Richard Bredenbrücker, der südtirolische Dorfdichter : eine literarische Studie
dem er die Dialekte der verschiedenen Täler Süd tirols erlernt, steigt er in die Berge, nicht unter Begleitung von Fremdenführern, sondern von an sässigen Leuten. Er teilt ganz ihr Leben, ißt, trinkt und schläft mit ihnen, gewinnt somit ihr Vertrauen und unterhält sich mit ihnen über das Vieh, die Ernte und das Mähen, über Sagen und Gebräuche, Geschehnisse im Dorf u. s. w. Er begleitet monatelang Banden von „Dörchern' (herumziehende Kärrner) auf ihren Wanderungen, gesellt sich für Wochen
zu Mähern, Köhlern, Holz knechten, Hausierern, Fuhrleuten, Almosen sam melnden Mönchen. Verdächtigen Gestalten geht er nicht aus dem Wege; im Gegenteil es reizt ihn, mit Vagabunden, herumziehenden Kunstreitern und Schauspielern, Wilderern, Rauchspielern und aller lei Gesindel bekannt zu werden. Bei längerem Ausenthalt in einem Dorf, sucht er sich, wo er nur kann, nützlich zu machen. Er scheut sich nicht, eine Mistgabel anzufassen und den Bauern bei der Feld- und Hausarbeit oder im Winter beim Transport