: Innsbrucker Buchdruckerei und Verlagsanstalt. — Verantwortlicher Redakteur: Karl Gvatter. — Sämtliche in Innsbruck, Mentlgaffe 12 Nr. 128 Zimsbruck, Montag den 8. Fnni 1831, 39. Fahrgang. Der Münchener Glaspalaft abgebrannt? Fast dreitausend Bilder verbrannt. ? ' Münch en, 6. Juni. Die Stadt München wurde von einem großen Brand unglück heimgesucht. Der Glaspalast, das bekannte Kunst ausstellungsgebäude, in dem am letzten Montag die dies jährige internationale Kunstausstellung eröffnet wurde, ist heute
früh durch ein Großseuer vollständig vernichtet wor den. Von den 3000 Kunstwerken konnten etwa nur 100 Ge mälde gerettet werden. Der materielle und ideelle Schaden für die Kunststadt München und für die Kunst und die Künstlerschaft ist unübersehbar. Ueber das einzig dastehende Unglück wird noch gemel det, daß der Brand in der Schreinerei im Westflügel des Glaspalastes etwa um halb 3 Uhr morgens ausgebrochen sei. Zuerst wurde der Brandherd im Innern des Gebäudes angegriffen. Bei der großen
. Ein wahrer Funkenregen ging über die Nachbarschaft des Glas palastes nieder." DaF benachbarte Laboratorium für an gewandte Chemie war durch herumfliegende brennende Trümmer in Gefahr und mußte von der Feuerwehr ge schützt werden. Das Bersten der Glasfenster des Glaspala stes glich dem Knattern von Gewehrgeschossen. .Dichte Rauchwolken zogen über den Südost der ganzen Stadt hin. Brandstiftung? München, 6. Juni. Um 6 Uhr 45 früh wütet der Niesenbrand im Inneren des Glaspalastes noch weiter. Die Feuerwehr
, die das Rettungswerk von vorn herein zum Scheitern verurteilte, schließen. Ein Schaden von vielen Millionen. München, 6. Juni. Wie der Landesdienst des Süd deutschen Korrbüros erfährt, sind von den im Glaspalast ausgestellten Gemälden nur die Leihgemälde, wie beispiels weise die fast vollständig vernichtete Sammlung der Ro mantiker und die Werke eingeladener Künstler versichert. Für alle anderen Werke war nach den Satzungen der Aus stellung die Versicherung Sache der Aussteller selbst. Es ist daher anzunehmen
, daß zu dem ungeheuren ideellen Scha den durch die vernichteten wertvollen Kunstwerke ein auch nicht annähernd abzuschätzender Sachschaden von vielen Millionen hinzutritt, da wohl die meisten Künstler im Ver trauen auf die Sicherheit des Ausstellungsgebäudes ihre Werke nicht versichert haben dürften. Bloß 50 bis 60 Bilder gerettet. München, 6. Juni. Insgesamt waren in der dies jährigen Kunstausstellung im Glaspalast 2820 Werke der Malerei, Graphik und Plastik ausgestellt. Davon konnten lediglich 50 bis 60 gerettet