Nr. 265 „Bozner Nachrichten' Freitag. Z9. November 19 >5. der Gesandtschast wurde vernichtet, weil ihre Fortführung unmöglich ist. Zürich, 17. November. „Tribuna' erfährt ans Saloniki, daß am letzten Mittwoch ein ser bischer Ministerrat stattfand, welcher beschloß, in Nord- und Südserbien bis zum Letzten auszu- harren und auf die Hilfe der Verbündeten zu vertrauen. Bis zum 23. November würden 150.000 Mann in Saloniki gelandet sein. Bulgarisch-französische Kämpfe. Saloniki, 17 November
über die bedenkliche Bewegung im Orient. In unterrichteten Kreisen wird jetzt nicht mehr daran gezweifelt, daß die „ernstlichen' Nachrichten, die die Abreise Kitcheners im Gefolge hatten, mit den Vorgängen in In dien und Aegypten zusammenhängen. Das bedrohlichste Zeichen für die Engländer in Indien ist die Tatsache, daß die drei großen Religionsgemeinschaften in Indien, die bisher in unversöhnlicher Feindschaft mit einander lebten. die Mohammedaner, die Buddhisten und die Anbeter des Brahma, oder wenigstens
aussehen, wenn die englische Regierung daran denkt, japanische Trup pen zur Niederdrückung der indischen Auf standsbewegungen zu verwnden, denn die Japaner liebäugeln schon seit langem mit dem Gedanken der Ausdehnung ihrer Machtsphäre auf Indien, zum Zwecke der Besiedelung einzelner indischer Gebiete mit japanischen Auswanderern. Als vor etwa einem Jahre die ersten Nachrichten über Un ruhen in Indien eintrafen, verwarf die eng lische Presse einstimmig den Gedanken an die Entsendung japanischer Truppen