?' fragte Seppi eilig. Ja.' *O, dann ist es das Haus meines Baters mit der Kirche dabei.' „Deines Vaters?' sagte nachdenkend Maxi milian. „Warte ein wenig, ich erinnere mich nicht deutlich.' Er ging in ein Nebenkabinett und kam mit einem Notizhefte zurück. Einen Augenblick blät terte er darin, betrachtete die Gesichtszüge des Sol daten genauer undUprach: „Du hast früher auf der Wiese bei deines Vaters Hause die Kühe gehütet? Nicht wahr?' „Ja, mehrere Jahre hindurch.' „Erinnerst du dich,' fuhr der Kaiser
der Seppi auf die Jagd gehen in Feld und Wald uud alle Tage sich im Schießen üben.' „Um jetzt als töchtiger Jäger seinem Kaiser zu dienen,' ergänzte Max. . „Mein Kaiser,' fragte jener, „haben Sie dies Bild gemalt?' „Ja; damals auf der Anhöhe bei Eurem Dorfe habe ich die Umrisse gezeichnet und auf meinem Lieblingsschlosse Miramare das Gemälde ausgeführt. Und oft Hab' ;ich dabei an die leere Kirche gedacht, die auf Eurem Hofe steht. Weißt du Näheres über sie und darfst du es mir mit teilen
?' „Wie Eure Majestät wünschen,' sagte Seppi und begann zu erzählen. „Die Kirche war früher eine Klosterkirche, nebenan hatten Kapuzinermönche ihr Kloster. Dies wurde aber aufgehoben, — ich weiß nicht vor wie viel Jahren, es war zur Zeit meines Urgroßvaters. Man verkaufte die Güter, auch das Wohngebäude und die Kirche. Da ent schloß sich der Großvater meines Vaters, der durch ^ ^ ' Seite ?' . Ge«ewdeausschußsttztt«s in Gries vom 18. Juni 1919: Unter dem Vorsitze des Bürger meisters Mnmelters hielt
erworben hatte, die Kirche zu kaufen, damit sie nicht zu weltlichen Zwecken benutzt und entheiligt würde. In diesem Vorhaben wurde er vom Vor steher des Klosters bestärkt, und er führte es aus.- Das Kloster selbst nebst Hofraum und Garten kaufte ein reicher Jude, und da dieser die Gebäude als Kornscheuern oder zur Stallung für das Vieh benutzte, freute es meinen Urgroßvater sehr, daß jener nicht auch die Kirche so entweihen konnte; daher übernahm er es auch gern, Weil das eigene Geld nicht ausreichte
, ein kleines Kapital aufzu nehmen, das noch heute auf der Kirche und dem Hause steht. — Alte Leute rühmen noch jetzt die Freundlichkeit und Güte der Patres und preisen den Segen des Klosters für die Umgegend. Darum können sie es auch jenem Kaiser nicht vergessen, daß er es hat aufheben lassen — ich weiß nicht wie er heißt — er habe viele Klöster aufgehoben, sagen die Leute.' „Josef II. wars,' ergänzte Maximilian. „Lei der ist unter seiner Regierung vieles, geschehen, was der Religion und dem Reiche