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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 20
Date: 16.04.1919
Physical description: 20
Streifen besetzen. Dann soll die größten deutschen Kohlengruben im Saarge biet Frankreich für immer erhalten. Wir glau ben, daß man in Deutschland einen solchen Frieden schwerlich unterzeichnen wird. Auch die Statuten für den Völkerbund sind jetzt fertiggestellt. Es genügt, zu erwähnen» daß derselbe nicht alle Staaten umfaßt, sondern bloß die, die man inParis aufzunehmen gewillt ist. Genannt werden sie noch nickt, aber wisse» tut es jeder, daß es nicht alle sind. Damit wird der Bund eben ein Bund

der Sieger. Italien soll nur Trieft, Pola und Trient «halten; je doch ist diese Nachricht noch nicht verbürgt. Die Türkei und die deutschen Ueberseebesitzungen werden von den Siegern verwaltet. Uns sind diese Mitteilungen nicht unerwartet, wir ha ben schon längst diesen Verlauf der Konferenz vorausgesagt. Sonst ist die Einigkeit nicht groß- _ Eine sehr ernste Mahnung Man macht vielfach die Beobachtung, daß Wik uns über unsere Zukunft vielfach einer gerade;« besorgniserregenden Tauschung hingeben

. Zum Geldman gel gesellt sich nämlich der Kreditmangel. Was daS heißt, weiß jedermann, der oder dessen Anwe sen überschuldet ist. Keinen Kredit haben» heißt keine Sicherheit bieten können für eine aufzuneh mende Schuld. Seit dem Zerfall des Reiches find wir noch zehnmal ärmer daran als zuvor. Früher konnten wir Zucker, Petroleum und Kohlen aus führen (verkaufen). Nun liegen aber unsere Zuckergebiete in Böhmen und Mähren, ebenso die ergiebigsten Kohlengruben. Unser Petro leumgebiet war Galizien. DaS gehört

auch nicht mehr uns. Wir müssen selbst all das von den früheren Neichsangehörigen kaufen, um schweres Geld. Auch zmser bestes und ergiebigstes Salz bergwerk liegt in Galizien (Wllinzka). Ran er steht daraus, nebenbei bemerkt, was der Zerfall de? Reiches für uns für ein Schaden ist. WaS wir haben, ist fast einzig nur Holz und etwas Salz; und das reicht nicht für alles. Daraus folgt, um eS kurz zu machen, daß wir vor allem «nS d «S ganzen Ernstes der Lage klar bewußt sein müssen. Wir sind arm

, und zwar bettelarm, allesamt trotz des massenhaften Geldes. Daraus folgt aber noch ein zweites. Wir müssen suchen, all daS im Land« herzustellen, WaS wir brauchen, soweit möglich. Und das gilt in erster Linie für die Lebensmittel. DaS hentige Teuischösierreich, daS sich fast nur mehr auf die deutschen Alpenländer beschränkt, zählt zirka sechseinhalb Millionen Einwohner. Ganz Deutschösterreich erzengt laut staatliche« Ausweisen zirka 34»/, Millionen Meterzentner Ge treide. DaS macht pro Kopf nicht ganz zweiein

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 24
Date: 18.04.1913
Physical description: 24
, daß den Re gierungen der betreffenden Staaten vollständig jErnst sei. Die Kriegsgefahr liegt aber gegenwär tig Nicht bei den Königen, Fürsten^ Und Regie rungen,-sondern bei den Völkern selbst Gelegent lich-der von uns letzthin gemeldeten ' Militär- erhöhUng hat der Reichskanzler Bethmann-Holl- weg im deutschen Reichstage ^ eine sehr ernste Rede gehalten, in der er mit größter Offenheit gerade auf diesen Zustand hinweist und die Lage nicht allzu rosig schildert. Er sagte unter anderem: Sollte uns ein Krieg

Ausbruche hätte führen AMen., . Ich habe allen Grund zu glauben, daß die gegenwärtige französische Regierung in nach barlichem Frieden mit uns leben will. Ob es ihr bei der dort herrschenden Stimmung gelingt ,ist ^ne ändere Frage. Der Minister verbreitete sich 'dann über die feindliche Stimmung des fran zösischen Volkes Deutschland gegenüber, vwie sie sich gerade in letzter Zeit immer stärker be merkbar macht. Die Franzosen glauben, die Deutschen seien am Ende ihrer Kraft; ferner, '^aß der^Valkankrieg

gezeigt habe, daß die in Frankreich hergestellten Kanonen den deutschen überlegen seien, kurz, daß die Zeit Zur Rache für 1870 günstiger sei denn je. ; Kein Mensch kann daher Garan- d a fürbieten, daß kein Krieg kommt, wäre vermessendes hieße das Schicksal gerade zu herausfordern, wollten wir .sagen: „Sollte eiw Krieg kommen, dann sind wir stark genug; wir konnten auch noch viel stärker sein, als wir Und, aber das kostet zu viel, wir werden es auch zo machen.' Solche Stimmungen sind noch im- „Tiroler

Rüstungen aus gegeben und noch bei jeder größeren deutschen Vorlage hat es geheißen: „Jetzt kommt der Krieg.' Bisher ist der Frieden erhalten geblie ben. Trotz der großen Summen, welche Deutsch land zu. Rüstungszwecken aufgewendet hat, hat es niemals einen Zeitraum'gegeben, in dem wir uns wirtschaftlich so stark gemacht hätten als jetzt (Zustimmung), wir so leistungsfähig ge worden wären in der Erfüllung staatlicher Auf gaben fiw die soziale und kulturelle Entwick lung, wie auch in der Lebenshaltung

einer großen deutschen Firma aus Sachsen, die zurzeit,in Metz weilen, begaben sich unlängst nach Nancy, um sich die Stadt anzusehen. Nachdem sie im Hotel gespeist hatten, begaben sie sich in das Kasino, wo auch Vorstellungen gegeben wurden. Schon im Laufe, des Tages war ihnen mehrfach zugerufen Wor den: „Das sind preußische Offiziere!'^ Weiters waren sie nicht belästigt worden. Nach der Vor-, stellung gegen 1 Uhr nachts begaben sie sich zum Bahnhof, um mit dem ersten Zug nach Metz zu ^ fahren. Sie nahmen

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 23.10.1918
Physical description: 12
einen Staat oder ein Reich bilden oder wie verschiedene König reiche und Herzogtümer in Deutschland mit sammen einen Staat oder ein Reich bilden. Feder dieser Staaten würde seine eigene Re gierung und Verwaltung haben» könnte sogar seinen eigenen König haben, würde aber als solcher einen Teil des Reiches Oesterreich ausmachen. ! ^ Der Unterschied zwischen jetzt und früher wäre der: Bisher bestand Oesterreich aus d e n verschiedenen Krön! ändern, in ZuKunst würde das Gefüge der gemischtspra chigen

Kronländer gelöst und die neuen Staa ten würden sich aus den betreffenden Landes teilen bilden, die von ein und demselben Volksstamm bewohnt werden. Zum Beispiel der deutsche Nationalstaat würde sich bilden aus den rein deutschen Kronlänbsrn Salz burg. Ober- und Niederösterreich, Vorarlberg, dann aus den deutschen Teilen der anderen Kronländer, Böhmen, Mähren, Schlesien. Ti rol. Steiermark, Kärnten, usw. In gleicher Meise würden und konnten sich die anderen Nationalstaaten bilden, der tschechische

und der Krieg wäre nicht umsonst- gewesen; unser Reich käme dam it zu neuem Leben. Die Frage ist jetzt die, ob der ganze Plan nicht schon zu spät kommt. Wir hoffen nicht. Im ganzen und großen sind es nur die Tschechen ,die sowie ein Teil der Südslawen, die nicht mehr mittun wollen, die anderen Na tionen neigen nach wie vor zur Bildung eines Reiches auf neuer Grundlage. Gegenwartig sind die Nationalräte in Bildung begriffen. Wir wollen daher ihre Zusammensetzung und endgültige Stellungnahme zur Neuordnung

der Vereinig ten Staaten anerkannt, daß der Kriegszustand zwischen den Tlchecho-Slowaken und dem Deutschen und österreichisch-ungarischen Reich besteht und daß der tschecho-slowakische Natio nalst eine kriegführende Regierung ist, die mit der entsprechenden Autorität Macht) aus gestattet ist, die militärischen und politischen Angelegenheiten der Tfchecho-Slowaken zu leiten. Sie hat auch in der weitestgehenden Weise die Gelegenheiten der nationalen Aspi rationen (Anbrüche) d-»r In-w-^an-en nach Freiheit

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 20
Date: 25.07.1917
Physical description: 20
und unwahrscheinlichste? Ge rüchte herum. JedeS Achselzucken eines Gewaltigen erregt Bedenken und kommt in vergrößertem Maße in die Zeitung und da geht das Geraune und Gerede erst recht los. Mit großer Spannung sab man sowohl im Inlands und noch mehr im Auslande dem Ausgange entgegen. Man mun kelte. fürchtete und hosste schon eine Erschütterung des R-nches bis in seine Grundfesten, man hoffte in Feindesland auf einen Zusammensturz des stolzen Baues des Deutschen Reiches, Man glaubte, daß die Klammern ' sich losen

würden, die das stolze Haus zusammenhalten, daß sich die Hoff nungen, die England auf die deutschen Sonder bestrebungen immer gesetzt hatte, sich erfüllen wür den. Nun ist alles vorbei und herausgekommen ist eigentlich nicht viel; ein neuer deutscher Reichs kanzler und eine neue Erklärung über die Kriegs- unb Friedensziele, die zum Unterschied von früher vom Reichstage versaßt wurde, während früher- der Kanzler sie aussprach und das Haus diesem zustimmte. Tie Sache entwickelte sich folgender maßen. Anfangs Juli

, die richtige Mitte zu treffen. Die obgenannte Forderung mag wohl einerseits ihren Grund in der Unzufriedenheit mit der rein preußischen Führung des Reiches haben, aber auch vielfach aus rein persönlichem Strebertum und als Rückschlag des russischen Rummels ent standen sein. Nicht zu verkennen ist dabei der Ein fluß des feindlichen Auslandes (England)/ das immerfort erklärt, mit einer Regierung, die nicht vollständig aus dem Volke stamme, demokratisch sei, könne England die Friedensfrage überhaupt

, auch hervorragende Männer aus den Parteien ins Ministerium kom men können, ist mehr als gut. Es ist leider Tat sache. daß das protestantische Preußentum in Deutschland eine zu große Rolle spielte, was vie len Grund zur Unzufriedenheit gab; sind ja fast alle Minister und hohen Beamten im Reiche Preußen und Protestanten. Der dritte Grund der Unzufriedenheit war das Wahlrecht im Königreich Preußen. Der führende deutsche Bundesstaat, das Königreich Preußen, hat tasächlich das schlechteste Wahlrecht aller deutschen

Mi nisterpräsident ist, eine Verbesserung des Wahlrech tes und eine vernünftigere Haltung gegenüber den Preußisch-Polen in Aussicht gestellt,, aber erst nach dem Friedensschluß; er hatte sich offenbar den Frieden recht nahe vorgestellt. Als in Ruß- land die Revolution ausbrach, da ist die Furcht da vor offenbar der deutschen Regierung in die Glie der geschossen und der Kaiser hat zu Ostern für Preußen das allgemeine Wahlrecht feierlich ver sprochen und mit Beginn der Reichstagssihung den Auftrag gegeben

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 24
Date: 29.03.1916
Physical description: 24
, daß ein solcher Redner sich nicht einen Deutschen nennen dürfe. Der zweite Fall trug sich im deutschen Reichstage zu. Zurzeit sind die deutschen Slbgeordneten in Berlin versammelt, um über die dringenden Bedürfnisse des Reiches zu verhandeln. Es handelt sich unter anderem um neue Steuern und dergleichen, worüber man ruhig verschiedener Meinung sein kann. Vorerst kam erst eine Not-Nachzahlung fürs vergangene Ltzhr zur Verhandlung, gegen die schon im vorhinein keine Partei im Grunde etwas einzuwenden zu Haben erklärte

, !andeskinder das eigene Heimatland im Stiche rssen und sich auf die Seite'dcs Feindes schlagen, ^jcht umsonst seU das Gesetz auf solch häßliches LNMistliches Tun die Todesstrafe Und zieht das vermögen der Verräter ein. Fast-noch häßlicher IL es aber, wenn Leute im Lande die Kraft des Agenen Volkes schivächen und den Feind in seinem Kampfe noch ermutigen..^ Solch ein betrübliches bot in den - letzten- WyHettHWMruppe pÄltscher Sozialdemokraten im preußischen Land- und im deutschen Reichstage. Wir haben KlW

früher einmal an dieser Stelle dargelegt, daß Vis Bruchteil der. deutschen Sozialdemokratie auch Pttxch diesen schrecklichen Krieg um kein Haar ver- KMftiger geworden ist, sie sind religionsfeindlich PU zum Gotteshasse und staatsfeindlich bis zur W'xrücktheit geblieben. Was sie. aber kürzlich im preußischen Landtag und im deutschen Reichstage pH Meistet haben, das war so arg, daß selbst die ^Mnen Parteifreunde, so zum Beispiel der Ab« geordnete David, ihnen den Vorwurf des Vater- Auchsverrates

wie aus den Reihen der Sozial demokraten schallen dem Abgeordneten Haase wie derholt die Rufe: „Landesverrat!' „Landesver räter!' entgegen. Der Staatssekretär Dr. Hels- ferich stellte demgegenüber fest: „Meine Herrenk Ich kann hier nur vor diesem hohen Hause und' dem ganzen deutschen Volke das tiefste Beoauern und die stärkste Entrüstung aussprechen, daß ein Mann, oer sich Vertreter des deutschen Volkes, nennt, solche Ausführungen von dieser Tribüne! machen kann, die unseren Feinden ilt dieser Lage das Herz

und den Nuk-! ken starken müssen. (Stürmischer Beifall und Rufe gegen Abg. Haase: Vertreter des Aus landes!) Wenn ein Redner es wagt, mir zu be streiten und zu leugnen, daß es dem deutschen Volke, nachdem es heute in zlvanzig Kriegsmonäten! alle die schweren Lasten getragen hat, aber auch nach all oen großen Erfolgen, die wir auf jedem' Felde errungen haben, nicht an der Zuversicht! fehlt, daß es siegen wird, so gibt es kein Wort, daS. scharf genug tväre, das zurückzuweisen. Herr Haase, wenn Sie wissen

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 24
Date: 12.06.1914
Physical description: 24
das Kind und nagelten es an die Pagodentür. Die DÄegationen oder Oesterreich und seine Nachbarn. In den letzten vier Wochen tagten in Budapest die Delegationen, d. i. die Ausschüsse des. öster reichischen und ungarischen Reichsrates zur Be ratung der das ganze Reich betreffenden Angelegen heiten, wie Lage des Reiches, Rüstungen, Reichs politik und dergleichen. Bei dieser Gelegenheit pflegt der gemeinsame Minister für Außenpolitik seinen Rechenschaftsbericht abzulegen und nicht minder regelmäßig

der Reichskriegsminister von neuen Rüstungen uiüi Geldförderungen zu sprechen. Nach den Darlegungen unseres Außenministers Grafen Kerchtold ist die Lage unseres Reiches durch aus, keine augenblicklich gefährdete.. Sind auch un sere Nachbarn Rußland und Serbien, so führte der Minister aiA -leider. nicht, wiei sie sein sollen, .so.be steht Hoch' gegenwärtig keine nahe .Gefahr.' Es ist damit allerdings nicht. gesagt, .daß der /Weltfriede ^ für-ewige Zeiten gesichert sei. Bedeutend freund-, licher hat.sich

bemüht sich auch ehrlich,. Ausbrüche des Hasses gegen Oesterreich nach Kräften zu unterdrücken, um. so ein gemeinsames Vorgehen zn ermöglichen. Der Minister meint, daß unser? Beziehungen zu.Ztalien sich zusehends bessern, so daß-sie sogar he^lich werden dürften. Fest und unerschütterlich sei unser Bundesverhältnis zum Deutschen Reiche. Soweit der Minister.' Es ist sHstverständlich, daß ein Mann auf einem so ver antwortungsvollen Posten wie der Reichsminister bei i solchen Gelegenheiten jedes Wort

, daß man draußen im Deutschen Reiche vom Bündnisse mindestens ebensoviel Vorteile hat als wir, wenn nicht mehr.. Ohne uns wäre das Deutsche Reich von seinen Feinden längst erwürgt worden, geradeso wie wir langst von Rußland überfallen Wörden wären, stünde uns nicht das starke Deutsche land zur Seite. Weniger erfreulich ist unser Bun^ desVerhältnis zu Italien. Italien braucht uns notwendig^ Das sieht man auch in dortigen Re gierungskreisen sehr wohl ein. Deswegen ist man bemüht, mit uns Freundschaft zu halten

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 16
Date: 09.07.1919
Physical description: 16
, da der Landtag nicht tagt, ihre Arbeiten fortzufüh ren haben, wurde die Sitzung mit einer kurzen Ansprache des Landeshauptmannes geschlossen. DerÄlbfchied der deutschen Frie- densabordnuns von Varls ' Am 26. Juni, genau am Tage, da der Weltkrieg durch den Thronfolgermord entfesselt wurde, wurde der Friede zwischen Deutschland und seinen Fein den in Versailles lParis) unterzeichnet. Die Un terzeichnung erfolgte im prachtvollen Spiegelfaal»: des alten Königsschlosses in Versailles, im selben Saale, wo 1871

die Gründung des. deutschen Kai serreiches beschlossen und ausgerufen wurde. C(e- menccan, der, wie er selbst erklarte, 49 Jahre auf diesen Tag der R«L»e sehnsuchtig gewartet und al les getan hat, um thn herbeizuführen, hat mit Absicht gerade diesen Saal zur Unterzeichnung ge- W5ylt. um die Deutschen aitch äußerlich gründlich zu demütigen. Di/ Zeremonie der Unterzeichmmg begann nachmittags um 3 Uhr. Nachdem samt liche Delegierte der feindlit^n Mächte ihren Platz eingenommen hatten, wurden die deutschen

Dele gierten in den Saal geleitet und zu den für st: be- pimmten Platzen geführte Der Vorsitzend» der Friedenskonferenz Cleveneeau erhob sich und er warte, nachdem die Bedingungen von den Deut schen angenommen l^eih ersuche er die deutschen Bevollmächtigten, das Friedeüsdokument?u un terzeichnen. Clemcnc^ou hob hervor, die Unter zeichnung d?S Fliedensvertrages bedeute, daß die Bedingungen in ehrlicher Weise eingehalten wer den messen. Üm 8 Uhr Minuten uuterfchr^'irn die Relchsminister Hermann

Wege, auf dem sie gekommen waren, sofort in das Hotel des Reservoirs zurück, wo sie sofort die Fahrt aus den Bahnhof und die Heimreise antra ten. Trotz all der Demütigungen und der ernie drigenden und drückenden Bedingungen, die man ocn Deutschen auferlegt hat, scheinen die Frauzo en nicht befriedigt zu sein. Der Friede bringt of fenbar nicht die Völkerversöhnung, sondern ver schärft und verstärkt den gegenseitigen Haß. Das ergibt sich aus nachfolgenden Tatsachen: Die deut schen Friedensdelegierten

, daß die Beziehungen und Streitigkeiten zu einander und mit einander nur durch eine gemeinsame Regierung geregelt werden können. Seit dem Zusammenbruch unseres Reiches ist der Streit, ja der förmliche Krieg zwischen den Völkerschaften des alten Rei ches nie mehr zur Ruhe gekommen. In Ostgali- zien liegen Polen und Ukrainer (Ruthenen) in grimmiger Fehde miteinander. Der Krieg tobt ununterbrochen in dem armen Lande, das im Weltkriege zu leiden genug.chatte. Bald sind die Polen die Sieger, bald wieder die Ukrainer

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 28.08.1918
Physical description: 16
zu mach«:. England, der klügste und weitschauendste Po litiker unter allen gegnerischen Staaten, ver folgte dabei seine eigenen Zwecke, die ihm weit mehr anliegen, als die verlorenen französi schen Milliarden. England will Rußland für späterhin politisch und wirtschaftlich beherr schen und verhindern, daß wir und Deutsch land nach Beendigung des Krieges die für un sere Fabriken notwendigen Stoffe, wie Baum wolle und dergleichen, aus dem Gebiete des russischen Reiches oder über das russische Reich

von Englands Gnaden mußte England „zum Schutze der Selbständigkeit gegen die Deutschen' zu Hilfe rufen. Da aber der Frie den mit Deutschland längst geschlossen und weit und breit keine preußische Pickelhaube zu sehen war, so ging die Sache nicht so ein fach. Man sammelte daher von Dorf zu Dorf Unterschriften nach dem System, bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt. Unter anderem wurde jedem, der unterschrieb, Lebensmittel versprochen und ihnen sonst noch ein blauer Dunst vorgemacht. Als die notwendige

machen, wenn man liest, daß vom 16. Juli bis 13. August von den Deutschen nicht weniger als 500 Tanks in Trümmer geschossen wurden. Ueber die Einzelheiten der Kämpfe eine Beschreibung zu geben, ist nur an der Hand einer ganz ge nauen Karte, wie sie wohl keinem Leser un seres Blattes zur Verfügung steht, möglich^ sonst hat es keinen Sinn» da sich doch nie mand auskennen würde. Wir können nur zwei Dinge betonen: Erstens sind auch die neuesten Anstürme der Engländer und ihrer Hilfsvölker am deutschen Widerstand zer

schellt. Es ist das natürlich nicht so aufzufas sen, daß etwa die deutschen Truppen keinen Fuß breit zurückweichen mußten oder zurück gewichen wären. Nein. An vielen Stellen sind die Gegner in die deutschen Linien ein gedrungen, haben Beute an Mannschaft und Material gemacht, zwangen die Deutschen, einen oder zwei Kilometer zurückzugehen, an

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Tiroler Volksbote
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Page 1 of 16
Date: 17.10.1917
Physical description: 16
berechtigter Wünsche sich abhandeln lassen. Zwei tens sollten staatstreue Parteien ihre Forderun gen und Wünsche über die Neugestaltung deS Reiches nicht an die Spitze stellen und nicht auf die Spitze treiben. Das find Dinge, die Zeit und Ueberlegung brauchen. Stecht gebe« muß man aber auf alle Fälle den Christlichsoziale» und dem Deutschen Nationalverband, in Oester» reich muß anders regiert werden. Vor dem Kriege erhielten die Staatsverderber die Erfül lung.alle ihrer Wünsche und waren lieb Kind Lm Hause

angestellt. Nach der Vertreibung der Russen kehrten aber überall die früheren Beamten zurück — selbstverständlich zur geringen Freude des Volkes. Daß die ruthenischen Abgeordneten darob auf die Regierung schlecht zu sprechen sind, ist begreiflich. Die Südslawen, Dalmatiner und Slowenen haben zurzeit nichts anderes im Kopfe als die Errichtung eines südslawischen Reiches, allerdings im Rabmen der österreichischen Mon archie oder im Anschluß an dieselbe etwa wie Un garn» Dazu kommen noch einige kleinere

wirt schaftliche Wünsche. Es muß anerkannt werden, daß die Slowenen im deutschen Grenzgebiete durchaus nicht immer die Behandlung finden, die sie als gleichberechtigte Staatsbürger und als gute Patrioten, wie sie es fast durchwegs sind, verdienen uM> worauf sie das Recht haben. Daß die deutsche Sozialdemokratie trotz ihrer schonen Worte der Regierung bei jÄer Gelegenheit ein Bein stellen würde, hatte sie gleich nach Zusam mentritt deS Reichsrates bewiesen. Auf seiten der Regierung standen bloß

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 08.11.1916
Physical description: 16
Seite 2. Nr. 6^ „Tiroler Bolksbote.' Mittwoch, den 8. November 1916. neu Schein- u. Kleinpolen endgültig den Garaus. Seitdem hat ein Großteil des polnischen Volkes un ter Rußlands Knute ein hartes Dasein geführt. Rußland hat den Grundsatz, all die Völker seines weiten Reiches in Sprache und Religion mit Ge walt russisch zu machen. Wie schwer darunter das katholische Polen litt, ist unsagbar. Verschiedent lich versuchte das polnische Volk das verhaßte Joch abzuschütteln. Jedesmal wurden

hat man, wie die deutschen Zeitungen betonen, an der Geschichte. das. mtszüschen, daß die ganze Frage ohne Befragung des Volkes und des Reichsrates durchgeführt wurde. -Es wird sich überhaupt noch mehr als ein Haar in der polnischen Suppe befinden. Die Grenzen des neuen.Reiches sind noch nicht festgesetzt, noch ist auch über die.Per-, .son.des.. Königs irgend etwas bestimmt worden.. - Das neue Reich, das ist das den Russen abgenommene polnische Ge biet, hat in Friedenszeiten zirka 12 Millionen Ein wohner

in die F r i e d e n s o ermittlung ein g et t e t e n sei.' haben, eine kriegerische Tätigkeit im großen Maßstabe auf den nördlichen Kriegsschauplätzen höchstwahrscheinlich nicht mehr lange gestatten. Unsere Feinde haben gerade aus diesen Kriegs schauplätzen einfach alles ausgeboten, was in ihren Kräften stand, um ihr Kriegsziel, den Durchbruch der deutschen und österreichischen Stellungen, zu erreichen. Seit Juni rannten sie ununterbrochen Sturm gegen unsere Linien. Der gewünschte Erfolg ist nirgends eingetroffen, trotz

der ungeheuren Ausdehnung des Reiches die Ernährung und Vereisung ay den Transportschwierigkeiten und an der ünver'. meidlichen sprichwörtlichen russisches Schidttt^- ^ rei. England ist Heuer mehr denn je. auf dasMw'^ rikanifche Getreide angewiesen. Nun hat rika Heuer selbst keine gute Ernte, infolgeMsM./' beginnen die Getreidepreise ungeheuer ZU steigen., Bezeichnend ist, daß man in England oie Unter- seeboot-Gesahr, über die man bis dato immer nüch gespottet hat, sehr ernst zu nehmen beginnt. Ebenso steht

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Tiroler Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 02.05.1917
Physical description: 16
für uns hat. Ohne diese echt christliche Freundschaft stände Spanien längst in den Reihen unserer Gegner. Der Krieg gegen Rußland. Der Kampf um den Frieden. Auf den Schlachtfeldern ruht der Kampf fast vollständig; ab und zu eine Mine Schießerei, das ist so ziemlich alles, was von der Front gemeldet wird. Je ruhiger es an den Fronten ist, um so lebhafter geht es im Innern des Reiches zu. Es ist bekannt, daß die Soldaten von Petersburg und die Arbeiterschaft aus Zwei Gründen zur Teil nahme an der liberalen Revolution

vor, und die kurzsichtigen Leute glauben es. Es ist selbst verständlich, oaß die Sozialdemokraten in den Ländern unserer Feinde sich unbedingt gegen einen Sonderfrieden Nußlands aussprechen; da für sind sie zu sehr für das eigene Vaterland ein genommen und an England verkauft. Ebenso darf es nicht wundernehmen, daß die friedentrie fenden Amerikaner-Genossen auf diesem Stand punkte stehen. Meinen möchte man aber, daß die deutschen Sozialisten, beziehungsweise deren Fuhrer, so helle wären, das einzusehen

und auf die Abkürzung des Krieges so ehrlich bedacht wä ren, um die russischen Genossen für einen Son» derfrieden zu gewinnen. Die deutsche Regierung und das deutsche WM dürsten doch das erwarten. Sie hat daher gestattet, daß die Genossenführer mit den russischen Soziführern Fühlung nehmen. Die deutsche Regierung scheint sich aber in diesen Leuten schwer getäuscht zu haben; es . wäre nicht das erstemal. In deutschen Blättern werden un ter Berufung auf die „Internationale Korr.' schwere Vorwürfe

gegen die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft (Haale—Ledebour-Richtung) erhoben. Die genannte Korr. erzählte nämlich, daß die sozialdemokratischen Abgeordneten Haase und Ledebour durch Verhandlungen mit deiN schwedischen Genossen Branting, der eingestande nermaßen im Dienste der Entente steht, eine Verständigung zwischen Rußland ynd Deutschland direkt hintertrieben haben. Die beiden deutschen Genossen waren kürz lich in Stockholm und ubergaben Branting Bot schaften für die russische Sozialdemokratie

, die einen entscheidenden Einfluß auf die friedens freundlichen ruffischen Genossen ausübten, und' zwar in der Weise, daß man die gefaßten Frie densbeschlüsse fallen ließ. Tatsächlich begann ja auch Plötzlich die Friedensagation in Rußland zu stocken, so daß man eS hier mit einem Akt uner hörten Landesverrates zu tun hätte, wenn sich die »Zkmahme . bestätigen sollte, daß die Genossen Haase und Ledebour die schuldige Ursache dieser Stockung sind. Der Inhalt der Botschaften, die die beiden deutschen Genossen Branting

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Tiroler Volksbote
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Page 4 of 12
Date: 15.05.1918
Physical description: 12
4. 5tt. M.' gleiche Haus. Ich bin nämlich Bauknecht beim Mar im Tale, Gallus heiß ich, und warte schon lange auf ein Mädchen aus Planeigen, dem ich das Gepäck hineintragen soll.' (Fortsetzung solgt.) ZW Gin deutscher BolkStag in Gterzing. . Am 9. Mai fand im großen Saale des Rat hauses zu Sterling eine Tagung von Tiroler Männern aus allen deutschen Parteien Tirols, mit Ausnahme der Sozialdemokraten, statt. ' Alldeutsche, Deutschnationale. Christlichsoziale und Konservative waren nebeneinander

ver sammelt, um gemeinsam Einspruch zu er heben gegen die stiefmütterliche Behandlung, die die Deutschen in Oesterreich überhaupt und in Tirol insbesondere von seiken der Re gierung erfahren. Tirol hat im Weltkrieg un ter allen österreichischen Ländern wohl am meisten geblutet und gelitten, seit Iahren D das Land mit Truppen überfüllt, seine Vor räte wurden ausgeschöpft und nachdem die äußerste Lebensmittelnot. eingetreten war, stand es von den leitenden Stellen verlassen da. Das gab wohl

den letzten Anstoß zur Männ'ertagung in Sterzing, wo die deutschen Tiroler in eindringlichster Weise einmal ihr Recht verlangen, zugleich ^aber beraten woll ten, wie sie sich selbst helfen und den deutschen Besitzstand und die deutsche Eigenart des Lan des erhalten könnten. Fast alle Stände des Landes waren bei, der Versammlung vertre ten, Bürger, Bauern^ Gewerbetreibende, auch zahlreiche Abgeordnete, Universitätsprofesso ren, Geistliche usw. waren erschienen. Sehr heiß, ja beinahe überreizt

war die Stimmung, die bei all den Verhandlungen zutage trat. Als Hauptredner sprachen Hofrat Professor Dok tor Mi ch a e l M a y r über die Kriegsziele im Süden und die notwendige Verbesserung un serer Grenze gegen Italien, Maler Professor E d g a r M e y e r über die Notwendigkeit eines deutschen Volksrates in Tirol, Doktor Karl Pusch von. Innsbruck über die Zu kunft Südtirols, Geschäftsführer des Wirt schaftsrates der Deutschen Südtirols, Herr v. Nemetz-Nemety über die nationale (völkische) Einigung

und schwere Mißstände überall sind die Folgen.' Mit diesen Worten ist der schlimmste Wi dersacher der Deutschen in' Oesterreich, aber auch aller anderen Nationalitäten, gezeichnet. Der Jude saugt unser Volk bis auf den letzten Blutstropfen aus, er will nur Geld machen, mit allen Mitteln und in unbegrenzter Weise Geld anhäufen. Damit er dies ungestört tun kann, schmiert er die Sozialdemokratie mit Geld ab, die bürgerlichen. Parteien aber legt er dadurch lahm, daß er die Nationen (Völ kerschaften

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Page 2 of 16
Date: 15.01.1919
Physical description: 16
, die Slowaken Ungarn, die Serben innerhalb und außerhalb Oesterreichs, die Kroaten und Dalmatiner, die Slovenen und Slavonier, alle sollten ihre Ruhestätte am Herzen des allslawischen Mütterchens Ruß land finden, wie der Ausdruck lautete. Ruß land hat Milliarden in diese Länder hinein- spendiert, um die Völker unseres Reiches diesem Gedanken zugänglich zu machen. Daß )vir das duldeten, ist ^ . . unsere Kriegsschuld. W N ' Wer solche Dinge nicht weiß, schweige lieber. Rußland war es daher

zu scharf dreingehe, dann werde sich Deutschland von Oesterreich trennen und uns allein Kriegführen lassen. Ja, aber die deutschen Generäle? Es ist Tat sache, daß sie auf Rüstungen schon jahre lang bedacht waren, gerade, wie die Gegner,. es ist aber auch Tatsache, daß alle Militär ausgaben in Deutschland von der .Volksoer- Mittwoch, oen 15. Jänner isin. trewng ausnahmslos gebilligt wurden und mit Kriegsausbruch auch von der gesamten deutschen Sozialdemokratie. Die deutschen Ge neräle sahen das Wetter

längst kommen, woll ten daher vorbereitet sein. Es ist Tatsache, daß die deutschen Generäle, als der Krieg bereits unvermeidlich war» auf den raschen Angriff drängten, um dem Gegner zuvorzukommen» Daß sie es taten, war klug. Tatsache ist leider auch, daß sie sich den Krieg zu leicht vorstell ten. Ja, aber Elsaß-Lothringen? Es ist Tat sache, daß Deutschland im Jahre 1871 den Franzosen dieses Gebiet abnahm, aber eben so Tatsache ist es, daß die beiden Länder im' Jahre 1764 von den Franzosen dem Deut

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Page 2 of 16
Date: 05.07.1916
Physical description: 16
Seite 2. Nr. 27. i» o l e r V »l? S b » t Mittwoch, ben 8« Juli 191^ der von ihm geknechteten Völker wenig. Es sieht es daher nicht ungern, wenn christl. Missionäre sich der Armen annehmen. Deswegen legte man zu Beginn des Krieges den deutschen und österreichi schen Missionären in den genannten Landern nicht allzu große Steine im Wege. Es dauerte aber nur zwei Monate, da erwachte das Mißtrauen und die Missionare in Indien wurden in sogenannte Konzentrationslager abgeführt, also sörmlich

ge fangen gesetzt. Nach Verlauf eines Jahres wurden die meisten nach England überführt und schließlich in ihre Heimat, Oesterreich, oder Deutschland, abge schoben. Am längsten genossen die Freiheit die Missionäre im Sprengel des Bischofs Geher im Sudan (Land südlich von Aegyypten, gegen das Innere Afrikas). Wie wir hören, wurden in letz ter Zeit auch diese eingezogen. Sind die deutschen und österreichischen Missionäre auch nicht der Zahl nach die stärksten, so gehörten sie doch zu den eifrig sten

und tätigsten und leiden daher die verlassenen Missionsgebiete, namentlich die vormals deutschen Besitzungen Afrikas, schwer unter diesen Zuständen. Den schwersten Schlag aber erlitt die Missionsarbeit in allen Ländern der Erde durch die kirchenfeindlichen Gesetze Frank reichs und Italiens. In Frankreich und Italien sind nämlich alle Geistlichen zum Wehrdienst und zwar nicht etwa bloß als Feldkaplane oder in den Spitälern oder zur Sanität verpflichtet, sondern zum Wehrdienst mit der Waffe

keine Schlacht weniger verlieren, Wohl aber sind die seelsorglichen und sitt lichen Zustände im französischen Hinterland in folgedessen geradezu grauenhaft. Begreiflich, wenn mail bedenkt, daß etwa bloß 80V0 Geistliche für die Seelsorge des ganzen Reiches (36 Millionen Ein wohner) zurückblicken. Achnlich, aber etwas besser, liegen die Verhältnisse in Italien. Dafür laufen aber in beiden Ländern die Schwindler und Drückeberger in derartigen Mengen herum, daß Frankreich dagegen durch ein eigenes Gesetz

auch für 6ie erste Zeit nach döm Kriege aus diesem und liöch mehreren anderen Gründen, die wir ausführ lich in einem späteren Artikel darlegen wollen, durchaus nicht sonderlich günstig. De-- Krieg gegen NuMnö. Ungeschwächt und ununterbrochen dauert' das Ringen mit dem russischen Koloß an. Das Schwer gewicht der Kämpfe hat sich nun von Norden nach Süden, von oben nach unten verschoben. Was den Rüssen oben in Wolhynien, dank der deutschen Hilfe, nicht geglückt ist, suchen sie jetzt im unter sten Teile

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Page 2 of 12
Date: 03.04.1918
Physical description: 12
, um mit ihm ihre politischen Ziele zu verwirklichen, treiben Hochverrat, und dieser Hochverrat ist ein Gift in den Adern des Staates und bildet die letzte kriegsverlängernde Hoffnung unserer Fein de. Wenn wir dieses Gift ausscheiden, dann ist der allgemeine, ehrenvolle Friede näher, als die große Öffentlichkeit ahnt! Ich appelliere an alle! Ich appelliere vor allem an die Deutschen und an die Ungarn, die in diesem Kriege Übermenschliches geleistet ha ben. Aber ich appelliere auch an die Millionen von Bürgern

ist damit nicht gesagt, daß man sich jetzt beiderseits mit dem Erreichten oder Verlorenen Zufrieden gibt oder abfindet; ge wiß nicht.. Was jetzt geschieht, ist nichts an deres als die Vorbereitung zu neuen schwe ren Kämpfen. Die Deutschen sind in der Einbruchsstelle noch weiter kräftig nachge rückt und haben die sackartige Ausbuchtung ihrer Linie noch Kräftig erweitert. Der vor derste Teil derselben dürfte so zirka 6V Kilo meter vorgeschoben sein. Der vorderste Punkt ist die Stadt und der wichtige Bahnknoten punkt

Montdidier. Die neue deutsche Linie geht jetzt von La Ferre über Noyon westlich nach Montdidier, biegt dort nordwärts und geht etwa 18 Kilometer vor Amiens vorbei, einem Hauptstapelplatz der Engländer, in dem nicht weniger als 12 große Straßen und 9 Bahnlinien zusammenlaufen, um über Albert bei Arras an der alten Linie wieder anzuschließen. Die letzten 30 Kilometer sind die Deutschen in ebenso raschem Tempo vor gerückt als die ersten 30, nach dem sie die eng- lischen Linien durchstoßen hatten. Die Englän

der,und Franzosen boten alles auf, um in Gegenangriffen die Deutschen wieder zurück zuwerfen. Aber, wie es schon bei solchen Ge legenheiten zu gehen pflegt, die Führung ist nicht mehr so Herr ihrer Truppen wie beim Angriff. Die einen Truppen fluten fluchtartig nach rückwärts, die neuen stürmen vor, dm zwischen schleudert die feindliche und viels fach auch eigene Artillerie, die infolge deU neuen Lage oftmals einfach nicht imstande ist» richtig zu schießen, und daher sft und oft in die eigenen Rechen

hineinpfesfert, ihre verder, benbrwgenden Geschosse. Auf diese Weise ist es dann ungeheuer schwer, dem Feinde stand zuhalten. Nach deutschen Berichten sollen die Englander furchtbare Verluste erlMen haben, ganze Divisionen seien vollständig aufgerie ben worden. Weder in Rußland noch in Italien hatten der Segner auch nur an nähernd solche Verluste zu verzeichnen ges habt. Dcs wiR schon was sagen, wenn man bedenkt, wie furchtbar die Nüssen bei ihren Rückzügen und besonders in den Karpathen geblutet Hecken

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Page 2 of 20
Date: 26.06.1918
Physical description: 20
wir uns einmal vor, was für Folgen herauskämen, wenn der Papst nach der.Zumutung der Sozialdemo kraten allen Katholiken die Niederlegung der Waffen befehlen würde. ' Die Engländer, die Amerikaner, ein großer Teil der Deutschen, die Türken usw: gehören überhaupt nicht der katholischen Kirche an und für sie hätte ein Verbot des Papstes keine Geltung. Auch die Franzosen stehen der Kirche großenteils sremd gegenüber und würden sich an ein solches Verbot nicht kehren. Auch in kutkatholischeu Ländern würde ein großer Zwiespalt

, uns 1V0V Waggon Getreide zu lei hen und ebenso will Ungarn mit 590—1009 Waggon Frühkartoffel aushelfen. Es wäre also entschieden wichtiger, die Ordnung dieser Frage allen anderen voranzustellen. Die natwnalen Parteien aus allen Völkern des Reiches stellten aber die nationale Frage, das ist das Verhältnis der Völker zueinander sei es aus Bosheit öder Ungeschick — an die erste Stelle. Es ist der große Fehler der öster reichischen Regierung, daß sie diesem Ver langen Rechnung trug in der Meinung

, nach Ordnung dieser Fragen werden die Nationen und Völker, bezw. deren Vertreter rasch an die wirtschaftliche Arbeit gehen. Es wäre doch im vorhinein klar gewesen, daß sich so schwierige, grundstürzende Fragen nicht so im Handumdrehen losen lassen. Will man schon an deren Lösung, beziehungsweise an die Aenderung der Zusammensetzung des Reiches gehen, so darf man Ungarn und sein Ver hältnis zu uns und zu den verschiedenen Völkerschaften der jenseitigen Reichshälfte nicht ausschließen. In diesen Fragen

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Page 2 of 16
Date: 13.10.1915
Physical description: 16
. Wir dagegen arbeiten ,mit den gesetzmäßigen gewohnten Jahresklas sen unsere? Armee .... Heute kann nichts den deutschen und österreichisch-ungarischen Schwertern widerstehen. Gegenwärtig kämp fen drei verbündete Heere siegreich gegen acht Verbündete. Mit Gottes Hilse werden sie den Endsieg erringen. Da das Kriegsmaterial, was von den Balkankriegen übrig blieb, un bedeutend war, anderseits unsere Verbin dungen nach außen abgeschnitten waren, be gnügten wir uns selbst mit den Erzeugnissen unseres Landes

. Die französischen Truppen haben die ungeheure Schwierigkeit ihrer Aufgabe erkannt. Die Angriffsfront selbst ist weniger breit. Teilweise kam es zu heftigen Graben kämpfen. Einige verloren gegangene Grabenstucke haben die Deutschen wieder gestürmt. Es geht furchtbar zu. Das zusammengeschossene Dorf Ta- hure zum Beispiel liegt in einem vollkommenen Feuerkessel. Die Verluste auf beiden Seiten sind bei der Heftigkeit der Kämpfe schwer, indessen ist die Zuversicht der deutschen Truppen unerschüt tert. Nach Aussage

von Gefangenen will Joffre in acht Tagen bis Vouziers, dem hinter den deutschen Linien gelegenen Bahnknotenpunkt, vor gedrungen sein. Von Tahure bis Vouziers sind 20 km; selbst wenn er die ganze Champagnearmee opfert, wird es ihm nicht gelingen. Die Fran zosen haben bis dato eigentlichen Durchbruch noch keinen erzielt, und es ist mich schwer anzunehmen, daß ihnen ein solcher gelyngt, obwohl Joffre immer neue Regimenter von allen Seiten herbeizieht und stürmen läßt. Durchbrüche sind bis jetzt immer

nur im ersten Ansturm gelungen, gelangen sie nicht sofort, so waren in der Regel alle Blutopfer umsonst Das haben die Atufsen in den Karpathen erfahren, Ebenso wie die Italiener am Doberdo. Die Franzosen haben die zweite deutsche Schanz linie an einer einzigen Stelle angeschlagen und sind dort in dieselbe eingedrungen, Deutsche Blätter schreiben, daß sie kein Geheimnis verraten, wenn sie mitteilen, daß die Deutschen nicht bloß drei, sondern vier, fünf Verteidigungslinien hin tereinander

haben. Es ist ein furchtbar sKveres Stück Arbeit, das da die deutschen Truppen leisten, aber durchbrechen werden die Franzosen nicht, das ist. die allgemeine Ueberzeugung und Hoffnung in Deutschland. Die deutschen Truppen sind ent schlossen. lieber bis auf den letzten Mann zu kämp fen, als nachzugeben. In Deutschland hat man setzt auch Gelegenheit, am eigenen Leibe zu er fahren, welche Anforderungen an unsere Truppen gestellt wurden in den Karpathenkämpfen, am Mittwoch, den 13. Oktober 191F. Doberdo und namentlich

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Page 2 of 16
Date: 26.02.1919
Physical description: 16
Seite 2. Nr. ^ „Tiroler Volksbote- Mittwoch, den 26. Februar 191S. über Betreiben Bismarcks im Jahre 1866 im Verein mit Italien bekriegte, um uns aus dem Deutschen Reiche hinauszuwerfen. Das war wohl der größte politische Fehler» den Bis marck in seinem Leben gemacht hat.. Ich habe nun gcr keine Zweifel, daß wir wieder zum Deutschen Reiche kommen, ja vielleicht schlie ßen sich im Laufe der Zeit sogar die ehemali gen Teile Oesterreichs dem Großdeutschland wieder an» vielleicht sehr gerne

bloß gegen das Deutsche Reich, sondern gegen das deutsche V o l k sich richtet und sehr groß ist, noch größer fast, ja maßlos der Haß der Franzosen. England sah mit Entsetzen, daß es nahe daran war, vom deut schen Volke im Handel und Flotte überflügelt' zu werden. Es haßt daher das deutsche Volk . und nicht etwa bloß» wie es vorgab» den ehe maligen deutschen Kaiser. Englands Haß dürste aber befriedigt sein, wenn es die deut schen überseeischen Besitzungen (Kolonien) sich einverleibt

, wenn es die deutsche Kriegs- und Handelsflotte vernichtet und die deutsche In dustrie und den deutschen Handel ruiniert hat. England wird zweifellos noch einige wichtige Seestädte besetzen, dann dürfte es zufrieden fich mehr um die große Welt, als um Politik kümmern. Anders liegen die Dinge in Frankreich. Dort ist man hell genug, einzusehen, daß der Völkerbund, wie wir uns denselben vor machen ließen, nie zustande kommt. In Frank reich sieht man klar genug, daß Deutschland einmal wie ein Mann sich erheben

ten will, sondern seine Hände bereits auf das ganze deutsche Gebiet links vom Rhein und nach der Pfalz ausstreckt. Frankreich will nicht bloß Deutschlands Gebiet links vom Rhein, ihm gelüstet auch nach den deutschen Kohlen- und Eisenbergwerken im Saargebiet. Deutschland soll ohne Eisen und Kohlen da stehen, seine Industrie soll sich nicht mehr er holen, Deutschland soll, jede Möglichkeit ge nommen werden, nochmals sich zu rüsten. Auch gegen Polen Hin soll Deutschland beschnitten werden. Heute

schon wurde den Polen die deutsche Provinz Posen zugesprochen. Dazu wurden die Deutschen verpflichtet» jeglichen Ab- wehrkampf gegen die vorrückenden Polen ein zustellen, während man ruhig zusieht, wie sich die Polen einer deutschen Stadt nach der an deren bemächtigen. Kein Wilson hat auch etwas dagegen einzuwenden, daß sich die Tsche chen anschicken, gegen „den deutschen Erb feind' zu Felde zu ziehen und deutsches Gebiet» wie z. B. die Grafschaft Glatz, zu erobern. Deutschland soll um d a s kleiner

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Page 3 of 16
Date: 08.05.1918
Physical description: 16
, um den Deutschen den Kemmelberg zu entreißen. Der Angriff wurde blutig und mit schweren Verlusten abgewiesen. Seitdem ist es etwas ruhiger geworden an der Front, nur die Artillerie arbeitet unverdros sen weiter. Die Deutschen beschießen die be festigten Städte Ipern und Amiens; beide sollen nur mehr Trümmerhaufen sein, Ueber die Ursache der Ruhe sind die Ansichten geteilt. Manche behaupten, es werden wieder Frie densversuche gemacht» andere glauben» sie gelte der Vorbereitung neuer schwerer Kämpfe. Ich denke

, es werden beide Recht haben; man wird das eine tun und das andere nicht lassen. Der Vormarsch in FwnZanv vollzieht sich planmäßig, wenn auch unter schweren Kämpfen. Wir erleben hier das son derbare Schauspiel, daß trotz des Friedens die deutschen Truppen mit russischer Roter Garde in schwerem Kampfe liegen, weil die Rüssen ihre Horden aus dem selbständigen Finnland nicht - zurückziehen wollen —trotz Vertrag und Versprechen. Am 1. Mai erlitten die Roten bes Lahti einen vernichtenden Schlag

der deutschen Truppen, FM. v. Eich- Karn genötigt sah, den Kriegsminister Shu- «awski zu verhaften, die Regierung aufzulö- len, und eine Militärgerichtsbarkeit einzufüh ren. M; einem Worte die Zügel der dortigen »Merung selbst in die Hand hu nehmen, ^rch dieses kräftige Zugreifen sei es gelun gen, das Land vor der Anarchie, d. i. vor ei- ^6uen Revolution zu bewahren. So kurz Anhalt der deutschen Verlautbarung. In s^7 At standen da drüben die Dinge auf Mes- n^Ä^^de. Wie jetzr bekannt wsrd, war nichts weniger

geplant» als deutschen Truppen kurzerhand zu ent- Komitee zur Net- der Ukraine gebildet; gerettet sollte die '«ralne vor den Deutschen werden. Zu die sem Zwecke sollten sämtliche deutsche Offi ziere auf ein gegebenes Zeichen ermordet wer den; mit den Soldaten hoffte man leichter Hand fertig zu werden. Die Sache wurde ruchbar, und zwar durch den Umstand, daß oft fenbar unter Vorwissen der derzeitigen ukrai nischen Regierung der Bankdirektor Dobrov, der den Deutschen sehr geneigt

war und mit ihnen die finanziellen Verhandlungen führte, heimlich verhaftet wurde und spurlos ver schwand. Man wird sich nun fragen, wie das fo kam; waren ja die Deutschen von der Re-, glerung selbst zuhilfe gerufen und, wie es hieß, mit Freuden aufgenommen worden. Die Er klärung ist meines Erachtens nicht unschwer zu finden. Zweifellos haben sich die Ukrainer die deutsche Hilfe etwas anders vorgestellt, als ie in Wirklichkeit geleistet wurde. Sie dachten ich. offenbar das Ding so, deutsche Truppen ollen einmarschieren

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Page 1 of 16
Date: 15.11.1916
Physical description: 16
nicht bei uns liegt. Was der deutsche Reichs kanzler da dargelegt hat, ist uns allen wohlbekannt. Der Krieg bat bekanntlich seinen Ausgang genom men vom Mord an unserem Thronfolgerpaare, das sich den Haß der Gegner besonders dadurch zu gezogen hatte, daß es mit aller Krast an der Festi gung unseres Reiches arbeitete. Es ist weiters be kannt, daß Oesterreich verlangte und verlangen mußte, daß Serbien eine solche Politik uns gegen- 'übsr aufgebe. Bekannt ist weiters, daß Serbien auf Anraten Rußlands

diese sebstverständlichs Forde rung Oesterreichs ablehnte. Neu in den Darlegun gen des deutschen Reichskanzlers ist die Tatsache, daß Oesterreich, auch nach der Kriegserklärung an Serbien, nicht etwa die Vernichtung oder Nieder werfung Serbiens geplant hatte, sondern sich zu frieden gegeben hätte mit einem Zuge nach Bel grad und einer zeitweiligen Besetzung der serbi schen Grenze. Weiter konnte man doch in der Frie densliebe nicht gehen. Bekannt ist dann, daß der Deutsche Kaiser sich vergeblich bemühte, Rußland

zu bewegen, nicht (Ärbiens wegen einen ungeheu ren Krieg zu entfachen. Neu und bisher nicht be kannt ist,. daß Deutschland England die Zusiche rung gab, daß es Frankreichs Grenzen nicht ver letzen oder verschieben, ja nicht einmal die franzö sische Flotte angreifen wolle, wenn England neutral bleibe. Ebenfalls hat man bisher nicht gewußt, daß.England daraufhin erklärte auch schon die Be unruhigung der französischen Flotte oder die Fahrt Ml^dM'MilÄXWischen England undFrankreich) seitens der deutschen

ein Ende gesetzt werden könne. Der Weg sei heute für den Frieden frei. Aehnlich faßt auch die „Vasler Nationalzeitung' die Kanzlerrede auf. Die Frage, ob das Entgegen kommen des deutschen Reichskanzlers anerkannt und gewürdigt werden wird, gehe, schreibt das Blatt, die ganze Welt an. Vermutlich werden z!vei große Geistesrichtungen dabei-gegeneinander kämp fen. Die eine, der auch Lord Grey nahesteht, wäre Wohl zu Verhandlungen bereit, die andere werde aus Bethmanns Rede ein Eingeständnis der Schwäche

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