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Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 07.01.1912
Physical description: 12
dienstbar zeigen, um sich desselben bei dem ge planten Vernichtungswerke gegen Deutschland desto sicherer zu wissen. Der einzige europäische Staat, welcher den Jesuiten bis heute noch immer ganz verschlossen geblieben, ist Rußland. Dort vermochten sie bisher nur indirekt zu wirken. Sie bedienen sich in Rußland der Juden bei ihren revolutionären Ilmtrieben. Die russische Regierung weiß dies sehr genau und hat sich demgegenüber auch gewappnet. Sie sieht den jesuitischen Umtrieben scharf

werden, daß es dem Je suitenpater Pigo bei seiner Einschmuggelung nach Rußland nicht um meteorologische, bezw. Erdbeben forschungen zu tun sein kann, ist klar. Der Jesui tenorden interessiert sich vielmehr für politische Er schütterungen, zumal in Rußland, wo er durch die Revolution hineinzukommen sucht, wie er seiner zeit durch die französische Revolution seine verlo rene Position in Europa wieder zu gewinnen gesucht hat, was ihm mit der Zeit auch gelungen. Ganz erbärmlich aber ist es von der englischen Diplomatie

dem Staatsrate bei. Alle Geschäfte dieser Art ge hen durch ihre Hände, und ganz allein fertigt sic alle Depeschen und Verordnungen aus. Mit nie mandem als nur mit ihr konferieren die Gesandten und auswärtigen Minister. Wenn diese in öffent lichen Audienzen gegen die Königin ihre Anrede halten, beantwortet nur sie dieselben. Es ist eine ganz unglaubliche Erscheinung, aber ich habe mich mit meinen eigenen Augen davon überzeugt, daß die größten Generäle der Armeen und jene Schweden, deren Ruhm und Tapferkeit

ganz Deutschland zit tern machte, in Gegenwart ihrer Königin verstum men und zittern. Sie will von allem, was auf die Regierung Bezug hat, unterrichtet sein. So weit läufig und mannigfaltig die Geschäftsberichte sein mögen, so liest sie dieselben doch alle. Sie liebt alle Nationen und schätzt die äugend, wo sie solche findet. Hierauf wendet sie alle ihre Aufmerksamkeit. Die Welt, pflegt sie zu sagen, besteht eigentlich aus zwei Nationen; aus ehrlichen Leuten und aus Schelmen. Diese ersteren liebte

, daß man sich in ihrer Gegenwart fürchtet. Sic hat zwar Ehrendamen am Hofe, aber mehr zur Pracht als zum Dienste. Nur Mannsleute hält sie zu Gesellschaftern. Sie fürchtet weder Hitze noch Kälte und ist alle Strapazen gewohnt. Wäre sie mit irgend einer Macht in Krieg verwickelt, so ist cs ganz gewiß, daß sie sich selbst an die Spitze ihrer Armee stellen würde. Sie versteht zehn bis elf Sprachen: Lateinisch, Griechisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Hochdeutsch, Flä misch, Schwedisch, Finnländisch und Dänisch

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 19.04.1918
Physical description: 16
kürzlich: „eHute ist ein Rollenwechsel ein getreten. I t-a l e n l i e gt 0 b e n, E n gln n d /UN Le n. Im November hätte wem in London versucht, Italiens Kriegsziele herabzudrücken und Englands Ziele dafür umso höher zu schrauben. Auch, italienische Blätter schreiben höhnend über die englischen Niederlagen, wünschen zwar ihren Verbündeten den Sieg, gönnen aber ganz offen den Engländern den kräftigen Denkzettel. In Amerika ' 5 gab der frühere Präsident Taft seiner Enttäu- schung Ausdruck

nicht den Kopf hängen lassen." Ich habe ge-' sagt:. „Da hast du mit deinem Humor leicht ma chen. Du kannst über alles hinauskommen, aber du weißt schon, daß das bei mir ganz anders ist. Ich 'tue viel schwerer als du. Das hast du das letzte Jahr gesehen, wo wir beisammen in Süd tirol gewesen sind, und wenn du nicht bei mir gewesen wärest, weiß ich nicht, wie ich es angefan gen hätte allein. So konnte ich wenigstens mit din noch reden,-wenn es mich recht drückte. Mer wer"weiß, ob Win wieder Zusammenkommen

ich sei so :md täte dir nur so beiläufig zuhorchen und.-es wäre mir gar nicht ganz ernst -damit?.- Das kann ich dir sagen, das ist noch nie svorgckommen undckommt auch nie vor. Ich kann j Sektionschef im Finanzministerium ein Ghm- ! nasialschüler sei, der Armeekommissär der 5. Ar- ! mee ein 22 Jahre alter ehemaliger Schauspieler > eines kleinen Theaters. Referent für das Tele- i graphenwesen sein ein — Handelslehrling, Re ferent für das Kriegsgefangenenwesen ein Ma- | trose

!" Und ich schaute auch. Das war etwas Wunder bares. Die Sonne war hinter unserem Rücken untergegangen und war ganz rot und groß ge worden. Sie leuchtete ganz mild und weich, daß man ganz gut in die Kugel schauen konnte. Uebcr der Sonne schwebten ein paar ganz gol dene Wölklein, aber um die Sonne selber war es vorn und hinten ganz blau, daß man nicht sagen konnte, ob es Himmel oder Berge seien. Weiter herinnen im Lande lag der Bodensee, ganz rot wie mit glühenden Kohlen gefüllt. Die Sonne ging dann hinunter

habe." Das habe ich am nächsten Tage ausgeschrieben auf der Alpe, daß ich es nicht vergessen und im mer wieder Nachlesen kann, we:nr cs mir schwer ist." Nun richtete sich der Soldat auf vom Büchlein und seine dunklen Augen im bleichen Gesichte wa ren feucht. Und er merkte es und ging gleich hin aus, daß ihn etwa Anton nicht so sehe, wenn er erwache. Und er trat vor die Türe hinaus. Drau ßen schneite cs noch immer weiter. Wer trotzden: war alles ganz anders. Die Flocken sielen nickt mehr so trocken, sie waren feucht

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 19.11.1916
Physical description: 16
und soll fast gänzlich vernichtet fein. Ueber die Zustande in Griechenland kann man sich schwer einen richtigen Begriff machea, da man einzig auf gegnerische Berichte angewiesen ist. Am ehesten erfährt man noch die Wahrheit aus den Berichten der italienischen Zeitungen, da diese mit dem gegenwärtigen Vor- gelM ihrer Freunde, der Franzosen und Eng länder, in Griechenland nicht ganz einverstan den sind. So schildert z. B. eine Zuschrift im „Corriere della Sera" (Zeitung in Mailand) aus Athen die Zustände

in Griechenland, wie sie wirklich sind. Der Berichterstatter erwähnt zuerst, wie die französischen und englischen Be- richterstatter die Wahrheit fälschen und glauben machen wollen, ganz Griechenland sei auf der Seite der Venizelos-Regierung von Saloniki. Dis Wahrheit fei ganz anders. König Konstan tin fei zweifellos deutschfreundlich, und man chnüsse ihm die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er daraus niemals ein Hehl gemacht habe. Noch unlängst, als die Entente bereits auf Grie chenland gedrückt

hatte, fei er in der Uniform eines deutschen Feldmarschalls aus dem Königs palast herausgetreten, um sich sich aus die deutsche Gesandtschaft zu begeben. Wegen dieses Besu ches hatte man stark gegen den König agitiert, aber nicht von griechischer Seite. König Konstan tin sei für Deutschland was Venizelos für die Entente sei. Nicht nur der König, sondern ganz Griechenland und das griechische Volk wolle vom Kriege nichts wissen. Ter König habe nicht seinen Willen dem Volke aufgezwungen

, sondern er habe nur den Willen des Volkes ausgeführt. Der beste Beweis für diese Behauptung liege in der Blamasch der revolutionären Bewegung des Herrn Venizelos. Vsnizelos habe mit allem Lärm, den er angeftellt habe, im ganzen 2000 Mann Zusammenbekommen. Um diese 2000 Mann zu sammeln, Ijcbe man 10 Millionen aus gegeben. Die Nachrichten, wonach 50.000 Grie chen aus Amerika kommen würden, um für das Vaterland zu kämpfen, sei falsch. Die Wahrheit sei ganz anders. Allein in zwei Monaten seien 30.000 Griechen

- WllfoN, der wiedergrwähtte amerikanische Präsident. fungen dieser Rekrutierung zmn Erfolge ver helfen. Daß England vom griechischen Volk selbst nichts erwartet, geht'klar daraus hervor, daß bis dato die vielverlangten Neuwahlen, auf die Eng land so große Hoffnungen setzte, die am 8. v. M. fällig gewesen wären, nicht durchgeführt wurden. Was England mit seinen Treibereien in Grie chenland beabsichtigt, hat der englische Minister- präsident in seiner letzten Rebe ganz deutlich zum Ausdruck gebracht

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 07.12.1911
Physical description: 16
Sommerfrisch orten freilich ist der Gegenteil der Fall. Wir können daher den ganzen Fleischbedarf nie ganz genau ermitteln. Für Wien z. B. wurde ein Verbrauch von 75 Kilo pro Kopf und Jahr ermittelt. Dort war es noch leichter möglich, den Verbrauch festzustellen, da die Verzehrungssteuer linie, der Schlachthauszwang genau die Ziffer der geschlachteten Tiere, des Gewichtes und des einge führten Fleisches ermitteln läßt. Es ist nun klar, daß ein so großer Verbrauch in Oesterreich selten Vorkommen wird, gibt

vor dem schmächtigen Jean. Der wurde ganz blaß und stammelte: „A, schreien's net so ekelhaft . . . Man wird doch noch an G'spaß mit an Madel machen dürfen . . !" Dabei drückte er sich mit schlangenhaften Bewe gungen an dem stämmigen Burschen vorbei und verschwand. „I dank Ihnen, i dank Ihnen, Toni", sagte das Lisele, das ein paar Stufen höher stand, als der Konrad, tief aufatmend. „Der zuwidere Mensch hat mich abgepaßt und ich will doch nicht von ihm wissen, das sollt' er doch schon gemerkt haben." Dabei sah

das Mädchen den Toni so recht innig an, als wollt es sagen: Du, du tätft so was nit, dir kann man eher trauen! Dem Toni ward's ganz wunderlich unter diesem Blick. Aber er fand kein passendes Wort. Die alte Schüchternheit verließ ihn auch jetzt nicht. So sagte er nur, auf die Eimer deutend: „Die Kohlen, Lisele ... 's spät geworden, aber ich . ." Er habe noch im Stall zu tun gehabt, wollte er sagen. Doch er kam nicht dazu. Etwas ganz Sonderbares kam dazwischen — Das ganze Treppenhaus schwankte hin und her

, ein rollendes Geräusch wurde vernehmbar. Das Liesele schrie laut auf, fiel nach vorn. und auch in der Landwirtschaft findet die Fleisch kost immer mehr Eingang. Nehmen wir die ehemaligeVerbrauchsziffer Deutsch lands jetzt für Oesterreich— und das dürfte annähernd stimmen — dann hätten wir einen Gesamtverbrauch von rund 880 Millionen Kilo. Es wird nun auch in Zukunft die Bevölkerung zunehmen und auch der Fleischverbrauch pro Kopf sich noch weiter er höhen. Diese Bedarfs- und Verbrauchszunahme kann für ganz

Oesterreich mit rund 10 Millionen Kilo angenommen werden. Wir kommen der Bedarfsziffer pro Kopf auch nahe, wenn wir die amtlichen Schlachtungsziffern zum Anhaltspunkt nehmen. Diese Schlachtungs ziffer für ganz Oesterreich ergab nach dem amtlichen Protokoll des Wiener Schlachthauses folgendes Bild für das Jahr 1906: Rinder 1,423.981, Schweine 2,817,573. Das Schlachtgewicht dieser Viehmenge beträgt nun bei geringer Schätzung weit mehr als 600 Millionen Kilo, wovon über 400 Millionen Kilo ans das Rindfleisch

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 28.11.1916
Physical description: 4
Geschäftsverkehr» wie er heutzutage mit England» Serbien» Frankreich, Italien usw. ist, hatte er wahrscheinlich für Bechlar's-Seffa noch keine Zeit gefunden. Erbtanten werden überhaupt immer Äter als andere Menschen, das ist schon einmal so gestiftet. Bechlar's-Seffa hauste in einem zerlatterten Hüttel draußen im Außerfern, ganz zuhinterst drinnen in einem TalvMkel. Sie war zeitlebens ledig geblieben und hatte dieses Häuschen geerbt, das sie jetzt vor lauter Sparsamkeit beinahe zusammensallen ließ. Aber ganz

fabelhaft reich sollte sie sein. Man munkelte sie habe so viel Geld, sie wisse selbst nicht einmal wie viel. Daß sie in der Schmerzhaften Muttergottes-Kapelle eine neue Altardecke spendiert hatte, war tatsächlich wahr. Und jetzt wollte sie sogar noch mehr „zum Guten tun", weil sie das mit dem Weltkriege unaus bleiblich verbundene Weltende tagtäglich erwartete. Ganz anders die „Tropfen-Resi". Diese hielt es immer für das Beste das Geld sich selbst zugute kommen zu lassen. Mit ihrem bürgerlichen Namen

einen kleinen Weinhandel betrieben hätten, wären die Einnahmen recht mager ausgefallen. Daß die Basl ihres Mannes den Geldbeutel gar so fest 'zuhielt, wurmte die Tropfen-Resi schon ganz ge waltig. Wozu braucht so eine alte Raffel Geld? Essen kann sie's nicht, ansetzen, wie die Weichseln in Schnaps, au chnicht, und zum darauf sitzen allein ist es doch schade. Da hätte die Tropfen-Resi schon eine bessere Verwendung dafür gehabt. Von der behauptete nämlich Bechlar's-Seffa ihrerseits, daß sie vom Hof

fahrtsteufel besessen sei, der auch ganz eine schöne Kund» schaft auf der Welt hat. Solche Leute haben meistens mehr Verwendungsmöglichkeiten, als Geldstucklein in der Tasche. Damit hatte die alte Bast nicht einmal so ganz unrecht. Die zwei „Tropfen-Mädeln" waren immer ein bißchen hoch dran gewesen und seitdem die Rest den Postamtsdiener aus der Stadt, der Bechlar- Seffa ihren Neffen geheiratet hatte, waren sie ganz oben ans. Der Dorfschott nannte die Rest auch nur mehr „Tropfen-Resi die Noble". Der alten

Weiberleuten den Brenner erschaffen hatte, wie man zwischen zwei stechende Kühe im Stall eine Wand zimmert, sonst hätten sie sich sicher eines schonen Tages vor Zorn gegenseitig „derwnzelt". Heute, meinte aber die Tropfen-Resi, ber Verstand müsse ihr ganz gewiß still stehen bleiben. Jetzt hatte der Malefiz-Welsche auch noch Krieg erklären müssen, die lötze Bagaschi übereinander eini l Und wenn dies Lumpengesindel wirklich hereinkommey tät? — Dler Rest wurde ganz anders. — Es war ja gar nicht so weit

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 12.12.1919
Physical description: 12
sie solche Käufe an. Und jedermann er zählen sie, es gebe bei der allgemeinen Un sicherheit jetzt keine bessere Kapitalsanlage, als Lire zu kaufen und sich in den Kasten ein zutun. Das ist aber grundfalsch. Die Lire ist alles andere als ein sicheres Geld, sie wird bei uns ganz gewaltig überwertet, und wer zum jetzi- en Kurse Lire kauft, der kann fast sicher sein, aß er dabei verlieren wird. Zunächst wird in anderen Ländern die Lire viel ungünstiger bewertet als bei uns. Das gilt besonders bei den sogenannten

„Neu ralen". d. h. denjenigen, die nicht am Kriege teilgenommen haben und deren Geldwesen daher nicht so sehr außer Rand und Band geraten ist. Als wichtigster Geldmarkt in den neuralen Staaten gilt zurzeit die Schweiz. Vordem Kriege stand die Lire mit dem Schweizer Franken so ungefähr gleich, d.. h. für 100 Lire erhielt man 100 Franken. Schon während des Krieges ist die Lire ganz erheb lich gesunken, was freilich beim Gelde der meisten kriegführenden Staaten der Fall war. Aber auch nach dem Kriege

und besonders in letzter Zeit hat der Kurssturz der Lire in der Schwei« angehalten. Zahlte man zu Ende Juli 1919 noch 64 Schweizer Franken für 160 Lire, so waren es Ende August nur noch 59, zu Ende September 58, zu Ende Oktober 53 und jetzt, im November nicht einmal mehr 50 Fran ken. Das ist doch ganz gewiß keine Entwick lung, die ein besonderes Vertrauen der neu tralen Staaten in die Lire erkennen läßt, und tatsächlich ist für ein solches Vertrauen auch kein Grund vorhanden.. Der Geldkurs eines Landes

Teufel in Europa, der bei allen und dem keiner gern was borgte. Nur ganz allmählich hat sich das etwas ge bessert. man kann wahrhaftig sagen heller- weise, denn was die italienische Valuta stützte, waren in erster Linie die Spargroschen, welche die fleißigen und nüchternen italienischen Arbeiter im Auslande in ihr Vaterland sandten. Nach dem Beginn des Weltkrieges machte Italien ein paar Monate hindurch glänzende Geschäfte mit beiden kriegführen den Parteien, und seine Geldverhältnisse waren demgemäß

günstig, bis es die Finger nicht mehr davon lassen konnte und am Kriege gegen seine bisherigen Verbündeten teilnahm. Seither find Italiens Geldverhält- niste mit Riesenschritten bergab gegangen. Es hat im Kriege Schulden über Schulden gehäuft. Aber, während selbst die gewiß nicht reiche österreichisch-ungarische Doppel monarchie fast alle ihre Kriegsschulden im Inland unterzubringen vermochte, hat Italien ganz überwiegend im Ausland, insbesonders in England und Amerika geborgt

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 22.11.1914
Physical description: 8
Wintersportler auszubilden gedenkt, dem sei ein täg licher „Spaziergang" über die Höttingergasse und zu rück angelegentlich empfohlen; für tadellose Glätte der Schneebahnen sorgt die brave Höttinger Gemeinde in ausreichendem Maße. Jene Passanten, die in Hölting wohnend, in der Stadt beschäftigt sind und diese ideale Rutschbahn täglich einigemale zu absolvieren das un entgeltliche Vergnügen haben, können gar nicht genug des Lobes singen über diese Herrlichkeit. * Auf ganz eigenartige Weise wurde

folgendermaßen zu Pa pier: „von Tana"! Damit war die Sache abgemacht und die Wohnungsaufnahme soweit erledigt. Höflich und devot, ganz gegen seine sonstige Gewohnheit, kom plimentierte der Hausherr nun seine adelige Miet partei zur Türe hinaus; denn mit Leuten vom Adel Laßt uns an Englands wie abscheulich verächtlich der neidische Wettbewerb ist, und lernen wir nur dies aus diesem Kriege gegen den soliden deutschen Gewerbefleiß., haben wir schon viel gewonnen. Dann werden die schmutzigen und wi derlichen

, in dessen Schaufenster die „Blousen" — warum sagt man auf gut deutsch nicht Leibchen ? billiger sind als sonst irgendwo. Wozu diese prahlerische und zumeist auch ganz und gar erlogene Behauptung, die doch nur ein ansgemachter Dummkopf glauben kann, denn die Bezugsquellen stehen doch allen Kauf- leuten offen, weshalb der eine nicht billiger sein kann als der andere, wofern jeder sein Geschäft ordent lich betreibt, d. h. sich mit dem allgemein üblichen Nutzen zufrieden gibt. Wer sich auf solche Weise

selbst als besseren Kaufmann bezeichnet als seine Wettbe werber, ist gewöhnlich ein schlechterer Kaufmann als alle seine Wettbewerber, denn sonst brauchte er sich nicht selbst so zu loben, sondern es werden dies seine Kun den ganz von selber tun, und so ein Lob hat doch einen muß man auch umzugehen verstehen.— Soweit wäre nun alles recht gewesen. Aber als die „adelige" Partei, die erst am 15. d. M. einzog, bis Mittags noch 'nicht mit dem Zins in die Schöpfstraße einschwenkte, zog der in Geldsachen äußerst

Mietern die Visitenkarte verlangen wird, um solch bösen Mißverständnissen vorzubeugen. i Bitru. Kriegsgrund erkennen ganz anderen Geruch als das Selbstlob, das nach dem bekannten Sprichwort stinkt. Eine im Schaufenster aus gestellte und mit den Preisen versehene Angabe von Leibchen gibt Zeugnis von einem rechtschaffenen Wett bewerb, und jeder andere sollte von der Bevölkerung durch Meldung der Geschäfte bestraft werden, gleich viel, ob dies Selbstlob zutrifft

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 02.06.1912
Physical description: 12
auf dieses deutsche Glück einen kurzen Blick. Hätte der große Gustav Adolf fortgelebt und fortgesiegt lind wäre er durch seine Partie und seine Glau bensgenossen Kaiser von Deutschland geworden, und es auch nur ein halbes Menschenalter geblieben, so sähen wir ans jeden Fall ein ganz anderes Deutschland und in vielen Beziehungen gewiß auch ein ganz anderes Europa als jetzt. Kein Zweifel, hätte er durchgesiegt, und die höchste Herr schaft im Reiche gewonnen, so sähen wir jetzt wahr scheinlich ein noch mehr

protestantisches Deutschland, wodurch unser Volk weder schwächer noch unglück licher sein würde. Deutschland in seinem innersten heiligsten Wesen, in seiner Art, Sitten und Sprache konnten durch die Schweden nicht beschädigt werden, durch ein ganz rein germanisches Volk, durch einen König, welcher der Sprache und Art nach mehr als ein halber Deutscher war. Auf jeden Fall war das kleine schwedische Gewicht, an deutsche Schwere ge hängt, so gering, daß das Schwedische wohl fürchten mußte, in dem Deutschen

befriedigen, dafür war er umso mehr darauf bedacht, wo möglich ganz Europa in die Gewalt der Habs burger zu bringen Er vermählte zu dem Zwecke seinen Sohn Philipp II. mit der Königin Maria von England. Philipp wäre so auch Herr von England geworden, wenn die Eng länder geneigt gewesen waren, sich, despotisch regie ren zu lassen. Da Karl seinem Sohne auch schon Spanien, die Niederlande und Italien übergehen hatte, und ihm auch Deutschland zuschanzen wollte, würde so ziemlich ganz Europa und Amerika

-ungarischen Königen schon die übelsten Erfahrungen gemacht und eben erst das Joch eines spanisch-absolutistischen Regiments mit Mühe abgeschüttelt. Konfisziert! Interessant ist, daß auch jetzt unter so ganz verän derten Verhältnissen der römische Papst sich noch anmaßen konnte, in eine deutsche Kaiserwahl hin- einzuredeu. Papst Paul IV. erklärte, die Abdan kung Kaiser Karls V. sei ohne päpstliche Erlaubnis ungültig, und die zu Frankfurt versammelten Kur fürsten dürften keine Wahlhandlung vornehmen, zu mal

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Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
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Page 2 of 20
Date: 29.09.1918
Physical description: 20
Minister Giolitti der Außen- ■ minister Dr. San Giuliano. Am 16. Oktober ! starb er ganz unvermutet an Herzschlag! Die Bahn war frei — für die Entente. Er ist ' nicht der einzige, den ein verdächtiger Herz schlag in entscheidender Stunde hinwegge- rasst hat. Am 13. März 1915 starb in Rußland der ehemalige Ministerpräsident Graf Witte, j unmittelbar nach dem er den Zaren den Rat ' gegeben hatte, sich mit Oesterreich und Deutschland zu verständiger-, ganz plötzlich ; unter ganz eigenartigen Umständen

— es hieß 1 wieder an Herzschlag. Weiter: Der ruffi- )( sche, Wundermönch Rasputin wurde frisch- • weg ganz offen mitten in vornehmer Gefell- ■ fchaft ermordet — weil er den Zaren zürn ' Frieden riet. In der Nacht des 9. Oktober 1914 starb König Karo! von Rumänien. König Karol ' war bekanntlich ein unbedingter Freund | Oesterreichs. Am Abend zuvor waren die Brü der Buxton (Engländer) bei dem an Herz schwäche leidenden König. Ob der König in folge der Aufregung starb, in die ihn die zwei bekannten

unserer Gegner zu lewen hätte. Ich will gar nicht da von reden, wie man den Türken z. B. die Armenier und Araber verhetzt hat, bis sie die Waffen gegen das eigene Vaterland kehrte», ich will gar nicht von dem elenden Spiele reden, das man jetzt mit den Völkern Ruß lands treibt, vom unglücklichen Griechen land ganz zu schweigen, ich will mir himvei sen auf das frevle Spiel, dss mit den Völ kern Oesterreiä)s getrieben wird. Was wird doch unfern Tschechen. Südstawen u. dg!, von Unterdrückung

von gegnerischer Seite vor ge logen und sind doch die Tschechen z. B. sicher im Kriege und vor dem Kriege weit weniger bedrückt worden als z. B. wir Tiroler und geht es diesen Volks siämmen noch tausend mal besser als den armen Irländern unter Englands mildem (???) Szepter, um von den Indern und andern Völkern ganz zu schwei gen. Haben es doch die Engländer in der Ge meinheit soweit gebracht, daß sie die tsche chisch-slowakischen Ueberläuser in Rußland als Bundesgenosten und kriegführenden Staat feierlich

ein gutes Werk. Denn da» ist doch noch nie dage wesen so lange die Welt steht, daß frisch- weg ein eigenes Ministerium eingerichtet rvurde, um die Welt zu belügen und die feind- lichen Völker zu verketzern England ist es, das sich sowas mit aller UngemerÜMit gefet» stet hat und an die Spitze dieses Ministerium« (Propagcmdaministerium) ganz offen den Ircken Borchkliff gestellt hat. Zur Zeit er. gießt sich die ganze Flut von Lügen und Hetzereien über DsnLfchkuld. Es ist ganz selbstverständlich

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.11.1914
Physical description: 8
Tiroler Treue und Tüchtigkeit auch in der gegenwärtigen Generation ungefchwächt fortleben." Z«r Kriegslage. ^Das Eingreifen der Türkei in dem großartigen Kampfe, der heute die ganze Welt umtost, scheint ' für unsere Gegner doch bedeutend gefährlicher zu ■ sein, als es anfangs schien und dürften die zwei ! Kaisermächte Mittel-Europa's in der Türkei den ! ersten und zwar einen ganz wertvollen Bundes- s genossen gefunden haben. Das geht auch aus den j Aeußerungen des ungarischen Ministerpräsidenten

einer neuerlichen Offensive gegeben. Ich >' habe volles Vertrauen auf die türkischen Aktionen, \ deren Wirkung sich später deutlich genug zeigen wird." j Daß auch unserem Gegner, dem Dreiverband, I das siegreiche, offensive Vorgehen der Türkei ganz gegen den Strich geht, sieht man aus ihrer Un ruhe und Verlegenheit, ganz besonders aber aus ihrem neuen und beharrlichen Druck, das Kriegs feld auszudehnen, d. h., die Neutralen, speziell die Balkanstaaten, zum Eingreifen zu zwingen. Am ärgsten ist dieser Druck

besonders seitens Englands \ auf Griechenland. Dieses Land, das in vieler ! Hinsicht ganz von England abhängig ist, dürfte möglicherweise das erste sein, das dem Drängen des Dreiverbandes nachgibt und gegen die Türkei losmarschiert. Dies befürchtet auch eine Meldung der „Südslavischen Korrespondenz aus Athen: Der Druck Frankreichs und Englands, um Grie chenland zum Aufgeben seiner Neutralität zu ver anlassen, ist seit der Eröffnung der Feindseligkeiten mit der Türkei stärker geworden und versetzt

und es ist ganz selbstverständlich, daß g diese beiden kriegführenden Mächte zur Sicherun ihrer Interessen in jene Gebiete ganz bedeutende Truppenmassen entsenden müssen, die eben zum großen Teile dem europäischen Kriegsschauplätze in Frankreich und Rußland entzogen, resp. nicht mehr nach dort nachgeschoben werden können. Dies trifft bei den riesigen Heeresmassen Rußlands dieses weniger schwer als England. Wenn letzteres, welches nun nach und nach mit der halben über seeischen Welt im Konflikt liegt

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 27.04.1916
Physical description: 4
zürn Wein gekommen, nur hin und wieder, wenn rhu Fot gerade arrf einem Kirschbaume fand, dessen u? c zum Verkaufe bestimmt waren oder wenn rm ^ em Schneesall arrstatt ins Antlitz eines Freun- Stube eines Nachbars flog und durch das ^ sßne Fenster eine zwar unwillkommene, wenn auch sehr heilsame Lüftung erfolgte und dergleichen mehr. In den letzten Monaten trat aber die Redensart vom Kreuz, das auf der Welt gar so oft zu finden sei, beim Seppel ganz erschreckend häufig

auch nicht viel, aber er war der einzige Erbe von des Göten Haus Und Hof. Da würde schließlich auch nicht alles fehlen. Aber jetzt kommt das dritte und da hatte es einen ganz gewaltigen Hacken: Der Göt war ein Geizhals und ein verknöcherter Junggeselle dazu, der von den Wei berleuten überhaupt nichts wissen wollte. Höchstens eine reiche Frau hätte er sich vielleicht gefallen lassen,, die ein schönes Stück Geld mitbrächte, wie etwa die Wirts-Anna. Und deshalb war der Seppl gar so süchtig. Es war einfach nichts zu machen mit dem Güten

verflucht und zum Teufel ge wünscht. Und letztere Ansicht hatte manches für sich. Der Lut war ein ganz grimmiger Weiberfeind und zugleich hatte er vor dem Teufel einen Morzrespekt. Zwar nur ganz heimlich, das durfte beileib niemand wissen; denn der Lut gehörte zu den Gescheitesten im Dorfe. Wenn man von Geistern erzählte, dann hatte er dafür nur ein überlegenes Lächeln, aber so ganz im Stillen hatte er selbst schon mehr als einmal Dinge erlebt, welche, nicht natürlicherweise zugegangen sein konnten

und bei den alten Mauertrümmern, droben im Walde, wo vor Zeiten ein Schloß gestanden fein soll, hat er mit seinen eigenen Augen einmal ein Licht hin und her gehen sehen. Und daher wußte er auch ganz gewiß, daß die Geschichte vom Schatz, der da droben alle 100 Jahre blüht, wahr sei, aber eingestanden hätte er dies nicht einmal dein Beichtvater. Nur dem Seppel hatte er es einmal in einer schwachen Stunde erzählt, aber nachher hatte es ihn gleich wieder gereut, soviel er Haare am Kopfe hatte, und damals

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 4
Date: 04.11.1917
Physical description: 4
■ «tv-: s» 275 * Hätte ich beteil! können! Hätte ich lachen können! Sch lag nur ans den Knien, und Miezerl, das Hündchen, sprang um mich herum, legte sich auf den Kücken wie damals, als ich es auf das Köpfchen geschlagen hatte, wedelte, win selte, wimmerte. Und kroch leise heran und lag ganz still, die klugen, blauen Augen un entwegt auf mich gerichtet. Der * lg kam. Nach Lichtmeß blühten schon die Schnee glöckchen in meinem Garten über der Snn- lerte, und noch vor dem Märzen äugten

ist er nicht einmal Gefreiter. Die Bauern am Ofentisch haben einen Blick auf den Kunden. Keiner kann erraten, was er für einer ist und wem er etwa angehört in der Genwinde; es sind ja zu viele draußen. <lber der Kriegsmann setzt sich ganz ein fach mitten unter sie und beginnt zu plau schen, als ob er von einer lustigen Kirchweih käme und nicht vom Krieg, wie er merkt, daß ihn keiner mehr kennt, hat er erst recht seinen Spaß mit beit Leuten. „Reutbauer," läßt er seinen Nachbar gleich an. „hast d' die zwoa Oechsl

in Urlaub. Ans den ^ Vogesen ,aus der Champagne, von Arras und Flandern her kommen sie, voll Bart und nimmer zu erkennen. Und abends, wenn die Arbeit gar ist, treffen sie sich im Bräu baus; wenn es schön ist, sitzen /sie im Garten und wenn es regnet, am Ofentisch in der wirtsstv.be. Gestern kommt einer daher, ein ganz wildbartiger; die Haare hat er schon griesgrau, gerade wie der Waffenrock. Kommt auch soeben ans dem Schützengraben und vom Auto. Geht in die Bräustube und setzt sich an den Ofentisch

, als wäre er gestern erst das letztemal dagewesen. Ulan sieht vom Gesicht des wildbartigen Gesellen nichts als zwei tief in der Reißen. „Habcrmanndl," sagt er, „is bei enk da- hoam, d' Hirgftsupx'n jetzt no' alleweil so blau wie a g'srörter Kartoffel? Denk' dir, amal int Granatfeuer fallt mir d' Hirgst- supp'u ei' und da Hab i' hellauf lachen inüssen. So lang' Hab' i' g'lacht, bis fie's Feuer eing'ftellt hab'n'z'weg'n deiner Hirgstsupp'n." Der Haberntanndl ist ganz erschrocken

einen um den andern durch. Er kennt alle ganz genau nnd ihn kann doch keiner erraten. Der Rötzerbub' ist er nicht und der Mühlwaftl ist er auch nicht. Und sagen tut er es schon gar nicht, was er für einer ist. Nicht einmal die Bränin, die ihm fünf Maß Bier verspricht, bringt es heraus. „Fragt's nur d' Franzosen," sagt er, „die kenne mi' besser wie ös," „Aber von unserer G'moa bist?" „Sunft waar' i' ja net da." wie sie so raten und reden, geht die Türe ans und ein altes weiblein, ganz zusammengeschrumpft, setzt sich hinten

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Alpenländer-Bote
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Page 11 of 20
Date: 08.04.1917
Physical description: 20
Heiden getan hatten. Jeder Katholik, der nicht seinen Glauben verleugnen wollte, mußte jenen Lid verweigern; auf die Verweigerung war aber Todesstrafe gesetzt. Ls wurden meh rere Hunderte auf die grausamste weise hinge richtet, und zwar mit einer teufelmäßigen Grausamkeit. Nach gewöhnlicher Ordnung wurde der katholische Priester zuerst gefoltert, dann gehenkt, dann aber wieder abgeschnitten, bevor er ganz tot war, um ihn noch ärger zu quälen; er wurde hernach auf den Boden ge legt

, und bei der Tafel war ihre liebste Musik der Lärm von \2 Trompetern, Pfeifern und Trommlern. Ganz besonders aber saugte sie Irland aus wie ein höllischer Blutigel. Die 6 Milli onen Katholiken in Irland sind so arm, daß vr. Franklin,' ein Engländer, selbst sagte: man sollte glauben, alle Kleider, welche von den Ärmsten in England weggeworfen werden, weil sie schon ganz in Fetzen zerrissen sind, werden von den Irländern getragen, vor mehreren Jah ren, da die Kartoffeln fehlten, sind einmal bei 20 Tausend Irländer

nur die Wahl hatten zwischen ihrem Glauben und zwischen ihrem vermögen, so wurden massen haft die wohlhabendsten Leute Bettler, weil sie ihrem katholischen Glauben getreu geblieben; darum sind auch ihre Nachkommen großenteils ganz arm bis auf den heutigen Tag. wer nicht soviel zahlen konnte, kam in das Gefängnis, und da bald kein Platz mehr war, wurden die Gefangenen entlassen, aber zuerst ausgepeitscht oder mit einem glühenden Eisen ihnen # £>ie Ohren durchbohrt. Die protestantische Religion

ist in England ganz eigentlich durch Galgen, Folter und Schlachtmesser gegründet; hingegen ist die ka tholische Religion in Irland stärker gewesen und hat all diese Marler überwunden. Aber eine himmelschreiende Armut ist die Marter, welche jetzt noch unaufhörlich an dem katho- lischen Irland nagt. Lobbelt erzählt in seinem Buch „Geschichte der protestantischen Reform", daß in Irland manche Seegras gegessen, oder was sie in Schweintrögen fanden, oder Fleisch von gefallenen Pferden. Die Kommissäre

alle Ma»ken herab im Feu«tanz. „Schein-Fromme" und „Maul-Hel- den" w«den entlarvt. Va haben sich viele „Nicht-Beter" al» „tapfer" «wiesen, ganz ge- wtß, d« Wahrheit ein Gasse! — ab« kein ein ziger „starker Beter" — auch da» darf grfagt werden — war je ein „Vrückeb«g«". Bei Han Semec in S«bien befahl ihm d« Hauptmann, ganz alletzr sich anzuschleichen und die Stärke des Gegneru im obersten Schanz graben zu erspähen und zu melden. D« Kaiser- Bet« war bald auf d« Höhe, sah in die Stel- lung, ab« die Serben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.05.1918
Physical description: 8
mit tiefliegendem Kopf gelagert werde. Denn der Grund der Ohnmacht ist Blutleere des Gehirns und durch diese Lagerung kommt wieder mehr Blut ins Gehirn. So kommt auch der Ohnmächtige ohne fremde Beihilfe ganz von selbst zu sich, wenn er umsinkt und auf dem Boden liegt. Es ist mir einnral begegnet, daß ich von den Umstehenden gehindert wurde,' eine Ohmnäch tige in die horizontale Lage zu bringen, obwohl ich mich energisch als Arzt legitimierte. An Krampsädern Leidende, es sind fast nur Tiere auch nur für 100

, für das du im Gymnasium geschunden wurdest und vor dem aufsässigen Ordinarius von acht Uhr früh bis vier Uhr nachmittags zittern mußtest, um dich dann bei Wurst und Brot durch die Universität zu hungern! Zwanzig Gänse! Das ist heute ein Vermögen! Auch hundert Kilo gramm mageres Schweinefleisch im Werte von 3000 Kro nen stellen den Wert eines ganz hübschen Jahreseinkom mens dar, nicht? Ein Meterzentner Butter, für den man 5600 Kronen bekommt, ist auch nicht von Pappe. Auch 10 Kilogramm Schokolade, die für 1000 Kronen

, weil sie von einer starken Gegner schaft gegen den Krieg zeugt. Der siegreiche Republikaner, der, früher begeisterter Jünger des radikalen La Follette, Frauen, verhalten sich bei Berstunq solcher Adern am Unter- oder Oberschenkel fast ausnahmslos zweckwidrig. Die Krampfadern sind die stark erwei terten, geschlängelten Blutadern (Venen), die bei spielsweise auch an den Handrücken zu sehen sind. Läßt man den Arni hängen, so sieht maii sich die Venen prall füllen; bebt man den Arm hoch, so entleeren sie sich ganz

. Das ist ein Fingerzeig, wie bei Krampfadernblutungen vorzugehen ist. Also sich legen und das Bein hoch halten, wodurch die Blutung ganz von selbst steht, statt zu sitzen und das Blut ruhig oder vielmehr mit zunehmender Angst in ein Gefäß fließen lassen. Das Hinfallendc, die Epilepsie, äußert sich in Anfällen von Bewußtlosigkeit und Krämpfen ver schiedener Muskelgruppen, unter anderem auch der Daumenbeugermuskeln und der Kaumuskeln; durch letztere Krämpfe kann daher ein Zungenbiß veran laßt werden. Wie oft sieht

man, daß Unwissende, in ihrem Drang, zu helfen, den Fallsüchtigen mit aller Kraft fesseln und den Daumen auszudrehen versuchen, statt zu trachten, daß der Arme sich nicht die Zunge durchbeißt. — Weit klaffende oder mit Verlust ihrer Hautdecke verbundene Wunden kön nen nicht anders, als durch Neubildung von Ge webe, Fleischwärzchen, heilen. Diese Fleischwärzchen sind das „wilde Fleisch", welches von manchen Per sonen ganz überflüssigerweise so sehr gefürchtet ist. Daß eine Wunde eitert, rührt nicht von der Luft

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 27.04.1913
Physical description: 12
abzuwürgen, und er sprach rundweg von einem Schwindel, den man da treibe nnd damit Menschen von weither anlocke, aber er denke nicht daran, sich das nur so gutwillig gefallen zu lassen, sondern er werde seine Schadenersatzansprüche geltend machen. Der Mann hatte in seinem Zorn ganz darauf verges sen, daß er sich in Oesterreich befand, wo man sich von den Behörden alles und zuweilen auch wohl noch etwas mehr gefallen lassen muß. Dem Mang war aber eben wohl deshalb, weil der Mann ein Ausländer

war imb ein Oesterreicher darum nicht wissen kann, wie weit Ausländer in der Verfolgung ihrer Rechte gehen, ganz dertattert imb murmelte die Entschuldigung in seinem graupeten Bart, daß zehn an die Echtheit der Geigen glauben und andere wie der nicht. Da herrschte ihn der Münchner an: Wer sind die Zehn, die das sagen, aber Mang wußte zunächst auch nicht einen zu nennen. In die Enge getrieben, wurde daun der Name Bode laut, aber es ist sehr zum Unglück für Mang bewiesen, daß Bode, ein Zithermächer

, die Geigen schon vor Mo naten als unecht erkannt hatte. Er 'hatte wohl zuge geben, daß an der sogenannten Stainer-Geige die Schnecke und vielleicht auch sonst noch ein Teil von einer Stainer-Geige herrühren könne, aber alles aridere war unecht, ganz besonders die angebliche Stradivari, die selbst vor: einem unmusikalischen Zim mermann oder Grobschmied sofort als eine ganz ge wöhnliche Geige zu erkeunen war. Das scheint etwas übertrieben zu fein, entspricht aber den Tatsachen, denn ein ahnungsvoller

er dachte wohl Alle guten Dinge find drei und stellte schließlich die Versteigerungsversnche mit dem Bedeuten ein, daß man vielleicht eine andere Gelegenheit, oder auf gut deutsch gesagt, trotzdem einen dummern Kerl finden werde, der in Unkennt nis dieser Vorgänge dennoch auf den Leim gehen werde. Damit hat sich Mang vor der ganzen Ver steigerungsgesellschaft seelisch splitternackt ausgezogen unb siehe da: Dies Bild Mangs paßt ganz ausgezeichnet zu jenem, das damals von ihm im „Wastl" veröffentlicht

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 20
Date: 29.09.1918
Physical description: 20
Findlays nichts au, Metzen — bis auf den heutigen Tag. Es f bekannt, mit welchen Mitteln man Itali zum Treubruch brachte. Millionen engliscl und französischer Bestechungsgelder gin nach Italien. Die festeste Stütze des D bundgedankens war neben den! König f dem gewesenen Minister Giolitti der Äuß minister Dr. San Giuliano. Am 16. Okto ' starb er ganz unvermutet an Herzsch! Die Bahn war frei — für die Entente. Er nicht der einzige, den ein verdächtiger H, schlag in entscheidender Stunde hinweg rafft

hat. Am 13. März 1915 starb in Rußle der ehemalige Ministerpräsident Graf Wij unmittelbar nach dem er den Zaren den $ gegeben hatte, sich mit Oesterreich % Deutschland zu verständigen, ganz plötzi unter ganz eigenartigen Umständen — es h wieder an Herzschlag. Weiter: Der tu sche, Wundermönch Rasputin wurde frii weg ganz offen mitten in vornehmer Gef- fchaft ermordet — weil er den Zaren zum Frieden riet. y-—' In der Nacht des 9. Oktober 1914 sta König Karo! von Rumänien. König Karo, war bekanntlich

einlösen wollte. , So tat er es treulich zwölf Tage lang. Am dreizehnten Tage aber fand der peilige den Jüngling ganz verändert, derselbe sagte zu ihm: „pochwürdiger perr. ich will beichten." Mit fröhlichem Ernste reichte der heilige Vinzenz den: Jmw,ling die panb. „Ich halte es nicht länger aus," sagte dieser dann. „Die Vorwürfe, die mir das von Blut und Tränen überströmte Antlitz des Erlösers macht, sind zu bitter. Ich will nun ein anderer Mensch werde,: nnd zu Gott zurückkehren, pel. sen

deines Nächsten, nicht seinen und unsere Niederlagen überschwemmt hoben, ich will mich schweigen über die bodenlose Heuchelei, mit der sie den Völkern vormachen wollen, daß sie für Freiheit und Recht der ganzen Welt kämpfen, aber das muh festge- stellt werden, es gibt keine verlogene Nach richt, die geeignet ist, uns zu entmutigen, zu im \^vtjv\3Laue,i yuiügen ftno. ^ er Zweck ist durchsichtlich: Man will die Solda ten an der Front durch Lockungen Ver lockungen, durch ganz oder teilweise erlo gene Nachrichten

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 18.05.1912
Physical description: 16
. Auch so Wunsch- nnd ziellos deutsche rBundes st aa t", in Berlin erschienen, wie unsere öffentliche Meinung ist man in Italien Der Verfasser heißt Edmund Gr o h, ist aber kein keineswegs. Ganz abgesehen von den zahlreichen Staatsmann — sondern Regierungsbaumeister, irredentistischen Vereinen mit ihrer Preß- und Nein, ein Staatsmann ist er nicht. So offen- Flugschriften-Agitation wird ganz offiziell der herzig und keck spricht kein moderner Diplomat radikalste Jrredentismus gepflegt und gefördert

Stiefeln in das Standpunkte auch der Kanton Tessin, ein Teil von diplomatische Spinngewebe tritt, ist ohne Zweifel Graubündten, Tirol bis zum Brenner, ein kluger Kopf und hat eine höchst originelle Istrien und Dalmatien, die aber vorläufig noch Idee. Sie ist auch ausführbar, aber der Versuch, unter fremder Verwaltung und Oberhoheit stehen." sie in die Praxis zu übersetzen, würde ohne Da ist denn ein Mißtrauen gegen Italien doch Zweifel in ganz Europa — besonders aber in nicht ganz grundlos

sich ganz bequem bei Wechsel ableiten lasse. Dann aber sei Holland in Not, denn die ganze Süd hälfte des Landes stehe und falle mit dem Rhein. Geletzt den Fall, daß Holland es ablehne, ein deutscher Bundesstaat zu werden, gewänne Deutsch land durch Ableitung der Rheinmündung auf deutsches Gebiet doch eine starke strategische Po sition gegen England. Es könnte dann jeder Zeit ungefährdet aus der Ostsee mit kleinen Kreuzern, Torpedo- und Unterseebootdivisionen auf dem Wege durch den Kaiser-Wilhelmkanal

, sei Holland dem wirtschaftlichen Ruin ausgesetzt. Das ist in kurzen Zügen der ebenso kühne, als originelle Plan des Herrn Groh. Der Verfasser ist, wie gesagt, kein Diplomat und auch kein Politiker. Das zeigt sich auch darin, daß er die Achillesferse seines Vorschlages ganz übersieht. Er ist offenbar so naiv, daß er glaubt, England werde im Falle seiner Verwirklichung ganz ruhig zusehen, daß Deutschland ihn ausführte und dann, wie er sagt, den Engländern „an die Gurgel" spränge. Aber in solch

„gemütlichen" Formen entwickelt sich die Weltgeschichte nicht. Es ist ganz gewiß, daß, wenn Deutschland Anstalten machte, die Rezepte Grohs zu befolgen, die Heizern in dem Boote Nr. 1, in das außerdem noch fünf Passagiere (zwei Damen und drei Herren) und zwei Matrosen eingestiegen waren. Als man vom sinkenden Schiff wegrudern wollte, machte er, der Heizer, darauf aufmerksam, daß Menschen im Wasser umhertrieben, d e man in das Boot, in dem noch viel Platz war, hätte aufnehmen können. Im Anschluß

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 20
Date: 18.05.1912
Physical description: 20
würdig erscheinen. Auch so Wunsch- nnd ziellos wie unsere öffentliche Meinung ist man in Italien keineswegs. Ganz abgesehen von den zahlreichen irredentistischen Vereinen mit ihrer Preß- und Flugschriften-Agitation wird ganz offiziell der radikalste Jrredentismus gepflegt und gefördert. Im Lehrbuch der Geographie an den italienischen Kriegs- und Militärschulen steht nach unserem Schweizer Gewährsmann auf Seite 280: „Zum einheitlichen im Jahre 1870 geschaffenen König reiche Italien gehören

nach dem völkerrechtlichen Standpunkte auch der Kanton Tessin, ein Teil von Graubündten, Tirol bis zum Brenner, Istrien und Dalmatien, die aber vorläufig noch unter fremder Verwaltung und Oberhoheit stehen." Da ist denn ein Mißtrauen gegen Italien doch nicht ganz grundlos. Wenn man dazu noch die Daten hält, welche Prinz Ludwig Windischgrätz in den ungarischen Delegationen über die ihre Spitze gegen Oesterreich richtenden italienischen Kriegs rüstungen vorbrachte, so wird einem klar, daß es nur klug genannt werden muß

, würde ohne Zweifel in ganz Europa — besonders aber in Holland und England — einen gewaltigen Sturm gegen das Deutsche Reich erregen. Der Verfasser geht von der Ueberzeugung aus, daß das Deutsche Reich mit tödlicher Sicherheit in der nächsten Zeit einen Kampf auf Tod und Leben mit England ausfechten müsse. Wir wollen nicht erörtern, ob das zutreffend ist, jedenfalls wird ein Diplomat es nicht sagen, auch wenn er felsenfest davon über zeugt ist. Ferner legt er dar, daß es uns kaum möglich ist, die Engländer

, daß der Rhein sich ganz bequem bei Wechsel ableiten lasse. Dann aber sei Holland in Not, denn die ganze Süd hälfte des Landes stehe und falle mit dem Rhein. Gesetzt den Fall, daß Holland es ablehne, ein deutscher Bundesstaat zu werden, gewänne Deutscy- land durch Ableitung der Rheinmündung auf deutsches Gebiet doch eine starke strategische Po sition gegen England. Es könnte dann jeder Zeit ungefährdet aus der Ostsee mit kleinen Kreuzern, Torpedo- und Unterseebootdivisionen auf dem Wege durch den Kaiser

, alles ohne Ausnahme deutsche Flüsse, sei Holland dem wirtschaftlichen Ruin ausgesetzt. Das ist in kurzen Zügen der ebenso kühne, als originelle Plan des Herrn Groh. Der Verfasser ist, wie gesagt, kein Diplomat und auch kein Politiker. Das zeigt sich auch darin, daß er die Achillesferse seines Vorschlages ganz übersieht. Er ist offenbar so naiv, daß er glaubt, England werde im Falle seiner Verwirklichung ganz ruhig zusehen, daß Deutschland ihn ausführte und dann, wie er sagt, den Engländern „an die Gurgel" spränge

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 01.08.1919
Physical description: 16
Landtag, vom Volke gewählt, h ie r hast du Gelegenheit, volksfreundliche, wahr haft demokratische Arbeit zu leisten. Greife zu, aber fest, das Volk erwar tet dies. Der herzoglichen Schnorrerherr schaft in Tirol muß ein Ende gemacht werden! Die Hetze gegen den Landes hauptmann und die Bauern. Das rote Blattl in Innsbruck ist seit den Land-- tagswahlen, bei denen die Herren Genossen so tüchtig draufgezahlt haben, ganz bestimmt „über* g'schrrappl" und es haut fett dieser Zeit fast täglich

liche Grund, warum die roten Brüder für einige Stunden die Arbeit niederlegten. In Wahrheit aber war es, wie ja der Obergenosse Scheibein dem Landeshauptmann Schraffl gegenüber ganz ruhig eingestand, nicht so sehr die Fleischnot, als vielmehr der politische Machthunger, der die „Volkszeitung" veranlaßte, die Arbeiter auf die Straße zu hetzen. Die Landesregierung hat die Forderung der roten Demonstranten erfüllt und erklärt, sie werde alles tun, um der Fleisch- und Milchnot Herr

das Blatt ganz genau weiß, daß weder die Landesregierung, noch Lan deshauptmann Schraffl, noch die Bauern schuld sind an den schlechten Ernährungsverhältniffen. Die roten Herren haben selbst verlangt, daß Herr Preindl zum Ernährungsdirektor von Tirol mit unbeschränkter Vollmacht ernannt werde. Die Landesregierung hat dem roten Volke den Willen getan und Herr Preindl wurde vom Balkon des Landhauses herunter zum allgewaltigen Ernäh- rungsdittator von Tirol ansgerufen. Die Pflicht des Herrn Preindl wäre

ja eine geregelte Aufzucht während die ser Zeit ganz ausgeschlossen war. Der Viehstand Tirols ist einfach ruiniert und für Jahrzehnte hin aus ruiniert. Zu Tausenden und Abertausenden wanderten die Kühe in die Schlachtbank und nach- gezüchtet konnte nichts oder nur sehr wenig wer den. Und schließlich wird auch das größte Faß leer, wenn man fort und fort herausschöpft. Trotzdem das Melkvieh zum großen Teil in die Schlachtbank muß. fordern die roten Genossen, daß der Bauer ruhig soviel Milch und Butter lie fere

, wie früher. Die Kühe hängen in der Metz bank, die Milch und Butter muß her wie früher. Wie das möglich sein kann, das soll uns einmal die „Volkszeitung" vormachen. Aber nicht genug damit, daß der Bauer sein Vieh dem Metzger über liefern muß, er zahlt bei diesem Geschäft noch ganz tüchtig drauf. Stellt sich der Bauer, um feine? Milch- und Butterlieferungspflicht nur halbwegs Nachkommen zu können, ein neues Stück ein, so zahlt er infolge der niedrigen Uebernahmsprcise bei jedem Stück, das er sich eintut

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Lienzer Nachrichten
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Page 17 of 20
Date: 12.04.1912
Physical description: 20
auf einen günstigen Ausgang der Wahlen gehofft werden. — In Ungarn ist neuerdings Graf Khuen-Hedervary Ministerpräsident geworden. Der Kaiser hat durch ein Handschreiben den un garischen Trennungspolitikern ganz klipp und klar gesagt, daß er eine Schmälerung der Rechte der Krone, also eine Abänderung des 18. Gesetz artikels vom Jahre 1888 oder, was materiell das gleiche ist, des § 43 des neuen Wehrgesetzes, unter gar keinen Umständen zulassen werde. Damit wurde den: Grasen Khuen die Marschroute eng gebunden

in den nächsten Tagen seinen Platz verlassen. Was den Rücktritt des klugen und geschickten Diplouiaten veranlaßt haben soll, ist nicht recht einzusehen. — Die liberalen Blätter hetzen unisono gegen den bayerischen Ministerpräsidenten Freiherrn v. Hertling, der eine Lanze für eine etwas freiere und den modernen Grundsätzen entsprechendere Handhabung des Jesuitengesetzes einlegte. Diese an und für sich ganz harmlose Sache wird zu einer Haupt- und Staatsaktion emporgeschraubt und vielfach als Hebel

Stimmen laut werden, die eine Zurücknahme des Annexionsdekretes von: 9. November fordern und auf dieser Plattform Friedensverhandlun gen mit der Pforte eingeleUet wissen wollen. Aus England kam am Ostersonntage die frohe Botschaft, daß der „schwarze Streik" been det sei. Es war höchste Zeit dazu. Tie Lage der Arbeiter war in mancher Beziehung schon eine ganz elende. Bezeichnend für die Denkungsweise des Engländers ist es aber, daß er gerne sein Scherflein zur Linderung der Not der Streiken

den beigetragen und daß selbst das Känigspaar durch eine ganz ansehnliche Spende der Sympa thie zur Arbeiterschaft Ausdruck gab. Wie sich die Bill über den Minimallohn bewähren wird,.dar auf kann man gespannt sein. Die zünftigen Volkswirte verurteilen ihn ganz entschieden, weil hiedurch künstlich ein Glied aus der Kette der preisbildenden Faktoren ausgeschaltet wird und dies ohne nachteilige Folgen für das ganze weite Gebiet der Nationalökonomie wohl nicht gut ist. — Der Schatzkanzler Lloyd George

in das Innere des Tales verkehrt, der im übrigen aber vornehmlich nur zur Ausfuhr des Holzes dient. Der Weg stellt eine Sackstraße dar, da die Verbindung zwischen Sexten zu der 6 75 Kilo meter entfernten italienischen Reichsgrenze über den Kreuzberg nur ein ganz gewöhnlicher landesüblicher Karrenweg ist. Jenseits der Grenze allerdings beginnt die italienische Reichsstraße mit einer Breite von fünf Metern. Im Jahre 1904 bewarb sich der Jagdpächter der Marktgemeinde Jnnichen Dr. Richard v. Stern

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