ben noch nicht ergangen. Er hatte sich eigentlich keine Vorwürfe zu machen, als daß er mit dem Prinzen die Kleider getauscht und dann wider seinen Willen dessen Rolle auf dem Ball gespielt hatte. Da aber der Prinz

vermutlich die Nachtwächterrolle ebenfalls nicht in der Regel gespielt haben mochte — denn warum mußte er sich als Nachtwächter verhaf ten lassen? — hoffte er, bei diesem Gnade zu finden. Beim Palaste schlug dem armen Philipp das Herz stärker. Man nahm ihm Mantel, Horn und Stange ab. Der Prinz sprach mit einem vornehmen Herrn einige Worte. Sogleich wurden die Polizeidiener weggeschickt; der Prinz ging die Stiegen hinauf und Philipp mußte folgen. „Fürchte dich nicht!" sagte Julian und verließ ihn. Philipp

wurde in ein klei nes Vorzimmer geführt, wo er lange allein blieb. Endlich kam ein königlicher Kammerdiener und sagte: „Kommt mit mir. Der König will euch sehen." Philipp war fast außer sich vor Schrecken. Seine Knie wurden schwach. Er lvard in ein schönes Zim mer geführt. Da saß der alte König lachend an einem kleinen Tische. Neben ihm stand der Prinz Julian ohne Larve. Sonst war niemand im Zimmer. „Erzähle mir alles genau," sagte der König zu ihm, „was du in dieser Nacht getan hast." Philipp

, gab sie ihm und sagte: „Nun geh du, mein Sohn, und warte deines Beru fes. Es soll dir nichts Leides geschehen. Aber ent decke keinem Menschen, was du in dieser Nacht ge trieben und erfahren hast. Das befehle ich dir. Nun geh!" Philipp fiel dem König zu Füßen und küßte des sen Hand, indem er einige Worte des Dankes stam melte. Als er wieder aufstand, um fortzugehen, sagte Prinz Julian: „Ich bitte untertänigst, daß Ihre Majestät dem jungen Menschen erlauben wolle, drau ßen zu warten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.01.1914
Physical description: 8
®. Novelle von Heinrich Zschokke. 15 „Auch das Frauenzimmer?" fragte Philipp, „ich tvill nicht hoffen. „Nun, das Jüngferchen mag gehen. Für sie haben lvir keinen Befehl. Aber Namen und Gesichtchen müs- sm wir für den Notfall kennen und den Aufenthalt." „Es ist die Tochter der Witwe Bittner im Milch- naßchen!" sagte Philipp und ärgerte sich nicht wenig, als die Kerls alle das Gesicht des weinenden Röschens Men den Schein der fernen Straßenlaterne drehten und begafften. .. „Geh' heim, Röschen!" sagte

Philipp, „geh' heim; furchte nichts für mich. Ich habe ein gutes Gewissen." Röschen aber schluchzte laut, daß es selbst den Po- uzeidienern Mitleid einflößte. Ter Prinz wollte die sen Umstand benutzen, um durch einen Sprung zu entkommen. Aber von den Handfesten einer war noch cm besserer Springer, stand mit einem Satz vor ihm und sagte: „Holla! der hat ein schlechtes Gewissen; er Mß mit uns. Vorwärts, marsch!" ! „Wohin?" fragte der Prinz. „Direkte und schnurgeraden Weges zu Seiner Ex- Akllenz

." „Laßt den Herrn um Gotteswillen gehen, Leute!" rief Philipp. „Verlasset euch auf mein Wort, es ist ein großer Herr, der euch eueru Dienst garstig ver salzen kann. Es ist . . ." „Schweig!" ries Julian, „es soll niemand aus dei nem Munde erfahren, wer ich bin, wenn du allenfalls erraten hättest, wer ich sei. Hörst du, niemand! N i e- m a n d, sage ich dir, es komme, wie es wolle. Hörst du?" „Wir tun unsere Schuldigkeit!" entgegnate ein Po lizeidiener, „und dafür setzt uns keiner in den Turm

. Das könnte aber am Ende wohl deni Herrn in der Maske selbst widerfahren. Wir kennen dergleichen Sprachen schon und fürchten solche Drohungen nicht. Vorwärts, marsch!" „Leute, nehmt Vernunft an!" rief Philipp. „Es ist ein sehr angesehener Herr am Hofe." „Und wenn's der König selber wäre, müßte er mit uns; das ist unsere Pflicht, er ist verdächtig!" gab einer zur Antwort. „Ei ja!" rief ein anderer, „große Herren am Hofe haben wohl mit Nachtwächtern und euresgleichen heimliche Dinge abzutun und wie vorhin, einander

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 15 of 16
Date: 03.12.1910
Physical description: 16
, wir aber können noch viel weniger merken und verstehen. Hätten wir ipn am Morgen besser verstanden, bei Gott, der liebe Schmied und der wackere Riemer, sie lebten noch und die herrlichen Schätze und Kostbarkeiten des Bischofs wären icht in die Hände des schuftigen Schweden gefallen." — I „Du! du! du! rief der Philipp heute Morgen", sprach der Büttel, „als er den Schneider Anastasius Rümelin am Kragen packte und in den See werfen wollte. Was sollte er damit sagen?" „Daß der Schneider der Verräter an uns und an unserm gnädigen

Herrn spielte. Wir haben die sichern Beweise hiefür. Er hat die Stadt verlassen, um sich der gerechten Strafe zu entziehen," fiel hier der Pferde meister ein, der eben eingerreten war. „Fluch und Schmach über den Ehrlosen!" riefen die Zechenden. „Möge ihn Gottes Gerichte treffen!" fügten andere bei. Rach einigen Tagen halte sich Hans Thalhofer von seiner Wunde wieder so weit erholt, so das; er den Heimweg antreten konnte. Er nahm den Philipp mit sich und hielt ihn wie einen eigenen Sohn. Dieser ver

und Frucht tragen in den einzelnen Familien, dem ganzen Lande zum Heile und zum Segen. Vergleichende statistische Uebersicht der Landheere der europäischen Staaten Hans Thalhoser öfters zu seiner Frau Lisabeth, wenn der Philipp, der Liebling der Kinder, mit heiterer und zufriedener Miene den Mühleknappen öfters erklärte, für den „Meiter" und die „Meiterin" Würde er im Notfälle durchs Feuer gehen. Tie Zurückgabe der von den Schiffen geraubten Kostbarkeiten Zahnpflege

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 2 of 14
Date: 27.05.1900
Physical description: 14
(B estgew in n er) vom kaiserl. Bezirksschießen in Kitzbühel am 19. und 20. Mai d. I. Haupttiefschußbeste: 1. Best: Josef Eder, Waidring. 2. Michael Salvenmoser, St. Johann. 3. Mathias Höck, Kitzbühel. 4. Johann Krimbacher, Jochberg. 5. Johann Unterreiner, Waidring. 6. Robert Maier, Joch berg. 7. Johann Gschwentner, St. Johann. 8. Josef Brunner, Kitzbühel. 9. Josef Gautschnigg, Jochberg. 10. Georg Höck, Kitzbühel. 11. Dr. Hanns Thaler, Kitzbühel. 12. Philipp Sapelza, Kitzbühel. Haupt

. 4. Eder Josef. Waidring. 5. Höck Georg, Kitzbühel. 6. Unter reiner Johann, Waidring. 7. Eder Josef, Fieberbrnnn. 8. Eder Johann Georg, Fieberbrunn. 9. Bichler Josef, St. Johann. 10. Wieser Anton, Fieberbrunn. 1!. Foidl Josef, St. Johann. 12. Hechenberger Sebastian, Jochberg. 13. Sapelza Philipp, Kitzbühel. 14. Maier Robert, Jochberg. Schlecker-Jungschützen beste: 1. Laucher Anton, Kitzbühel. 2. Höck Viktor, Kitzbühel. 3. Rettcnwander Josef, Kitzbühel. 4. Laucher Georg. Kitzbühel. Tagesprämien

für die erste Nr. am 19. Mai Josef Regner, Kitzbühel, für die zweite Nummer Johann Gschwentner, St. Johann; für die meisten Nummern am 19. Mai 1. Johann Georg Eder, Fieberbrunn, 2. Josef Eder, Fieberbrunn; für die erste Nummer am 20. Mai Johann Unterreiner, Waidring, für die zweite Nummer Philipp Sapelza, Kitzbühel; für die meisten Nummern ani 20. Mai 1. Johann Unterreiner, Waidring, 2. Viktor Höck, Kitzbühel; für die meisten Schleck schüsse am 19. Mai 1. Josef Eder, Fieberbrnnn, 2. Johann Gschwentner

erklärte, mit einem ge wissen Johann Philipp Nordlund identisch zu sein, welcher int April nach Verbüßung einer Strafe wegen Brandstiftung aus dem Gefängniß entlassen worden war. Bezüglich des versuchten Massenmordes erklärte Nordlund, es sei Sache der Polizei, den Thatbestand aufzuklären. Er gestand, die Blut- that an Bord des Dampfers „Prinz Karl" verübt und dem Kapitän über 800 Kronen geraubt zu haben. Ueber die Mordthat äußerte sich Nordlund völlig gefühllos. Es gibt kaum ein Thal, kaum

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.10.1926
Physical description: 4
die Morgenzeitnu- gen zur Hand, die er flüchtig durchblätterte. Er war eben im Begriff, das letzte Blatt zur Seite zu legen, als die Ueberschrift eines Artikels seine Aufmerksamkeit fesselte: „Mysteriöser Selbstmordversuch" Gleichzeitig fiel dem Major der ihm wohlbekannte Name Philipp Erhard! ins Auge, und mit steigendem Interesse las er den Pölizei- bericht, den Backmann hatte einrücken lassen, um die Ur heber des seiner Meinung nach stattgefundenen Mord- ansalles in Sicherheit zn wiegen. Es war erzählt

, daß Philipp Erhardt sich spät am Abend von der Molikebrücke in die Spree gestürzt habe, im Fallen mit dem Kops gegen einen scharfen Gegenstand gestoßen sei und nun in kriti schem Zustand in der Charits liege. Zweimal über las Sydow den Bericht und für einen Augenblick empfand er etwas wie Freude, aber nur einen Moment, dann siegte seine bessere Natur; er bedauerte Philipp und noch mehr das junge Mädchen, dem das Schicksal den kaum miedergefundenen Geliebten zu rau ben drohte. Was de« jungen Mann

dazu veranlaßt, den Tod zu suchen, war dem Major oollkomwen unverständ lich Gesund, reich, glücklich, mit den schönsten Lebensaus sichten, — wer wäre imstande, dies alles Hinzuwersen und durch einen Selbstmord zu enden? Philipp Erhardt gewiß nicht. Vermutlich lag hier eine Verwechslung vor oder es gab noch Leute des gleichen Namens. Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr interessierte ihn die Sache, und nach kurzem Ueberlegen beschloß er, in die Charits' zu gehen, um dort genauere Erkundigungen

hörte, trat er rasch auf den Major zu. „Sie wünschen Auskunft über Herrn Erhardt zu haben?" fragte er in seiner verbindlichen Weife. „Ja, mein Herr!" entgegnete Sydow, sich verbeugend. „Ich erfuhr heute morgens aus der Zeitung von seinem Selbstmordversuch und möchte wissen, ob es derselbe Philipp Erhardt ist, der vor kurzem aus Südafrika zu- rückkehrtc. „Es ist derselbe," nickte Werner. „Sind Sie viel leicht ein Freund von ihm?" „Nicht eigentlich ein Freund," war die zögernde Ant wort

, „aber ich — ich interessiere mich sehr für ihn. Wie befindet er sich?" Werner ahnte instinktiv, daß der Mann da vor ihm der , abgewiesene Freier Frieda Holbachs sein müsse, von dem ; ihm Philipp erzählt hatte; er ließ es sich aber nicht merken, sondern berichtete ihm ausführlich, wie er den Verletzten j gefunden hatte. „Und man hat keine Vermutung, warum er Hk Leben nehmen wollte?" fragte Sydow. „Ich bin eben aus dem Wege nach meinem Büro.'?' setzte Werner. „Wenn Sie mich begleiten wollen J sind dort ungestörter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 10
Date: 19.09.1929
Physical description: 10
ein äußerst herzliches Gedicht geschickt, Vater und Sohn tanzten hierauf in einem Hotel und amüsierten die ganze Gesellschaft. Das war elf Tage vor dem Unglück! „Philipp hat (technischer und sozialer Studien wegen) in einer Fabrik in Turin über einen Monat als Hilfarbei- ter gearbeitet und sich (nach deuffchem Geld) sechs Pfennig in der Stunde verdient. (Laut weinend:) Auch mit diesem Der siebente Verhandlungstag begann mit Bemänge lungen des Verteidigers Dr. Mahler. Noch immer ist nicht Geheimrat

die beste Erziehung gegeben und sie haben uns geehrt und gewürdigt. Mein Mann hat alles für die Kinder getan, nichts war ihm zu viel. Philipp war stets Vorzugsschüler und (bitterlich weinend) unsere Freude und Stolz! Alle haben uns um unsere Kinder beneidet. Von Lehrern und Kameraden war er geachtet, geliebt, er (Phi lipp) hat sich mit Studienkollegen nächtelang geplagt, um ihnen beim Lernen zu helfen." Die ehemalige Lehrerin (sie hatte vor ihrer Verheiratung eine eigene Schule), hat ihre Kinder

selbst erzogen — „Ich kenne sie also, ihr Denken, ihr Fühlen! . . ." Philipp konnte kein Blut sehen. Er ist unschuldig! . . . (Die Weinende mußte gelabt werden, um wieder sprechen zu können.) „Ich habe nie von Philipp ein böses Wort ge hört. Sein bester Freund war das Buch. Mit fünf Jahren konnte er schon lesen ... Er war ein sogenannter Bücher wurm. Sein Vater wollte erst, er soll Mediziner werden, hat aber nichts dagegen gehabt, daß sich der Sohn der be vorzugten Technik zuwendet und hatte alle Sorgen

von ihm genommen. Erst schickte er ihm 200, dann 250 Mark in je dem Monat nach Dresden — seine Schwester in Paris er hielt stets die gleiche Summe. Philipp schrieb immer fleißig nach Hause. Die Praxis meines Mannes war gut. Nach Rei sen gab es zwar eine Patientenabnahme, aber wir wohn ten doch in der ersten Straße in Riga— die Patienten ka men wieder. Wir waren ja zwanzig Jahre am Platz! . . ." Ueber die verhängnisvolle Reise im Sommer 1928 be- richtete die Zeugin: Sie fuhr mit ihrem Manne zuerst von Riga

— vor Montreux — hatte der Kranke einen Sturz anfall auf ebenem Gelände! Die drei reisten in die Schweiz weiter und trafen in Jnterlaken den aus Dresden kommen den Philipp. Der alte Halsmann hatte wieder einen An fall und mußte vier Tage lang liegen. Nach einer Partie auf der Achenseestraße hatte er neuerliche Uebelstände und in Lugano den schon im ersten Prozeß geschilderten Tram bahnunfall. Die Familie traf mit dem Wiener Dichter Mayer-Eschenbach er zusammen. „Der hat uns die furchtbare Tour geraten

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 25.08.1932
Physical description: 6
. Auf Flügeln der Liebe. Innsbruck, 24. August. Das Ganze ist eigentlich eine Guckkastengeschichte mit einem recht traurigen Ende. Philipp lebte im Tal und hatte ein Liebchen oben im Bergwirtshaus. Zwischen Tal und Höhe war aber das Drahtseil einer Materialbahn gespannt. Der natürliche Wunsch der beiden Brautleute war, möglichst viel beisammen zu sein. So auch an einem schönen Sonnentag im Juni. Der Philipp hielt es im Tal nicht mehr aus, er mußte einfach hinauf zu seinem Mädchen und das so schnell

als möglich. Also telephonische Anfrage bei der Braut: „Kannst du mich nicht mit der Materialbahn yinaufziehen? Nur wenn ich aus diese Weise schnell hinauf kann, ist es möglich, daß ich komme.'' Menschen aus Materialbahnen zu befördern ist verboten. Das weiß das Mädchen ganz genau. Aber auf ihren Philipp kann sie doch nicht verzichten. Da zieht sie ihn lieber verbotenerweise am Drahtseil hinauf. Philipp rennt mit zwei Freunden zur Talstation und gibt das vereinbarte Zeichen. 700 Meter droben setzt

das Mädchen den Förder korb in Bewegung. Philipp verabschiedet sich und steigt ein. Die Fahrt in den Himmel beginnt. Aber die Berastation und sein Mäd chen erreicht er nicht. Mitten aus der Bahn bleibt der Korb stecken. Das Zugseil, das am Boden schleift, hat sich an einem Stein verhakt. Das Mädchen oben gerät in Aufregung, die Gäste des Wirtshauses strömen zusammen und einer rennt herunter, um das Seil los zumachen. Aber durch die plötzliche Lockerung kommt der Korb be denklich ins Schwanken. Philipp

steht auf und will sich halten, reißt dadurch das Rad aus seiner Bahn und Korb und Bräutigam sausen in die Tiefe. Philipp ist bald darauf, ohne das Bewußtsein noch ein mal erlangt zu haben, gestorben. Das Mädchen aber, das auf so tragische Weise durch eigene Schuld den Bräutigam verloren hatte, mußte sich heute vor einem Schöffensenat (Vorsitzender OLGR. Wolf, Staatsanwalt Doktor Grünnewald) wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens verantworten. Sie hatte ihren Richtern natürlich

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Alpenländer-Bote
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Date: 21.06.1936
Physical description: 20
er Ge ährten um sich, mit denen er Kranke pflegte. Wie viele schmutzige Krankenstuben hat unser Philipp mit seinen Mährten gereinigt und wohnlich gemacht! Wie vielen Kranken hat er die Wunden ausgewaschen und ver bunden! Wie viele Arzneien hat er für arme Kranke Msammengebettelt! Wie vielen Kranken hat er Trost und Hilfe gegeben! Wie vielen Sterbenden hat er in der letzten Lebensstunde beigestanden. Er war ein Priester des Herrn, ein Freund und Helfer aller Armen und Kranken. Meint ihr nun, die ernste

Tätigkeit hätte ihn düster und finster gemacht? Gewiß, wer soviel Elend und Not, Trauer und Schwachheit sieht, muß ernst werden. Aber das Lachen ist Philipp dem Guten doch geblieben. Schaut, auch in Rom wartet, genau wie in Florenz, eine Schar Kinder auf ihn. In Sant' Onosrio hat er ihnen einen Spielplatz eingerichtet. Aber wenn er, Phi lipp der Gute, nicht dabei ist, dann macht es den Kin dern keinen rechten Spaß. So warten sie denn auf ihn, so wie damals die Buben bei San Marco in Florenz

. Als er um die Ecke biegt, da springen sie ihm mit Jubel entgegen. Jetzt hebt ein frohes Spielen an. Philipp der Gute ist mitten drin in der Schar. Bald zeigt er ihnen, wie man den Ball schlägt; bald erzählt er eine schöne Geschichte; bald führt er sie in eine nahe Kirche, betet mit ihnen und erklärt ihnen ein Altarbild. Immer wis sen die Kinder: Er versteht uns und meint es gut mit uns. Darum schenken sie ihm auch ein so großes Ver trauen. Darum bemühen sie sich auch, seine einzige Bitte sorgfältig zu erfüllen

. Diese Bitte lautet: Meidet die Sünde! Alles erlaubt er ihnen gerne, wenn sie sich nur vor dem Bösen Zurückhalten. Einmal sagte er von den Kindern: „Mögen sie auf meinem Rücken Holz spalten, wenn sie nur nichts Böses tun!" Das ist Philipp der Gute. Das ist der große heilige Philipp Neri. 1595 ist er in Rom gestorben. Aber noch heute sorgt er für die Kinder. Noch heute bittet er sie: Meidet die Sünde! Noch heute gilt seine Sorge den Kindern — auch uns! Einen Ring aus dem Wasser fielen, ebne sich naß

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