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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 293 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
282 IV. Die mttdeuropmscben Staaten. /, Die Schweif und ihre Neutralität Schweiz die schweren Spaltungen dec vierziger Jahre überwand und sich im Revolutionsjahr eine neue demokratische Verfassung schuf, ließ die benachbarten Großstaaten erkennen, daß sie es in ihr mit einem kleinen Staat von starker staatlicher Eigenwilligkeit zu tun hatten. Auch nach dem Sturze des zweiten Kaiserreichs änderte sich das nicht. Deutschland gab durch den Bau der strategischen Eisenbahn von Leopoldshöhe

Offizierkorps, das zum größten Teil deutschen Stammes war, sympathisierte offen mit Deutschland, von der Überzeugung getragen, daß wenn die Schweiz einmal gezwungen werde, in Verteidigung ihrer Neutralität zu kämpfen, dies Seite an Seite mit Deutschland geschehen werde. Das Vertrauen war berechtigt, denn niemals hat Deutschland daran gedacht, die schweizerische Neutralität zu brechen. 1 Allerdings trug sich sein italienischer Verbündeter zeitweilig mit dem Plan, im Kriegs fall eine Armee

, die auf dem südlichen Flügel der deutschen Truppen am Oberrhein gegen Frankreich eingesetzt werden sollte, durch die 1 Bekanntlich hat der frühere italienische Außenminister Graf Sforza im November 1932 Deutschland des Gegenteils verdächtigt, doch ist seine leichtfertige Behauptung inzwischen richtiggestellt worden. Vgl. Hektor Ammann, Neue Enthüllungen über die militärische Bedrohung unserer Neutralität vor dem Weltkrieg? (Schweizer Monatshefte 1933, S, 486 ff.) und Wolfgang Foerstcr, Strategische Erwägungen

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 136 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Vertrag für die Integrität Norwegens 1907 * 2° dem Vorschlag einer Integritäts- und Neutralitätsgarantie Norwegens seitens Englands, Frankreichs, Rußlands und Deutschlands hervor. Einen erheblichen Anteil daran hatte die ständige Sorge vor einem nahe bevorstehenden Krieg zwischen England und Deutschland, an den zumal der neue König Haakon fest glaubte. 1 Die britische Re gierung hätte Schweden gern in die Garantie einbezogen. Da dieses jedoch eine solche Stellung als mit seiner geschichtlichen

am 2. November 1907 der Vertrag unterzeichnet werden konnte, der die Integrität Norwegens aussprach. Nicht auch die Neutralität, die von der norwegischen Regierung erstrebt wurde und der die Großmächte zunächst zustimmten. Die Ursache der nach träglichen Einschränkung war die wachsende Furcht Englands vor einer Annäherang zwischen Rußland und Deutschland, die auch auf die Haltung Dänemarks zurückwirken würde. 5 Daraus ergab sich im Mai 1907 eine volle Schwenkung. Die unbegründete Sorge

vor einer Verständigung zwischen Deutschland und Dänemark, auf Grund deren Deutschland vielleicht dänische Häfen benutzen durfte, machte es ihm erwünscht, sich selbst die Möglichkeit der Benutzung norwegischer Küstenplätze offen zu halten, Deutschland und Ruß land verharrten dagegen auf ihrem bisherigen Standpunkt, lehn ten deshalb einen neuen norwegischen Vorschlag ab, demzufolge 1 Ernst Günther, Minnen frän Ministertiden i Kristiania aren 1905—1908 (Stock holm 1923) berichtet über mehrere solche Äußerungen

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 69 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
58 II- Dit iberischen Staaten, t. Spaniti! damaligen Lage immer nur mehr taktischen als realen Sinn haben können» und der Pyrenäenstaat wäre dabei immer der empfangende, die mitteleuropäische Großmacht stets nur der gebende Teil gewesen. Für die Madrider Regierang stand, trotz der Neigungen einzelner Männer für Deutschland, umgekehlt fest, daß sie gegenüber zu weit gehenden Forderungen Frankreichs zuletzt nur an England einen Rück halt hatte, und es kennzeichnete das Vertrauensverhältnis

Memorandum als Verhandlungsgrundlage zugestimmt hatte, waren grundsätzliche Fragen eigentlich überhaupt nicht mehr zu erörtern, sondern nur noch Einzelheiten. Bevor die eigentlichen Verhandlungen aufgenommen wurden, bedurfte es jedoch der Klar steilung eines Punktes, hinsichtlich dessen ein spanisches Mißtrauen entstanden war. Die Madrider Regierung verlangte eine volle Siche rung dagegen, daß auch Deutschland noch eine Forderung an Spanien stellte, obschon sie durch den Wortlaut des französisch

- deutschen Vertrags ausgeschlossen erschien. Den Ausgang dafür bil dete die Abtretung des Vorkaufsrechts, das Frankreich durch das Kolonialabkommen vom 27. Juni 1900 auf Spanisch-Guinea und die Inseln Corisco und Elobey erworben hatte, an das Reich. Die Befürch tung Spaniens war, daß Deutschland jhm diesen letzten Kolonial besitz an der westafrikanischen Küste, der nun ganz von deutschem Koloniaigebict umschlossen war, abfordern würde, und Garcia Prieto machte es der Pariser Regierung zum Vorwurf

, daß sie westafrikani sches Gebiet, das an Spanisch-Guinea angrenzte, an Deutschland abgetreten hatte, ohne Spanien benachrichtigt zu haben, was er als eine Verletzung des Vertrags vom 16. Mai 1907 hinstellte. Bunsen versuchte, die Angelegenheit durch eine vermittelnde Formel aus der Welt zu schaffen, doch hielt der französische Außenminister an dem Standpunkt fest, daß der Wortlaut der deutsch-französischen Vcr- 1 Bunsen an Gfcy. Madrid, 7. Februar 1912. Dugdalc 264/5.

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 161 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
150 III. Die skandinavischen Staaten, 4, In dm hinten Vorkriegsjahren schon am 1. August die Armee auf dien Kriegsfuß und die Küsten plätze in Verteidigungszustand versetzte, 1 ließ erkennen, mit welchem Mißtrauen man nach wie vor Deutschland gegenüberstand, dessen Kaiser noch wenige Tage vorher in den norwegischen Gewässern gekreuzt hatte. Soweit die Verbindung mit Schweden auf Norwegens Haltung Einfluß ausübte, wirkte sie nur den geringen Möglichkeiten entgegen, daß es sich England anschloß

, dessen Zusammengehen mit Rußland jedoch eine solche Entscheidung ganz unwahrschein lich machte, So hatte es Deutschland bei seinen Bemühungen, in letzter Stunde Schweden als Kampfgenossen zu gewinnen, durchaus nicht mit einer klaren und bereitwilligen Front zu tun. Dem Aktionswillen der Mili tärpartei und des Adels stellte sich immer fester der Neutralitätswillen der verantwortlichen Staatsmänner entgegen. Der Gesandte von Reichenau machte sich wohl Hoffnungen, über das Offizierkorps zum Ziele zu gelangen

, 8 aber man entschloß sich in Berlin recht spät zu ernsteren Schritten, um noch eine Deutschland günstige Entschei dung in Stockholm herbeizuführen. 3 Erst Anfang August setzte ein stärkerer Druck ein. Die deutsche Regierung war schließlich bereit, als Preis des Anschlusses auch die Erfüllung hochfliegender nationaler Wünsche, sogar die Rücketwerbung Finnlands, zuzusichern. 4 Aber während dem hatten sich die Dinge weiter im Sinne der Neutralitäts politik befestigt und die von Deutschland eingeleitete Aktion endete

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 173 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Jß2 IV. Die mitteleuropäischen Staaten. 2. Die Niederlande Innenminister van Savornin Lohmann in Übereinstimmung mit dem radikaldemokratischen Abgeordneten Fokker im „Temps' er klärte, ein solcher Anschluß bedeute das Ende der holländischen Selbständigkeit und schenke auch Deutschland keinen Gewinn. 1 In Paris und London wurden die Annäherungsbestrebungen Kuypers nach dem Osten hin mit Unruhe verfolgt, und die Gedanken, die ins besondere die englische Diplomatie dabei beschäftigten, spiegeln

Australiens abhängen werde. 2 Kuyper ließ sich durch derartige Erörterungen nicht anfechten. Er nahm Verhandlungen mit den Dreibundmächten auf und weilte im Sommer 1904 in Berlin, Wien und Rom. Bis heute ist über den Inhalt und Verlauf dieser Besprechungen nichts Zuverlässiges bekannt geworden. In der Literatur® herrscht die Überzeugung vor, daß der holländische Staatsmann, der in ungewöhnlichem Maße auch dik tatorische Außenpolitik trieb, damals ernstlich um den Anschluß an Deutschland

und seine Verbündeten geworben habe und daß es nur infolge seines vorzeitigen Rücktritts im Juli 1905 nicht zu vertrag lichen Bindungen gekommen sei. Wer die Dinge ruhig beurteilt, wird so weitgehenden Schlüssen nicht zustimmen können. Kuyper war sich der nationalen Widerstände gegen eine förmliche Verbindung seines Landes mit den mitteleuropäischen Militärmächten viel zu sehr bewußt und war schließlich selbst zu stark Niederländer, um seine Politik auf den förmlichen Anschluß an Deutschland zuzuspitzen

. Aber er hatte in einer Zeit, da der große russisch-japanische Konflikt in Ostasien auf Europa überzugreifen drohte und die Frage der Kohlenversorgung für die rassische Flotte Deutschland und Eng land hart aneinander brachte, die Gefahren vor Augen, denen Holland 1 Monbel an Dclcassé. Haag, Sept. 1902. F. D. II 2 Nr. 393. 2 Ebenda. 3 So vor alleni auch bei Hampe 29-30.

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 215 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Handelsvertrag sogar den Ge danken eines Anschlusses Belgiens an das Land des Zollvereins auf tauchen ließ. 2 An alledem hatte die antifranzösische Einstellung der katholischen Partei, die noch immer am Ruder war, einen starken Anteil. Eine Welle des Vertrauens kam in dieser Vorkriegsphase Deutsch land entgegen. Aber auch ganz reale Erwägungen wirkten in der gleichen Richtung. Die Überzeugung griff Platz, daß Deutschland in einem Kriege mit Frankreich zu Lande siegen und daß England zur Intervention zu spät

kommen werde, vielleicht auch - im Hinblick auf die Kongofrage - nicht kommen wolle. Die Ententemächte hatten Grund, um den Erfolg ihrer Bemühungen besorgt zu sein, die eine Eingliederung Belgiens in das gegen Deutschland gerichtete System zum Ziele hatten, und warteten auf eine Gelegenheit, um der deutschfreundlichen Strömung Halt zu gebieten. Die Frage der Vlissinger Befestigungen schien dafür geeignet. Man darf sogar sagen, daß sie erst bewußt zu einem europäischen Zwischenfall gesteigert wurde

, um an der Maas und Scheide Beunruhi gung gegen Deutschland zu schaffen. Eine böswillige Propaganda, die den mitteleuropäischen Militärstaat als Brutstätte finsterer Pläne, natürlich auch solcher zum Bruch der belgischen Neutralität, hin stellte, ergoß sich, von Paris her geleitet, über das Land und verbrei tete eine Atmosphäre des Mißtrauens. Die kriegerischen Möglich keiten, die sich am Horizont abzeichneten, ließen denn auch den belgischen Generalstab wieder in nähere Beziehung zu den Englän dern treten

, 3 und es scheint, daß er auch mit Forderungen an die 1 Baron van der Eist a, a. O. 528-530. 2 Pirenne VII 388. 3 Das steht mit den Fötstellungen Carl Hosses, Die englisch-belgischen Aufmarsch pläne gegen Deutschland vor dem Weltkrieg (Wien 1930), die sich wegen mangelnden Materials nicht auf die Jahre 1907-1911 erstrecken, in Einklang. Über die Tatsache liegt mir eine Aussage des verstorbenen Botschafters von Flotow vor» der damals deutscher Gesandter in Brüssel war.

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 63 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
$2 II. Die ikirixbcn Staaten, i. Spanien einen Teil seines Kolonialbesitzes zu opfern« 1 In ihrem nationalen Stob schwer getroffen übte die Madrider Regierung wieder mehrere Wochen völlige Zurückhaltung, Sie mißtraute nun auch Deutschland, lebte in der ständigen Sorge, daß bei der Verständigung der beiden Großmächte das Interesse Spaniens übergangen werde, und wandte von neuem ihr ganzes 'Vertrauen England zu. Allerdings gab es auch petzt noch in Madrider Regierungskreisen eine Richtung

, die in der Verbindung mit Deutschland das Allheilmittel sah. Aber der Außen minister des Kabinetts Canalejas, der frankreichfreundliche Garcia Prieto blieb trotz aller psychologischen Belastung, die Frankreichs selbstherrliche Art auch ihm auferlegte, der Politik des Einvernehmens mit den westeuropäischen Mächten treu, die in der ganzen Krise zu- e inanclers tanden. 2 Die deutsche Politik erleichterte ihm diese Haltung, Man war in Berlin zu der Überzeugung gelangt, daß von Spanien nichts zu er hoffen sei

, wenn es sich auch immer wieder gegen die ihm von Frank reich auferlegte Rolle auflehnte, und bemühte sich in keiner Weise mehr um irgendwelche Interessengemeinschaft. Um die Behandlung gen mit der Republik zu vereinfachen, war die deutsche Regierung vielmehr damit einverstanden, daß sie der Frage, ob und wie weit Spanien bei den Entschädigungen an Deutschland zu beteiligen sei, fem blieb und daß diese Angelegenheit nur zwischen Frankreich und Spanien geordnet wurde. 3 Bei alledem gewann jedoch in Paris die Auffassung

war die Politik des französischen Gesandten in Tanger Regnauk, der die weitgehenden Forderungen der Pariser 1 Goschen an Grey. Berlin, »4. Juli 1911. B.D. VII Nr. 630. - Nach Gonzalez Monitoria a.a.O. 146 wünschte Deutschland anfangs Verhandlungen zu Dreien, aber ah »ich darauf hin England einschaltete und Frankreich auch Rußland hinzuziehen wollte, einigten sich dk Partner auf Verhandlungen üu Zweien. 3 Martin an Sci ver,. Madrid, 1. Dezember 1911. F.D. III 1 Kr. 268. 5 D. D. XXIX S. 411 Anm.

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 65 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
nicht möglich war, solange die Pariser Regierung nicht wußte, welche Opfer sie Deutsch land zu bringen hatte. An sich war Garcia Prieto von den französischen V orschlägen nicht unbefriedigt ; er hatte sich nach dem selbstherrlichen Verhalten Frankreichs offenbar auf Schlimmeres gefaßt gemacht. Der Wucht der Tatsachen weichend, erkannte er das Prinzip der Kompen sationsverpflichtung an, freilich nur gegen die Zusicherung Frank reichs, daß sie lediglich gelten solle, wenn Deutschland

nicht selbst noch mit einer Forderung an Spanien herantrete. Aber die Abtretung Ifnis war für Spanien aus nationalen Gründen eine Unmöglichkeit, und nur mit Mühe konnte durch englisches Zureden verhindert wer den, daß die Regierung in diesem Zeitpunkt auftrotzend die Besetzung des strittigen Gebiets vollzog. Im übrigen machte sich Schritt für Schritt das Mißtrauen des Schwachen geltend, daß er irgendwie von dem Starken übervorteilt werde und daß so weitgehende spani sche Opfer durch die Deutschland zu leistenden Entschädigungen

gar nicht gerechtfertigt würden. Selbst England kam zu denn Ein druck, daß die französisch-spanische Verständigung in dem damals gen Stadium der deutsch-französischen Verhandlungen nicht zu er reichen sei, 3 So wurden die Madrider Besprechungen zum zweitenmal unter brochen, und allen spanischen Vorstellungen zum Trotz lehnte die französische Regierung nunmehr ab, sie vor dem Abschluß ihrer Ver handlungen mit Deutschland wieder aufzunehmen. Die Zurückhal tung hatte in diesem Stadium

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 146 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Schwedens Annäherung an Deutschland 135 die Wehrlosigkeit. 1 Das konservative Kabinett Lindman, das seit 1906 am Rude r war und dem Graf Taube als Außenminister angehörte, machte sich zum Erneuerer des Geltungswillens, der die Nation einst emporgetragen hatte, Angesichts der drohenden Gefahr sah es die Verstärkung des Landesschutzes als seine Hauptaufgabe an. Gegen die Opposition der Linksliberalen und Sozialisten, die Wehrlosigkeit als schicksalhaft zum kleinen Staat gehörig betrachteten

erforderlich, als die Demo kratisierung des Reichstagswahlrechts 1909 den pazifistischen Ele menten in der Volksvertretung neuen Auftrieb geben mußte. In der gleichen Zeit hielt man, schwach wie man war, nach Unter stützung von außen Umschau. Von Frankreich und England war, vollends seit den Revaler Begegnungen, kein wirksames Eingreifen gegen Rußland mehr zu erwarten. So richteten sich die Blicke von neuem auf Deutschland. Eine Welle von Sympathie für das blutsver wandte Volk im Süden tauschte

durch das Land, und wenn sich auch auf beiden Seiten die verantwortlichen Regierungen vorsichtig zu rückhielten, so gestaltete sich doch von Nation zu Nation eine Art von Solidaritätsgefühl, das bei den oberen, zumal konservativen, Schichten des schwedischen Volkes immer festere Formen annahm. Bald griff diese Stimmung auch auf die Führung über. Im Hoch sommer 1191 o wurde für die russischen Manöver die Parole ausgegeben *. Deutschland und Schweden sind im Krieg gegen Rußland. Das wirkte wie eine offene

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 58 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Ers/e Marokkßkrise und Anschluß an die engl.-franEnien/e 47 im Spiele hatte, bot dazu immer wieder Gelegenheit, und stets mußte sich Spanien mit den Handlungen seines überlegenen Partners ab finden, ob es sie billigte oder nicht. Das galt auch von dem eigenmächtigen Schritt, den Frankreich tat, indem es, ohne Spanien hinzuzuziehen, mit Deutschland das kolonial- wirtschaftliche Abkommen vom 9. Februar 1909 schloß, das sich zwar im Rahmen der Algecirasakte bewegen sollte, aber im einzelnen

darüber hinausgriff und vor allem Frankreichs besonderen politischen Interessen in Marokko anerkannte. Die spanische Regierung war über diesen Beweis der Nichtachtung mit Recht entrüstet. In ihrer großen Empfindlichkeit grollte sie auch Deutschland, das vielleicht USA getan hätte, auf Spanien größere Rücksicht zu nehmen. Es war jedoch ein Beweis guten Willens, wenn sich die Reichsleitung zu einer beschwichtigenden Erklärung herbeiließ, in der sie die beson deren Rechte Spaniens in Nordmarokko

zur Beendigung des Unternehmens aus, dessen Mißerfolg hingenommen werden mußte. Indessen all dies änderte an der Stimmung und Einstellung der spanischen Politiker nicht nur nichts, sondern steigerte noch ihren „ Bunten an Grcy. Madrid, 14. Juni 1909, B.D. VII Nr. 161. s Manuel Gonzalez I lontoria, EI Protectorado frartcés cn Marrucccos y sus Enscnanzas para la accit'm cspaflola (Madrid 1915) 244fr, Wegen der Verweigerung dieses Ansuchens lehnte et Deutschland ab, die Erklärung in die Gestalt eines Vertrags

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 235 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Persönlichkeiten einen tiefen Einfluß aus ; namentlich das, was man über die Bindung Englands erfahren hatte. Vor der Öffentlichkeit aber drängte eine Aufsatzreihe Ducarnes in der „Chronique', die sich souverän über alle Rücksichten politischer Taktik hinwegsetzte und Deutschland als den Hauptfeind hinstellte, 1 zusammen mit der Propaganda der En tente, die Gemüter in die gleiche Richtung. Jedenfalls trat noch vor Jahresende eine antideutsche Stimmung in den Gang der Dinge. Sie kam zum erstenmal

in der Geheimsitzung der Rechtsparteien vom 5. Dezember zum Ausdruck, als Broqueville die Notwendigkeit der Heeresverstärkung vor allem damit begründete, daß Deutschland gewaltige neue militärische Anstrengungen mache und Belgien jetzt mit fünf Armeekorps bedrohe, statt, wie bisher, mit drei. 2 Daß er in diesen Vorbesprechungen bereits auf Wünsche, die von benachbarten Großmächten an ihn herangetragen worden seien, Bezug nahm, kann taktisch verstanden werden. Auch manche andere Behauptung, die damals, am meisten

von oppositioneller Seite in Belgien selbst, über die gleichen geheimen Vorgänge in der Öffent lichkeit aufgestellt worden ist, 3 trägt den Charakter der bestellten Arbeit auf der Stirn. Sogar Frankreich und England mußten es sich gefallen lassen, in der Presse verdächtigt zu werden, 4 weil diese Frontwendung der altkonservativen Rechten gegenüber Erfolg ver sprach. Die besondere Bezugnahme auf Deutschland war aber nicht mehr Taktik, sondern Ausfluß einer wirklich bestehenden Vorein genommenheit. Vielleicht

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 303 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
292 IV. Die mitteleuropäischen Staaten, f. Die Schwelg und ihre Neutralität zu brechen, und Österreich seine Hauptanstrengungen gegen Rußland werde richten müssen. 1 Indessen das französische Au ßenministerium ging jetzt weiter als die militärische Leitung. Es unterstellte als wahrscheinlich, daß Deutschland die schweizerische Neutralität bre chen werde, um Beifort zu umgehen, und gelangte, da ja der deutsche und der österreichische Einfluß im schweizerischen Generalstab vor herrsche

, zu dem Schluß, daß man mit einer ziemlich matten Ver teidigung gegen einen Einmarsch von Deutschland und Österreich her rechnen müsse. 2 Diese Warnung der politischen Leitung ging denn auch in die Arbeiten des französischen Generalstabs über und der neue Operationsplan sah, unabhängig von allen deutschen Hand lungen, sofort nach Kriegsausbruch einen Handstreich gegen den auf schweizerischem Gebiet gelegenen Badischen Bahnhof von Basel vor. 3 Den Abschluß der Auseinandersetzungen bildete

also das be merkenswerte Faktum, das die Neutralität der Schweiz von Seiten Frankreichs nunmehr an zwei Stellen bedroht war. Was in diesen Jahren zwischen der Schweiz und den beiden Drei bundmächten geschah, war ein Seitenstück zu den Vorgängen, die sich in der gleichen Zeit zwischen Dänemark und den Niederlanden einerseits und Deutschland anderseits abspielten, und muß unter dem gleichen Gesichtspunkt gewürdigt werden. Es handelte sich nicht um Schritte, die von der einen oder der andern Seite die Neutrali tät

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 284 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Militärisch Haltung der Großmächte ^73 großen. Denkschrift vom 16. Oktober 1911 unter dem gleichen Ge sichtspunkt wie sein deutscher Kollege die Maßnahme an, und das französische Außenministerium hatte nichts dagegen einzuwenden, weil Luxemburg Deutschland „eingelehnt' sei und England an der Respektierung der luxemburgischen Neutralität nicht das gleiche Interesse habe wie an der der belgischen, 1 Anfang Januar 1912 wurde diese Entscheidung in einer Sitzung des obersten Rats der nationalen

Verteidigung gebilligt. 2 Der Aufmarschplan 17, der im Frühjahr 1913 in Kraft trat, sah denn auch das Vorrücken der 5. Armee auf Dieden- hofen und Luxemburg vor, um die deutschen Kräfte nach Norden ab zudrängen. 3 Deutschland und Frankreich nahmen somit hinsichtlich der Behandlung Luxemburgs im Ernstfall völlig übereinstimmend Stellung, und es war nur die Frage, welche Macht der anderen zuvor kommen würde. Den Operationsplänen entsprechend fanden an der östlichen wie westlichen Grenze militärische

Maßnahmen statt, die von Paris wie von Berlin her sorgsam beobachtet wurden, und es fehlte auf fran zösischer Seite nicht an Mißtrauen, daß Luxemburg insgeheim mit Deutschland zusammenarbeite. 4 Auch in dem kleinen Lande selbst wurden die Vorbereitungen mit Aufmerksamkeit verfolgt, aber sie er regten wenig Unruhe. Die Bevölkerung gab sich dem lässigen Pazifis mus des Kleinstaats hin, der sich durch einen internationalen Vertrag geschützt wähnte. Die Regierung beurteilte die Lage realistischer

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 62 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
von Larasch und el Kasr führte. Da sie dabei unterließ, ihre Aktion mit allen den Vorwandgründen zu ver nebeln, für die Frankreich mit traditionellem Geschick bei dem seini gen gesorgt hatte, mußte sie von den Verbündeten den Vorwurf hin nehmen, die internationalen Verträge gebrochen und Deutschland da mit die Möglichkeit gegeben zu haben, sich einzumischen. Kaum daß Frankreich davon Abstand nahm, seinerseits formell gegen das spani sche Sonderunternchmen in Nordmarokko zu protestieren

, um nicht durch ein zu scharfes Auftreten einen wirklichen Bruch hervorzu rufen, England setzte aber wenigstens durch, daß die spanische Re gierung hinterher erklärte, die Besetzung von Larasch und el Kasr solle nur solange dauern, als zur Wiederherstellung der Ordnung not wendig sei. 1 Indessen kam diese Bemäntelung zu spät. Tatsächlich gab das Vorgehen Spaniens in Nordmarokko den letzten Anstoß zur deutschen Intervention. 2 Mit dieser Wortmeldung entstand eine höchst eigenartige Lage. Deutschland rollte die Marokkofrage

, daß das schwache Spanien ernstlich gegen das mächtige Frankreich auftrat. Als Verhandlungen zwischen Berlin und Paris begannen, wurde der Antrag Spaniens, hinzugezogen zu werden, von Deutschland wie Frankreich abgelehnt oder nur unter der Bedingung als diskutierbar bezeichnet, daß es sich bereit erklärte, 1 Bunscns Gcncralbcricht vom 24. April 1912 a.a.O. 'Aufzeichnung Zimmermanns vom 12. Juni 1911. D.D. XXIX Nr. 10572.

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Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 300 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
Englisch-französische Beunruhigung ipopjio 289 sandte in Bern, Bax-Ironside, gab ihr dann die notwendige Korrektur. 1 Er bekannte sich zu der festen Überzeugung, daß die schweizerische Regierung im Kriegsfall die Neutralität wahren werde, wenn man ihr Gebiet nicht verletze. Allerdings seien die Verteidigungsmaßnahmen mehr gegen Frankreich und Italien als gegen Deutschland und Österreich gerichtet, doch habe das wohl seinen Grund darin, daß die Schweiz einen Neutralitätsbraeh mehr

. Es bedurfte nur einer nachdrücklichen Wiederholung der alten Ge spinste seitens des Obersten Delmé-Radcliffe, um Grey und seinen Kreis davon zu überzeugen, daß die Schweiz tatsächlich auf dem Wege sei, Italiens Platz im mitteleuropäischen Bündnissystem ein zunehmen, und daß Deutschland und Österreich auf dieser Basis in allernächster Zeit einen Krieg entfesseln würden, auf den sich Eng land einrichten müsse. 2 Die Stellungnahme des Foreign Office zu den schweizerischen Vorgängen dieser Jahre gehört

zum Beweiskräftig sten, was in bezug auf die beinahe krankhafte Voreingenommenheit der Londoner Staatsleitung gegenüber Deutschland bekannt ge worden ist. 8 Ein langwieriger Aufklärungsprozeß war erforder- 1 Bax-Ironside an Grey. Bern, 7, Februar 1910. Ebenda Nr. 537. 2 Bemerkungen Greys, Hardinges und Crowes zum Memorandum Dclmc-Radcliffes von Mitte September 1910. Ebenda Nr. 341. 3 Von schweizerischer Seite bat Hektor Ammann auf die Ungeheuerlichkeit dieser Harre, Staaten 19

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Page 100 of 532
Author: Herre, Paul / von Paul Herre
Place: München
Publisher: Beck
Physical description: X, 517 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Location mark: II A-19.112
Intern ID: 75704
in Lissabon ausgetauscht wurden und in denen die alte Freundschaft gefeiert wurde, legten das auch vor der Außenwelt fest. Schon damals konnte sich die deutsche Regierang» ohne Kenntnis des neuen Geheimvertrags, düpiert fühlen. Wie stark sich die britische Regierung in dieses Doppelspiel begeben hatte und wie rücksichtslos sie über das unbequeme Aufteilungsab kommen mit Deutschland hinwegging, beweist die Tatsache, daß sie, wenn sie auch selbst dabei im Hintergrund blieb, entgegen dem Sinn dieses Vertrags

insgeheim einseitig das Kreditbedürfnis Portugals be friedigte und damit half, daß sich die Voraussetzungen für das In krafttreten der Abmachungen mit Deutschland nicht erfüllten. 1 Das Mißtrauen der portugiesischen Regierung war beschwichtigt und das Vertrauensverhältnis zwischen Protektor und Schützling wiederhergestellt. Aber die Rolle, die Portugal dabei spielte, fand durchaus nicht die einheitliche Sympathie des portugiesischen Volkes, und die öffentliche Meinung, soweit

eine solche in dem rückständigen Lande überhaupt vorhanden war, übte an der Regierungspolitik eine heftige Kritik. 'Während des südafrikanischen Krieges entlud sich ein wahrer Groll gegen England, dem man in Erinnerung an das Er lebnis von 1891 die bösesten Absichten zutraute, und gewisse Kreise schauten auf Deutschland, dessen Freundschaft ein wertvolles Gegen gewicht gegen die englische Beherrschung schien. Aber die Reichs regierung hielt sich zurück, und ungestört konnte England die Unter werfung Südafrikas zum Abschluß

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