Mo Bauers auswärtige Von Friedrich Austerlitz. (Schluß.) Dabei werden wir es als nebensächlich behandeln, ob wohl das ganze Gerede damit eigentlich schon abgetan wäre, daß an dem Tage, -da die provisorische National versammlung den Artikel 2 des Gesetzes über die Staats und Regierungsform von Deutschösterreich beschloß, am 12. November 1918 — der feierlich erklärt: „Deutsch- östereich ist ein Bestandteil der deutschen Republik" — Otto Bauer gar nicht Staatssekretär für Aeuheres, nicht Mitglied
war, um zu den Anschluß zu gelangen; nur so hatten wir Aussicht, zu der Verbindung mit Deutsch land, ohne die wir nicht leben können, zu kommen, und die Aussicht hätte wohl die Erfüllung erlangt, wenn der schwarzgelbe Verrat die Entente zu dem Treubruch 'nicht ermuntert hätte. Und auch das ist klar, daß die Entente, wenn sie gegen unsere feste Entschlossenheit die Vergewaltigung unseres Willens, des Willens eines geschloffenen Volkes dennoch unternehmen hätte wollen, sie uns den Anschluß sozu sagen
, die das bestätigten. Wer gemeint hat, in diesem ver-, buhlten Lande sei Möglichkeit zu einer tapferen Politik, gegeben, hat freilich schwer geirrt. Die Charakterlosigkeit dieser Bourgeoisie hat sich noch an einem Punkte bewährt. Vor der auswärtigen Po litik der Republik stand die Aufgabe, Deutsch-Südtirol zu retten/ Es ist weitaus ni!cht das Kostbarste, was uns entrissen ward; aber es schien möglicher, dieses Gebiet' zu retten als jedes andere, und dann sind mit diesem deutschen Süden die stärksten Gefühlswerte
seiner Aspirationen ausgenommen hat, zu groß ist, oder daß ünseren Staat als eine sq nichts bedeu tende Größe ansieht, daß ihm eine ernsthafte Bemüh- ung um seine Freundschaft ganz überflüssig dünkt. Aber das ändert nichts daran, daß dies die einzige Mög- lichkeit war, um Deutsch-Südtirol zu retten, eine Möglich keit, die, wenn ihr im Augenblick die Realisierung auch versagt blieb, doch für die Zukunft ihre Aussichten be hält. Nebenbei bemerkt, ist es dann nicht erstaunlich, daß in Tirol diese Politik Bauers