„nicht correct erscheinenden Haltung des Grafen Pace in einer Frage, die sich nur vom socialen Standpunkt beurtheilen läßt', motivirte. Damit war der Conflict in die Oeffentlichkeit getragen, die politischen Parteien nahmen zu demselben Stellung. Die Anhänger des Landespräsidenten entsanden eine Deputation nach Wien, um dem Ministerpräsidenten ihre Sympathien für den Grafen Pace kundzuthun, und fünfzehn von den 32 Landtagsabge ordneten, darunter die Führer der Deutschen, Polen undRuthenen, sowie
Grundcharakters in Mitleidenschaft ziehen. Vemerkenswerth ist übrigens, daß gerade die rumänischen Bojaren, welche sich aus die Seite des Barons Mustatza geschlagen haben, bisher von der Regierung nnd dein Grasen Pace politisch gehätschelt wurden, während die Deutschen und Ruthenen, die sich so temperament voll für den Landespräsidenten einsetzen, von ihm und dem von ihm repräsentirten Taasfe'schen Regime noch wenig Gutes erfahren haben. Graf Pace und Baron Wassilko befinden sich augenblicklich in Wien, uud
Graf Taaffe ist eifrig bemüht, eine Lösung des Conflikts zwischen diesen beiden höchsten Würdenträgern der Buko winaer ausfindig zu machen. (Siehe Telegr) Gut Rede des deutschen Kaisers. Bei dem Festmahl des branden- burgischen Provinzial-Landtages am 24. Febr., an welchem Kaiser Wilhelm theil nahm, hielt derselbe, wie wir schon in Kürze tele graphisch meldeten, eine Ansprache, deren bemerkens werthesten Sätze wir nachstehend wiedergeben: „Es ist leider jetzt Sitte geworden, an Allem, was seitens
der Regierung geschieht, hcrumzunörgeln und hernm- zumäkeln. Unter den nichtigsten Gründen wird den Leuten ihre Ruhe gestört und ihre Freude am Dasein und am Leben und Gedeihen unseres ge- sammten großen deutschen Vaterlandes vergällt. Aus diesem Nörgeln uud dieser Verhetzung entsteht schließlich der Gedanke bei manchen Leuten, als sei unser Land das unglücklichste und schlechtest regierte in der Welt, und sei es eine Qual, in demselben zu leben. Daß dem nicht so ist, wissen wir Alle selbstverständlich